„Du“, klang seine Stimme weich hinter ihr. Er legte von hinten seine Arme um sie, zog sie zu sich heran und legte seine Wange an ihre.
„Gibt es etwas, dass ich wissen sollte über die ambitionierte Ingenieurin, die ich für einen Abend ausleihen darf?“
Seine Worte, so dicht an ihrem Ohr, schickten angenehme Schauer ihren Rücken herunter und sammelten sich als saugendes Gefühl zwischen ihren Beinen. Cecilie konnte ihr Beben nicht verbergen und drückte ihre Wange intuitiv fester an seine, um ihm näher zu kommen. Er drehte sie um, sodass sie sich direkt gegenüberstanden, und schaute ihr prüfend ins Gesicht. Cecilie spürte, wie das Begehren ihren Körper durchfuhr und wusste, dass sie heute Nacht nicht die schüchterne Cecilie sein wollte, die immer zu sehr an sich selbst zweifelte, um einem Mann wirklich nah kommen zu können. Heute Nacht war sie eine Ingenieurin, die wusste, was sie wollte, und die sich ablenken musste. Nichts anderes. Statt einer Antwort machte sie einen Schritt nach vorne, um die Lücke zwischen ihnen zu schließen, und hob ihren Kopf. Sie suchte gierig seine Lippen und als sie sie fand und sie sich im ersten Kuss trafen, wusste sie, dass es hier nichts von der Unbeholfenheit geben würde, an die sie gewohnt war. Nicht heute Nacht. Er legte einen Arm um ihre Taille und drückte sie fest an seinen Körper, während er sie küsste. Zuerst presste er nur seine Lippen an ihre, sodass sie seine Bartstoppeln an der sensiblen Haut im Gesicht spüren konnte. Dann öffnete er vorsichtig die Lippen und lies seine Zunge hervorgleiten.
Als Cecilie dies spürte, gab sie ein schwaches Stöhnen von sich. Okay, vielleicht hatte Karen doch recht damit, dass bald zu viel Zeit vergangen war. Ihr kleiner erwartungsvoller Laut hing in der Luft, überraschend für sie beide, aber dann hob Cecilie den Blick und sah dem fremden Mann in die Augen.
„Ja, eins gibt es, was du vielleicht über deine Ingenieurin wissen solltest“, sagte sie.
„Und das wäre?“, fragte er mit einem schmachtenden Blick.
„Sie braucht wirklich einen Mann.“
„Und eins gibt es, was du über deinen Naturfotografen wissen solltest“, sagte er.
Mit dem wachsenden Begehren bekam er eine tiefere, belegte Stimme.
„Und das wäre?“
„Er würde sehr gern dieser Mann sein.“
Ohne ein weiteres Wort fingen sie wieder an, sich zu küssen. Zuerst hatte er die Hände um ihre Taille gelegt und hielt sie fest an sich gedrückt, während ihre Zungen auf Entdeckungsreise gingen. Dann hob er seine Hände und legte sie um ihr Gesicht. Cecilie ließ ihre Hände über seine Oberarme gleiten und spürte die festen Muskeln unter seinem Hemd. Dann zog sie die Finger durch sein Haar, wie sie es seit dem ersten Moment tun wollte, in dem sie ihn gesehen hatte. Sie war völlig berauscht davon, dass dieses Prachtexemplar von Mann ihr für die ganze Nacht zur Verfügung stand. Nach einer kurzen, wunderbaren Ewigkeit aus tiefen Zungenküssen und Händen überall über der Kleidung zog Cecilie vorsichtig sein Hemd hinten aus der Hose und konnte endlich ihre Hand auf die warme Haut seines Rückens legen. Sie empfand puren Genuss. Aber es setzte auch Kräfte frei, die sie bisher zurückgehalten hatten. Plötzlich hatte sie in Nullkommanichts sein Hemd aufgeknöpft, um seinen kräftigen Brustkorb sehen zu können, mit dem dunklen Haar oben und einem schmalen Streifen dunklen Haares ganz unten. Sie sehnte sich danach, es an ihrem eigenen nackten Körper zu spüren, aber als sie sich gerade ihre Bluse über den Kopf ziehen wollte, fiel ihr ein, dass sie ihren uralten, zerschlissenen Sport-BH anhatte, weil sie keinen anderen sauberen BH gehabt hatte. Cecilie fluchte innerlich. Sie ertrug es nicht, jetzt die missglückte Cecilie zu sein, sie wollte die selbstsichere Ingenieurin sein, die die Lage im Griff hatte.
„Nur einen Augenblick“, flüsterte sie an seinem eifrigen Mund und verschwand eilig in das kleine Badezimmer. Jetzt, wo sie schon mal da war, konnte sie auch schnell pinkeln. Dann sah sie in den Spiegel. Was hätte die Ingenieurin getan? Sie zögerte nicht. Runter mit dem tristen Sport-BH und dem weißen Wollunterhemd. Im dänischen Winterwetter ordentlich angezogen zu sein war notwendig, aber nicht unbedingt sexy. Dann zog sie die Bluse wieder an, ohne etwas darunter. Als sie das Ergebnis im Spiegel betrachtete, riss sie die Augen auf. Der Anblick war besser, als sie zu hoffen gewagt hatte. Durch den halb durchsichtigen Stoff konnte man die Rundungen der Brüste und die zwei dunklen Brustwarzen erahnen. Schnell zog sie sich auch Strumpfhose und Unterhose aus. Wer brauchte sexy Unterwäsche, wenn man diese Aufgabe der Natur überlassen kann? Als sie den Rock zurechtzupfte, spürte sie ihr Handy in der Tasche. Bevor sie es weglegte, konnte sie der Versuchung nicht widerstehen, eine SMS an Karen zu schicken: Mission accomplished. Mit einem Grinsen legte sie das Handy auf das Badezimmerregal. Dann betrachtete sie sich noch einmal von oben bis unten im Spiegel. Ja, sie war bereit.
Beim Anblick ihrer Brüste unter dem transparenten Stoff riss der Mann die Augen auf und Cecilie musste sich beherrschen, um nicht in ein triumphierendes Lächeln auszubrechen. So eine Macht. Warum hatte sie so etwas noch nie getan? Sein Hemd war immer noch aufgeknöpft und sie genoss den Anblick seines Oberkörpers. Ihr Herz schlug wild und zwischen ihren Beinen pulsierte es vor Erwartung. Sie hatte sich noch nie so lebendig gefühlt.
„Komm her.“
Sie streckte sich nach ihm aus und es war leicht, wieder in die Rolle der erfahrenen, routinierten Ingenieurin zu schlüpfen, die alles schon mal ausprobiert hatte. Er machte einen Schritt nach vorn und legte wieder die Arme um sie. Ihre Münder verschmolzen und Cecilie stieß noch einen kleinen, lustvollen Seufzer aus. Wie hatte sie so lang leben können, ohne die Arme eines Mannes um sich und seine gierigen Lippen an ihren? Er ließ die Hände unter ihre Bluse gleiten und strich über ihren nackten Rücken. Sie tat dasselbe und genoss das Gefühl von seinen starken Muskeln und seiner glatten Haut unter ihren Händen. Aber ihr kleines Umziehmanöver hatte die Ereignisse in Fahrt gebracht. Die Küsse wurden bald immer eifriger. Ein Schauder von Wollust durchfuhr Cecilie, als er sie fest an sich drückte und sie seinen Brustkorb an ihrem spürte, nur mit dem dünnen Stoff ihrer Bluse dazwischen. Aber sogar das war jetzt zu viel Abstand. Zum Glück befanden sie sich nur ein paar Schritte vom Bett entfernt und als sie sich erstmal darauf hatten fallen lassen, war kein Halten mehr. Cecilie lag zuoberst – wie war sie da gelandet? – und als sie sich ein wenig aufrichtete, um ihn anzusehen, ließ er endlich die Hände unter ihre Bluse gleiten und ergriff ihre Brüste, sodass sie seine Haut an ihren sensiblen Brustwarzen fühlte, ganz ohne etwas dazwischen. Noch einmal seufzte sie vor Wollust. Dann beugte sie sich herunter und begann, seinen Oberkörper zu küssen. Seine Atemzüge zeigten deutlich, dass ihm das gefiel. Sie machte mit seinem Bauch weiter und öffnete auch seinen Gürtel und seine Hose, aber dann bewegte sie sich wieder aufwärts. Nach einer gründlichen Behandlung seines gesamten, wunderbaren Oberkörpers zögerte sie einen Augenblick. War es zu früh, sich weiter nach unten zu wagen? Ja, dachte sie. Sie hatten genug Zeit. Stattdessen zog sie die Bluse über den Kopf und warf sie zur Seite, bevor sie sich über ihn beugte und sich so hinlegte, dass ihre Oberkörper sich endlich trafen, und dann küsste sie ihn an den Hals und stöhnte leicht in sein Ohr. Zum ersten Mal stieß auch er einen Laut aus, ein tiefes Stöhnen, das ihm gegen seinen Willen entwichen schien. Er hob die Arme, legte die Hände um ihr Gesicht und hielt es ruhig vor sich, als ob er etwas in ihrem Blick ablesen wollte. Sie lächelte vorsichtig, wie um ihm das Ja zu geben, nach dem er suchte. Er wirkte zufrieden und drehte sie beide um, sodass er nun halb auf ihr lag. Mit etwas hektischeren Bewegungen als vorher gelang es ihm, den Reißverschluss an der Seite ihres Rockes zu öffnen, und dann küsste er sich abwärts. Genau wie sie es getan hatte, platzierte er einen Kuss nach dem anderen auf ihrem Bauch. Noch ein unfreiwilliger Laut entschlüpfte ihm, als er den nun offenen Saum des Rockes erreichte und sah, dass sie nichts darunter trug. Cecilie konnte beinahe spüren, welche Kraftanstrengung es ihn kostete, sich wieder hoch zu küssen, aber dann erreichte er ihre Brüste. Zuerst küsste er vorsichtig, dann immer eifriger, und am Ende ließ er die Zunge mit der einen sensiblen Brustwarze spielen, während er die andere behutsam mit den Fingern drückte. Jetzt konnte Cecilie nicht mehr länger warten. Sie ergriff ihn und zog ihn auf sich, sodass sein Gesicht an ihrem Hals landete, wo die Bartstoppeln sie auf eine Weise kratzten, die sie beinahe vor Glück schreien ließ. Gleichzeitig versuchte sie fieberhaft, sowohl ihren eigenen Rock als auch seine Hose auszuziehen. Er zerrte sich schnell die Hose herunter und schüttelte sie auf den Boden, und ihr Rock glitt über ihre Hüften. Sie ließ eine Hand heruntergleiten und legte sie um seinen Penis, der sich in ihrer Hand warm, glatt und hart anfühlte. Gleichzeitig ließ er ebenfalls eine Hand heruntergleiten und es überraschte sie beide, als sie spürten, wie feucht sie war. Aber dann war es, als ob sie beide für eine kurze Sekunde sie selbst wurden.
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