Jürgen Bertram - Onkel Ali & Co. - Meine Multikulti-Straße

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Migranten: Es wird Zeit, die Menschen zu betrachten, nicht die Diskussion Multikulti: schon längst Realität unseres Alltags Fluch oder Segen – zwischen diesen Polen pendelt die Integrationsdiskussion. Jürgen Bertram, der als Fernsehkorrespondent selbst viele Jahre im Ausland verbrachte, sprach in seiner Hamburger Nachbarschaft mit den Bürgern, die sonst nur Gegenstand von Polemiken, Statistiken oder Seminaren sind. Das Ergebnis seines Spaziergangs durch die Kulturen sind spannende Lebensgeschichten und überraschende Erkenntnisse. «Deutschland schafft sich ab» – die Erregung, die Thilo Sarrazins These auslöste, begriff Jürgen Bertram als Anregung. Er streifte durch seine Straße im ganz normalen Hamburger Stadtteil Eimsbüttel und führte Gespräche mit den Menschen, um die es in der unvermindert heißen Integrationsdebatte geht. Ob er nun einen vietnamesischen Fischhändler kennenlernte, einen von islamischen Mitgliedern geprägten Boxklub oder eine kabylische Tänzerin – überall traf er auf fesselnde Lebensberichte und die Bereitschaft, dem Gastland etwas zurückzugeben. Aufklärung, aber keine Verklärung lautet das Credo seines Buches, das nicht für den Stammtisch bestimmt ist, sondern der Differenzierung dienen soll. AUTORENPORTRÄT Jürgen Bertram, Jahrgang 1940, begann seine journalistische Laufbahn bei einer niedersächsischen Heimatzeitung und kam 1972 nach Redakteursjahren bei der Deutschen Presseagentur und beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel zum NDR-Fernsehen, für das er 13 Jahre als Fernsehkorrespondent aus China und Südostasien berichtete. Er ist Autor zahlreicher zeitkritischer Bücher. Für den Osburg Verlag schrieb er zusammen mit seiner Frau Helga den Auswanderer-Report «Sehnsucht Australien» (2009).

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Der technisch begabte Türke hält dem Leistungsdruck stand und »um meinen Eltern nicht auf der Tasche zu liegen«, verdingt er sich nach dem Schulschluss auf einem Wochenmarkt. Zunächst fegt er nach Feierabend den Unrat zusammen und hilft beim Abbau der Stände, aber schon bald darf er sich auch als Verkäufer erproben. Dabei folgt er intuitiv einem psychologischen Gebot, das er bis heute beherzigt: »Du musst dem Kunden immer in die Augen sehen!«

Beschränkte sich sein Lohn am Anfang auf Naturalien (»Krabben vom Fischmann, Bienenstich vom Bäcker«), so hält er bald auch die erste Münze in seinen Händen. »Ein Außenstehender kann sich nicht vorstellen, wie glücklich ich über dieses Fünfzigpfennigstück war. Ich habe es ganz fest umklammert, bin nach Hause gerannt und habe es meiner Mutter auf den Tisch gelegt. ›Mamma, Mamma‹, habe ich gesagt: ›Das ist mein erster Lohn.‹«

Als die Stadt Hamburg den Service des »Sperrmülls« einführt, der vor allem Bürgern aus den besseren Gegenden die Möglichkeit einräumt, sich ihres überflüssigen Guts am Straßenrand zu entledigen, eröffnet sich für den Fachschüler ein neues Betätigungsfeld. Er sucht sich so lange Pedale, Lenker, Sattel und Ketten zusammen, bis er daraus neue Fahrräder zusammenbauen kann. Seine wichtigsten Kunden sind jene Marktbeschicker, für die er jahrelang die Drecksarbeit erledigte.

Arif schafft den Abschluss an der berufsfördernden Schule und legt damit endlich den Grundstein für eine solide Ausbildung. Er besucht eine staatlich geförderte Elektroschule, absolviert eine dreieinhalbjährige Ausbildung als Kfz-Mechaniker und fängt in einer kleinen Autowerkstatt als Geselle an.

Der Inhaber des Betriebes erlaubt es seinen Mitarbeitern, die Werkstatt am Wochenende für ihre privaten Zwecke zu nutzen. Es ist ein Angebot, von dem der türkische Kollege weidlich Gebrauch macht. Für 300 Mark erwirbt er zunächst von einem Bekannten ein Auto, dessen Merkmale er bis heute so detailgenau auswendig kennt wie die Bier- und Zigarettenmarken in seinem Geschäft: Opel Commodore, B-Coupé – 2,8-Liter-Maschine ...

In Dutzenden von Sonntagsschichten motzt Arif die Klapperkiste dermaßen auf, dass sie am Ende aussieht »wie eine James-Bond-Limousine«. Ganz in Weiß glitzern die Karosserie, die Felgen, das Armaturenbrett, die Lederbezüge. »Stolz bis unter die Haarspitzen« gleitet er, einen Arm lässig aus dem Fenster gelehnt, die Reeperbahn, Hamburgs Amüsiermeile, auf und ab. Als er das Ritual auf den Landstraßen rund um Hamburg wiederholt, gibt er richtig Gas.

Das eigene Auto – in dem Dorf Sütpinar war es noch ein Traum, dem man sich ganz vorn auf dem Ast hingab. Auf den norddeutschen Pisten nimmt er, röhrend und rasend, Gestalt an, die Gestalt des Traumautos. Und die Euphorie darüber gebärdet sich so unbändig, dass sie, buchstäblich, nicht zu bremsen ist. »Ich sah nur noch die Straße, die vorüberfliegenden Felder und Bäume – und im Rückspiegel: mich.«

Auch aus solchen Erlebnissen speist sich das Selbstbewusstsein, aus dem wiederum jene für arrivierte Türken typische Ironie wächst, mit der man vor allem in Amtsstuben auch mal anecken kann. Als Arif nach zehn Jahren Warterei die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen wird, fragt er den verdatterten Beamten: »Darf ich meine türkischen Landsleute jetzt ›Ausländer‹ nennen?« Einen Arzt, bei dem er sich einem Gesundheitstest unterzieht, begrüßte er mit »Na, Herr Kollege« ... Der Grund: Sowohl Arif als auch der Doktor tragen einen weißen Dienstkittel.

In der Zeit danach greifen die in der dörflichen Tradition verankerten Mechanismen des türkischen Clans. Es ist eine Konstellation, die, wie unser Beispiel belegt, die Integration keineswegs ausschließt. Die Eltern, ihr Sohn Arif und dessen älterer, ebenfalls in Hamburg lebender Bruder legen ihre Ersparnisse zusammen und erwerben ein kleines Haus, in das die komplette Familie zieht. 1990 heiratet Arif seine Freundin, die aus dem gleichen Ort stammt wie er. Ein Jahr später kommt der Sohn Dogocan zur Welt.

Arifs Vater kündigt bei der Bundesbahn und wechselt als Hausarbeiter zum Wirtschaftsgymnasium im Stadtteil Eimsbüttel. Sein Sohn legt bei der Schilderung dieser Vita großen Wert darauf, dass der neue Job mit einem Titel verbunden ist: »Stellvertretender Hausmeister«.

Auf jeden Fall macht der Vater im Schulbetrieb eine folgenschwere Beobachtung: Es gibt keine Kantine. Sein umtriebiger Sohn erkennt in der Versorgungslücke sofort die Marktlücke und bietet den Schülern fünf Jahre lang Kaffee, Tee, Süßigkeiten und Mettbrötchen an. »Das war da jeden Tag proppenvoll. Nach Feierabend habe ich dann noch bei einem Großhandel als Kassierer gearbeitet.«

Das Mett für die Brötchen liefert ihm der Schlachtermeister, der zu den verschwindend wenigen deutschen Einzelhändlern in dieser Gegend gehört und den mit seinem türkischen Kunden ein nachbarschaftliches Verhältnis verbindet. Als er davon hört, dass sich das Ehepaar, das in der Gustav-Falke-Straße den letzten deutschen Lebensmittelladen betreibt, zur Ruhe setzen will und dringend einen Nachfolger sucht, fällt ihm nur ein Kandidat ein: Arif.

Der Türke stellt sich vor – und stößt bei dem Ehepaar auf eine unterschiedliche Reaktion. Der Mann sagt: Das schaffen Sie nie. Seine Frau meint: Sie packen das! Auf das Angebot des Bewerbers, erst einmal ein paar Monate auf Probe und unentgeltlich in dem Laden zu arbeiten, lassen sich die beiden ein. »Ich habe mich den Kunden vorgestellt und versucht, ihr Vertrauen zu gewinnen. Ich habe sie auch gefragt: ›Was fehlt nach Ihrer Ansicht in dem Geschäft? Genieren Sie sich nicht, es mir zu sagen.‹«

Anfang 1993 übergeben Arif und seine Frau die gut gehende Kantine im Wirtschaftsgymnasium ihrer türkischen Schwägerin. Sie selbst richten sich in dem Geschäft in der Gustav-Falke-Straße ein. Bevor ein Stammkunde das Viertel verlässt, verfasst er ein Gedicht von zweiundzwanzig Zeilen, das er mit »Der Selbstbedienungsladen« betitelt. Arif lässt es sich rahmen und hängt es sich zu Hause an die Wand. Damit würdigt er die emotionale Qualität der Eloge, die so beginnt:

Wegen Krankheit gab Herr Cichon seinen Laden auf.

Herr Sarikaya machte einen guten Kauf.

Es gab jetzt viel Arbeit und Schweiß.

Und der Laden war wieder weiß.

Ob selbst bedient oder betreut,

wohl fühlen sich hier die Leut’ ...

Wird Dogocan, der Sohn, das Geschäft eines Tages weiterführen? Eher nicht. Denn er besucht, nachdem er die Realschule abschloss, das Wirtschaftsgymnasium, dem sein Großvater als stellvertretender Hausmeister diente und wo sein Vater die Kantine betrieb.

Nach dem Fachabitur will Dogocan an einer Universität in Istanbul studieren und sich auf deutsch-türkisches Recht spezialisieren. Er weiß: die Türkei ist auch in Teilen Anatoliens ökonomisch längst nicht mehr von jener Rückständigkeit geprägt, vor der sich seine Großeltern und seine Eltern in die Bundesrepublik absetzten. Eines Tages als Jurist in einem türkisch-deutschen Gemeinschaftsunternehmen arbeiten – es wäre die Krönung einer Erfolgsgeschichte.

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