Monika Hinterberger - Eine Spur von Glück

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Über das Lesen als Akt der weiblichen Selbstbestimmung.
Monika Hinterberger begibt sich auf einen geschichtlichen Streifzug und verfolgt zahlreiche Spuren lesender Frauen zurück bis in die Antike. Anhand von Abbildungen, die Frauen mit Büchern zeigen, hinterfragt sie die Vorstellung, dass das weibliche Geschlecht über lange Zeiten hinweg des Lesens völlig unkundig war. Wo Frauen lesen lernten, welche Bücher sie aufschlugen und mit welchen Interessen und Erwartungen sie die Lektüre verfolgten, sind nur einige der Fragen, die die Autorin beantwortet. Deutlich wird vor allem eines: Lesen zu können schuf Voraussetzungen für selbstbestimmtes Handeln, es gab den Frauen die Möglichkeit, zu lernen, sich Bildung anzueignen und eigene Wege zu gehen. Und es konnte auf Neues, auf Unerwartetes weisen – auf eine Spur von Glück.

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Und die lesende Athenerin?

Hatte sie die Papyrusrolle auf dem Markt erworben? Hatte sie eigenhändig eine Abschrift angefertigt, vielleicht aber auch eine solche in Auftrag geben? Die geöffnete Büchertruhe vor ihr lässt darauf schließen, dass sie über eine eigene Sammlung von Texten verfügte. Der Besitz von Büchern war für athenische Frauen keineswegs ungewöhnlich. Literarische und bildliche Quellen bezeugen dies. Und da Papyrusrollen auf attischen Vasenbildern stets einen literarischen Text enthalten, sind die Büchertruhe wie die Schriftrolle in den Händen der Lesenden auch Ausdruck ihrer literarischen Bildung. Ruhig und konzentriert tritt sie in Erscheinung. Als eine an Literatur und Kultur ihrer Zeit interessierte, gebildete Frau im Athen der klassischen Zeit.

In Frauenräumen

Und was liest sie?

Einen lyrischen Text? Bereitet sie eine Rezitation möglicherweise im Kreise von Freundinnen vor? Unterschiedliche Frauengemachszenen, bei denen zwei oder mehrere Frauen miteinander musizieren und aus geöffneten Schriftrollen rezitieren, sind auf Vasen abgebildet: Frauen beim Spielen verschiedener Musikinstrumente, der Lyra , der Kithara , des Barbitons oder des Aulos . Sie singen oder verbinden gelegentlich die Musik mit dem Vortrag eines lyrischen Textes.

Gründe, sich zu treffen, gab es viele. Das Barbiton , ein mit der Liebeslyrik eng verbundenes Saiteninstrument – besonders wenn auf Darstellungen ein kleiner Eros mit im Spiel ist –, deutet auf ein Treffen von Freundinnen im heiratsfähigen Alter hin, die von der Liebe singen. Oder die anlässlich von Hochzeitsfeierlichkeiten Abschied nehmen von ihrer Gefährtin, die als junge Braut an der Schwelle zu ihrem Leben als Ehefrau, als Gyne steht. Trugen sie vielleicht bei dieser Gelegenheit sapphische Hochzeitslieder vor?

Aber nicht nur die Vorbereitung von Hochzeitsfeiern nahmen Frauen zum Anlass, gemeinsam Zeit zu verbringen. Vasenbilder zeigen Szenen, in denen das Musizieren in Frauenräumen und die Beschäftigung mit Literatur keine Seltenheit waren. Und es scheint, als seien diese Zusammenkünfte nicht allein den Mußestunden der Frauen vorbehalten gewesen, sondern konnten gelegentlich auch im Rahmen eines häuslichen Wettbewerbs unter Frauen stattfinden, bei dem neben der Musik auch Dichtung vorgetragen wurde.

War die Lesende auf der Lekythos eine Lehrerin?

War sie im Begriff, ihren Unterricht vorzubereiten? Auch ohne den Besuch einer öffentlichen Schule blieben Mädchen in klassischer Zeit nicht ohne geregelten Unterricht, der etwa im Frauengemach eines Hauses oder in einem besonderen Schulraum für Mädchen stattfinden konnte und von Lehrerinnen – wenn nicht gar von Müttern selbst – gegeben wurde. Suchte sie als Lehrerin jungen Mädchen Kenntnisse im Lesen, im Schreiben oder im Rechnen beizubringen? Machte sie sie mit der Literatur ihrer Zeit bekannt? Vermittelte sie ihnen die Freude am Lernen?

Vielleicht war die Lesende aber auch in das Studium einer philosophisch-wissenschaftlichen Abhandlung vertieft ? Vielleicht hatte sie einfach für sich lesen wollen und ein Alleinsein der Gesellschaft mit anderen Frauen vorgezogen? Wissenschaftliche Schriften waren seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. entstanden und seit jeher – anders als literarische Texte – für die stille Lektüre, das vertiefende Selbststudium bestimmt. Und nichts spricht dagegen, dass Frauen zu den Leserinnen dieser Schriften gehörten. Es ist bekannt, dass auch sie in klassischer Zeit den Philosophenschulen angehörten, dass ihnen der Zutritt zu philosophisch-wissenschaftlichen Kreisen nicht grundsätzlich verwehrt war und dass sie selbst philosophische Schriften hinterließen. Die Philosophie war keineswegs eine männliche Domäne.

Oder war die Lesende mit einem Theaterstück befasst, das ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm? Hatte sie das Theater besucht und die Aufführung eines Dramas erlebt ? Denkbar ist es, denn nirgends in der antiken Literatur wird den attischen Frauen der Besuch des Theaters ausdrücklich untersagt. Aufgrund der religiös-kultischen Bedeutung des Theaters zu Ehren des Dionysos werden auch Frauen die dramatischen Aufführungen besucht haben. Ob ein solcher Besuch eher den wohlhabenden Frauen vorbehalten war, ob Frauen wegen der politischen Bedeutung des Theaters vor allem mit Plätzen in den hinteren Sitzreihen vorliebnehmen mussten, ob gebildete, angesehene Frauen eher Tragödien als Komödien bevorzugten, ob sie nun allein, in Begleitung von Freundinnen oder einer Dienerin das Theater besuchten – alle diese Fragen bleiben noch ohne Antwort.

Außerhalb des Hauses

Stand die Lektüre der lesenden Athenerin vielleicht im Zusammenhang mit einem der zahlreichen, in archaische Zeiten zurückreichenden Frauenfeste, die das Wachsen und Gedeihen der Natur günstig beeinflussen sollten? Mit den bedeutenden Thesmophorien beispielsweise, die zur Zeit der Aussaat in der gesamten griechischen Welt zu Ehren der Demeter und der Kore von Frauen gemeinschaftlich gefeiert wurden? Oder den ebenfalls Demeter geweihten Haloen , die zur Zeit der Wintersonnenwende stattfanden? Diese von Frauen mehrmals jährlich veranstalteten und nur ihnen zugänglichen Feste spielten im Jahreslauf und für das soziale Miteinander der Frauen außerhalb des Hauses eine bedeutsame Rolle. Tanz, Musik, Rezitationen und feierliche Prozessionen begleiteten diese manchmal mehrere Tage dauernden kultisch-religiösen Festlichkeiten, bei denen einige Frauen mit besonderen rituellen Aufgaben betraut waren. Die das Jahr rhythmisierenden Feste nahmen im Leben der Frauen einen herausragenden Platz ein. Und in einer Gesellschaft, in der Religion und Politik nicht getrennt voneinander gedacht wurden, war die Ausübung dieser Kulte gleichsam für das Selbstverständnis und den politisch-sozialen Zusammenhalt der gesamten Polisgemeinschaft von großer, stabilisierender Wirkung.

Doch auch sonst, nicht nur bei den Frauenfesten, bei Hochzeiten, Geburtsfeiern oder Begräbnissen lebten Frauen in einem weit gefächerten Beziehungsnetz. Sie kannten sich. In der Nachbarschaft. Im Demos . Und aus diesem Kreis wählten sie ihre Leiterin für das Fest der Thesmophoria .

Als Nachbarinnen und Freundinnen, als Ratgeberinnen, als Vertraute tauschten sie nicht nur Neuigkeiten aus, sondern auch Dinge des täglichen Lebens. Sie halfen sich mit Haushaltsgegenständen aller Art aus, mit Salz, mit Kerzendochten, mit Opferkränzen. Und nicht nur das. Sie verliehen ihre Kleider, ihren Schmuck und selbst Geld, wenn es nötig war. Das setzte nicht nur gegenseitiges Vertrauen voraus, sondern auch die Möglichkeit, sich außerhalb des Hauses frei zu bewegen, soziale Kontakte wahrzunehmen und zu pflegen und freie Zeit mit Freundinnen zu verbringen. Es war keineswegs unüblich, dass Frauen zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten das Haus verließen, um zum Beispiel einer Nachbarin oder Freundin oder der eigenen Tochter im Kindbett beizustehen. Zwar gab es Hebammen und medizinisch gebildete Frauen, die Geburtshilfe leisteten, aber es war von alters her eine weibliche Tradition, dass Frauen gebärenden Frauen zur Seite standen.

Andere Momente der Begegnung ergaben sich schließlich beim Wasserholen am Brunnen – wenn auch eher für Frauen, die diese Arbeit nicht einer Dienerin übertragen konnten und also selbst Wasser holten, ihre Wäsche selbst wuschen, als Kleinhändlerinnen auf der Agora arbeiteten, ihre Gartenprodukte anboten oder Feldarbeit verrichteten. Gleichgültig welcher sozialen Schicht die Frauen angehörten, auf die eine oder andere Weise flochten sie alle ein soziales Beziehungsnetz, das eigenen Gesetzmäßigkeiten und Traditionen folgte. Es wird ein Handeln von Frauen sichtbar, das über persönliche Belange und den Familienzusammenhalt hinaus auch auf das Wohlergehen der Gesamtheit der Polis gerichtet war. Insofern war jedwede Arbeit der Frauen, sei es im Haus, im Kultus, in sozialen wie medizinischen Belangen oder im Handel und Handwerk, immer auch von politischer Bedeutung und für das soziale Zusammenleben von Frauen und Männern innerhalb der athenischen Gesellschaft von unverzichtbarem Wert – diese Gesellschaft hätte ohne die Arbeit von Frauen nicht gelingen können.

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