Riane Eisler - Die verkannten Grundlagen der Ökonomie

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Riane Eislers Modell einer «Caring Economy» – einer «fürsorglichen Ökonomie» – ist ebenso kühn wie wegweisend und die Übersetzung ihres Ansatzes ins Deutsche längst überfällig. Eislers Buch, das erstmals 2007 unter dem Titel «The Real Wealth of Nations» in den USA veröffentlicht wurde und in zahlreiche Sprachen übersetzt ist, ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen transdisziplinären Forschungsleistung. Es nimmt seinen Ausgang von der Frage, wie es sein kann, dass Menschen – trotz ihres kreativen Potenzials und ihrer Fähigkeit zur Empathie – in der Welt so viel Schaden anrichten. Schaden an sich selbst, anderen Menschen und der Umwelt. Eislers Antwort: An der Wurzel jeder Ökonomie, die Ungleichheit, Armut und Zerstörung produziert, ist eine Gesellschaft, die Frauen und die ihnen überantwortete Care-Arbeit abwertet. Jede progressive und nachhaltige Ökonomie, sei es eine Gemeinwohl- oder eine Postwachstumsökonomie, muss deswegen zuallererst diesen Bereich der Fürsorge für andere wieder in das ökonomische Denken hereinholen – sonst kann es keine Caring Economy geben. Eisler zeigt auf, wie ein solcher Wandel gesellschaftlich umsetzbar ist, auf politischer wie auf individueller Ebene.

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Tatsächlich beruht die Absurdität, die unsere Wirtschaft prägt, auf dieser systematischen Entwertung der Tätigkeiten, die am meisten zum menschlichen Wohlergehen und der menschlichen Entwicklung beitragen. So wird der Großteil der Care-Arbeit bei der Messung der Wirtschaftsproduktivität, zum Beispiel bei der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) oder des Bruttonationaleinkommens (BNE), überhaupt nicht berücksichtigt.15

Und das ist noch nicht alles: Die Wirtschaftspolitik versagt nicht nur darin, Care-Arbeit zu unterstützen, die unbezahlt in Privathaushalten geleistet wird – auch in der Marktwirtschaft erhalten Erwerbstätige in Care-Berufen unterdurchschnittliche Löhne. In den USA sind die Menschen mit Selbstverständlichkeit bereit, einem Installateur, der sich um ihre Abwasserrohre kümmert, 50 bis 100 Dollar pro Stunde zu zahlen, während die Erzieher, die sich um ihre Kinder kümmern, nach Angaben des US-Arbeitsministeriums im Schnitt nur einen Stundenlohn von unter 12 Dollar erhalten.16 Auch setzt man in den USA bei Installateuren eine Ausbildung voraus, während es akzeptiert wird, dass auch Menschen ohne entsprechende Ausbildung in der Kinderbetreuung arbeiten. Das ist nicht logisch, sondern pathologisch, und wenn wir etwas daran ändern wollen, müssen wir über die üblicherweise in Wirtschaftsanalysen betrachteten Bereiche hinausschauen.

1.4 Der Care-Wert

Derzeit wird in der Wirtschaftstheorie davon ausgegangen, dass sich der Wert eines Produkts oder einer Dienstleistung aus Angebot und Nachfrage ergibt, also knappe Güter oder Dienstleistungen wertvoller sind als solche, die reichlich zur Verfügung stehen. Dabei werden jedoch zwei wichtige Punkte übersehen: Zum einen schaffen die aktuelle Wirtschaftspolitik und -praxis, wie in den folgenden Kapiteln gezeigt wird, häufig künstliche Knappheit. Zum anderen – und auch hierauf wird noch ausführlicher eingegangen – wird die Nachfrage zum großen Teil davon bestimmt, was nach den kulturellen Überzeugungen wertvoll bzw. nicht wertvoll ist.

Sehr viel vernünftiger und realistischer wäre es, Standards für den wirtschaftlichen Wert von Produkten oder Dienstleistungen danach zu bestimmen, ob diese dem Überleben und der Weiterentwicklung der Menschen dienen oder nicht. Nach einem solchen Standard würde einer Care-Kultur – also einer Kultur, die unser Wohlergehen und unsere Entwicklung sowie das Wohlergehen und die Entwicklung unserer Mitmenschen und unserer Mitwelt berücksichtigt – ein hoher Wert beigemessen. Und das gälte auch für Care-Arbeit und die Schaffung menschen- und mitweltfreundlicher Umfelder 17 in Haushalten, Unternehmen, Kommunen und Staaten.

Das bedeutet keineswegs, dass jegliche Fürsorge oder Care-Arbeit finanziell entlohnt werden müsste. Es gibt sehr viele andere Möglichkeiten, wie diese Arbeit anerkannt und belohnt werden kann (und muss) — angefangen von informellen Tauschbörsen, in denen Fürsorgeleistungen ausgetauscht werden können, bis hin zu einer Unternehmens- und Regierungspolitik, die Fürsorge und Care-Arbeit unterstützt und fördert.

In den folgenden Kapiteln wird näher auf eine Caring Economy eingegangen. In diesem Zusammenhang soll noch einmal klargestellt werden, dass Care-Arbeit oder Fürsorgearbeit hier Tätigkeiten bezeichnet, die von Empathie, Verantwortungsbewusstsein und der Sorge um das Wohlergehen der Menschen und ihre optimale Entwicklung getragen werden. Außerdem wird in einer Care-Kultur Fürsorge und Care-Arbeit in allen Lebensbereichen sichtbar gemacht und wertgeschätzt – von den Privathaushalten und Kommunen bis hin zu den Unternehmen und der Politik.

1.5 Die Schaffung einer Caring Economy

Wir befinden uns an einem Kipppunkt, einem Wendepunkt der Weltgeschichte, der nicht weniger verlangt als einen grundlegenden Wandel. Wenn wir die wirtschaftlichen Kenngrößen betrachten, die auf den folgenden Seiten aufgeführt werden, erkennen wir, dass wir in der Weltwirtschaft gigantische Verluste zu verzeichnen haben. Es wird mehr als deutlich, dass wir unser natürliches Umfeld nicht weiterhin so ausbeuten und verschmutzen können wie bisher. Und es wird klar, dass wir – wenn wir ein erfüllteres und sorgenfreieres Leben führen wollen – Fürsorge und Care-Arbeit angemessen wertschätzen müssen, und zwar nicht nur die im Rahmen der Marktwirtschaft geleistete Care-Arbeit, sondern auch die Care-Arbeit in allen anderen Wirtschaftssektoren – angefangen bei den Privathaushalten bis hin zur Ressourcenwirtschaft.

Wir erliegen einer Selbsttäuschung, wenn wir glauben, wir könnten unsere Umweltprobleme allein durch weniger umweltschädliche Technologien oder eine Änderung unseres Konsumverhaltens lösen. Selbst wenn wir in dieser Hinsicht Erfolg hätten – was eher zweifelhaft ist, wenn wir uns nicht tiefergehend mit den Ursachen auseinandersetzen – würden immer wieder neue Krisen entstehen, solange wir keine fundamentalen Veränderungen vornehmen.

Voraussetzung für solche Veränderungen ist, dass wir uns bewusst werden, dass sich die ökonomischen Strukturen und Regeln sowie das Wertesystem einer Gesellschaft und ihrer Institutionen wie in einer Endlosschleife ständig wechselseitig beeinflussen. In Zeiten sozialen Gleichgewichts ist diese Schleife recht stabil und das dahinterstehende Wertesystem wird für so selbstverständlich erachtet, dass es gar nicht mehr bewusst wahrgenommen wird. In Zeiten starker Unbeständigkeit oder Ungleichheit wie den unseren treten die dem System zugrunde liegenden Strukturen und Werte jedoch deutlicher hervor. Deshalb sind heute grundlegende Veränderungen möglich – also Veränderungen, die das System transformieren, anstatt es einfach nur in gewissem Grade zu modifizieren.

Um eine Caring Economy zu entwickeln, müssen wir uns nicht nur auf die Wirtschaftstheorie und -praxis konzentrieren, sondern auch auf kulturelle Werte und gesellschaftliche Institutionen. Als Ausgangspunkt hierfür dienen drei Fragen:

1 1. Welchen Eigenschaften, Tätigkeiten, Dienstleistungen und Produkten wollen wir einen hohen bzw. einen niedrigen wirtschaftlichen Wert zuerkennen?

2 2. Können wir tatsächlich eine soziale und umweltfreundliche Wirtschaftspolitik und -praxis erwarten, solange Fürsorge nicht gesellschaftlich wertgeschätzt und finanziell anerkannt wird?

3 3. Welche wirtschaftlichen Konstrukte sind nötig, um ein Wirtschaftssystem zu schaffen, das stärker auf Fürsorge basiert und effektiver, innovativer und nachhaltiger ist als unser aktuelles?

Sämtliche wirtschaftlichen Institutionen sind Konstrukte – angefangen von Banken über Aktienbörsen, Sozialversicherungssysteme und Gesundheitsfürsorge bis hin zu Kolonialismus, Sweatshops und Kinderarbeit. Arbeitslosenversicherung und Elternzeit sind wirtschaftliche Konstrukte, die eine stärkere Fürsorge für alle Mitglieder einer Gruppe garantieren sollen. Aber auch Sklaverei und Zwangsarbeitslager sind wirtschaftliche Konstrukte – diese sind jedoch wie Sweatshops, Kolonialismus und Kinderarbeit darauf ausgerichtet, bestimmte Mitglieder einer Gruppe effektiver auszubeuten oder sie sogar, falls »nötig«, umzubringen.

Anders ausgedrückt ist ein wirtschaftliches Konstrukt eine Möglichkeit, natürliche, menschliche und menschengemachte Ressourcen zu nutzen und zu verteilen. Aber welcher Art diese Konstrukte sind – und welche Konsequenzen sie nach sich ziehen – hängt vom herrschenden Wertesystem und den auf diesem Wertesystem basierenden gesellschaftlichen Institutionen ab. In unserer Zeit, in der wir – von Werten wie Eroberung, Ausbeutung und Dominanz geleitet – unser Überleben durch Fortschrittstechnologien gefährden, brauchen wir einen Wandel zu einem Fürsorge-Ethos sowie wirtschaftliche Konstrukte, die von einem solchen Ethos getragen werden. Wir brauchen eine Care-Revolution.

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