Riane Eisler - Die verkannten Grundlagen der Ökonomie

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Riane Eislers Modell einer «Caring Economy» – einer «fürsorglichen Ökonomie» – ist ebenso kühn wie wegweisend und die Übersetzung ihres Ansatzes ins Deutsche längst überfällig. Eislers Buch, das erstmals 2007 unter dem Titel «The Real Wealth of Nations» in den USA veröffentlicht wurde und in zahlreiche Sprachen übersetzt ist, ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen transdisziplinären Forschungsleistung. Es nimmt seinen Ausgang von der Frage, wie es sein kann, dass Menschen – trotz ihres kreativen Potenzials und ihrer Fähigkeit zur Empathie – in der Welt so viel Schaden anrichten. Schaden an sich selbst, anderen Menschen und der Umwelt. Eislers Antwort: An der Wurzel jeder Ökonomie, die Ungleichheit, Armut und Zerstörung produziert, ist eine Gesellschaft, die Frauen und die ihnen überantwortete Care-Arbeit abwertet. Jede progressive und nachhaltige Ökonomie, sei es eine Gemeinwohl- oder eine Postwachstumsökonomie, muss deswegen zuallererst diesen Bereich der Fürsorge für andere wieder in das ökonomische Denken hereinholen – sonst kann es keine Caring Economy geben. Eisler zeigt auf, wie ein solcher Wandel gesellschaftlich umsetzbar ist, auf politischer wie auf individueller Ebene.

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1.2 Die Wirtschaft neu vermessen

Wenn wir ein neues Wirtschaftsmodell entwickeln wollen, müssen wir ihm eine ganzheitliche Betrachtung der Wirtschaftsbeziehungen zugrunde legen – und zwar angefangen bei der Beziehung der Menschen zu ihrer Mitwelt bis hin zu den ökonomischen Beziehungen in Familien und anderen Lebensgemeinschaften. Hierfür ist eine umfassende und realitätsgetreue Darstellung nötig, die alle Bereiche der Wirtschaft berücksichtigt.

Im Zentrum dieses neuen Wirtschaftsmodells steht der Privathaushalt. Er ist das eigentliche Herzstück der Wirtschaftsproduktivität, denn er ist Grundlage und Voraussetzung für sämtliche anderen Bereiche. Haushalte sind – anders als in den meisten Texten der Ökonomie beschrieben – nicht nur konsumierende Einheiten, sondern vielmehr Produktionsstätten, wobei ihr wichtigstes »Produkt« seit jeher Menschen sind – und dieses »Produkt« ist in der postindustriellen Wirtschaft, in der Unternehmen mantrahaft nach »hoch qualifiziertem Humankapital« verlangen, von größter Bedeutung.

Das neue Wirtschaftsmodell

Unsere Herausforderung besteht darin eine Caring Economy zu schaffen die - фото 3

Unsere Herausforderung besteht darin, eine Caring Economy zu schaffen, die unseren Bedürfnissen und Fähigkeiten gerecht wird, unsere Mitwelt bewahrt und unser großartiges Potenzial an Fürsorge und Kreativität zur Entfaltung bringt.

Wenn in herkömmlichen Wirtschaftsanalysen die Voraussetzungen für hoch qualifiziertes Humankapital untersucht werden, finden Fürsorge und Care-Arbeit in der Regel keine Beachtung. In herkömmlichen Wirtschaftsmodellen werden die grundlegenden Wirtschaftssektoren – Privathaushalte, Non-Profit-Bereich und Ressourcenwirtschaft – ausgeblendet, was zu verzerrter Wahrnehmung und einer verfehlten Politik führt.

Das neue Wirtschaftsmodell beinhaltet alle sechs Wirtschaftssektoren:

Erster und grundlegender Sektor: Privathaushalte

Zweiter Sektor: Non-Profit-Bereich

Dritter Sektor: Marktwirtschaft

Vierter Sektor: Illegale Schattenwirtschaft

Fünfter Sektor: Staatswirtschaft

Sechster Sektor: Ressourcenwirtschaft

Den zweiten Sektor bildet der Non-Profit-Bereich, also die Gemeinwirtschaft, in der anstelle von Gewinn vorrangig nicht-monetäre Ziele verfolgt werden. Dazu zählen das ehrenamtliche Engagement für zivilgesellschaftliche Anliegen wie karitative Zwecke oder Fragen sozialer Gerechtigkeit ebenso wie manche Aspekte der alternativen Tauschwirtschaft, zum Beispiel lokale Tauschringe oder Regionalwährungen, die sich immer stärker verbreiten. Auch in diesem Sektor spielen Fürsorge und Care-Arbeit eine wichtige Rolle.

Die Marktwirtschaft bildet den dritten Sektor . Dieser Sektor steht im Zentrum der konventionellen Wirtschaftsanalysen und -beschreibungen – und obwohl der Markt von den beiden ersten Sektoren angetrieben wird, werden diese bei marktwirtschaftlichen Bewertungen und Regelungen nicht berücksichtigt. Zurzeit ist die Marktwirtschaft oft so aufgebaut, dass sie Fürsorge und Care-Arbeit eher verhindert als fördert – obwohl Studien gezeigt haben, dass Beschäftigte kreativer und produktiver sind, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Zum vierten Sektor , der illegalen Schattenwirtschaft, gehören Drogen-, Sex- und Waffenhandel ebenso wie wirtschaftliche Aktivitäten, die von kriminellen Syndikaten oder Banden kontrolliert werden. In diesem Sektor mangelt es typischerweise an Fürsorge (ganz zu schweigen von den Morden und anderen Gräueltaten, die für ihn charakteristisch sind).

Die Staatswirtschaft bildet den fünften Sektor . Der Staat regelt die Marktwirtschaft durch politische Entscheidungen, Maßnahmen und Gesetze. Außerdem bietet er – entweder direkt oder indirekt über private Unternehmen – Dienstleistungen an, die Care-Tätigkeiten beinhalten, wie zum Beispiel das öffentliche Gesundheitswesen. Doch für unbezahlte Care-Arbeit in Privathaushalten und im Non-Profit-Bereich gibt es in den meisten Staaten nur wenig Unterstützung, obwohl alle anderen Wirtschaftssektoren doch von dieser Arbeit abhängig sind. Außerdem geht Regierungspolitik oft rücksichtslos an den Belangen der Mehrheit vorbei, um die Interessen der Wohlhabenden zu befriedigen, und den meisten Staaten gelingt es nicht, mit ihrer Politik die rücksichtslose Ausbeutung und Verschmutzung unserer Ressourcen zu verhindern.

Dabei ist die Ressourcenwirtschaft, die den sechsten Sektor darstellt, ebenso wie die Haushaltswirtschaft der Privathaushalte von grundlegender Bedeutung, denn unser natürliches Umfeld generiert Rohstoffe, von denen die Marktwirtschaft abhängig ist. Trotzdem findet auch die Natur in herkömmlichen Wirtschaftsmodellen nur wenig Berücksichtigung und dies hat eine Ausbeutung natürlicher Ressourcen zur Folge, deren Auswirkungen durch die Entwicklung immer wirkmächtigerer Technologien zunehmend katastrophaler werden. Lange Zeit wurde Umweltschutz in Wirtschaftstheorien gar nicht berücksichtigt, mittlerweile steht er in Kosten-Nutzen-Analysen üblicherweise auf der Kostenseite.

Die hier beschriebenen sechs Wirtschaftssektoren interagieren beständig miteinander. Wenn wir die Veränderungen herbeiführen möchten, die in unserer Welt heute nötig sind, müssen wir alle diese Sektoren in die Betrachtung miteinbeziehen. Die Herausforderung besteht darin, Wirtschaftsmodelle sowie Maßnahmen und Regeln zu entwickeln, die den ersten, zweiten und sechsten Sektor berücksichtigen und ihnen den gebührenden Wert beimessen – denn das ist die Grundlage für eine Caring Economy, eine Ökonomie, die auf Fürsorge basiert. Wir brauchen ein System, das unseren Bedürfnissen und Fähigkeiten gerecht wird, statt sie auszunutzen, das unsere Mitwelt bewahrt, statt sie zu zerstören, und das unser großartiges Potenzial an Fürsorge und Kreativität zur Entfaltung bringt, statt es einzuschränken.

1.3 Kultur, Wirtschaft und Werte

Wirtschaftssysteme werden von Menschen geschaffen. Sie ändern sich und können geändert werden. Im Lauf der vergangenen 500 Jahre und der technologischen Entwicklung entstanden im Westen unterschiedliche Wirtschaftssysteme. Während des Wandels von einer fast reinen Agrarwirtschaft zur Industriewirtschaft wurde der Feudalismus Schritt für Schritt durch den Kapitalismus und in manchen Ländern durch den Sozialismus ersetzt. Heute befinden wir uns mitten in einer weiteren großen Umwälzungsphase, doch der Übergang von der industriellen in eine postindustrielle Gesellschaft unterscheidet sich von früheren Transformationen.

Dieser Übergang in eine von technologischen Entwicklungen in den Bereichen Elektronik, Biochemie und Nuklearforschung geprägte postindustrielle Gesellschaft vollzieht sich nicht wie frühere Übergänge im Lauf mehrerer Jahrhunderte, sondern innerhalb weniger Jahrzehnte. Und anders als frühere Übergänge wird er bereits intensiv erforscht, noch während er sich vollzieht. Außerdem handelt es sich dabei um eine globale Entwicklung, in deren Rahmen uns immer bewusster wird, dass es so nicht weitergehen kann, weil unsere Zukunft auf dem Spiel steht, wenn wir keine grundlegenden Veränderungen in die Wege leiten.

Historisch gesehen hat die Einführung neuer Technologien auch immer einen gewissen Wertewandel zur Folge gehabt. Zum Beispiel galt in einer Agrargesellschaft Landbesitz als höchstes Gut, was sich mit dem Übergang zur Industriegesellschaft änderte, bei dem Maschinen und andere Anlagegegenstände zunehmend an Wert gewannen.

Doch Werte, die – wie im Beispiel oben – von technischen Faktoren bestimmt werden, sind nur eine (vergleichsweise unbedeutende) Variable in der Gesamtwirtschaftsrechnung. Viel bedeutender und änderungsresistenter sind die zugrunde liegenden kulturellen Werte und die sozialen Strukturen, zu denen die jeweiligen Wirtschaftssysteme gehören. Unsere Vorstellungen davon, was wertvoll ist und was nicht, sind meist unbewusst. Wie wir sehen werden, hängen sie stark von Annahmen ab, die wir aus früheren Zeiten übernommen haben. Damals galt alles, was mit der weiblichen Hälfte der Menschheit assoziiert wurde – wie zum Beispiel Fürsorge und Care-Arbeit – als weniger wertvoll. Heute ist die Gleichwertigkeit von Mann und Frau zu einem westlichen Ideal geworden, und immer mehr Männer lassen sich auf »weibliche« Tätigkeiten ein: So kümmern sich heute zum Beispiel viele Väter in einer Weise um ihre Säuglinge und Kleinkinder, die früher als »unmännlich« gegolten hätte. Dennoch lassen die meisten aktuellen Wirtschaftssysteme immer noch Fürsorge und Care-Arbeit in Familie und Gesellschaft unberücksichtigt, was zu massiver Ungleichheit und zu dysfunktionalen wirtschaftlichen Verhältnissen führt.

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