Heinrich Mann - Zwischen den Rassen

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Lola stammt von einer brasilianischen Mutter und einem deutschen Vater ab, sie steht heimatlos zwischen den Rassen, gleich wie das südliche Blut der Mutter und die vom Vater ererbte Gewissenhaftigkeit Konflikte in ihr verursachen, die sie nicht auflösen kann. Mithin hieße der Roman besser «Zwischen den Temperamenten».Thomas Mann schrieb in einem Brief, dass sein Bruder Heinrich «nie so viel Hingabe gezeigt habe» und es «das gerechteste, erfahrenste, mildeste und freieste seiner Werke sei.»Null Papier Verlag

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Er­nes­te sah den Kri­sen Lo­las un­schlüs­sig zu. Sie, die Lola lieb­te, be­schäm­te es, dass sie sie nicht ver­stand. Manch­mal ward sie un­ge­dul­dig und woll­te mit Er­zie­he­rin­nen­derb­heit da­zwi­schen­fah­ren. Aber ihre alt­jüng­fer­li­che Ach­tung vor den Din­gen des Her­zens hielt sie zu­rück. »Es muss et­was sein … Sie wird da­mit fer­tig wer­den.« Eine Fra­ge drück­te Er­nes­te; sie fürch­te­te sich, sie zu stel­len. Jetzt sprach sie zu Lola vor an­de­ren in freu­dig er­mun­tern­dem Ton; wa­ren sie aber al­lein, ward Er­nes­tes Stim­me, was sie auch sa­gen moch­te, mit­füh­lend und be­ru­hi­gend. Lola ent­zog sich ih­rer Teil­nah­me, stell­te sich früh und abends schla­fend und ver­ließ, kaum dass Er­nes­te sie ver­trau­lich zu stim­men such­te, das Zim­mer. End­lich wag­te Er­nes­te ohne Vor­be­rei­tung ihre Fra­ge:

»Möch­test du noch zum Thea­ter?«

»Zum Thea­ter?« mach­te Lola, die Brau­en ge­fal­tet; und mit ge­ho­be­nen Schul­tern:

»Da­ran habe ich gar nicht mehr ge­dacht.«

Auch dort wa­ren die Men­schen schwer­lich an­ders, und Lola wuss­te sich so­we­nig zur Büh­ne ge­hö­rig wie sonst ir­gend­wo­hin. Aber Er­nes­te hat­te den Atem an­ge­hal­ten; nun tra­ten ihr Trä­nen der Er­leich­te­rung in die Au­gen.

»Gott sei Dank, Kind! Mein lie­bes Kind, Gott sei Dank!«

Sie reck­te sich an Lola hin­auf und küss­te sie auf den Mund. Eine ih­rer Hän­de ließ sie seg­nend über Lo­las Kopf schwe­ben.

»Das an­de­re wird al­les gut wer­den«, ver­hieß sie in­nig. Lola, in Wut, weil sie gleich wei­nen muss­te, sah kalt zu ihr hin­un­ter. Er­nes­te trat von ihr weg.

»Du sollst auch eine Be­loh­nung ha­ben.« – Ganz lus­tig, nun nicht mehr sen­ti­men­tal: »Wo­hin möch­test du die­sen Som­mer lie­ber: ins Ge­bir­ge oder an die See?«

»Ich weiß wirk­lich nicht.«

»Du wirst dich schon be­sin­nen.«

Aber Lola setz­te ih­ren Ehr­geiz dar­auf, kei­ne Vor­lie­be zu ver­ra­ten. Er­nes­te muss­te schließ­lich selbst wäh­len; und zu Be­ginn der Fe­ri­en, als die an­de­ren alle da­heim wa­ren, fuh­ren Er­nes­te und Lola ins Ge­bir­ge.

»Wir müs­sen viel zu­sam­men spa­zie­ren­ge­hen«, hat­te Er­nes­te ge­sagt; aber dann zeig­te sich’s, dass sie vom Stei­gen ihre Herz­be­schwer­den be­kam. Lola ließ sie auf ei­ner Bank zu­rück und eil­te wei­ter, den Pas­si­ons­weg mit den Bild­stö­cken hin­auf, an der ge­weih­ten Quel­le und der Ein­sie­de­lei vor­über und in den Wald, wo er recht tief, recht wild und men­schen­fern war, wo im Tan­nen­dickicht die kaum aus­ge­tre­te­nen Gras­pfa­de und über Schluch­ten der mor­sche Steg zu ein­sa­men, schmerz­lich stil­len Zie­len führ­ten. Denn Lola war so glück­los, dass der An­blick ei­nes Men­schen sie un­sin­nig er­bit­ter­te.

Sie fühl­te sich häss­lich; un­abläs­sig pei­nig­te sie die Emp­fin­dung ih­rer zu ho­hen Stirn, ih­res bleich­süch­ti­gen Mun­des, ih­rer lan­gen Glie­der, die in den Ge­len­ken nicht recht hei­misch schie­nen. Un­ge­schickt und in ih­rer Haut un­be­hag­lich, muss­te sie sich im­mer­fort be­tas­ten, im­mer wie­der fest­stel­len, dass an ih­rem in falschen Ver­hält­nis­sen auf­ge­schos­se­nen Kör­per kein Rock und kei­ne Blu­se rich­tig sit­ze. Sie fühl­te ihre Häss­lich­keit noch ge­ho­ben durch die Beglei­tung Er­nes­tes in ih­rem Ka­pott­hut, ih­ren schwar­zen Zwirn­hand­schu­hen, ih­rem al­ten Man­tel, der schief von ih­rer zu ho­hen Schul­ter hing. Wa­ren sie bei­de nicht ein lä­cher­li­ches Paar? Lola sträub­te sich ge­gen die Ver­wechs­lung mit Er­nes­te, und da­bei muss­te sie ge­ste­hen, man kön­ne sie äu­ßer­lich ganz gut zur glei­chen Klas­se rech­nen: sie, die nicht von Er­nes­te nur, nein, von al­len so weit Ge­trenn­te! Be­geg­ne­te sie Leu­ten, sah sie ent­we­der scheu weg, oder sie mus­ter­te sie frech wie eine für im­mer Drau­ßen­ste­hen­de, die sich ih­rer Un­ge­zo­gen­heit nie zu schä­men ha­ben wird. Den­noch hät­te sie bei Tisch, wo Er­nes­te sie mit ih­ren Nach­barn zu re­den nö­tig­te, in den ers­ten jun­gen Men­schen sich fast ver­liebt. Ihr Stolz ver­hin­der­te es: weil sie sich häss­lich wuss­te, und die Erin­ne­rung, dass kein Ge­schöpf lie­bens­wert sei, keins sie an­ge­he und jede Ge­mein­schaft nur wie­der Gram brin­ge. In der Ein­sam­keit ward ihr frei­er; sie konn­te in ein Buch auf­ge­hen, ihr qual­vol­les Ich dar­in auf­ge­hen las­sen. Umso schlim­mer war’s, wenn die Fein­de sie auch hier er­reich­ten. Ein­mal – sie glaub­te an ei­ner Stel­le zu sein, wo­hin nie ein Mensch den Fuß ge­setzt habe – er­hob sich plötz­lich der Lärm zahl­rei­cher Stim­men, die auf säch­sisch von­ein­an­der Ab­schied nah­men. Die Ge­sell­schaft ver­teil­te sich auf zwei Wege, die fünf­zig Schrit­te wei­ter un­ten wie­der zu­sam­mens­tie­ßen. Bei den un­ver­hofft noch­mals Ve­rei­nig­ten ging eine freu­di­ge Be­grü­ßung an; und Lola, der das vor­kam wie eine ihr zum Hohn auf­ge­führ­te Ko­mö­die, rang die Hän­de im Schoß. Da­rauf blieb es still, bis ein Knacken im Ge­büsch und ein klei­ner wil­der Schrei sie er­schreck­ten. Sie warf einen Stein nach dem Tier. Gleich dar­auf stürz­te sie ins Gras und schluchz­te hef­tig und un­still­bar auf ihre er­schlaff­ten Arme nie­der. Ihre Trä­nen flos­sen dem, was sie ge­tan hat­te, und al­lem, was sein muss­te: flos­sen ihr selbst.

Wenn es an­de­ren zu heiß war, oder beim Na­hen ei­nes Ge­wit­ters, stieg Lola in den Wald. Bei sich hat­te sie La­mar­ti­nes Me­di­ta­tio­nen. »Die Freund­schaft ver­rät dich, das Mit­leid lässt dich im Stich, und al­lein schrei­test du den Pfad der Grä­ber ab­wärts«, las sie auf dem Weg mit den Bild­stö­cken. Und trat sie dann am Ende der fahl bläu­li­chen Stei­ge an den Rand der Berg­wand und sah hin­aus in ein gren­zen­lo­ses Land, des­sen Wel­len schwar­ze Ge­höl­ze, grel­le Wie­sen, rostro­te Korn­fel­der in tief­han­gen­de Wet­ter­wol­ken hin­ein­tru­gen – im un­heim­li­chen Flacker­licht sol­cher Stun­de durf­te Lola ver­zwei­felt frohlo­cken: »Ich durch­ei­le mit dem Blick alle Punk­te der un­ge­heu­ren Wei­te und sag­te: Nir­gends er­war­tet mich Glück.« Moch­te doch in je­nem ge­türm­ten Grau die Son­ne für im­mer un­ter­ge­hen; Lola wuss­te im Ernst: »Ich wün­sche mir nichts von al­lem, was sie be­scheint; vom un­ge­heu­ren All ver­lan­ge ich nichts!«

Aber die Ver­se selbst, in de­nen die­se äu­ßers­ten Schmer­zen laut wur­den, bar­gen in sich den Bal­sam da­ge­gen; »Ak­zen­te, der Erde un­be­kannt«, reg­ten sich in ih­nen, und sie tru­gen einen, in­des man sich hoff­nungs­los wähn­te, un­ver­se­hens in gü­ti­ge­re Wel­ten. Nun saß Lola ge­bor­gen un­ter dem Dach des Holz­fäl­ler­hütt­chens aus Rei­sern und Moos, und beim Ge­pras­sel des Re­gens flog ihre See­le nach ei­nem fer­nen, sanf­ten und ein­sa­men Ge­sta­de. Wie die Wo­gen san­gen! Wel­che Har­fen­ak­kor­de die kla­re, duft­lo­se Luft durch­perl­ten! Lola stieg in eine Bar­ke, und mit ihr ei­ner, der zu ihr sprach: »Sieh mit­lei­di­gen Au­ges auf die ge­mei­ne Ju­gend, die von Schön­heit glänzt und sich mit Lust be­rauscht: Wenn sie ih­ren Zau­ber­kelch ge­leert ha­ben wird, was bleibt von ihr? Kaum eine Erin­ne­rung: das Grab, das ih­rer war­tet, ver­schlingt sie ganz, ewi­ges Schwei­gen folgt auf ihr Lie­ben; über dei­nen Staub aber, Lola, wer­den Jahr­hun­der­te da­hin­ge­gan­gen sein, und noch im­mer lebst du!«

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