Wussten Sie, dass niemand weiß, wieso das burgenländische Kukmirn Kukmirn heißt? Oder dass im Waldviertel einst der höchste Berg der Welt stand? Oder dass sich der größte Klima-Wind-Kanal der Welt in Wien befindet? Oder in welchem Tiroler Ort die einzige österreichische U-Bahn außerhalb von Wien verkehrt? Oder dass es in Vorarlberg das größte Rolls-Royce-Museum der Welt gibt? Oder dass Tirol in der Steiermark, Amerika im Innviertel (OÖ), Gallizien, Schwarzindien und Türkei jedoch in Kärnten zu finden sind?
Diese und viele weitere Kuriositäten und skurrile Fakten hat Harald Havas gesammelt. Kurz, prägnant und immer unterhaltsam
Akrobatische Putztrupps Akrobatische Putztrupps Wo und warum in Salzburg Bergsteiger Berge säubern Die Stadt Salzburg ist links und rechts der Salzach recht hügelig und stellenweise sogar an veritable Berghänge gebaut. Was stets eine beträchtliche Gefahr für die knapp daran und darunter errichteten Häuser und deren Bewohner darstellte. Und so kam es, wie es kommen musste: 1669 ereignete sich in der Nacht vom 15. auf den 16. Juli ein gewaltiger Felssturz, bei dem über 220 Menschen ums Leben kamen. Teilweise auch durch nachstürzendes Geröll bei Bergungsarbeiten. Unter anderem wurden damals eine Kirche, eine Kapelle, das Seminarium Alumnorum sowie 13 Häuser zerstört. Dazu der Teil der Stadtmauer, der oben auf dem Berg aufgesetzt war. Um Derartigem in Zukunft vorzubeugen, beschäftigt die Stadt seit damals eine eigene Eingreiftruppe mit der einmaligen Berufsbezeichnung „Bergputzer“. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, sich an verdächtigen Hängen der Stadt abzuseilen und dabei lockeres Gestein abzuschlagen sowie Sträucher und Baumwurzeln zu entfernen. Dabei müssen an die 300.000 m 2 Fels – vertikal – überprüft werden und es kommen jährlich 50–80 m 3 Material zusammen. Unter anderem dient das auch dem Schutz der Ein- und Ausfahrt von Österreichs ältestem Straßentunnel: dem Sigmundstor am Mönchsberg. Der Tunnel hat immerhin eine Länge von 131 m, wurde bereits im Jahr 1708 fertig gestellt und für den Verkehr freigegeben. Er verbindet bis heute die Altstadt mit dem Stadtteil Riedenburg.
Die Nazis und die Würmer Die Nazis und die Würmer Welche Geheimnisse der Toplitzsee birgt – und welche nicht Um den tiefen und unüblich salzhaltigen Toplitzsee (ST) ranken sich mindestens seit der NS-Diktatur im Zweiten Weltkrieg Gerüchte aller Art. Unter anderem, weil das Regime dort Torpedo- und Raketenexperimente durchführte und gegen Kriegsende alles Mögliche im See versenkte, das dem Feind nicht in die Hände fallen sollte. Tatsächlich wurden bei diversen legalen und illegalen Tauchgängen schon gefunden: Kriegsmaterial, gefälschte Pfundnoten (die aus dem Film Die Fälscher ), eine unbekannte Wurmart, einige Nazi-Dokumente, noch mehr Kriegsmaterial, seltene Bakterien, noch mehr gefälschte Pfundnoten, viele Baumstämme, weiteres Kriegsmaterial und gefälschte Pfundnoten sowie eine nicht zu bergende Kiste mit russischer Beschriftung. Nicht gefunden wurden, weil aller Wahrscheinlichkeit nach nicht dort vorhanden, obwohl vielfach dort vermutet: ein Nazi-Goldschatz, Aufzeichnungen über Nazi-Geheimkonten in der Schweiz, der sagenumwobene Nazi-Goldschatz, Kisten mit Brillanten, eine wertvolle Briefmarkensammlung, ein angeblicher Nazi-Goldschatz, Beutegut aus Ungarn, das Bernsteinzimmer, Nessie (obwohl der Tourismusverband daran arbeitet) und der notorische Nazi-Goldschatz. Kurz, es gibt dort keinen Nazi-Goldschatz. Mittlerweile gilt auch als ziemlich sicher, dass sämtliches Gold der Deutschen Reichsbank von den Alliierten gefunden und beschlagnahmt wurde und der Rest auf dem Schwarzmarkt gelandet ist. Was vermutlich niemanden davon abhalten wird, weiter danach zu suchen, auch im Toplitzsee. Der See bietet dafür aber anderes Geheimnisvolles: etwa Würmer, die in 60 m Tiefe in einer sauerstofflosen (!) Umgebung leben. Die Entdeckung des etwa 23 cm langen und Lumbricus cf. Polyphemus getauften Wurms war eine kleine wissenschaftliche Sensation.
Falsche Knochen Falsche Knochen Die komplizierte DNA der Familie Mozart Eigentlich weiß man über das Leben von Wolfgang Amadeus Mozart relativ gut Bescheid – nur nicht, wo er begraben liegt. Am Sebastiansfriedhof in der Salzburger Altstadt liegen dafür in einem Familiengrab seine Frau Constantia von Nissen (Constanze), sein Vater Leopold Mozart sowie Mozarts Nichte Jeanette Berchtold von Sonnenburg. Dazu Mozarts Großmutter Euphrosina Pertl, die Tante von Constanze, Genovefa Weber (die Mutter von Carl Maria von Weber), sowie Constanzes zweiter Ehemann Georg von Nissen. Oder auch nicht. Denn als man 2006 versuchte, das Rätsel um den seit 1902 im Salzburger Mozarteum aufbewahrten Mozartschädel zu lösen, kam dabei genau das Gegenteil heraus: Die Verwirrung wurde noch schlimmer. Damals wollte man die Echtheit von Mozarts Schädel mittels neuester Forschungsmethoden anhand von DNA-Spuren überprüfen. Weil die Gebeine seiner Schwester Nannerl ebenfalls verschollen sind, machte man sich an die Analyse der DNA der am Sebastiansfriedhof beerdigten Personen. Zuerst jener von seiner Großmutter und seiner Nichte, die also in direkter Blutsverwandtschaft zu ihm standen. Das Ergebnis: Keine der beiden Toten war mit dem Schädel verwandt. Aber schlimmer noch, auch die beiden Frauen waren genetisch nicht miteinander verwandt! Irritiert untersuchte man nun auch noch die DNA-Spuren der anderen dort Beigesetzten, nur um zu dem Ergebnis zu gelangen, dass niemand in diesem „Familiengrab“ miteinander verwandt war! Da spielt es schon fast keine Rolle mehr, dass auch eine angeblich von Mozart erhaltene Haarlocke von der DNA her nicht zu dem Schädel im Mozarteum passt. Wer nun tatsächlich im Familiengrab der Mozarts liegt, und ob auch nur eine der Personen tatsächlich diejenige war, für die man sie bisher gehalten hat, bleibt unklar. Die Friedhofsverwaltung hat jedenfalls damals beschlossen, die Beschriftungen der Gräber vorerst so zu belassen.
Fugging Hell
Falsche Ritterburg
Gipfeltausch
Vergessene Hauptstadt
No Atom-Strom in my Wohn-Home – Teil 1
No Atom-Strom in my Wohn-Home – Teil 2
Burgenländischer Bergadler
Freiorgel und andere Krachmacher
Geheimzoo
Von AM bis ZT
Doch kein Friedhofsexpress
Hochalpine Superlative
Burgen-Land
Kärntner Büffelfedern und die Löwen aus Mödling
Sportliche Heimleuchtung
Ausländisches Inland
Urin auf Schienen
Von vertikalen und horizontalen Türmen
Patriotische Wappenverbesserung
Musikalische Gelsen
Hügelhelden
Niederösterreichische römische Lerchen
Geschüttelt, nicht gerührt
Hallstatt, Kreis Boluo, Provinz Guangdong
Mannersdorfer Seekühe
Metallenes Wüstenschiff
Löchriger Hausberg
Leibliche Genüsse
Die Wettermacher von Floridsdorf
Rekorddom und steil ohne Zahn
Rekordbackwerk süß
Dagoberts Silberbatzen
Müllbergziegen
Oberösterreichischer Zahnwehlöwe
Hemingway und Josef Hader
In zwanzig Minuten zum Juchhe
Von Zwiebeln und Schwänzen
Steirische Sprachinsel
Unterirdische Bergstation
Mythos U5
Salzburger Fastfood
Steinerne Blechkiste
Funktionale Exklave I
Vergoldetes Dachl und ambivalente Pforte
Burgen(land)los
Salzburger Wappenmysterien
Korneuburger Marine
Onomatopoesie
Bodenseeschwammerln
Radioaktiver Wolkenspiegel
Das nicht-grüne Herz Österreichs
Highline und Skywalk
Lautmalerischer Knotenpunkt
Unblau
Steirischer Nicht-Panther
Hochprozentiges Geheimnis
Brücke blau und à l‘orange
Fruchtbarer Erzbischof und Mozart-Bonbons
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