Siegfried Placzek
Das Geschlechtsleben der Hysterischen - eine medizinische, soziologische und forensische Studie
Band 121 in der gelben Reihe bei Jürgen Ruszkowski
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Inhaltsverzeichnis
Titel Siegfried Placzek Das Geschlechtsleben der Hysterischen - eine medizinische, soziologische und forensische Studie Band 121 in der gelben Reihe bei Jürgen Ruszkowski Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort des Herausgebers
Aus dem Leben des Autors
Vorwort zur ersten Auflage.
Vorwort zur zweiten Auflage
Einleitung
Wandlungen in der Auffassung der Hysterie
Das Geschlechtsleben der Hysterischen
Die hysterische Frau
Pseudologia phantastica
Anonyme Briefe
Gesche Gottfried
Tamara Freifrau von Lützow
Frau Lina Hau
Marguérite Steinheil
Frau Professor Herberich
Gräfin Marie Tarnowska
Frau v. Elbe
Johanna Zehentner
Antonie v. Schönebeck
Der hysterische Mann
Hexenwahn und Geschlechtsleben
Das Geschlechtsleben der Hysterischen in soziologischer Beziehung
Strafrechtliche Beurteilung
Zivilrechtliche Beurteilung
Aufsichtspflicht über Hysterische
Hysterische als Zeugen
Hysterische als Denunzianten
Die Begutachtung Hysterischer
Literatur
Die maritime gelbe Buchreihe--
Weitere Hinweise
Das Geschlechtsleben der Hysterischen in forensischer Beziehung
Impressum neobooks
Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche, ein 140-Betten-Hotel für Fahrensleute.
Im Februar 1992 entschloss ich mich, meine Erlebnisse mit den Seeleuten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzutragen. Es stieß auf großes Interesse. Mehrfach wurde in Leserreaktionen der Wunsch laut, es mögen noch mehr solcher Bände erscheinen.
Inzwischen erhielt ich unzählige positive Kommentare und Rezensionen, etwa: Ich bin immer wieder begeistert von der „Gelben Buchreihe“. Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln einem das Gefühl, mitten in den Besatzungen der Schiffe zu sein. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights der Seefahrt-Literatur. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechslungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlicht hat. Alle Achtung!
Während meiner Ausbildung zum Sozialpädagogen hatte ich das Glück, einige gute Dozenten im Fach Psychologie zu haben. Besonders bei Dr. Walter Uhsadel – später Universitätsprofessor – lernte ich viel über die Erkenntnisse eines Siegmund Freud über Traumanalyse und die Tiefenpsychologie, seine Begriffe „Libido“, das „Ich“ und „Es“ und das „Über-Ich“, des „Ödipus“- und „Elektra-Komplexes“, der „Verdrängung“, des „Abreagierens“ und der „Sublimierung“. Ferner belehrt er uns über den Freund-Schüler Alfred Adler und dessen Erkenntnisse über den Macht- und Geltungstrieb des Menschen. Besonders der Schweizer Carl Gustav Jung mit seiner „komplexen Psychologie“ und seine Begriffe „Selbst“, „Persona“, das persönliche und „kollektive Unbewusste“, die „archetypischen Symbole“, die Instinkte im kollektiven Unbewusstsein, die „Anima“ und den „Schatten“ vermittelt er uns. Auch über den Berliner Arzt Fritz Künkel berichtet er. Ich lese mit großem dessen Buch „Die Arbeit am Charakter“.
Seitdem interessierte ich mich sehr stark für alle psychologische Fragen und mögliche therapeutische Hilfen für meine Klienten.
Darum möchte ich auch dieses Buch von Dr. Siegfried Placzek neu auflegen.
Hamburg, 2020 Jürgen Ruszkowski
* * *
Ruhestands-Arbeitsplatz des Herausgebers – hier entstanden die weit über 100 Buchbände.
Aus dem Leben des Autors
Vorwort zur ersten Auflage.
Aus der verwirrenden Fülle vieldeutiger Krankheitsbilder, die das Leben dem nervenärztlichen Beobachter vor Augen führt, ragt die Hysterie weit hervor, fesselnd schon durch die Seltsamkeit ihrer Erscheinungsformen, doch vornehmlich durch die Schwierigkeiten für die grübelnde Ausdeutung. Seltsam die Pfade, seltsam die Richtung, die der Forschergeist im Laufe der Jahrhunderte hier einschlug! Wenn ich, unbekümmert um den Streit der Geister über den Ursprung der Krankheit und die ursächliche Bedeutung der Sexualität im besondern, zunächst eben diese Sexualität der Hysterischen – im weitesten Sinne – aufzurollen anstrebe und, was eigene Erfahrung und überreiche Literatur an Ausbeute liefert, in diesem Buche zu einem anschaulichen Gesamtbilde zu gestalten suche, so geschieht es, weil so ein notwendiges, bisher stiefmütterlich bedachtes Erkenntnismaterial entsteht, mit dessen Hilfe erst die Hauptstreitfrage nach der Ursache der Hysterie wirklich aufrollbar ist. Mit der einfachen Ablehnung jedes sexuellen ursächlichen Faktors, wie mit der ebenso einseitigen, wenn auch anspruchsvoller auftretenden Heilfindung in der allein ursächlich bestimmenden Sexualität ist das Rätsel der Hysterie nicht gelöst und nicht lösbar. Als unumgängliche Vorbedingung und als gleichgewichtiger Entscheidungsfaktor muss das tatsächliche Geschlechtsleben der Hysterischen studiert werden. Musste es sich zunächst auch noch um Sammlung von Erfahrungswissen und um Ordnung weit zerstreuten Beobachtungsmaterials handeln, so gibt es doch die Hoffnung, auf diese Weise eine Typenlehre der Hysterie als Geschlechtswesen vorbereiten zu können. Ob und wie weit diese Absicht erfüllt wurde, möge der Leser entscheiden.
Berlin , 18. September 1919.
Dr. Placzek.-
Vorwort zur zweiten Auflage
Überraschend schnell erlebt dieses Buch, getragen von der fast einmütigen Anerkennung der Kritik, eine Neuauflage. So erfreulich mir die Tatsache an sich ist, da sie unwiderleglich beweist, dass die Neuart des Stoffes, wie Form und Inhalt seiner Gestaltung in weiten Kreisen Interesse weckte, so traurig stimmt es mich, dass die Ungunst der Zeit die tiefgreifende Umgestaltung verwehrt, wie sie mir in fortschreitender Erkenntnis und Durchdringung des Stoffes, nicht zum wenigsten gewonnen aus der immer ausgedehnteren und vielgestaltigeren persönlichen Erfahrung, als ergänzungsnotwendig vorschwebt. So wurden nur geringfügige Einfügungen möglich, und in fast unveränderter Gestalt muss das Buch von neuem hinausgehen. Möge ihm gleichwohl die Anteilnahme des Leserkreises beschieden sein wie bisher.
Berlin-Wilmersdorf , 30. November 1921
Dr. Placzek
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