Birgit Müller-Wieland - Vom Lügen und vom Träumen

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Was geschieht, wenn sich das Leben auf unvorhergesehene Weise ändert, unbemerkt zu Beginn, schleichend – manchmal
schockhaft, wie ein Schlag ins Gesicht? «Vom Lügen und vom Träumen» erzählt von Figuren, die sich auf unterschiedliche Weise den Brüchen in ihren Biografien stellen: Salome macht die Erfahrung, nach vielen Jahren Ehe verlassen zu werden, weil Hannes in Berlin eine Musikerin kennengelernt hat. Diese wiederum erlebt als Jugendliche einen traumatischen Beginn im Westen, nachdem die Familie aus der DDR geflohen ist. Lilly wird indirekt Zeugin eines unerhörten Übergriffes der eigenen Chefin – und muss sich fragen, wem ihre Loyalität gilt. In starken Szenen, die erstaunt und atemlos zurücklassen, zwingt die Autorin ihre Figuren zu Entscheidungen von Tragweite, welche sich manchmal als falsch erweisen und Lüge, Verrat, Verschweigen provozieren. Den Gefährdungen von Innen und Außen zu trotzen, Frohsinn, Leichtigkeit, Geglücktes
zu erkennen, all dies schwingt in den Geschichten mit. Es ist Vergnügen und Herausforderung zugleich, dem dichten Geflecht von Verweisen zu folgen, Zusammenhänge zu deuten und in bangen Vermutungen bestätigt zu werden. Birgit Müller-Wieland ist ein großartig komponierter Roman in sechs Geschichten gelungen, dessen einzelne Stimmen erst im Zusammenspiel ihre Komplexität und Raffinesse entfalten.

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Hannes sah auf seinen Teller, schob Reis auf die Gabel, kam hoch mit seinem noch immer fragenden Gesicht.

„Vi-“, fragte Salome gespielt entgeistert, „et-nam?“

„Oh“, entfuhr es Hannes…“ –

„… Ha Long Bucht? Na Thrang? Hué?“, setzte sie nach –

„Oh, klar, äh …“, Hannes lehnte sich zurück, blies seine Backen auf, „entschuldige, es war ein bisschen viel in den letzten…“ –

„Sicher“, sagte Salome, „alles gut“.

Sie betrachtete seinen braunroten Schopf, dessen widerborstige Haare sie zu durchwühlen liebte, die von Sommersprossen besprenkelte Nase, seine kräftigen, gleichzeitig schmalen Hände, sie beugte sich verschwörerisch über den Tisch:

„Ich habe einige Angebote gefunden, sie sind traumhaft, du musst sie dir später…“ –

Hannes lächelte, nickte, hob die volle Gabel hoch. Aber schon im nächsten Moment kippte sein Blick nach innen, eine Abwesenheit, die Salome amüsierte.

„Vergiss nicht zu essen“, schmunzelte sie.

Als er nicht reagierte, schnippte sie mit Mittelfinger und Daumen vor seinem Gesicht.

Hannes’ Blick kam von weit her zurück, so weit her, als erinnerte er sich weder an die nach wie vor erhobene Gabel voll Reis, die zwischen seinen Fingern steckte, noch an sie, Salome.

„He“, sagte sie leise.

Hannes senkte den Arm, legte die Gabel auf den Tellerrand.

Er realisierte ihren fragenden Blick, lächelte und murmelte, indem er das Glas ergriff: „Bin etwas … etwas müde heute…“

„Ja“, erwiderte Salome, „ich auch…“

*

Später, nach dem Aufräumen und Zähneputzen, wollte sie mit ihm schlafen.

Sie hatte es schon tagsüber gespürt, das vertraute Begehren, sobald sie an ihn dachte, ein Sehnen nach seiner Haut und ihren unterschiedlichen Gerüchen, das strenge Wühlen in ihrem Unterleib. Es hatte sich verstärkt durch Hannes’ träge Unerreichbarkeit im Laufe des Abends, sein Zerstreutsein, das ihr Bedürfnis nach besinnungsloser Nähe provozierte.

Er boxte sich sein Kissen zurecht, ohne sie anzusehen, als sie das von der Straßenlaterne erhellte Schlafzimmer betrat, im fliederfarbenen Nachthemd, welches er seit jeher als ihr „Verführungsteil“ bezeichnete.

Sie musste kichern, ja, sie war beschwipst, sie begann leise zu summen, hob ihre Arme, stampfte mit einem Fuß auf und begann sich rhythmisch und aufreizend langsam zu drehen. Sie fühlte den seidigen Stoff an ihren Schenkeln, das leichte Wehen. Ihre Arme, das musste sie nicht im Spiegel sehen, bewegten sich girlandenhaft, graziös, ein Kontrast zu den stakkatoartig tretenden Füßen, die ohne die notwendigen Schuhe nur klägliches Ächzen aus dem Parkett holten. Dafür begleitete immer intensiver werdender Singsang ihren Tanz, sie war geübt darin, Flamenco, seit Jahren schon, und bei jedem ihrer Auftritte hatte Hannes im Publikum gesessen, mit leuchtenden Augen.

Während sie sich nun drehte, sah sie so lange zum Bett, bis sie ihren Oberkörper ruckartig folgen lassen musste. Hannes Kopf schien zu schweben, wie abgetrennt vom übrigen Körper, der bis zum Hals bedeckt war. Als wäre sonst nichts da, nur diese nach oben starrenden Augen in einem Kopf, der im fahlen Licht wirkte, als sei –

Sie erschrak.

Klatschte in die Hände, sprang aufs Bett.

Nun wollte sie ihn ganz bei sich haben, Müdigkeit hin oder her, kichernd riss sie die Decke weg, seine Arme fuhren hoch.

Sie dachte, es sei ein Spiel.

„Klemmi“, flüsterte sie, als er die Decke, unter die sie sich nun zu drängen versuchte, festhielt, „du Klemmi“, kicherte sie, „lass mich zu dir…“

Ob er die Augen offen oder geschlossen hielt, konnte sie nicht erkennen, sah nur, dass er die Bettdecke fixierte mit seinen beiden langen, starken Armen, eng an den pyjamablauen Körper gepresst, das Gesicht nach oben gewandt, stumm, ein Pharao in seiner Kiste, aber auch dieses Bild, das sie ihm lockend an den Kopf warf, erheiterte ihn nicht, wie sie erwartet hatte, nichts amüsierte ihn, im Gegenteil: plötzlich gab er einen merkwürdigen Laut von sich, eine Mischung aus Grunzen und Wimmern.

Ein Tier in der Falle. Und dann ging alles sehr schnell.

*

Sie ist eingeschlafen.

Eingeschlafen am Küchentisch mit seinen Krümeln, der Schale mit den eingetrockneten Müslikörnern, der himmelblauen Tasse.

Dem Handy, das durch ihren Ellenbogen soeben bewegt wird.

Nur widerwillig arbeitet sich Salome aus diesem Zustand heraus, den sie mittlerweile ihren gnädigen Fluchtschlaf nennt, und der sie immer wieder überkommt. Ein plötzlich eintretendes Wegsacken, Ausder Weltgleiten.

Die Arme schmerzen, der Nacken, alles tut weh, was zu lange in dieser einen Position am harten Tisch verharrt hatte – „Kernbuche, tolles Holz“, Hannes’ befriedigter Tonfall füllt ihren Kopf, sein übermütiges Lächeln, damals beim Kauf.

Damals.

Vorsichtig richtet Salome sich auf. Die Übelkeit ist verschwunden, wenigstens das. Ihre Halswirbelsäule knackt, als sie den Kopf leicht bewegt, sie sieht auf die Uhr, eine Dreiviertelstunde! Herrje!, tappt ins Badezimmer, hockt sich auf die Toilette.

„Hier ist der letzte Teil des Dramas.“

Da ist er, der Satz, ja, das sagte der Anrufer als erstes, nachdem sie ihren Namen genannt hatte. Bevor sie eingeschlafen war.

Die Entleerung der Blase ist so erleichternd, dass ihr Tränen in die Augen steigen. Spülung und Wasserhahn rauschen, sie wirft sich kaltes Wasser ins Gesicht, vermeidet den Blick in den Spiegel, bläst eine Strähne seitlich von der Wange.

In der Küche sieht sie auf ihr Handy. Er hat aus Berlin angerufen, klar. Und sich mit Namen vorgestellt, gleich am Anfang, bevor er „Guten Tag. Hier ist der letzte Teil des Dramas“ gesagt hatte.

Was war es nur für ein Name gewesen?

Einsilbig, ganz sicher. Tom? Jan? Ron?

Ach, es hat keinen Sinn.

Argwöhnisch sieht Salome zur Kaffeemaschine, sie ist von braunen Spritzern übersät. Sie nimmt die Kanne aus der Verankerung, flucht leise vor sich hin, stellt sie ins Abwaschbecken.

Auf dem Notizblock, der neben den Magneten am Kühlschrank klebt, ist in ihrer steilen Handschrift zu lesen: Nächste Woche keine Therapie!

Daneben das Foto mit den beiden verschmitzt lachenden Jungs, ohne Eltern. Die rot-weiß-gepunktete Flamencotänzerin mit dem offenen schwarzen Spitzenfächer aus dem Spanienurlaub vom letzten Jahr scheint Salome zu winken. Alle anderen Magnete, verstreut am Kühlschrank, sind wie immer bunt und stumm.

*

Eine Dreiviertelstunde zuvor hatte Salome in ihrer Küche gestanden, das Handy am Ohr.

Mit einem Arm hatte sie sich am Holztisch abgestützt, mit der anderen Hand krampfhaft das Gerät gehalten, aus dem eine unbekannte Stimme gedrungen war.

„Hallo, äh, sind Sie noch da?“

Salome hatte sich gewundert, dass sie die Worte verstehen konnte. Marionettenhaft hatte es ihre Fingerkuppe geschafft, das Lautsprecherzeichen des wackelnden Displays zu treffen.

„Ja.“

Das Wackeln, das hatte sie gleichzeitig mit der Antwort bemerkt, verursachte ihre zitternde linke Hand, aber auch die rechte, in die sie das Gerät nun versuchsweise gelegt hatte, war nicht imstande gewesen, es ruhig zu halten. Schließlich war es ihr gelungen, dieses auf dem Küchentisch zu platzieren, neben der halbvollen himmelblauen Tasse.

„Vielleicht hätten wir uns etwas zu sagen.“

Aus der Tasse war ekelhafter kalter Kaffeegeruch hochgestiegen.

Hannes, hatte Salome gedacht.

Hannes und die Tasse und der Tag im Juli letzten Jahres.

Sie hatte die Tasse mit einem Schlurfgeräusch über den Tisch geschoben, weit von sich.

Der Tag des Anschlags.

„Ich weiß nicht … also…“

Bin so müde, gleich falle ich um –

„Verstehe. Hm, also… Es ist so, dass ich in München zu tun habe, nächste Woche. Ich dachte, wir könnten uns vielleicht kennenlernen.“

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