Frank Schulz-Nieswandt - Kommunale Pflegepolitik

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Kommunale Pflegepolitik ist die Vision einer sozialraumorientierten kommunalen Steuerung von inklusiven Care-Landschaften in Stadt und Land. Dreh- und Angelpunkt ist normalisiertes Wohnen jenseits von institutionellen Sonderwelten. Wertebasis ist das personalistische Menschenrecht, d. h. die Würde in den Rechtsvorgaben im Völker-, Europa- und Verfassungsrecht. Vor diesem Hintergrund ist die Mutation der Pflegelandschaft als Teil der Sozialpolitik im Rahmen einer neuen Gesellschaftspolitik radikal neu zu denken.

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Antonovsky anzusprechen, ist nun auch angezeigt, weil die Bedeutung des Vertrauenskapitals (VK) mit Bezug auf seine Theorie des Kohärenzgefühls verstehbar wird. Aber hier soll sogleich der innere Zusammenhang mit der Bildung von Sozialkapital (SK), auf das wiederholt noch aufgreifend einzugehen sein wird, betont werden. Netzwerke und ihre Funktionalitäten (Sozialkapital als Ertrag von Netzwerkaktivitäten in Form von sozialer Unterstützung, sozialer Integration, personalisierender Rollenangeboten) sind für das Thema der Kommunalisierung als Bildung der lokalen sorgenden Gemeinschaften die Schlüsselfrage. Wie entstehen nachhaltige soziale Netzwerke? Wie können sie in ihrer Entwicklung verstanden werden? Dem Vertrauenskapital kommt hierbei eine transzendentale Bedeutung zu: Vertrauen ist Resultat, aber eben auch Voraussetzung der Entstehung und nachhaltigen Entwicklung von Netzwerken. Das Ei-Henne-Problem in dieser Soziologie und Psychologie der Netzwerkforschung ist eine echte Herausforderung, verweist uns aber erneut auf die komplexen inneren Mechanismen des Zusammenspiels aller Aspekte im Geschehensgefüge der Polis: Sozialisation und Erziehung (Paideia), Bildung und Charakter, Vertrauen, Engagement und Strukturen der Gesellschaft als soziales System (Wirtschaft [Geld und Arbeit] und Politik [Recht und Macht], Raum [Wohnen und Siedlung] und Mobilität [Verkehr und Kommunikation] etc.) hängen eng zusammen.

Das nunmehr nachfolgende Schaubild ( картинка 20 Abb. 2) mag helfen, sich diese Zusammenhänge nochmals anders zu vergegenwärtigen. Es erläutert sich mit den bislang dargelegten Erklärungen selbst. Aber zwei Aspekte werden hier expliziter angesprochen: das Verständnis der Umwelten des Menschen und die Rolle des Infrastrukturstaates.

Es wurde ja schon kurz erwähnt: Man dürfe den Befähigungs-Ansatz in der Sozialpolitik nicht neoliberal verkürzen. Es geht um die Befähigung des Subjekts. Aber dazu muss der Mensch in seiner Wechselwirkung zu seinen Umwelten, in denen er gestellt bzw. eingelassen ist, verstanden werden. Das wird uns als transaktionale Denkweise in der Lebenslaufforschung noch in sozialpolitisch relevanter Weise beschäftigen. Es geht um die Gestaltung der sozialen Mitwelten und der technisch-dinglichen Umwelten. 133Der zweite Aspekt verweist uns auf die Gewährleistung von existenzial wichtigen Infrastrukturen. Der erste Aspekt betrifft die Notwendigkeit der kulturellen Einbettung des Menschen in seine Kreise sozialer Beziehungen. In der Kommune als Hilfe- und Rechtsgenossenschaft kommen beide Aspekte zusammen. Sie werden ihre anthropologische Evidenz in den Ausführungen zur personalistischen Philosophie erhalten.

Befähigung bedarf der Ermöglichung. Befähigung meint einerseits Ermöglichung von Kompetenzentwicklung der Person, andererseits Gewährleistung von Möglichkeitsräumen der Umwelt 134, in die die Person gestellt ist. Damit kommt der Staat als sozialer Rechtsstaat in seiner Funktion der Gewährleistung der Sicherstellung von Sozialschutz und Infrastruktur in den Blick. Das wird grundrechtsphilosophisch – vom Völkerrecht bis zu den Wohn- und Teilhabegesetzen der Bundesländer – zu diskutieren sein.

Abb 2 Die Lebenswelt des Menschen im Kontext der Systeme eigene Darstellung - фото 21

Abb. 2: Die Lebenswelt des Menschen im Kontext der Systeme, eigene Darstellung

Viele Themen unterschiedlicher, aber innerlich zusammenhängender Politikfelder und des sozialen Wandels lassen sich, z. B. auch gerontologisch verknüpfend, entsprechend einsortieren. Alles verdichtet sich in der Theorie der Daseinsvorsorge als Politik des Wohnens, der Mobilität und der Versorgung (Cure und Care) im Kontext jeweiliger Siedlungsstrukturen, die zentrale Bedeutung der »Kapitalien« Bildung und Charakter, Vertrauen und Netzwerke verstehbar machend, aber auch eingeordnet in die Welt der Märkte, der Zivilgesellschaft und der regulativen Regime des Staates.

Hier besteht die Möglichkeit, die Theorie der Lebenschancen bei Ralf Dahrendorf 135über dessen Sozialliberalismus 136hinaus neu zu konzipieren. Es geht sowohl um (wirtschaftliche) Möglichkeitsräume (Optionen) als auch um sozio-kulturelle Bindungen (Ligaturen). Liegt der normative Fokus in jeder liberalen Demokratie und ihrer Sozialpolitik in der Tradition von 1789 in der Freiheit, so ist doch die Gleichheit der Chancen ihre transzendentale Voraussetzung. Und diese Voraussetzung hat wiederum die Solidarität zu ihrer transzendentalen Bedingung zu zählen. Der redistributive Wohlfahrtsstaat sowie seine normative Akzeptanz in der sozial engagierten Wohlfahrtsgesellschaft zählen zu diesen Einbindungen der Freiheit: Freiheit (Art. 2 GG) muss (aufgrund von Art. 1 GG) geordnet (dazu dient Art. 20 GG) – wir reden hier über die heiligen Ewigkeitsartikel unserer Verfassung – werden.

Die Paideia als Formung zur prosozialen Empathie der Person mit der Fähigkeit zu Respekt, Rücksichtnahme, Vertrauen, Anerkennung des Anderen, Gabebereitschaft, Weltoffenheit und letztendlich zur Liebe (als Fähigkeit und als Bedürftigkeit) wird zur Schlüsselfrage der Kultur des sozialen Miteinanders.

Jetzt wissen wir, warum Friedrich Nietzsche vom »Übermenschen« sprach. 137In der Epoche der »transzendentalen Obdachlosigkeit« muss der Mensch gottähnlich zur Liebe fähig sein, damit nicht der homo abyssus 138das Weltgeschehen dominiert. 139Nicht mit präfaschistischem Denken hat dieses Denken der Grenzüberschreitungen des Menschen bei Nietzsche zu tun, sondern mit der Frage nach der Möglichkeit der Liebe gelingenden Miteinanders im säkularen Weltinnenraum der Moderne. Deshalb wird man die Gesellschaftskritik in der Tradition von Karl Marx durch die diagnostische Brille des abgründigen Verdachts von Sigmund Freud zur Grundlage Kritischer Sozialforschung nehmen müssen. Auch dieser Gedanke wird in der vorliegenden Abhandlung zu entfalten sein.

Viele Konzeptbegriffe und Diskurse können nunmehr systematisch vor dem Hintergrund diverser Megatrends des sozialen Wandels eingeordnet werden: Welfare-Mix und Wohlfahrtspluralismus, Quasi-Märkte und Dritter Sektor, Föderalismus und Subsidiarität, Professionalisierung und Wohlfahrtsgesellschaft sowie Engagement(förder)politik etc.

Dazu benötigt es aber nicht eine erneute Monographie. Das ist alles sattsam bekannt. Worin könnte ein Mehrwert der vorliegenden Abhandlung liegen? Die wissenschaftliche Sortierung der Problem-, Themen-, Politik-, Forschungs- und Diskurslandschaft bedarf einer Synthese im Lichte radikaler Gesellschaftsanalyse Kritischer Theorie und einer fundamentalen Rechtfertigung aus philosophischer Sicht. Damit wird die Pflegepolitik aus ihrem engen Gehäuse einer Branchenangebotspolitik und einer berufspolitischen neo-berufsständischen Debatte mit eigener Verkammerung befreit. Pflegepolitik muss aus ihrer Deformation als ins Private verlängertes Anhängsel des medizinisch-technischen Komplexes befreit werden, befreit werden vom Regime der kulturellen Codes des Familialismus und des Gender-Biologismus der Sorgearbeit, muss eingestellt werden in die kontroversen Debatten der Sozialpolitik als Teil der Gesellschaftspolitik, muss politisiert werden durch Rückkoppelungen zu den Grundsatzfragen der Wirtschafts- und Sozialordnung und der Kultur als Grammatik des sozialen Zusammenlebens. Kritische Theorie (der Frankfurter Schule 140und ihrer »dialektischen Phantasie« 141), deren Kenntnis heute an Universitäten in der Folge fehlender Bildung auf der Lehrangebotseite in der Regel 142nicht mehr zum Programm gehört, hat Kapitalismuskritik an psychoanalytische Analyse und Kritik unserer Vergesellschaftungsmechanismen geknüpft. 143Dieser Forschungslogik folgen wir hier. Kritik der Politischen Ökonomie ohne psychodynamische Kulturanalyse ist nicht möglich, weil sonst die Totalität 144der Zusammenhänge nicht angemessen verstehend durchdrungen werden kann. Und es wird sodann deutlich, dass die normativen Grundlagen der kritischen Vermessung des sozialen Elends des menschlichen Dramas transparent gemacht werden müssen. Die »Vermessung« bezieht sich analytisch auf Spannungsfelder binär codierter Art wie Exklusion und Inklusion, Geschlossenheit und Offenheit, Abhängigkeit und Eigenständigkeit, kompensatorische Intervention und Prävention, Objekt und Subjekt etc.

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