Sie können auch getrocknete Kräuter bei größeren Apotheken und Firmen kaufen. Recherchieren Sie zuvor gründlich, um sicherzustellen, dass die Kräuter, die sie verkaufen, ethisch einwandfrei geerntet und verarbeitet wurden. Umweltbewusste Unternehmen sollten diese Informationen an prominenter Stelle aushängen haben oder zumindest auf Anfrage leicht zugänglich machen.
Tauschbörsen von Kräuterpflanzen, Nahrungsmitteln und Ernteerträgen können ein großartiger Ort sein, um mit Pflanzen zu handeln, die Sie angebaut oder wild geerntet haben. Abhängig von der jeweiligen Tauschgruppe können Sie frische und getrocknete Pflanzen sowie Saatgut, Nahrungsmittel und Heilmittel tauschen. Dies sind auch wunderbare Veranstaltungen, um Gleichgesinnte zu treffen und Wissen innerhalb der Gemeinschaft auszutauschen. (Durch Internetrecherche, soziale Medien oder durch die Nachfrage bei lokalen Pflanzenliebhabern können Sie Tauschbörsen in Ihrer Gegend finden.)
Egal, ob Sie Ihre eigenen Pflanzen ernten wollen oder nicht, Sie können ihnen auf jeden Fall einen Besuch abstatten! Man kann viel von Pflanzen lernen, indem man sich einfach zu ihnen setzt und sie beobachtet. Riechen Sie an ihnen, naschen Sie davon, wenn es möglich ist, nehmen Sie Veränderungen ihres Aromas und Geschmacks je nach Jahreszeit oder Standort wahr. Beobachten Sie, wie andere Wesen mit den Pflanzen interagieren. Seien Sie vor allem ein Schützer der Pflanzen, während Sie sie gleichzeitig staunend genießen.
MIT KLEINEN SCHRITTEN BEGINNEN
Mit etwas Übung werden viele der in diesem Kapitel vorgestellten Fertigkeiten zu Ihrer zweiten Natur. Sie werden schnell in der Lage sein, Ihre Lieblingspflanzen zu identifizieren. Ihre Sinne werden geschult sein, um ein lokales Ökosystem zu beurteilen, und Sie werden wissen, wie man Vorsorge trägt und am schonendsten wildsammelt, um zukünftige Ernten zu sichern. Wenn Sie sich überfordert fühlen, nehmen Sie es als Signal, langsamer vorzugehen. Genießen Sie den Prozess. Denken Sie daran, dass am Anfang die Begegnung mit den Pflanzen und die Bewusstseinsbildung stehen.
Es ist zugegebenermaßen eine Menge Arbeit mit dem Sammeln und Verarbeiten von wilden Pflanzen verbunden. Es wird oft als »Freizeit« angepriesen, aber in Wirklichkeit erfordert es viel Energie und Zeit. Und so sollte es auch sein! Die größte Belohnung erfährt man durch Anstrengung; sie geht mit einem tiefen Gefühl der Freude und Stärkung einher.
Journal:
REFLEXION
Wildsammeln muss nicht bedeuten, dass man in die ferne Wildnis hinausgeht. Einige der besten Plätze zur Nahrungssuche befinden sich in der Nähe Ihres Zuhauses. Sammeln Sie in Ihrem Journal Ideen:
Welche Gebiete kommen für zukünftige Ernten in Betracht?
Haben Sie Freunde oder Verwandte mit Gärten voller Nahrungs- und Heilpflanzen?
Gibt es in Ihrer Nähe Bauern, denen Sie anbieten könnten, beim »Unkrautjäten« zu helfen?
Haben Sie einen Garten oder Interesse, einen anzulegen?
Gibt es Gemeinschaftsgärten in Ihrer Gegend?
Geschichte aus der Community
PFLANZE EINE REIHE
2013 gründete Lorna Mauney-Brodek die Herbalista Free Clinic in Atlanta mit dem Ziel, eine »von den Menschen für die Menschen« zugängliche Gesundheitsversorgung anzubieten. Von einem Wohnmobil aus, das den Spitznamen »Kräuterbus« trägt, bietet die Herbalista-Crew kostenlose klinische Versorgung, ein Tässchen Tee und Informationen zur Kräuterkunde. Heute hat sich das Herbalista Health Network weiterentwickelt und umfasst ein Kräuterfahrrad, Kräuterstationen für die Selbstversorgung und andere Programme.
Als Teil seiner gemeinschaftsbildenden Mission hat das Herbalista Health Network auch eine Pflanzaktion ins Leben gerufen. Durch »Grow a Row« ermutigt Herbalist die Menschen, nachhaltige, lokale Heilpflanzen in der Gegend von Atlanta anzubauen. Die Organisation arbeitet mit Landwirten, Schulen und Einzelpersonen zusammen und stellt Saatgut, Pflanzen und Anleitung für den Anbau von Heilkräutern zur Verfügung. Im Gegenzug spenden die Anbauer einen Teil ihrer Ernte an die kostenlose Klinik. Vor Ort gibt es eine Liste mit 33 verschiedenen Kräutern zur Auswahl; die beliebtesten Kräuter sind Schafgarbe, Saat-Hafer, Ringelblume, Indisches Basilikum und Kurkuma.
»Wir sind der Meinung, dass das beste Mittel gegen den Zustand der Moderne ist, sich einfach zu engagieren!« sagt Lorna. »Schaffen Sie sich Widerstandskraft, indem Sie Fähigkeiten aufbauen und diese dann mit anderen teilen.« Wenn Sie mehr über Herbalista erfahren und Quellen für den Start Ihres eigenen kommunalen Kräuterprojekts erhalten möchten, besuchen Sie herbalista.org.
Haben Sie Interesse, »eine Reihe zu pflanzen«? Gibt es lokale Kräuterorganisationen, die auf der Suche nach Spenden sind? Wie können Sie Ihre Kräuterfülle mit anderen teilen?
CHECKLISTE ZUM WILDSAMMELN
☐ Wie ernten Sie mit Aufmerksamkeit und Dankbarkeit?
☐ Welche Praktiken verfolgen Sie, um zu gewährleisten, dass Sie mehr zurückgeben als Sie nehmen?
☐ Können Sie die Pflanze richtig identifizieren? Sind Sie 100 Prozent sicher?
☐ Kennen Sie die beste Jahreszeit für die Ernte? Kennen Sie die beste Tageszeit?
☐ Sind Sie dem Wetter und den Bedingungen entsprechend gekleidet? Müssen Sie etwas zu trinken oder ein Erste-Hilfe-Set mitnehmen?
☐ Haben Sie die richtigen Werkzeuge?
☐ Haben Sie die Erlaubnis zum Sammeln?
☐ Ist das Gebiet frei von Kontaminationen?
☐ Befinden Sie sich in einem fragilen Lebensraum? Wachsen dort zu jeder Jahreszeit seltene oder empfindliche Pflanzen? Werden Ihre Handlungen zu Bodenerosion beitragen?
☐ Haben Sie andere Gebiete in Betracht gezogen, um sicherzustellen, dass dies ein idealer Standort ist?
☐ Wie reichlich vorhanden oder selten ist die Pflanze, die Sie ernten wollen? Ist sie bedroht, heimisch oder invasiv?
☐ Ist der Pflanzenbestand in Ihrer Region und an diesem bestimmten Standort intakt?
☐ Sind Tiere, Vögel und Insekten auf diese Pflanze als Nahrung oder als Unterschlupf angewiesen?
☐ Wird durch Ihr Handeln eine Pflanze sterben, an der Vermehrung gehindert oder für Krankheiten anfällig? Wie können Sie dies reduzieren?
☐ Wie werden Sie die geernteten Pflanzen verwenden?
☐ Ernten Sie nur so viel, wie Sie brauchen?
☐ Ernten Sie nur das, was Sie realistischerweise trocknen, verarbeiten und lagern können?
☐ Sind Sie vorbereitet, um Ihre Ernte zu dokumentieren und die Auswirkungen zu analysieren?
☐ Wie verhalten Sie sich nach der Ernte im Hinblick auf Grablöcher oder andere Aufräumarbeiten?
2 * Dieser Abschnitt enthält Auszüge aus Nance Klehms Beitrag »The Ground Rules Process« in The Ground Rules: Manual to Reconnect Soil and Soul . Wir empfehlen Ihnen, auf http://socialecologies.net/tgrmanualsich Ihr eigenes Exemplar dieses Handbuchs (in englischer Sprache) zu besorgen, um mehr über Standortforschung, Bodenbewertung und Sanierungsmethoden zu erfahren.
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