Thomas Thiemeyer - Nebra

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Rund um den Brocken im Harz bereiten sich Hotels und Gemeinden auf den Touristenrummel zu Walpurgis vor. Auch die Archäologin Hannah Peters ist dorthin unterwegs; im Auftrag des Landesmuseums soll sie die geheimnisumwitterte Himmelsscheibe von Nebra erforschen, einen sensationellen bronzezeitlichen Fund aus der Gegend.
Was sie nicht wissen kann: Die Scheibe ist das Objekt der Begierde eines dunklen Kultes, der in den Höhlen des Harzgebirges seit langem darauf lauert, einen alles vernichtenden Ritus zu zelebrieren. Unmerklich wird Hannah in die Machenschaften des Kultes hineingezogen – und schon bald kündigen seltsame Himmelserscheinungen eine Walpurgisnacht an, die nie wieder enden wird …

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Hannah bemerkte, dass sie zu den zwanzig Prozent meist jugendlicher Zuhörer gehörte, die in Jeans und Pullover gekommen waren. Der überwiegende Anteil war, dem festlichen Anlass angemessen, in Abendgarderobe erschienen. Die Damen in rauschenden Kleidern, die Herren im eleganten Smoking. Hannah schämte sich etwas, dass sie wie Aschenputtel herumlief, aber was hätte sie tun sollen? In ihrem Aufenthalt in Wernigerode war ein Konzertabend nicht vorgesehen gewesen, und für einen Einkauf war es zu spät gewesen. Der enganliegende schwarze Rollkragenpullover, die Jeans und die schwarzen Turnschuhe waren das Beste, was ihr zur Verfügung stand. Immerhin hatte sie daran gedacht, ihr Tuareg-Collier, eine Silberarbeit mit rotem Jaspis und Ebenholz, mitzunehmen. Zusammen mit einem anderen Mitbringsel aus der Sahara, ihren Ohrringen aus Silber und Lapislazuli, fühlte sie sich zwar nicht passend, aber zumindest halbwegs festlich gekleidet.

Die Wirtin hatte nicht übertrieben. Der Andrang auf die Karten war enorm gewesen, und es hatte keine halbe Stunde gedauert, bis das Konzert ausverkauft war. Hannah bedauerte die vielen Menschen, die enttäuscht heimkehren mussten. Andererseits freute sie sich über das Privileg, zu den etwa dreihundert Zuhörern zu gehören, die an der ungewöhnlichen Veranstaltung teilnehmen durften. Sie wollte sich gerade auf die Suche nach einem geeigneten Sitzplatz begeben, als sie ein Räuspern vernahm.

»Guten Abend«, sagte eine Männerstimme. »Wie schön, Sie wiederzusehen.«

Hannah wandte sich der Stimme zu.

»Der Buchhändler«, entfuhr es ihr. Und dann, nach einer kurzen Pause: »Aber nein. Sie sind ja gar kein Buchhändler. Jedenfalls nicht bei Kempowski.«

Ein zaghaftes Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes.

»Habe ich das je behauptet?«

Hannah musste kurz überlegen. Nein, er hatte recht. Sie war es gewesen, die ihn angesprochen hatte.

»Nicht wirklich«, gestand sie ein. »Aber Sie können sich meine Überraschung vorstellen, als ich in den Laden zurückkehrte und nach Ihnen fragte.«

»Sie haben sich nach mir erkundigt?« Der Mann hob die Augenbrauen. »Warum?«

Hannah spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Sie wollte zu einer Erklärung ansetzen, doch der Fremde schien ihre Verlegenheit bemerkt zu haben und kam ihr zu Hilfe.

»Ich bin tatsächlich kein Buchhändler«, sagte er. »Nur ein ganz normaler Kunde. Tut mir leid, wenn ich durch mein Auftreten den Eindruck erweckt habe, ich würde zum Personal gehören.«

Hannah warf ihm einen interessierten Blick zu. Seine Kleidung war eine merkwürdige Mischung aus saloppem Sweatshirt, ausgewaschenen Jeans und teuer aussehenden Schuhen. Der Mann fing ihren Blick auf. »Und? Worauf tippen Sie?«

Hannah kräuselte die Lippen. »Keine Ahnung. Freiberufler vielleicht. Grafikdesigner oder in der Werbung tätig. Es sind Ihre teuren Schuhe, die die Sache kompliziert machen.«

Ein geheimnisvolles Lächeln erschien auf seinem Gesicht, dann streckte er die Hand aus. »Mein Name ist Michael. Michael von Stetten.«

»Hannah Peters.« Seine Finger fühlten sich geschmeidig und muskulös an. Ihr gefiel seine zurückhaltende Art.

»Sind Sie in Begleitung?«

»Nein, und Sie?«

»Ebenfalls solo«, sagte er. Er blickte kurz zu den Stuhlreihen hinüber, überlegte kurz, dann sagte er: »Hätten Sie Lust, wenn wir uns das Konzert gemeinsam anhören? Anschließend könnten wir noch ein Bier trinken und eine Kleinigkeit essen. Es gibt ein nettes Gasthaus, nur fünf Minuten von hier.«

Hannah hatte eigentlich vorgehabt, früh zu Bett zu gehen und morgen zeitig aufzustehen. Doch es war etwas an dem Mann, das ihr gefiel. Um ehrlich zu sein, sie war neugierig, herauszufinden, ob sie mit ihrer Einschätzung, was seinen Beruf betraf, richtiggelegen hatte. »Einverstanden«, sagte sie. »Wenn Sie mir versprechen, dass ich mein Essen selbst bezahlen darf.«

Er sah sie mit großen Augen an, dann lachte er.

»Abgemacht.«

Das Konzert dauerte eine gute Stunde, und als es zu Ende war, fühlte Hannah sich in eine merkwürdige Stimmung versetzt. Besonders die an- und abschwellenden Kaskaden der Nacht auf dem kahlen Berge von Modest Mussorgski, einer sinfonischen Dichtung über einen Hexensabbat auf dem Blocksberg, gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Es war ein finsteres, ein furioses Stück, das einen bleibenden Eindruck hinterließ. Von Stetten schien es ebenso zu ergehen. Während die beiden das flammenhelle Schloss hinter sich ließen und auf das Stadtzentrum zusteuerten, wechselten sie kaum ein Wort. Erst nachdem sie die Wirtschaft betreten, sich an einen Tisch gesetzt und jeder ein Bier und eine Forelle bestellt hatten, fiel das Schweigen von ihnen ab.

»Wie fanden Sie das Konzert?«

»Ziemlich starker Tobak«, sagte Hannah. »Für meinen Geschmack fast ein bisschen zu monumental.«

»Sie sollten sich mal die Opernversion anhören«, sagte er. »Mussorgski hat das Stück später in seinen Jahrmarkt von Sorotschinzy eingearbeitet, mit großem Chor. Das ist erst unheimlich.«

»Erzählen Sie mir nicht, Sie seien Musikkritiker.«

Er lachte. »Nein. Die Musik in allen Ehren, aber so weit geht die Liebe dann doch nicht. Ich fürchte, Sie werden ziemlich enttäuscht sein. Ich bin Rechtsanwalt. Meine Kanzlei hat ihren Sitz in Berlin. Strafrecht. Hauptsächlich Wirtschaftskriminalität.«

»Ein Anwalt?« Hannahs Blick wanderte unwillkürlich zu der Narbe in seinem Gesicht. Sie hatte kurz zuvor weitere Narben an Händen und Unterarmen entdeckt. Vermutlich doch ein Unfall.

»Und was machen Sie so weit weg von Ihrem Arbeitsplatz?«

Er griff in die Schale mit Erdnüssen. »Urlaub. Die letzten Monate waren so angefüllt mit Arbeit, dass ich mir eine Auszeit verordnet habe.«

Hannah musste lächeln. Noch so ein Kandidat.

»Ich war fast ein Jahr lang ununterbrochen unterwegs«, fuhr er fort. »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie das an die Substanz geht.«

»Und ob«, sagte sie und nahm einen Schluck. Es war ewig her, dass sie Schwarzbier getrunken hatte.

»Ich besitze ein Haus ganz in der Nähe«, fuhr er fort. »In Bad Harzburg, um genau zu sein. Nichts Großartiges. Nur ein Ort, an dem ich die Seele baumeln lassen kann.«

»Bad Harzburg?« Hannah fiel es schwer, sich vorzustellen, wie jemand, der jung und – wie es schien – erfolgreich war und der obendrein so gut aussah, freiwillig hierherziehen konnte. Als sie ihm das sagte, schmunzelte er. »Sie haben offenbar die falschen Gegenden besucht. Da geht es Ihnen wie Heinrich Heine. Wissen Sie, was er nach seinem ersten Besuch auf dem Brocken gesagt hat? Große Steine, müde Beine, saure Weine – Aussicht keine

»Ich mochte Heine schon immer«, sagte sie und lächelte. »Und was genau reizt Sie am Harz?«

Er zuckte die Schultern. »Die frische Luft, die dichten Wälder, die mystische Atmosphäre, wer weiß? Wissen Sie, ich bin besessen von Geschichten und Geschichte. Beides findet sich hier in Hülle und Fülle. Vielleicht hätte ich lieber Autor werden sollen. Kein Wunder, dass man mich so oft in Buchhandlungen antrifft.«

»Lassen Sie mich raten: Vermutlich hat Ihren Eltern die Vorstellung vom brotlosen Schriftsteller nicht behagt, habe ich recht?«

»Meine Eltern sind früh gestorben«, sagte er.

»Oh, das tut mir leid.«

Hannah biss sich auf die Unterlippe. Was war sie doch für eine Meisterin darin, immer ein Fettnäpfchen zu finden. Fehlte nur noch, dass er sich jetzt nach ihrer Familie erkundigte. Wenn dieses Thema zur Sprache kam, war der Abend so gut wie beendet. Schon der Gedanke an ihre Familie war schmerzhaft. Menschen, mit denen sie seit ewigen Zeiten im Streit lag, die sie seit Jahren nicht gesehen hatte. Hannah duckte sich innerlich. Doch er schien ihre Verkrampfung zu bemerken und umschiffte die Klippe mit dankenswerter Sensibilität. »Haben Sie das Leuchten vorhin über dem Brocken bemerkt?«

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