Pia Klemp - Entlarvung

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Pia Klemp, gesellschaftskritische Schriftstellerin, strafverfolgte Kapitänin und passionierte Misanthropin hat mit «Entlarvung» einen Roman vorgelegt, der perfekt die politische Stimmung unserer Gegenwart einfängt.
Klimagerechtigkeit und Umweltschutz sind nicht erst seit Fridays for Future zentrale Anliegen einer Jugend, die nicht mehr hinnehmen will, dass der Planet Erde in einigen Generationen unbewohnbar sein wird.
Was ist der Auslöser, sich zu engagieren, sein geregeltes, aufgeräumtes Leben an den Nagel zu hängen und sich politisch einzubringen, fragt Pia Klemp in ihrem Roman, in dem der Alltag der Museumsangestellten Rubi durcheinander gerät, als sie zufällig zur Komplizin der Umweltaktivistin Iana wird.
Gemeinsam erproben die beiden verschiedene Formen des Aktivismus, besetzen einen Wald, um ihn vor der ­Rodung zu schützen, und befreien Tiere aus einem Schlachthof. Rubi verzweifelt zunehmend daran, nur punktuell helfen zu können und steht schließlich vor ­einer schwerwiegenden Entscheidung.

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»Hallo«, überwand die unwillige Gästin sich und schob sich an ihm vorbei in den breiten Flur. Raffa trat mit offenen Armen und einer Schürze mit Superwoman-Aufdruck aus der Küche, dabei hielt sie den kostspieligen Stabmixer in der Hand wie ein Zepter: »Schwesterlein!«

Nachdem sie Rubi einen schnellen Kuss auf Wange gedrückt hatte, stellte sie sich eng neben Thilo und streichelte als Pfand ihrer amourösen Allianz seinen Arm. Für einen Moment standen die drei still voreinander und guckten sich an. Bevor das unangenehme Schweigen nicht mehr zu dementieren war, nahm Raffaela sich ein Herz.

»Schön, dass du da bist«, sagte sie mit verklärtem Seufzen und wurde dabei fast zum Dörrobst.

»Hallo.«

»Na dann, komm mal rein«, spendierte Raffa und Rubi fand, sie war schon drinnen. Da ihre Schwester schon immer eine überkandidelte Ader gehabt hatte, brauchte sie nicht mehr darauf zu hoffen, dass sich das ändern würde. Rubi hängte ihren Mantel auf, nur damit Thilo ihn gleich wieder vom Haken nahm, um ihn auf einen der samtbeschlagenen Holzbügel zu hängen. Sie streifte sich die Schuhe ab, die dabei an die Tapete über der Fußleiste stießen und er zuckte gepeinigt. Rubi guckte ihn an, wie man nur jemanden angucken konnte, der von einem fremden Planeten kommt, über den man zirka nichts wissen wollte.

Im geräumigen Esszimmer stand der gedeckte Tisch. Der Traumfänger am Fenster reihte sich zwischen die aufwändigen Mandaladrucke an den Wänden. Auf der teuren Kommode aus Indien standen gerahmte Familienbilder von glücklichen Menschen. Auch wenn die Personen auf den Bildern haargenau aussahen wie die Schwestern in ihrer Kindheit (herausgeputzt für die Kommunion ihres Cousins, bei der Oma Anni sich so fürchterlich betrunken und beim Essen den Pastor angeschrien hatte, dass er sich etwas zurücknehmen sollte, jetzt, wo sie schon die Seele des Jungens an die Kirche verkauft hätten) oder Rubi im Kleid auf Raffaela und Thilos Hochzeit – Rubi fand sich nicht darauf wieder. Es war ein Taschenspielertrick aus dem Entwicklungslabor, der eine Familie simulierte, die Raffaela gerngehabt hätte, eine, derer sie sich nicht zu schämen bräuchte.

Rubi setzte sich, spielte mit der Flamme des Teelichts im Dekorglas und hörte sich die Berichte über ihren letzten Wellnessurlaub an.

»Morgens wandern, nachmittags ins Ethno Village und abends Massagen im Spa!«, fasste ihr Schwager die Reise mit Überschwang zusammen.

»Du hättest Thilo mit den Locals sehen sollen! Einfach klasse, wie er sich auf andere Kulturen einlässt«, schwärmte Raffaela.

»Ich dachte, ihr wart in Bulgarien?«, wunderte sich Rubi scheu.

Beide überhörten den unerwünschten Einwurf und Thilo entkorkte den Wein.

»Dieser Weinbauer. Weißt du noch? Das war schon einer …«, rief Raffaela ihm ihren gemeinsamen Coup ins Gedächtnis.

»… ein richtiger Schlingel«, machte Thilo weiter im Bericht, »haha, vier Euro pro Flasche nahm der!«

»Eigentlich ja Wucher. Aber wir helfen ja gern«, schloss die Weitgereiste.

Das Paar schaute sich wissend an, sie hatten wirklich ihr Bestes gegeben. Rubi hielt ihren Zeigefinger tiefer in die Flamme und zog ihn wieder zurück.

»Keine der anderen Frauen hat beim Kraxeln so ein Tempo drauf gehabt wie deine Schwester, musst du wissen«, lobte Thilo seine Anvertraute resolut.

»Toll«, entwich es Rubi.

»Na dann, Prost!«, feierte Thilo. Die Gläser klirrten ein Hurra! auf die sportive Errungenschaft.

»Nur das Essen war nicht so gut«, wiegelte ihre Schwester ab, als wären es zu viel der Blumen, zu viel der Angeberei mit ihrem Gut an Spaß und erwerblicher Freude.

»Na komm«, versuchte er ihre Bescheidenheit wegzuhuschen.

»Also für das Geld hätte es schon alles bio sein können. Und dann jeden Tag die gleiche Vorspeise. Man fragt den Wirt, was es gibt und die Antwort ist immer dieselbe …«

»… Supa Toptscheta!«, vervollständigte Thilo den Satz für sie und hielt sich den Bauch vor lauter Absurdität.

Schon wieder so ein blasierter Blick. Rubi rutschte auf ihrem Stuhl hin und her und knibbelte unter dem Tisch das Wachs von ihren Nägeln.

»Die Luft hat so gut getan. Das ist schon etwas ganz anderes als in der Stadt«, und Raffa drückte dankbar Thilos Hand.

»Ja, es sind die einfachen Dinge«, stimmte er verträumt zu.

»Was hat’n das alles gekostet?«, fragte Rubi.

Das Paar war durch nichts zu erschüttern. Raffaela rückte das Blumengesteck zurecht und Thilo verschwand in der Küche. Niemand beantwortete Rubis Frage, stattdessen zirkelte der Herr des Hauses mit drei flott angerichteten Tellern zurück, um sie in einer schwungvollen Bewegung auf den Tisch gleiten zu lassen. Das russische Staatsballett wäre vor Neid erblasst.

»Wie geht es dir denn?«, fragte Raffa, ihren Ellbogen auf den Tisch gestützt, und platzierte das untere Ende ihres neugierigen Gesichtes in ihrer Hand. Thilo bestaunte derweil seinen Teller, der ebenso zur Befriedigung seines Appetits da war, wie alles andere auch. Rubi schob die Kombu-Algen an den Tellerrand: »Gut.«

Die Gabel quietschte auf dem Porzellan.

»Nichts Neues? Keinen Freund?«, konkretisierte ihre Schwester und steckte sich eine Gabel ihres Superfoods in den gespitzten Mund.

»Ich muss jede Menge Präparate umfüllen. Vor allem die eingelegten Schlangen und Amphibien«, wechselte sie zum Unmut der anderen das Thema.

Thilo verzog angewidert den Schnabel: »Rubi! Doch nicht beim Essen … also bitte.«

»Immer deine toten Tiere!«, beschwerte sich Raffa und Rubi perzipierte sich an den emotionalen Katzentisch verbannt. Als wäre ihre lässliche Realität nicht gut genug, um in der Gaukelei der anderen mitzuspielen.

»Das ist mein Job«, entschuldigte sie sich lapidar.

Ihre große Schwester schüttelte den Kopf: »Du musst mal raus. Man lebt nur einmal, weißt du? In der Kesselgasse hat letzten Monat eine Sambaschule aufgemacht. Das hat dir doch immer so gut gefallen!«

Nein, sie hatte es nicht gemocht, so wie sie es jetzt nicht mochte, hier zu sitzen. Ihr war, als hätte man sie falsch montiert. Wie sollte man sich denn in diese gesellschaftliche Maschinerie einordnen, ohne zu wissen, ob man eine Mutter oder eine Schraube ist und nicht mal ein Zahnrad von einer Spule unterscheiden kann. Mit Raffa alleine hätte sie vielleicht noch reden können. Sie hätte von Peters Impertinenz erzählen können, von seinen Glubschaugen, die sie anwiderten oder von der Schmeckmeier. Über Cody würde sie gewiss nie ein Wort verlieren, das wäre zu viel. Aber da ihre Schwester in Symbiose mit einem Idioten lebte, erübrigte sich überhaupt jede Überlegung in dieser Richtung.

»Also wir haben ja letztens ein Woke-Yogaseminar besucht«, prustete Thilo selbstherrlich, »eine richtig spirituelle Erfahrung.«

»Thilo hat mir vorher extra eine neue Leggins bestellt!«, bekannte Raffaela euphorisch.

»Und Raffa hat mir vorsorglich Tigerbalsam mitgebracht. Ich hab’s ja immer wieder mit dem Rücken«, wetteiferte er neurotisch darum, wer mehr geliebt wurde.

»Ich dachte Yoga wäre nur eine körperliche Übung fürs eigentliche Meditieren? Frühsport für furzende Muttis.«

Rubi fuhr mit dem Finger über das türkis gefärbte Bambusset und wagte es nicht aufzuschauen, aber nichts passierte.

Thilo überhörte es: »Und dann hat der Yogi gesagt, dass unsere Energien wirklich wahnsinnig gut im Einklang miteinander stehen!«

Raffa nickte so heftig, als hinge die Wahrheit davon ab.

»Au Backe«, kommentierte Rubi prosaisch und saugte mit der Zunge eine Mungosprosse aus ihren Zähnen. Thilo warf ihr einen giftigen Blick zu, stand auf und räumte die Teller ab, ohne zu fragen, ob sie fertig sei. Sie probierte noch einen Schluck des Weins, dessen Kauf die bulgarische Dorfgemeinschaft erretten sollte. Noch in der Küche brabbelte Thilo missmutig vor sich hin. Auch Raffaela war konsterniert bei solchem Undank.

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