Pia Klemp - Entlarvung

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Pia Klemp, gesellschaftskritische Schriftstellerin, strafverfolgte Kapitänin und passionierte Misanthropin hat mit «Entlarvung» einen Roman vorgelegt, der perfekt die politische Stimmung unserer Gegenwart einfängt.
Klimagerechtigkeit und Umweltschutz sind nicht erst seit Fridays for Future zentrale Anliegen einer Jugend, die nicht mehr hinnehmen will, dass der Planet Erde in einigen Generationen unbewohnbar sein wird.
Was ist der Auslöser, sich zu engagieren, sein geregeltes, aufgeräumtes Leben an den Nagel zu hängen und sich politisch einzubringen, fragt Pia Klemp in ihrem Roman, in dem der Alltag der Museumsangestellten Rubi durcheinander gerät, als sie zufällig zur Komplizin der Umweltaktivistin Iana wird.
Gemeinsam erproben die beiden verschiedene Formen des Aktivismus, besetzen einen Wald, um ihn vor der ­Rodung zu schützen, und befreien Tiere aus einem Schlachthof. Rubi verzweifelt zunehmend daran, nur punktuell helfen zu können und steht schließlich vor ­einer schwerwiegenden Entscheidung.

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Beseelt, die verbleibenden Tage nicht mit der Darbietung einer Autopsie ihrer Innenwelt verbringen zu müssen, schlüpfte sie in ihre Schuhe und ging zurück in die Küche. Ohne Umschweife holte sie den besinnungslosen Käfer aus seinem einschläfernden Bad, legte ihn auf eine Untertasse und steckte ihn ins Tiefkühlfach. Sie war zufrieden. Es wäre pervers, den schönen Kerl bei vollem Bewusstsein umzubringen.

картинка 3

Das Schutzblech des alten Fahrrads klapperte entrüstet, als sie auf dem Kopfsteinpflaster abbog. In den grauen Straßen wehte nasskalte Märzluft umher. Rubi zog ihre Mütze tiefer in die Stirn. Mit einer geübten Bewegung achtete sie dabei darauf, dass ihr Pony sich darunter nicht zur Seite verschob. Das Licht der Straßenlaternen feilschte vergeblich mit dem fahlen Anbruch des Tages um die höhere Candelazahl. Das graue Licht des Morgens biss sich im Gegenzug durch die Überreste der Nacht und die Lichtkegel der Konkurrenten.

Bei jedem Tritt in die Pedale zog die Kälte abwechselnd ihr linkes und dann das rechte Hosenbein hoch. Sie konnte sich nicht überwinden, abzusteigen und ihre Hose in die Wollsocken zu stecken, und fuhr weiter auf die Landstraße. Hinter den Leitplanken auf den Feldern und im Grün entdeckte sie mehrere Grüppchen von Leuten. Die dunklen Schemen waren in dicke Jacken gepackt, mit kleinen Köpfen, die zwischen Schals und Mützen verschwanden. Es gab Normale, Dicke, Lange und Kinder, das ganze Sortiment. Die einen buddelten mit Schaufeln, die anderen spannten gebückt einen langen, niedrigen Zaun aus einer Plane auf. Die Krötenwanderung würde bald losgehen und dieses Dorf war gefeit. Als sie ihre Fahrt in der nächsten Kurve verlangsamte, grüßte sie mit einem wohlwollenden Lächeln, das bedauerlicherweise in ihrem Schal hängen blieb: »Morgen!«

Ein paar der eifrigen Gestalten hoben kurz den Kopf, zumindest ein bisschen. Das Kind im pinken Anorak ignorierte sie komplett. Niemand erwiderte ihren Gruß, sie konnte noch nicht mal ein gelangweiltes Nicken ausmachen. Stattdessen bereiteten sie weiter die Zukunft der Kröten vor. Frohgemut arbeiteten sie dem Aufbruch der bedürftigen Amphibien entgegen, ungeachtet dessen, dass jeder neue Morgen sie zwangsläufig einen Schritt näher an den Tod bringen würde.

Rubi war erbost, dass keiner ihr einen schönen Tag gewünscht hatte. Sie fuhr schneller und ärgerte sich, weil sie sowieso schon dabei war, auch darüber, wie die Krötenkumpel bald den Verkehr lahmlegen würden. Sie schnaufte durch die Nase und bremste dann plötzlich ab. Vor ihr auf der Straße saß eine der warzigen Poggen. Das Ding war viel zu früh im Jahr unterwegs. Überfahren und platt gedrückt pappte es nun auf dem Asphalt. Rubis Lippen zogen sich zu einer schmollenden Rosette zusammen und sie fühlte sich schlecht.

Der Verkehr nahm zu, als sie in die Stadt hineinfuhr. Menschen und Waren wurden darin hin und her geschoben. Der Kühllaster kam vom Markt und stieß fast mit dem Taxi zusammen, das einen Eiligen zum Bahnhof brachte. Es hupte und die Mutter mit dem einem Kind im Wagen und dem anderen zerrend an ihrer Hand verdrehte die Augen. Die Tafel vor dem Café versprach die besten Croissants der Stadt und der Kellner schielte schon jetzt auf die Uhr nach dem Feierabend, als die Tram bimmelnd und polternd vorbeirauschte. Rubi wich einem Skateboardfahrer aus und hielt an der roten Ampel.

Ein Polizeiwagen kam neben ihr zum Halt und sie blickte ihrem Atem nach, wie er sich in der frischen Luft materialisierte. Das Beifahrerfenster wurde heruntergekurbelt und einer der Streifenbeamten lehnte sich jovial zu ihr herüber: »Fräulein, machen’se mal das Licht an.«

Rubi, die eben noch kurz davor gewesen wäre, ihn freundlich zurückzugrüßen, hielt die Luft an und drehte ihren Kopf schwerfällig in seine Richtung.

»Es ist doch schon hell«, hauchte sie tonlos und schaute wie zum Nachweis gen Himmel.

»Mach das Licht an«, bevormundete der käsige Mann sie staatlich und der dicke Schnurrbart zuckte auf seiner Oberlippe bei so viel Renitenz am Morgen. Auch der Polizist am Steuer schüttelte den Kopf und seine beiden Kinne – es war ihm wirklich ein Bedürfnis.

Rubi beugte sich nach vorne und drückte den Dynamo mit einem Klicken an den Reifen. »Es ist hell«, nuschelte sie dabei und dachte: Und ich bin mündig . Die Ampel sprang auf grün und der Polizeiwagen sauste ohne Adieu davon, als hätte er tatsächlich Besseres zu tun. Sie schwang sich auf den Sattel und das Licht ihrer Fahrradlampe hatte nichts zur Welt beizutragen, außer die Posse zaghaft auszuleuchten.

Weder ihre Finger noch ihre Nasenspitze waren zu spüren. Sie bemühte sich, den uniformierten Geltungsdrang unbeachtet zu lassen und übersah, dass sie ihn damit verfestigte. Mürrisch und herumgeschubst saß sie auf ihrem Drahtesel und war zu nichts zu gebrauchen, als die gräuliche Gefangenschaft in ihrer selbst abzuleugnen.

Sie schob ihr Fahrrad an Peters weißem SUV vorbei und blieb mit dem Lenker im Liguster hängen. An dem alten Schmiedezaun, der das Museumsgelände umgab, kettete sie das Rad fest und ging zum Nebeneingang hinein. Noch bevor sie sich aus ihrem Wintermantel schälte, ging sie zum Kaffeeautomaten im zweiten Stock. Während sie darauf wartete, dass sich der dünne Plastikbecher füllte, rieb sie ihre kalten Hände gegeneinander.

Die Schmeckmeier und Peter schlenderten gefällig schnatternd den Flur herunter. Die blonde Frisur saß wie ein Helm auf dem Kopf der Chefsekretärin, als erwarte sie ständig Schläge auf den Hinterkopf von der Museumsleitung. Ihr mickriger roter Mund tanzte verzückt auf ihrem faltigen Gesicht, wenn sie sich selber reden hörte. Peter nickte vehement und man musste befürchten, dass er eines Tages vor lauter Schleimerei zerfließen würde. Rubi verabscheute ihren Vorgesetzten. Gerade jetzt, wo Frank nicht da war, schien ihr seine übergriffige Art unerträglich. Doch der Automat ließ sie warten und es gab kein Entkommen.

»Rubi! Na, musst du auch aufgewärmt werden? Hähä«, schlawinierte sich Peter mit gebleckten Zähnen in ihre Nähe. Rubis Nackenhaare stellten sich auf und er krempelte sich grienend die Ärmel hoch.

»Also Peter …«, kicherte die Schmeckmeier verrucht und ihre nassen Augen blinkten ihn an.

Mit blutleeren Lippen brachte Rubi ein reserviertes »Morgen« hervor.

»Warum denn so schlecht gelaunt?«, forderte Peter sie mit schiefem Mund heraus und schwang die Faust enthusiastisch vor seiner Brust.

»Ich bin nicht schlecht gelaunt«, stellte sie nüchtern fest und umklammerte den labilen Becher fester. Brühheißer Kaffee schwappte über den Rand auf ihre Finger, doch sie ließ sich nichts anmerken.

»Dann lach doch mal«, verlangte Peter mit solch einer Süffisanz, dass man gar nicht anders konnte, als ihn anspucken zu wollen.

In Rubi regte sich nicht viel: »Worüber denn?«

»Also«, echauffierte sich Peter durch die Nase und wartete ein paar Sekunden.

»Naja«, schloss die Schmeckmeier dann etepetete, nickte wissend und schielte Lob heischend zu Peter (es waren diese Art gehaltloser Kommentare, die die Belegschaft davon abhielt, ihren Vornamen erfahren zu wollen).

Nachdem Rubi immer noch nicht gelacht hatte, orderte Peter streng: »Die Präparate müssen jetzt bald mal fertig werden.«

»Ja, diese Woche bestimmt«, versprach sie und nippte an ihrem Kaffee.

»Na gut, dann will ich das mal glauben«, sagte er mit dem Versuch, Zweifel in seine Stimme zu legen, von denen alle drei wussten, dass es sie nicht gab und sie sowieso unbegründet wären. Rubi war zuverlässig und sie war gut in dem, was sie tat. Ihre Präparate waren noch immer penibel ausgearbeitet und vorschriftsgemäß konserviert worden.

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