Pia Klemp - Entlarvung

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Pia Klemp, gesellschaftskritische Schriftstellerin, strafverfolgte Kapitänin und passionierte Misanthropin hat mit «Entlarvung» einen Roman vorgelegt, der perfekt die politische Stimmung unserer Gegenwart einfängt.
Klimagerechtigkeit und Umweltschutz sind nicht erst seit Fridays for Future zentrale Anliegen einer Jugend, die nicht mehr hinnehmen will, dass der Planet Erde in einigen Generationen unbewohnbar sein wird.
Was ist der Auslöser, sich zu engagieren, sein geregeltes, aufgeräumtes Leben an den Nagel zu hängen und sich politisch einzubringen, fragt Pia Klemp in ihrem Roman, in dem der Alltag der Museumsangestellten Rubi durcheinander gerät, als sie zufällig zur Komplizin der Umweltaktivistin Iana wird.
Gemeinsam erproben die beiden verschiedene Formen des Aktivismus, besetzen einen Wald, um ihn vor der ­Rodung zu schützen, und befreien Tiere aus einem Schlachthof. Rubi verzweifelt zunehmend daran, nur punktuell helfen zu können und steht schließlich vor ­einer schwerwiegenden Entscheidung.

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Als sie Cody aus dem Badezimmer kommen hörte, zog sie die Decke über sich. Der Moment fingierter Verbundenheit war vorüber und zog den der Scham ächzend hinter sich her. Doch auch damit war sie vertraut, erwartete nichts anderes.

»Ich bin dann jetzt weg«, sagte Cody, frisch rausgeputzt in seinem fordernden Habitus. Rubi drehte sich zum Nachttisch, hielt dabei das Duvet mit einem Arm über ihrem Busen fest und reichte ihm den Umschlag vom Bett aus.

»Danke«, sagte sie und meinte es so.

Nie gab sie ihm die 150 Euro offen, als müssten sie vor sich selbst geheim halten, was da für ein Geschäft zwischen ihnen lief. Cody öffnete das unverklebte Kuvert und schaute schnell nach, ob alles da war. Sie hatte ihn noch nie betrogen.

»Viel Glück beim Rennen«, wünschte sie ihm.

Ein seltenes ehrliches Lächeln zierte sein schönes Gesicht beim Gedanken an die Trabrennbahn und die Elite, unter die er sich diesen Sonntag mischen würde: »Danke.«

Er nickte ihr zu und gönnte sich einen letzten gefälligen Check im Spiegel: »Bis nächste Woche.«

Und Cody war zur Tür hinaus.

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Mit dem Handtuch wischte sie die Kondensation vom Badezimmerspiegel und fand ihr blasses Gesicht dahinter. Wie jeden Mittwoch nahm sie sich den feinen Kamm, striegelte ihren Pony glatt und schnitt ihn gewissenhaft mit der kleinen, scharfen Schere aus ihrem Präparationsbesteck gerade. Die kurzen Spitzen kitzelten auf ihren Wangen und sie pustete sie mit vorgeschobener Unterlippe weg. Rubi legte ihr Haar zurecht, sog die Backen ein, streckte das Kinn und befand das Ergebnis für gut. Dann trug sie die Tagescreme in kreisenden Bewegungen auf und hängte den blaugrauen Bademantel an den Haken an der Tür.

Wie jeden Tag frühstückte sie Müsli, Kaffee und eine Banane mit ein wenig Zimt. Im Hintergrund lief das Radio, vor den Fenstern war es schwarz. Der Winter hatte die Sonne noch im Schwitzkasten, ließ sich von den ersten Liebesgesängen der Amseln nicht beirren und klammerte an der Dunkelheit solange er irgend konnte. Die Wohnküche machte das nur umso gemütlicher und der Wasserkocher blubberte zustimmend im Hintergrund.

Beim Schütteln der Milchtüte hörte sie lediglich einen letzten verlorenen Rotz darin schwappen. Mit einem Schulterzucken kippte sie die Milch über das Müsli und füllte die Schale mit Wasser auf. Der gefällige Popsong im Radio kam zum Ende und machte Platz für die 7-Uhr-Nachrichten. Sie gähnte, streckte sich auf ihrem Holzstuhl und entlockte ihm damit ein wehleidiges Knarzen. Ein Politiker hatte irgendetwas gesagt, die Gewerkschaft erzürnte das. Rubi nahm die Schüssel zum Mund, um den letzten Rest Milchwasser zu trinken, der Urwald brannte hektarweise und sie machte das Radio aus. Sie hatte keinen besonderen Grund, so früh aufzustehen.

Nachdem alles gespült und weggeräumt war, benetzte sie das torfige Bodensubstrat mit der Sprühflasche, bedacht, die Larven darin nicht zu ertränken. Das Terrarium mit den Rosenkäfern stand normalerweise im Museum, als Teil der Lebendausstellung. Aber Frank, zuständig für die lebenden Exponate, war im Urlaub und der neue Nachtwächter hatte schon zweimal die Heizung ausgestellt. Rubi hatte es für besser befunden, die Käfer zu sich nach Hause zu nehmen, bis Frank wieder da wäre. Sicher war sicher.

Es war schön, sich zur Abwechslung um noch Lebende zu kümmern. Bei ihr im Präparationsatelier waren alle starr, das war der Sinn der Übung. Am Ende des Tages machte sie oft einen Abstecher ins Vivarium in der großen Halle und freute sich am Gekreuche und Gefleuche, ganz ohne Melancholie.

Mit geschickten Fingern legte sie die Apfelscheiben unter den abgebrochenen Ast und summte dabei Alex Camerons Running Out of Luck vor sich hin. Rubi wunderte sich, warum es dieses Gefühl nicht in echt gab. Es existierte nur in der Musik. Das war nicht weiter schlimm, bloß eine Feststellung. Man konnte Farben schließlich auch nicht schmecken. Aber wenn es sie gäbe, dann müsste sie sich genauso anfühlen, diese Liebe. Für einen kurzen Moment tanzten ihre Gefühle nichtsahnend am Rande des Wahnsinns, ohne die mögliche Tortur ihrer Klausur auch nur zu erahnen. Alles, was Rubi wusste, war, dass sie gespannt war, wie viele Rosenkäfer sie am Ende in ihrem Terrarium haben würde.

Sie schob den lieben Gedanken also beiseite und pflückte die Obststückchen des Vortages aus dem Torf. Drei der alten Imagines waren noch übrig und nachdem sie pflichtbewusst die Eier abgelegt hatten, störten sie auch nicht weiter. Ihre ausgewachsenen Exemplare von Pachnoda cordata hatten eine vortreffliche Färbung, wie Rubi fand, aus sattem Gelb mit schwarzbraunen Flecken, die sich klar auf dem Panzer abzeichneten. Mit ihren kleinen kräftigen Beinen kletterten sie auf dem Pflanzenwuchs herum und sahen dabei aus wie edelster Konfekt.

Rubi hatte darüber nachgedacht, ihnen Namen zu geben, wo der Art doch schon der Trivialname fehlte, konnte sich dann aber doch nicht dazu durchringen. Wenn, dann würde es sich eher lohnen, die Larven zu taufen, die den längeren Zustand im Käferleben ausmachten. Da die Kreaturen noch in den Eiern steckten, eilte es nicht damit.

Sie schraubte das Marmeladenglas mit Essig-Äther auf, den sie im Museum abgefüllt hatte, fischte mit einer flinken Bewegung den stattlichsten Käfer aus dem Terrarium und warf ihn in das Glas. Der Geruch der fruchtigen Dämpfe stieg ihr in die Nase und die olfaktorische Vertrautheit erfrischte sie. Sie schraubte den Deckel wieder auf das Gefäß und hielt es zur genaueren Betrachtung hoch. An der gefärbten Längsrinne am Bauch des Insektes konnte Rubi erkennen, dass es das Männchen war, das in der Flüssigkeit um sein Leben strampelte. Tatsächlich würde der Äther ihn nur betäuben, er war zu groß, um so schnell darin zu sterben. Dafür würde sie ihn einfrieren.

Sie wollte dem armen Ding nicht weiter bei seiner Misere zusehen und so ging sie ins Schlafzimmer, um sich fertig zu machen. Als sie sich nach ihren Schuhen bückte, fand sie auf dem Boden die Liste für Dr. Prizrak und einen weiteren Löwenmäulchensamen, dessen Pollennarbe abgebrochen und mit dem Verlust seiner langen Nase vom Narrengesicht zum Schädel gewandelt war. Schnaubend betrachtete sie die Gegenstände in ihrer Hand, setzte an, den Samen mit seinen hohlen Augen und dem wehklagend geöffneten Mund wieder in den Setzkasten zu legen, überlegte es sich anders und steckte ihn, bar einer besseren Idee, in ihre Hosentasche.

Dann starrte sie auf die Liste für ihren Therapeuten. »Die Liste ist für Sie«, hatte er kulant gesagt. Es fühlte sich nicht so an. Sie las die Überschrift zum zwanzigsten Mal und wusste immer noch nicht, was sie darunter hinzufügen sollte. Meine Erkenntnisse aus dieser Woche . Statt auch nur ein Wort zu Papier zu bringen, hatte sie die Aufgabe sorgsam zweimal unterstrichen und das Blatt mit Schnörkeln umrahmt.

Sie war genervt. Genervt davon, dass ihre Schwester sie dazu gedrängt hatte, diese Therapie zu machen. Sie wusste noch nicht einmal wozu. Raffaela hatte sich bekümmert gezeigt, dass Rubi keine Ambitionen zu haben schien, keine Freunde, nichts, was ihr Spaß machte. Sie sei zu unbeteiligt. Eigentlich meinte sie, es sei inakzeptabel, dass Rubi kein gesellschaftlich relevantes Leben hatte und das noch nicht einmal anstrebte. Es fehlte nur noch, dass sie mit dem Fuß aufstampfte. »Meine Schwester ist kein Kauz«, hatte sie lachend gesagt und Rubi hatte an dem nervösen Zucken in ihrem Augenwinkel erkannt, dass es ihr bitterernst damit war.

Ein tatsächliches Problem sah Rubi nicht, aber sie würde fast alles tun, um ihre große Schwester glücklich zu machen, um sich nicht ständig mit ihr messen und dabei verlieren zu müssen. Früher hatte sie sich inbrünstig abgestrampelt, Raffas Schema zu entsprechen. Hatte Freunde, die sie nicht einmal leiden konnte, mit nach Hause gebracht und sich beim Sambatanzen angemeldet. Heute unterhielt sie nur noch eine Fata Morgana der Gefallsucht, weil sie es leid war, sich zu erklären und vorführen zu lassen. So ging sie jetzt einmal die Woche zu Dr. Prizrak in die Gesprächstherapie, ohne zu wissen, worüber sie reden sollte oder wie sie seine Fragen richtig beantworten konnte (er hatte ihr versichert, es gäbe keine falschen Antworten, aber das glaubte sie nicht). Was sollte sie denn für Erkenntnisse haben? Es war eine Woche wie jede andere in ihrem Leben. Was änderte das? Sie nahm sich den Kugelschreiber vom Pult und schmierte in groben Lettern auf das Papier: Ich habe vergessen Milch zu kaufen, verdammt .

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