SCM Hänssler ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.
Dieses Buch ist ein historischer Roman, indem natürlich auch gewisse historische
Persönlichkeiten auftreten. Alle anderen Personen entstammen jedoch der Fantasie
des Autors, und jedwede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen
ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.
ISBN 978-3-7751-5984-5 (E-Book)ISBN 978-3-7751-7486-2 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:
Satz & Medien Wieser, Stolberg
© der deutschen Ausgabe 2020
SCM Hänssler in der SCM Verlagsgruppe GmbH
Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen
Internet: www.scm-haenssler.de· E-Mail: info@scm-haenssler.de
Originally published in English under the title: The Dishonorable Miss DeLancey
© 2017 by Carolyn Miller
Published by Kregel Publications, Grand Rapids, Michigan (USA). Translated and
printed by permission. All rights reserved.
Übersetzung: SuNSiDe, Reutlingen
Umschlaggestaltung: Nakischa Scheibe
Titelbild: Bildnachweise: © Magdalena Russocka (Frau), © Lee Avison (Mann),
© Sandra Cunningham (Hintergrund) / Trevillion Images
Satz: Satz & Medien Wieser, Stolberg
Für meine Schwester Roslyn:Danke, dass ich durch dich Georgette Heyer lieben gelernt habe.
Über die Autorin Über die Autorin Carolyn Miller lebt in New South Wales in Australien. Sie ist verheiratet, hat vier Kinder und liebt es, zu lesen und Bücher zu schreiben. Ihre Romane handeln von Vergebung, Liebe und anderen Herausforderungen. Carolyns Lieblingsautorin ist natürlich Jane Austen.
Stammbaum Stammbaum
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Epilog
Nachwort der Autorin
Leseempfehlungen
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
Carolyn Miller lebt in New South Wales in Australien. Sie ist verheiratet, hat vier Kinder und liebt es, zu lesen und Bücher zu schreiben. Ihre Romane handeln von Vergebung, Liebe und anderen Herausforderungen. Carolyns Lieblingsautorin ist natürlich Jane Austen.
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Brighton Cliffs, England
April 1815
Die Hochwohlgeborene Clara DeLancey stand auf den weißen Klippen. Hoch über ihr jagten schwere Wolken vor dem Mond vorbei, sodass die Szenerie unten abwechselnd hell beleuchtet wurde und in bedrohliches Dunkel sank.
Zu ihren Füßen glomm die Laterne, die sie für ihren nächtlichen Ausflug geborgt hatte. Tief unter ihr schäumten die aufgewühlten Wasser des englischen Kanals weiß und tödlich. Der Wind peitschte ihr die Kleider gegen den Körper und zerrte an ihr wie die Verzweiflung, die seit Monaten in ihr tobte und endlich herauswollte.
Sie beugte sich nach vorn in den Nachtwind. Sie schloss die Augen und atmete tief den salzigen Hauch ein, nur halbherzig hoffend, dass er seine wütende Kraft behalten möge. Die Gischt nässte ihr Gesicht. Sie atmete noch einmal ein und noch einmal. Seit Wochen hatte sie sich nicht mehr so lebendig gefühlt.
Der Wind wurde lauter. Er dröhnte ihr heulend und wild in den Ohren. Wie launisch die Natur doch sein konnte, wie grausam; sie konnte Schiffsunglücke verursachen, aber auch das Leben erhalten. Wie seltsam, dass etwas an einem Tag so sehr bewundert und am nächsten gefürchtet oder gar verachtet werden konnte. Sie lachte auf. Es war ein kurzes, abgehacktes Lachen. So war es ihr selbst ergangen. Sie war nun verachtet.
Ein Kaleidoskop von Bildern schoss ihr durch den Kopf: ein attraktiver Mann, eine schöne Dame, ein Ballsaal, vibrierend von den Erwartungen der feinen Gesellschaft. Ein gebrochenes Versprechen. Seelenzerfressende Scham.
Wieder kochte die Wut in ihr hoch. Wie konnte er nur? Sie rang nach Luft. Wie hatte er sie nur abweisen können?
Sie öffnete die Augen. Spähte durch die Düsternis nach unten, wo Schaumkronen auf den donnernden Wellen tanzten. Noch immer wehte der Wind gnadenlos und riss ihr die Kapuze des Überwurfs vom Haar. Würde er sie festhalten, wenn sie einen Schritt nach vorn trat? Wollte sie das überhaupt? Sie neigte sich noch etwas weiter vor. Das Tosen der Wellen wurde lauter, lauter. Sollte sie es wagen?
»Miss!«
Sie schrak zusammen und sprang vor Schreck hoch. Die Steinchen unter ihren Füßen rutschten weg. Sie verlor das Gleichgewicht und rutschte dichter an die heimtückische Kante heran.
In diesem Moment wusste sie, dass sie nicht sterben wollte.
Sie schrie auf.
Eine feste Hand packte ihre.
Sie klammerte sich verzweifelt fest. Ihre schwarzen Locken schlugen ihr ins Gesicht. Ein wildes Feuer kroch ihren rechten Arm hinauf, bis es sich anfühlte, als würde er brechen. Verzweifelt tastete sie zwischen den Felsen und dünnen Büscheln Gras nach Halt.
Ganz langsam wurde sie über die Felskuppe gehievt. Ein letzter Ruck riss sie nach vorn, dann brach sie auf dem grasbewachsenen Klippenrand zusammen. Ihr Herz raste schneller, als ihre Finger je auf dem Klavier gespielt hatten. Sie rang nach Atem und rieb sich den rechten Arm, der beinahe ausgekugelt worden wäre. Sie würde nie mehr Klavier spielen.
Beinahe hätte sie überhaupt nie mehr irgendetwas getan.
Schuldgefühle durchzuckten sie so heftig, dass es schmerzte. Wie hatte sie etwas so Törichtes tun können? Was hatte ihren Retter bewogen, sein Leben für sie aufs Spiel zu setzen?
Sie drehte den Kopf. Er lag neben ihr, keuchend, eine Hand über das Gesicht geschlagen. Ein Engel, von Gott gesandt? Wohl kaum. Es sei denn, Gott beschäftigte Engel, die aussahen wie abgetakelte Seefahrer, wie dieser in einen Robbenfellmantel gekleidete Mann mit einem ramponierten Dreispitz auf dem Kopf. Sie rückte ein Stückchen von ihm ab, stützte sich auf ihre abgeschürften Hände und Knie und rappelte sich leise stöhnend hoch. Dann strich sie sich das Haar zurück und zog die Kapuze bis fast zu den Augen herunter. Vielleicht hatte er sie ja noch gar nicht richtig gesehen und würde sie nicht wiedererkennen und ihrer bereits beeindruckenden Sammlung nicht noch einen Schandfleck mehr hinzufügen.
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