Stefan Bouxsein - Die verlorene Vergangenheit
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Siebels und Till ermitteln und folgen den Spuren, die der Entführer hinterlässt. Dabei stoßen sie auf einen ungeklärten Mordfall aus dem Jahr 1975, bei dem der erpresste Ehemann involviert war. Die Spuren des Entführers führen aber auch zur französischen Fremdenlegion und in den Kongo. Zudem werden die Ermittler mit zurückliegenden Ereignissen aus der Rockerszene konfrontiert.
Scheinbar passen alle diese Spuren überhaupt nicht zusammen. Als Siebels und Till aber nach und nach die Zusammenhänge begreifen, werden sie bei ihrer Arbeit vom Verfassungsschutz behindert.
Währenddessen beginnt das Entführungsopfer ihre Ehe und ihren Entführer mit ganz anderen Augen zu sehen.
Der Fall endet mit einem überraschenden Finale, bei dem allen Beteiligten klar wird, dass nichts so war, wie es schien.
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»Die Einkäufe meiner Frau«, fing Tetzloff noch einmal an, »sind die noch im Jaguar? Oder war da gar nichts? Oder haben Sie sich nicht darum gekümmert?«
»Vorne war nichts, im Kofferraum habe ich nicht nachgesehen. Hier der Brief, Herr Tetzloff. Er war im Briefkasten, ich glaube, das ist jetzt wichtiger.«
Tetzloff schaute endlich auf den Briefumschlag, den Bogner ihm noch immer mit ausgestreckter Hand entgegenhielt. Er erkannte den dünnen schwarzen Filzschreiber, mit dem der Umschlag beschriftet war. An Herrn Tetzloff persönlich, stand dort in Druckbuchstaben geschrieben. Tetzloff nahm den Umschlag entgegen, es wurde ganz still in der Küche. Tetzloff betrachtete sich den Umschlag, unschlüssig, ob er ihn Jensen überreichen oder besser selbst öffnen sollte.
»Warten Sie, ich hole Latex-Handschuhe«, nahm Charly ihm die Entscheidung ab. Zwei Minuten später streifte sich Tetzloff die Handschuhe über und öffnete den Umschlag. Er zog wieder einen Zettel daraus hervor, diesmal stand mehr darauf.
Erinnerungen, Juni 1975
Unter der Pflege von Monique erholte ich mich zusehends. Nach der zweiten Woche konnte ich endlich auf den Kopfverband verzichten, eine stabile Blutkruste juckte auf meinem Hinterkopf. Körperlich fühlte ich mich von Tag zu Tag besser. Ich war in der Lage, kleine Spaziergänge zu unternehmen, die täglich länger wurden. Aber nachts wachte ich regelmäßig schweißgebadet und geplagt von Albträumen auf. Claude und Monique sorgten sich um mich, sagten aber nichts und stellten auch keine Fragen. Stattdessen pflegten sie mich fürsorglich weiter. Claude schuftete den ganzen Tag auf seinem Hof. Als ich wieder bei Kräften war, machte ich mich nützlich. Der Spargel musste gestochen werden, ich machte mich eifrig ans Werk, froh darüber, endlich meinen Träumen entfliehen zu können. Wir arbeiteten zehn Stunden am Tag, holten das Heu ein und strichen die Zäune. Claude baute auch eine neue Scheune. Ich hämmerte, bis ich jeden Knochen einzeln spürte. Das Arbeiten tat mir gut, auf diese Weise gelang es mir, die blutigen Bilder aus meinem Kopf zu vertreiben. Aber nachts, wenn ich schlief, kamen sie mit Wucht zurück. Nacht für Nacht sah ich das Blut, wie es aus ihrem Kopf spritzte. Ich schrie, wollte das Blut stoppen, doch es spritzte nur so um mich.
In der folgenden Zeit stürzte ich mich noch intensiver in die Arbeit. Bald stand die Scheune und Claude war glücklich. Er hatte erst im nächsten Jahr mit der Fertigstellung gerechnet. Abends saßen wir zu dritt in der Stube, müde und ausgehungert. Monique war eine fabelhafte Köchin. Zweieinhalb Monate lebte ich bereits bei ihnen, war braun gebrannt und mit Muskeln bepackt. Meine Kopfwunde war vollständig verheilt, auch die Rippen spürte ich nicht mehr. Doch in den Nächten kamen die Dämonen, ihnen konnte ich nicht entfliehen. Sie entführten mich, weg von dem idyllischen Bauernhof, direkt hinein in die Hölle. Sie fraßen mich von innen auf. So sehr mein Körper auch äußerlich gediehen war, in der Sonne bei der Arbeit auf dem Feld am Tag, so sehr war er von innen zerbrochen. Ich hing fest zwischen meinen zwei Leben. Meine Seele konnte den Dämonen nicht entkommen. Sie zerrissen mich, schnürten mir die Kehle zu, rührten und rumorten in meinem Innersten. Hinterließen Hass und Zorn, Bitterkeit und Wehmut in mir, unablässig waren sie am Werken.
Sie ließen nicht zu, dass ich in meinem zweiten Leben glücklich wurde. Claude beobachtete mich mit Sorge. Es schien, als ob er die Dämonen sehen konnte, die tief in mir drinnen wüteten. Er hörte sie ja auch jede Nacht, wenn ich mich schreiend in meinem Bett umher wälzte, gequält von den blutigen Bildern, die Nacht für Nacht bunter und deutlicher wurden. Immer dicker, immer rötlicher wurde das Blut. Die Hölle umarmte mich und ließ mich nicht mehr los.
5
Samstag, 29. November 2003, 21:55 Uhr
Ihr Blick war auf die matte Deckenlampe gerichtet. Sie lag mit angeketteten Armen und Beinen auf diesem Bett. Wie lange sie hier schon lag, wusste sie nicht. Sie konnte nicht auf ihre Armbanduhr sehen, die Handschellen ließen das nicht zu. Sie lag ganz ruhig auf dem Bett, die Decke reichte ihr bis zur Brust, ihr Blick haftete auf der Linse der Videokamera. Ihre Gelenke schmerzten, in einem Anflug von Panik hatte sie versucht, sich von ihren Handschellen zu befreien. Sie hatte daran gerüttelt und mit aller Kraft an ihren Fesseln gezogen, sie hatte geschrien und geweint, bis sie erschöpft aufgegeben hatte. Sie atmete ein paarmal tief durch, überlegte, was geschehen war, was noch geschehen würde. Ihr fiel wieder die Kamera ein, jede ihrer Bewegungen wurde beobachtet, also schaute sie zur Kamera und blieb ganz ruhig liegen. Je länger sie so lag, desto ruhiger wurde sie. Sie kämpfte gegen ihre Angst und schien den Kampf allmählich zu gewinnen. Anstatt der Angst gewannen Wut und Zorn die Oberhand. Irgendjemand hatte sie ihrer Freiheit beraubt und dieser Jemand versteckte sich nun hinter dieser Kamera und beobachtete sie. Sie fing an, mit der Kamera zu sprechen. Das gab ihr ein gutes Gefühl, ein Gefühl der Überlegenheit, obwohl sie eine Gefangene war. Überwältigt, gefesselt und eingesperrt. Sie blickte zur Kamera und sprach drauflos. Erst zurückhaltend, immer noch etwas ängstlich, fragte sie, was sie hier solle. Dann sagte sie vorwurfsvoll, dass sie über solche Scherze nicht lachen könne. Immer wieder fragte sie den heimlichen Beobachter, was er von ihr wolle. Er solle zu ihr kommen, man könne doch über alles reden. Sie sprach eindringlich auf die Kamera ein, sie hörte ihre flehende Stimme und kam sich dumm und erbärmlich dabei vor. Also fing sie an zu schimpfen, sie wurde immer wütender, nannte ihren heimlichen Beobachter einen Feigling, einen Bastard, einen dummen Spanner, der sich endlich zeigen solle. Stumm blickte die Kamera auf sie hinab, filmte sie, wie sie da lag und redete, ohne sich dabei bewegen zu können. Warum wurde sie überhaupt gefilmt? Die ganze Zeit über war sie davon überzeugt gewesen, sich in den Händen eines Entführers zu befinden, der von ihrem Mann ein horrendes Lösegeld fordern würde. Doch als sie darüber nachdachte, warum sie mit der Kamera beobachtet wurde, kam ihr noch ein anderer schrecklicher Gedanke. War der Mann, der sie hierher verschleppt hatte, ein Verehrer? Einer, der sie vielleicht schon über Jahre beobachtet hatte, als sie noch als Model auf den Laufstegen von Paris, New York oder Tokio zuhause gewesen war? War er einer der vielen Briefeschreiber, einer von denen, die sie verehrten und vergötterten? Einer, dem es nicht genug war, sie nur auf Fotos zu bewundern? Einer, der sie mit Haut und Haaren bei sich haben wollte, sich aber nicht traute, ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten? Ein Psychopath mit kranken Fantasien? Einer, der sie immer in seiner Nähe haben wollte, haben musste? Einer, der glaubte, sie zu lieben, sie abgöttisch zu lieben und alles dafür tat, sie beobachten zu dürfen? Nur er allein, versteckt hinter einer Kamera? Sie hatte viele Briefe bekommen, Briefe von Männern. Von Männern, die ihre Schönheit verehrten und das in ihren Briefen zum Ausdruck gebracht hatten. Darunter hatte es auch einige gegeben, die ihr immer wieder geschrieben hatten. Die sie mit ihren Briefen verfolgt hatten. Mit Briefen, die ihr Angst gemacht hatten. Nie hatte sich einer von diesen Briefeschreibern zu erkennen gegeben. Irgendwann hatte sie aufgehört, diese Briefe zu lesen. Es hatte sie deprimiert, zu lesen, wie diese Männer ihre Selbstachtung aufgegeben und sich der Lächerlichkeit preisgegeben hatten, wenn sie ihr von ihren geheimen Fantasien berichteten. Wenn ihr einer geschrieben hatte, ganz ausführlich und anscheinend stolz darauf, dass er onanierte, wann immer er ein Foto von ihr sehen würde. Als wäre das etwas, dass ihr imponieren würde. Dabei war es doch kein Geheimnis, dass sie eine Schwäche für starke Männer hatte. Die kurze, aber heftige Beziehung zu dem amerikanischen Rocksänger war von der Presse in allen Einzelheiten ausgeschlachtet worden. Kaum waren die ersten Fotos von ihnen veröffentlicht, hatte die Vergangenheit den als Raubein bekannten Rocker wieder eingeholt. Die Journalisten waren schnell auf vergangene Anklagen wegen versuchter Vergewaltigung und Körperverletzung gestoßen. Doch das hatte diese Briefeschreiber nicht davon abgehalten, ihre demütigen Bemühungen immer wieder in schriftlicher Form an sie heranzutragen. Im Gegenteil, sie waren davon überzeugt gewesen, diese schöne und bezaubernde Botschafterin der Modewelt aus den Klauen dieses bösen Unholdes retten zu müssen. Am liebsten hätten sie dieses zerbrechliche, von Gott mit so viel Schönheit und Anmut ausgestattete Geschöpf, in einer nach Lavendel duftenden und wattierten Glasvitrine ausgestellt, sie angeschaut und bewundert, aber sie hätten sie nie angefasst. Dafür war sie zu kostbar, ihre Haut zu rein und zu zart, um mit klobigen, schwitzenden und behaarten Männerhänden in Berührung zu kommen. Es hatte viele von diesen Briefeschreibern gegeben. Darunter waren vier, die ihr in den Sinn kamen, als sie in die Kamera blickte und sich fragte, wer sie beobachtete. Einer war nur eine kurze Erscheinung gewesen, aber seine theatralisch verfassten Briefe waren ihr noch in guter Erinnerung geblieben. Er hatte sie immer sein Püppchen genannt. Die drei anderen hatten sich hartnäckig und über Jahre in ihrem Leben aufgehalten. Keine Woche war vergangen, in der sie nicht wenigstens einen Brief von jedem dieser drei Briefeschreiber erhalten hatte. Der Eine war noch jung gewesen, drei Jahre jünger als sie. Er hatte sich gut ausdrücken können, doch was er zum Ausdruck gebracht hatte, das war in ihren Augen erbärmlich gewesen. Der Zweite hätte ihr Vater sein können, er war nicht sehr gebildet, das war in seinen Briefen deutlich zum Ausdruck gekommen. So manchen Rechtschreibfehler hätte sie ihm ja verziehen, andere aber waren so gravierend gewesen, dass sich ihr beim Lesen die Haare gesträubt hatten. Aber er musste Zeit und Geld gehabt haben, denn er schien ihr viel hinterher gereist zu sein, wenn sie durch die Welt getingelt war. Immer als unsichtbarer Geist, im Publikum, vielleicht im gleichen Hotel, vielleicht im gleichen Restaurant, am Tisch nebenan. Jedenfalls hatte er ihr viele Dinge geschrieben, die er nicht hätte wissen können, wäre er nicht in ihrer Nähe gewesen. Egal, ob sie in Rom auf der spanischen Treppe Werbung für ein Parfüm gemacht hatte oder auf dem Londoner Flughafen auf ihren Flug nach Warschau hatte warten müssen. Doch sie hatte nie Angst vor diesem Briefeschreiber gehabt, er war ein angenehmer Begleiter gewesen, wenn auch ein Unsichtbarer. Er hatte sie auf eine kindliche Art und Weise verehrt, ihr kleine Geschenke gemacht, manchmal hatte sie gedacht, er wünschte sich, sie wäre seine Tochter. Der dritte Briefeschreiber war ihr von Anfang an unheimlich gewesen. Seine Art zu schreiben hatte sie oft erschauern lassen. Er hatte anscheinend in ihr tiefstes Inneres blicken können. Und was er dort gesehen hatte, hatte er mit schwarzer Tinte auf rotes Papier geschrieben. Er hatte sie verehrt und er hatte sie besitzen wollen. Er hatte ihre geheimsten Fantasien manchmal derart schonungslos offenbart, dass ihr beim Lesen seiner handgeschriebenen Zeilen der Atem gestockt war. Dabei hatte sie sich auf eine unerklärliche Weise zu ihm hingezogen gefühlt. Er hatte etwas Geheimnisvolles, etwas Unheimliches, etwas Teuflisches an sich gehabt. Etwas, mit dem es ihm immer wieder gelungen war, sie in seinen Bann zu ziehen. Es hatte sie manchmal viel Kraft gekostet, sich seinen Briefen zu entziehen, aber die Angst vor dem Mann, dessen Zeilen oft mit animalischer Triebkraft auf sie gewirkt hatten, war stets größer gewesen, als das Verlangen, sich intensiver mit ihm auseinanderzusetzen. Seine Briefe, alle mit schwarzer Tinte auf rotem Papier geschrieben, waren ihr gut gehütetes Geheimnis geblieben, verpackt in einem Karton. Vielleicht hätte sie ihm irgendwann einmal mehr Aufmerksamkeit geschenkt, hätte ihm die dunkle Seite ihrer Seele zugewandt, wäre ihm gefolgt in seinen abartigen Fantasien, doch dann war dieser Wohltätigkeitsball gewesen und sie hatte Sebastian Tetzloff kennengelernt. Einen Mann, dem die Welt zu Füßen lag, der sich genommen, was er begehrt hatte und der immer bekommen hatte, was er haben wollte. Nur ein paar Monate später waren sie verheiratet gewesen, die Welt der Mode war Vergangenheit geworden, und die Briefeschreiber schienen keine Tinte mehr gehabt zu haben.
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