Nicholas Goodrick-Clarke - Im Schatten der Schwarzen Sonne

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Der neue Nazismus kommt metaphysischer daher als der alte. Es beginnt in den 1970er Jahren und verstärkt sich in den 1990ern: militante Fremden- und Minderheitenfeinde reichern ihre Propaganda mit Elementen des Mystischen, Esoterischen, ja fast Religiösen an. Konspirative Kulte und Geheimlehren sollen dem eigenen Tun – und dem der bewunderten Vorgänger – höhere Weihen verleihen. Der Autor hat den rechtsradikalen Untergrund umfassend erforscht. In vielen Gesprächen erkundete er die Weltanschauung der einschlägigen Politsekten und spürte den Quellen nach, aus denen sie sich Inspiration holen. Im Schatten der Schwarzen Sonne dokumentiert ihr geistiges Rüstzeug, beleuchtet Mentalität und Motivation der Beteiligten. Was treibt jene um, die heute Adolf Hitler und seine Ideen nicht nur verehren, sondern dazu noch mythisch-sakral verklären, und wer sind diese späten Jünger? Das Buch gibt detailliert und wohlfundiert Antwort. Dabei lässt der Verfasser die Propheten einer indisch-nordischen Ariermystik ebenso Revue passieren wie rassistische Skinheads, braune Satanisten, Teile der Heavy-Metal-Szene und okkultistische Literaten. Nicholas Goodrick-Clarkes vorige Studie erkundete die bis dahin kaum bekannten okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. In seiner jüngsten Veröffentlichung leistet er die gleiche unschätzbare Pionierarbeit für die ideologischen Hirngespinste der Neofaschisten nach 1945.

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William Pierce ist selbst kein Anhänger oder Unterstützer der Christian Identity (wohl, weil nicht Christ genug), aber gemein hat er mit jenen radikalen Sekten immerhin den Glauben an die Auserwähltheit der Arier und ein bevorstehendes Armageddon wider das jüdisch dominierte politische Establishment. Das beweist nicht zuletzt Pierces Versuch, die eigenen rechtsextremen Überzeugungen literarisch umzusetzen, nämlich sein Roman The Turner Diaries (»Die Turner-Tagebücher«), erschienen 1978. Das Buch, bald ein wahrer Untergrund-Bestseller, imaginiert, wie das erwähnte Armageddon verlaufen könnte. Erzählt wird aus der Sicht eines führend Beteiligten im Stile eines Augenzeugenberichtes. Und was wird erzählt? Ein in naher Zukunft stattfindender Kampf weißer Revolutionäre gegen den amerikanischen Staat, hier verächtlich »das System« genannt, an dessen Spitze eine korrupte und unterdrückerische US-Regierung steht, gelenkt von Liberalen, Juden, Schwarzen und anderen Minderheiten. Mit Antirassismus- und Gleichstellungspolitik sichern sich diese Gruppen ihre Macht. Da beschließt ein junger weißer Patriot aus Los Angeles, Earl Turner, seines Zeichens Elektromechaniker, dass es so nicht weitergehen könne. Er gründet mit ein paar Kombattanten eine subversive Organisation, welche schlicht »Organisation« heißt. Packend schildert der Roman deren Widerstandstätigkeit. Einer ihrer ersten Aktionen: Als die Regierung scharf gegen privaten Waffenbesitz vorgeht, bunkern die Verschwörer tonnenweise Schießeisen und üben sich schon einmal eifrig in deren Gebrauch. Die Regierung erlässt weitere Maßnahmen, die eine vollständige Rassenintegration ermöglichen sollen – immer stärker auf Kosten der Weißen. Dies treibt Turner und seine Kameraden zur Militanz. Erbittert verfolgt von der verhassten »Rassengleichheitspolizei«, schlagen sie mit zahlreichen Sabotageakten und Attentaten zurück. Die Revolte eskaliert; ein beispielloses Blutvergießen erschüttert die USA.

Die Fehde zwischen der Turner-Guerilla und dem »System« steigert sich zum Bürgerkrieg. Immer wieder meutern lokale Einheiten des Militärs und laufen garnisonenweise zu den Rebellen über. Als ein militärischer Angriff auf Los Angeles gelingt, gibt es kein Halten mehr. Im »befreiten« Terrain vollzieht man drakonische Rassentrennung; alle Farbigen und Latinos werden in Lagern gesammelt und dann umgesiedelt. So entsteht in Südkalifornien eine weiße Enklave, die man als Aktionsbasis für die Eroberung des gesamten Landes nutzt. Der Roman schwelgt in der Beschreibung der Zerstörungsorgien und des Massenmetzeleien, die den Feldzug der weißen Revolutionäre begleiten. Täglich strömen ihnen neue Kräfte zu; weitere Städte fallen. Die »Organisation« führt einen gnadenlosen Zermürbungskrieg gegen das jüdisch dominierte multikulturelle Establishment, deren Vertreter sich in Washington und New York verschanzen. Inzwischen haben die Insurgenten ihr Waffenarsenal beträchtlich erweitert. Atombomben verwüsten Miami, Charleston, Detroit und New York. Nuklearraketen treffen Ziele in Israel und der Sowjetunion. Allein in den USA sterben bei den Kämpfen über 60 Millionen Menschen. Vorzivilisatorische Zustände brechen in den Staaten aus; fünf »dunkle Jahre« währt die barbarische Periode des Übergangs, bis die Helden endlich, Anfang 1999, die endgültige Befreiung Nordamerikas verkünden können.

Die Turner Diaries scheinen auf den ersten Blick eine inneramerikanische Angelegenheit zu behandeln: Amerikanische Bürger erheben sich wider eine schlechte amerikanische Regierung. Geschildert werden eine weiße Revolution gegen die (angebliche) Fremdbestimmung der USA durch das Judentum und eine große ethnische Säuberung, die Schwarze, Latinos und andere Farbige aus den Vereinigten Staaten entfernt. Betrachtet man aber Zielrichtung und Modus procedendi der Kämpfer genauer, bemerkt man bald die Vorbilder aus Übersee. Gar zu deutlich ist William Pierce, der Szenarist dieses Aufstandes, inspiriert von der Rassenpolitik der Nazis, besonders von ihrer Praxis der Judenvernichtung im Zweiten Weltkrieg. Ein paar Exempel: Die »Organisation« warnt in öffentlichen Bekanntmachungen, dass jeder, der wissentlich Juden oder andere Nichtarier beherberge und so deren Deportation verhindere, gravierende Konsequenzen zu gewärtigen habe. Während die reinrassigen Schwarzen kollektiv in die noch vom System kontrollierten Gebiete abgeschoben werden, führt man Juden und Mischlinge zur Massenhinrichtung in einen Canyon bei Los Angeles – die Ähnlichkeit mit gewissen Vorgängen 1941, als deutsches Militär am Rande der Schlucht von Babij Jar bei Kiew über 30.000 ukrainische Juden ermordete, ist beabsichtigt. Um der Zivilbevölkerung in der kalifornischen Enklave Rassetugend einzubläuen, greift man zum terroristischen Mittel der Lynchjustiz: An nur einem einzigen Tag werden 60.000 Antirassisten gehängt, darunter führende Politiker der vorigen Regierung, Rechtsanwälte, Medienleute, Lehrer und Priester. Die Opfer tragen Schilder mit der Aufschrift: »Ich habe meine Rasse verraten«. Nur bei Frauen, die mit nichtarischen Partnern zusammenlebten, lautet der Schmähsatz anders, nämlich: »Ich habe meine Rasse geschändet«. Der Werdegang der »Organisation« von einem kleinen Grüppchen zur Volksbewegung erinnert an den Aufstieg der NSDAP in der Weimarer Republik. Die innere Elite der »Organisation« heißt The Order , »der Orden« – wieder eine Reminiszenz, denn als »Orden« verstand sich auch die SS. Die arische Revolution will die umfassende Mission vollenden, die ihre Vorgänger 1945 unfertig hatten liegenlassen müssen - einschließlich des Holocaust. Jetzt endlich, so wird gegen Ende des Romans gejubelt, sei »der Traum von einer weißen Welt« verwirklicht, jetzt, 1999, »genau 110 Jahre nach der Geburt des Großen, der uns einst den Weg wies«. 39Gemeint ist – wer hätte es nicht geahnt – Adolf Hitler.

Der Traum von einer weißen Welt ? Ja, die weiße Revolution hat laut den letzten Seiten des Turner’schen Tagebuchs durchaus globale Perspektiven. Nach einer Atomraketenattacke der »Organisation« auf Israel überrennen die Araber den Judenstaat, und überall in Europa und der Sowjetunion kommt es zu antisemitischen Ausschreitungen. Der Triumph der Arier bleibt nicht auf Amerika beschränkt. Längst hat sich die »Organisation« auch in Europa formiert, das unter einer schweren Wirtschaftskrise leidet; sie treibt den Revolutionären scharenweise Sympathisanten zu. Binnen kurzer Frist übernehmen sie auch in Europa die Macht.

»Diese Übernahme«, berichtet der Epilog, »erfolgte im Sommer und Herbst 1999 in einem gewaltigen, europaweiten Umsturz. Er kam wie ein reinigender Wirbelsturm, der den Kontinent durchfegte und dabei alles wendete, alles säuberte und den ganzen Ballast der Vergangenheit wegblies, darunter über tausend Jahre wesensfremde Ideologie, über hundert Jahre tiefstgreifende Dekadenz an Seele, Geist und Körper. Knöchelhoch floss zuweilen das Blut in den Straßen so mancher großen Stadt Europas, als die Verräter der eigenen Rasse, die Brut artwidriger Paarungen und ganze Horden von Gastarbeitern ein gemeinsames Schicksal ereilte. Dann war die lange Nacht zu Ende, und die helle Morgenröte der Neuen Ära strahlte über die westliche Welt.« 40

Bald leistet nur noch China Widerstand. Auch kein wirkliches Problem: Greift man eben auf die alte Taktik der »verbrannten Erde« zurück. Das Reich der Mitte wird in einem desaströsen Feldzug vernichtet, bei dem chemische, biologische und radiologische Waffen zum Einsatz kommen. So entsteht in Asien die »Große Ostwüste«, sie sich über mehr als 40 Millionen Quadratkilometer vom Ural bis zum Pazifik und von der Arktis bis zum Indischen Ozean erstreckt.

Wie Pierce seine rassistischen Imaginationen und antisemitischen Zwangsvorstellungen zu einer millenaristischen Utopie aufbläst, indem ein neuer Nationalsozialismus von den USA aus die Weltherrschaft erobert, ist einzigartig. In dem paranoid verzerrten Bild, das er von der liberalen, demokratischen Gegenwartsgesellschaft entwirft, von der unausweichlichen Apokalypse, die ihr bevorstehe, und von ihrer Ab- und Erlösung durch ein weißes Gewaltregime, glüht eine Inbrunst, die jener religiöser Fundamentalisten doch stark ähnelt. Dem Roman ist das Vorwort eines fiktiven Herausgebers beigefügt, verfasst, so heißt es, ein Jahrhundert nach den Geschehnissen, die das Buch berichtet. Dieser Einleitung zufolge ist Earl Turner im Jahre 43 b.n.e. (»before new era«, d.h. »vor der Neuen Ära«) geboren, gemäß »alter« Zeitrechnung also anno 1956, und zwar in Los Angeles. Auf dem Territorium dieser im Krieg zerstörten Metropole, erklärt der Schreiber, erstreckten sich heute die Gemeinden Eckartsville und Wesselton. Erstere ist benannt nach Hitlers ideologischem Mentor Dietrich Eckart, Letztere nach dem SA-Mann Horst Wessel, dem Dichter der Parteihymne »Die Fahne hoch«, 1930 von einem Kommunisten erschossen und dadurch einer der prominentesten Märtyrer der NS-Bewegung. 41Bereits während der bescheidenen Anfangserfolge der »Organisation« in Kalifornien stellt Turner klar, mit welchem Ziel und welchen Mitteln die weiße Revolution zu kämpfen gedenke: »Wir schmieden jetzt die Basis für eine neue Gesellschaft, ja, eine ganz neue Zivilisation, die sich aus der Asche der alten erheben soll.« Eine »Gesellschaft, die durch jüdisches Wesen und Wirken geistig völlig verdorben ist«, könne nun einmal nicht friedlich in eine Gesellschaft umgewandelt werden, die »auf uralten arischen Werten und einer arischen Weltanschauung aufbaut« 42.

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