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NICHOLAS GOODRICK-CLARKE, geboren 1953, britischer Historiker, lehrte u.a. in Oxford. Sein Spezialgebiet: die Geschichte der modernen Esoterik im Westen und deren Funktionalisierung durch politische Strömungen. Sein Buch Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus erlebte seit der Erstveröffentlichung 1985 mehrere Neuauflagen und wurde in acht Sprachen übersetzt.
Zum Buch
Zum Buch
»Ein exzellentes Buch, das uns einen deutlichen und oft erschreckenden Leitfaden bietet.«
Journal of European Studies
Der neue Nazismus kommt metaphysischer daher als der alte. Es beginnt in den 1970-er Jahren und verstärkt sich in den 1990-ern: militante Fremden- und Minderheitenfeinde reichem ihre Propaganda mit Elementen des Mystischen, Esoterischen, ja fast Religiösen an. Konspirative Kulte und Geheimlehren sollen dem eigenen Tun - und dem der bewunderten Vorgänger - höhere Weihen verleihen. Der Autor hat den rechtsradikalen Untergrund umfassend erforscht. In vielen Gesprächen erkundete er die Weltanschauung der einschlägigen Politsekten und spürte den Quellen nach, aus denen sie sich ihre Inspiration holen. Im Schatten der Schwarzen Sonne dokumentiert ihr geistiges Rüstzeug, beleuchtet Mentalität und Motivation der Beteiligten. Was treibt jene um, die heute Adolf Hitler und seine Ideen nicht nur verehren, sondern dazu noch mythisch-sakral verklären, und wer sind diese späten Jünger? Das Buch gibt detailliert und wohlfundiert Antwort. Dabei lässt der Verfasser die Propheten einer indisch-nordischen Ariermystik ebenso Revue passieren wie rassistische Skinheads, braune Satanisten, Teile der Heavy-Metal-Szene und okkultistische Literaten.
»Nicholas Goodrick-Clarkes vorige Studie erkundete die bis dahin kaum bekannten okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. In seiner jüngsten Veröffentlichung leistet er die gleiche unschätzbare Pionierarbeit für die ideologischen Hirngespinste der Neofaschisten nach 1945.«
Walter Laqueur, Historiker und Publizist
Autor des Standardwerks
Faschismus: gestern – heute – morgen
»Gibt einen Besorgnis erregenden Einblick in die Gedankenwelt des modernen Rechtsextremismus.«
Library Journal , New York, Buchhandelsmagazin
»(…) [das Buch] ist unbestritten sehr wichtig und wird Ihnen sicherlich den Blick auf Schattenwelten eröffnen, von denen Sie meinten, sie würden nicht existieren.«
Fortean Times
Haupttitel
Über den Autor Über den Autor Zum Autor NICHOLAS GOODRICK-CLARKE, geboren 1953, britischer Historiker, lehrte u.a. in Oxford. Sein Spezialgebiet: die Geschichte der modernen Esoterik im Westen und deren Funktionalisierung durch politische Strömungen. Sein Buch Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus erlebte seit der Erstveröffentlichung 1985 mehrere Neuauflagen und wurde in acht Sprachen übersetzt.
Zum Buch Zum Buch Zum Buch »Ein exzellentes Buch, das uns einen deutlichen und oft erschreckenden Leitfaden bietet.« Journal of European Studies Der neue Nazismus kommt metaphysischer daher als der alte. Es beginnt in den 1970-er Jahren und verstärkt sich in den 1990-ern: militante Fremden- und Minderheitenfeinde reichem ihre Propaganda mit Elementen des Mystischen, Esoterischen, ja fast Religiösen an. Konspirative Kulte und Geheimlehren sollen dem eigenen Tun - und dem der bewunderten Vorgänger - höhere Weihen verleihen. Der Autor hat den rechtsradikalen Untergrund umfassend erforscht. In vielen Gesprächen erkundete er die Weltanschauung der einschlägigen Politsekten und spürte den Quellen nach, aus denen sie sich ihre Inspiration holen. Im Schatten der Schwarzen Sonne dokumentiert ihr geistiges Rüstzeug, beleuchtet Mentalität und Motivation der Beteiligten. Was treibt jene um, die heute Adolf Hitler und seine Ideen nicht nur verehren, sondern dazu noch mythisch-sakral verklären, und wer sind diese späten Jünger? Das Buch gibt detailliert und wohlfundiert Antwort. Dabei lässt der Verfasser die Propheten einer indisch-nordischen Ariermystik ebenso Revue passieren wie rassistische Skinheads, braune Satanisten, Teile der Heavy-Metal-Szene und okkultistische Literaten. »Nicholas Goodrick-Clarkes vorige Studie erkundete die bis dahin kaum bekannten okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. In seiner jüngsten Veröffentlichung leistet er die gleiche unschätzbare Pionierarbeit für die ideologischen Hirngespinste der Neofaschisten nach 1945.« Walter Laqueur, Historiker und Publizist Autor des Standardwerks Faschismus: gestern – heute – morgen »Gibt einen Besorgnis erregenden Einblick in die Gedankenwelt des modernen Rechtsextremismus.« Library Journal , New York, Buchhandelsmagazin »(…) [das Buch] ist unbestritten sehr wichtig und wird Ihnen sicherlich den Blick auf Schattenwelten eröffnen, von denen Sie meinten, sie würden nicht existieren.« Fortean Times
Einleitung
1. Neonazismus in den USA
Anmerkungen
2. Der britische Nazi-Untergrund
Anmerkungen
3. Julius Evola und das Kaliyuga
Anmerkungen
4. Imperium und das Neue Atlantis
Anmerkungen
5. Savitri Devi oder Hitler als Avatar
Anmerkungen
6. Die »Nazi-Mysterien«
Anmerkungen
7. Wilhelm Landig und die Esoterische SS
Anmerkungen
8. Nazi-UFOs, die Antarktis und der Aldebaran
Anmerkungen
9. Miguel Serrano und der Esoterische Hitlerismus
Anmerkungen
10. White Noise und Black Metal
Anmerkungen
11. Nazi-Satanismus und der Neue Äon
Anmerkungen
12. Christliche Identität und Schöpferkraft
Anmerkungen
13. Rassistisches Nordisches Heidentum
Anmerkungen
14. Der Verschwörungsglaube und die Neue Weltordnung
Anmerkungen
Schluss
Die Politik der Identität
Anmerkungen
Kontakt zum Verlag
Der deutsche Nationalsozialismus hatte einen starken Hang zum Religiösen und Mythischen. Das Dritte Reich wirkte oft wie ein einziger Kult: eine permanente Verklärung der eigenen Macht in kultischen Formen. Dem Weihespielhaften und Quasi-Liturgischen der nazistischen Großveranstaltungen stand die außerordentliche Glaubensglut der gewaltigen Massen gegenüber, die bei diesen Gelegenheiten zusammenströmten. Kaum ein Teilnehmer konnte sich der dichten Atmosphäre aus kollektiver Erregung und Hingabe entziehen. Die Nationalsozialisten schufen für ihre Zwecke eine Religiosität besonderer Art, eine Religiosität mit dem Hauptbezugspunkt Hitler. Sie speiste sich einmal aus Hitlers eigenem unleugbarem Charisma, aber auch aus der metaphysischen Überhöhung dieser Figur durch andere, dem sogenannten Führerkult , den die Bewegung seit ihren frühesten Jahren eifrig praktizierte und nach ihrem Sieg stetig fortentwickelte. Gottesdienstartige Massenkundgebungen, Fahnen, heilige Flammen, prozessionsähnliche Umzüge, Reden im volkstümlichen Stil fundamentalistischer Prediger, litaneihafte Wechselreden zwischen Einzelsprecher und Menge, Gedächtnisfeiern und Trauermärsche – ungeniert wurden dem sakralen Inventar Versatzstücke entlehnt, die sich brauchen ließen, um der Verehrung des Allerhöchsten einen gebührenden rituellen Rahmen zu geben. Das Allerhöchste freilich erblickte man nun in Nation und Rasse, in der Sendung des arischen Deutschtums und im Sieg über dessen Feinde – zuvörderst aber in jenem Mann, der Deutschland vor diesen zu retten angetreten war: Adolf Hitler, dem braunen Messias.
Auch in der nationalsozialistischen Ideologie finden wir zahlreiche Elemente, die eindeutig religiösen Vorstellungswelten entlehnt sind, allerdings hauptsächlich solchen fundamentalistisch-radikaler Ausrichtung, die einem krassen Schwarz-Weiß-Denken huldigen. Nehmen wir etwa den Glauben an eine jüdische Weltverschwörung, der eine bestimmte Bevölkerungsgruppe kurzerhand zum dämonischen Feind stempelt. Der Glaube stützt sich auf eine obskure Textsammlung, die berüchtigten
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