Nicholas Goodrick-Clarke - Im Schatten der Schwarzen Sonne

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Der neue Nazismus kommt metaphysischer daher als der alte. Es beginnt in den 1970er Jahren und verstärkt sich in den 1990ern: militante Fremden- und Minderheitenfeinde reichern ihre Propaganda mit Elementen des Mystischen, Esoterischen, ja fast Religiösen an. Konspirative Kulte und Geheimlehren sollen dem eigenen Tun – und dem der bewunderten Vorgänger – höhere Weihen verleihen. Der Autor hat den rechtsradikalen Untergrund umfassend erforscht. In vielen Gesprächen erkundete er die Weltanschauung der einschlägigen Politsekten und spürte den Quellen nach, aus denen sie sich Inspiration holen. Im Schatten der Schwarzen Sonne dokumentiert ihr geistiges Rüstzeug, beleuchtet Mentalität und Motivation der Beteiligten. Was treibt jene um, die heute Adolf Hitler und seine Ideen nicht nur verehren, sondern dazu noch mythisch-sakral verklären, und wer sind diese späten Jünger? Das Buch gibt detailliert und wohlfundiert Antwort. Dabei lässt der Verfasser die Propheten einer indisch-nordischen Ariermystik ebenso Revue passieren wie rassistische Skinheads, braune Satanisten, Teile der Heavy-Metal-Szene und okkultistische Literaten. Nicholas Goodrick-Clarkes vorige Studie erkundete die bis dahin kaum bekannten okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. In seiner jüngsten Veröffentlichung leistet er die gleiche unschätzbare Pionierarbeit für die ideologischen Hirngespinste der Neofaschisten nach 1945.

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In einer Rede vor niederländischen, flämischen und deutschen New-Order -Mitgliedern, 1991 irgendwo in Europa gehalten, deutet Koehl das Ende des Zweiten Weltkriegs als schmerzhafte, aber unverzichtbare Station auf dem Weg zum Heil, wie sie ähnlich auch die Jünger Christi hatten durchschreiten müssen. Die Situation des Nationalsozialismus nach dem Sturz Hitlers 1945 verglich Koehl mit der Situation der frühen Christen nach der Kreuzigung Jesu im Jahre 33. Damals schien die neue Religion geschlagen, ihre Anhänger waren verstreut in alle Winde und litten Verfolgung. Doch sie resignierten nicht; sie wussten ja, dass Christus in Golgatha über Tod und Hölle triumphiert hatte. Sie glaubten fest an seine Auferstehung und an sein bald kommendes Reich. Und tatsächlich, im 4. Jahrhundert war es so weit: Ihre Religion wurde Staatsreligion. Diese Wende nennt Koehl in einer recht geschmacklosen Metapher den »Endsieg« des Christentums und stellt die rhetorische Frage, ob die neuen Nationalsozialisten wohl den gleichen Siegeswillen aufbrächten wie die Christen der Antike. Grund genug hätten sie, meint Koehl. Wie lange der Kampf sich hinziehe, sei unwichtig, aber es bedürfe eines unerschütterlichen Glaubens, um ihn durchzustehen: »Wir können den Anfang machen. […] Ob es nun 50 Jahre, 100 Jahre, 500 Jahre oder 1000 Jahre dauert – entscheidend ist allein die Gewissheit, dass eines Tages – liege er fern oder nah – die Sache, für die Adolf Hitler stritt, auf Erden triumphieren wird.« 29

Trotz seiner Ablehnung des Christentums als eines artfremden (semitischen) Glaubens bediente sich Matt Koehl bei der Darlegung der New-Order -Parteidoktrin immer wieder religiöser Symbole unfehlbar christlichen Ursprungs. Er hebt Hitler zum Retter, ja zum Messias der arischen Rasse empor: »Uns Ariern ist er Gesetz und Wegweiser für alle Zeit. Er ist unsere Hoffnung, unsere Erlösung.« Er spricht von Hitlers »Verklärung«, vom »heiligen Gefolge«, das sich hinter ihm versammele. Besonders mit Erlösungssymbolik überlädt Koehl seine Verkündigungen dergestalt, dass es ihn geradezu davonträgt: »Tief steht schon die Sonne, die sterbende Zivilisation wirft lange Schatten über eine verwirrte und verzweifelte Welt und taucht sie in Finsternis, aber der Glaube leuchtet fort, der Glaube an eine bessere Zukunft. […] Diese Zukunft wird sein eine strahlende Neue Ordnung […], geleitet und gelehrt von der unsterblichen Persönlichkeit des Größten, der je auf Erden wandelte«. 30Man findet wohl schwerlich einen glühenderen Ausdruck inbrünstiger Hitler-Verehrung als dieses messianisch-apokalyptische Geschwalle, und schwerlich einen, der so offenkundig christlichen Vorbildern nachgestaltet ist.

Mit vielen fundamentalistischen Sekten teilt die New Order die aggressive Absage an die moderne liberale Welt, die in ihren Augen bestimmt wird von Zügellosigkeit, moralischem Verfall sowie mentaler und körperlicher Verseuchung. Anders als die religiösen Eiferer beklagen die Neonazis jedoch nicht Gottferne, sondern Artferne. Jene, die Hitler gemäß den Standards seiner demokratischen Gegner be- und verurteilen, fragt Koehl, was die Sieger von 1945 der Welt denn so Segensreiches beschert haben. Wie sieht ihre Bilanz aus, fünfzig Jahre nach der Niederwerfung Hitlers? Welches sind die großen Gaben, die der Triumph der Alliierten ihren Völkern brachte? Koehl antwortet: Eigennutz, Konkurrenzdenken, rasender Konsumismus, Umweltverschmutzung und Rassenvermischung. Womit haben die Bezwinger des braunen Deutschlands beispielsweise Amerika beglückt? »Sie verfälschten die nationale Demographie und nannten es ›Integration’, derzuliebe die Weißen allerlei schlucken mussten: gemischtrassige Busfahrten, Minderheitenförderungsprogramme, positive Diskriminierung, political correctness , die Leidensgeschichte der Schwarzen – und den Holocaust. Sie bescherten uns Permissivität, MTV und Teenager-Selbstmorde. Sie bescherten uns sicheren Sex und unsichere Straßen sowie restriktive Waffengesetze. Sie bescherten uns Rock’n’Roll und Beratungszentren für Vergewaltigungsopfer. Sie bescherten uns ›alternative Lebensstile’, Analverkehr, AIDS, Pornographie, Perversion, Chaos, Verbrechen, Korruption, Verblödung und Schwachsinn aller Art« 31. Wahrlich eine erdrückende Fülle von Unerfreulichkeiten, kulturpessimistisch umgedeutet zu Symptomen der Agonie einer Gesellschaft, die dem Untergang geweiht ist. All diese Fehlentwicklungen, so will uns diese Suada einreden, sind eine direkte Folge der Niederlage des Nationalsozialismus. Aber dieser Triumph des liberalen Systems, meint Koehl, kann nicht ewig währen; die Krisensymptome künden ja schon sein nahes Ende, und bald wird die alte Ordnung abgelöst durch die Neue Ordnung, die alles gerade richtet.

Während Koehl gleichsam den Nazis eine Kirche baute, wollten einige NSWPP-Streiter ohne viel Federlesen Gewalt sprechen lassen: Terror sei der richtige Weg, befand etwa Joseph Charles Tommasi, geboren 1951, der junge Führer der NSWPP-Abteilung Südliches Kalifornien. Es sollte nicht bei Worten bleiben: 1974 gründete Tommasi die National Socialist Liberation Front (»Nationalsozialistische Befreiungsfront«), kurz NSLF. Er brach mit dem »ordentlichen«, spießbürgerlich-konservativen Image des amerikanischen Nazismus; er ließ sich die Haare wachsen und rauchte Marihuana wie die Hippies. Auch bei der militanten Linken entlehnte er das eine oder andere ideologische und strategische Element, sie freilich den klassischen nazistischen Zielen unterordnend. So forderte Tommasi den bewaffneten Guerillakampf gegen die »jüdischen Machtstrukturen« der Vereinigten Staaten. Auf einem berüchtigten NSLF-Poster stand der Satz: »Die Zukunft gehört den wenigen unter uns, die noch bereit sind, sich die Hände schmutzig zu machen«. Zu sehen war ein entsichertes Gewehr, entlang dessen Lauf sich die Worte zogen: »Politischer Terror. Die einzige Sprache, die sie verstehen«. Nur wenn das Gegenwärtige untergehe, so Tommasi ganz chiliastisch, blühe der Welt eine bessere Zeit; diesen Untergang müsse man mit Gewalt beschleunigen. Statt »Recht und Ordnung« wollte Tommasi Anarchie und Chaos; seien die erst geschaffen, meinte er, könne man das verhasste System und die verhassten Polizeikräfte, die es verteidigten, leichter attackieren. Internen Richtlinien zufolge sollten sich die NSLF-Guerilleros u.a. ausrüsten mit Magnumflinten, Reihenfeuerpistolen Kaliber 45 und halbautomatischen Armeesturmgewehren. Propagandaplakate zeigten eine Ruine mit grotesk verbogenen Stahlträgern: die Überreste einer Bank-of-America-Filiale, in der die Gruppe eine Bombe gelegt hatte. Das NSLF-Hausblatt Siege (»Belagerung«) brachte das Foto eines anderen zerstörten Terrorzielobjekts auf dem Cover; freilich hatte man das Bild nicht selbst geschossen, sondern schlicht aus einem fremden Magazin übernommen – dem der radikal linken Students for a Democratic Society (»Studenten für eine demokratische Gesellschaft«), kurz SDS. 32

1975 wurde Tommasi von Mitgliedern eines rivalisierenden Neonazi-Trupps ermordet. Nach seinem Tod löste sich die NSLF auf. Ein Jahrzehnt schien es, als sei die Idee des bewaffneten Kampfes in der Szene vergessen – bis Mitte der 80er-Jahre eine rechte Vereinigung auf den Plan trat, die sich bald The Order nannten, bald Brüder Schweigen (oft verballhornt zu Bruders Schweigen ) – ja, hier gab sich eine amerikanische Terrorbrigade provokativ einen deutschen Namen. Sie erregte um 1985 mit einer Reihe bewaffneter Anschläge beträchtliches Aufsehen. Ihr Inspirator war ein gewisser James N. Mason, geboren 1952, ein militanter Nazi, der sich Mitte der 60er-Jahre Rockwells Partei angeschlossen hatte. Über zehn Jahre blieb er ihr verhaftet, bis er dort keine Perspektive mehr erkannte. Amerikas Weiße, befand Mason, bräuchten eine neue supremazistische Bewegung, militant und opferbereit, die notfalls auch mit Gewalt gegen die Hauptunterdrücker des Landes kämpfe, nämlich gegen das Zionist Occupation Government (»Zionistische Besatzungsregime«), kurz ZOG – so die in rechten Kreisen gängige Denunziationsvokabel für die US-Regierung, welche man als ein jüdisch kontrolliertes Marionettenregime betrachtete. 33Bei der Suche nach Vorbildern stieß Mason auf Tommasis NSLF; also gründete er sie 1980 neu, desgleichen deren Hausblatt Siege . In dem predigte er nun vehement Gewalt gegen Andersrassige und Andersdenkende und Krieg mit allen Mitteln gegen das verhasste »System«. Als weiteren Mentor fand Mason den exzentrischen Kriminellen Charles Manson, geboren 1934, den berüchtigten Anführer einer wirrköpfigen esoterischen Sekte, der »Manson Family«, die sich hippiesk gebärdete, aber nicht vor Bluttaten zurückschreckte. Aufsehen erregte sie, als einige ihrer Mitglieder August 1969 in Los Angeles die berühmte Schauspielerin Sharon Tate und einige ihrer Begleiter töteten. Charles Manson wurde gefasst und erhielt schließlich wegen Anstiftung zum Mord lebenslänglich. In der konfusen Pseudo-Philosophie des Sektenführers mischten sich Anarchistisches, Satanistisches und Nazistisches mit der üblichen Antibürgerlichkeit und Drogenvergötzung der Hippies. Obwohl er in seine Stirn ein Hakenkreuz eingeritzt hatte, legte sich Manson politisch nie fest. James Mason jedoch sah in Manson den edlen Geächteten schlechthin und ernannte den einsitzenden Verbrecher zum geistigen Führer seiner neuen Nazi-Organisation, der Universal Order (»Weltorden« oder »Weltordnung«; die Wortprägung stammte von Manson). Masons Nazi-Religion erklärte sowohl Hitler als auch Manson zu Erlösern; so verknüpfte er Koehls messianische Frömmigkeit mit Tommasis millenaristischem Terrorismus. In seinen Beiträgen für Siege nahmen Huldigungen an Hitler, Tommasi, Manson und Savitri Devi breitesten Raum ein. 34

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