P.B.W. Klemann - Rosenegg

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Ein Roman rund um das Leben und Sterben während des Dreißigjährigen Krieges. Das Schicksal treibt den verwaisten Pfarrerssohn Kaspar Geißler dazu, als Soldat anzuheuern. Noch ahnt er nicht, dass sein Leben von Grausamkeit und Brutalität geprägt sein wird. Gemeinsam mit der Witwe Ottilie Zahner und seinem treuen Gefährten Bastian wird Kaspar einflussreichen Feldherren wie Wallenstein, Tilly und Bucquoy begegnen, er wird Gespräche mit dem großen René Descartes führen, und das Schicksal wird ihn in die Dienste des geheimnisumwobenen Grafen von Rosenegg bringen, einem Gespenst aus seiner Vergangenheit… Ich denke, also bin ich. Ich lese, also weiß ich.

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Drei Tage blieb der Medicus und pflegte meine Mutter. Das Logis im Gasthaus genoss er indessen in vollen Zügen und zu unserem Leid, denn alle Spesen mussten wir anschreiben lassen. War er ein ordentlicher Medicus? Ich denke schon. Weit gereist war er. Dem Ursprunge nach aus Pommern, was mir damals nichts sagte, war er in die Schweiz und nach Italia gereist zum Studium und nun auf dem Rückweg über Konstanz. Dort hatte er sich beim hiesigen Stadtarzt einquartiert und war zufällig zugegen, als mein Vater eingetroffen. Alles Jammern vermochte den Konstanzer Arzt nicht dazu bewegen, seine warme Stube zu verlassen, und so fasste sich der Eberhard ein Herz, meinen Vater zu begleiten. Freilich nicht, ohne sich zuvor einer Bezahlung zu versichern. Als mein Vater von der Bibel sprach, die er besaß, war es abgemacht.

Gut und lange schien er Mutter zu pflegen, reichte ihr allerlei Arznei. Intermedium dozierte er über die Behandlung, erzählte von seinem Studium in Basel und Padua, doch tat er es stets von oben herab. Gebildet war er freilich und eingebildet auch. Den großen Grynaeus, des Calvins eifrigsten Zögling, habe er in Basel sprechen hören, erzählte er mal, nickte dabei meinem Vater konspirativ zu, weswegen er eine gewisse Neigung in unsere Richtung verspüre. Lutheraner seien sie zumeist in seiner Heimat und hätten wenig Liebe übrig für “euresgleichen”, wie er es sagte. Hassen euch mehr noch als die Papisten , so seine Einschätzung. Und ich weiß noch, wie ich mich darüber verwunderte, gab es in meiner kindlichen Einfalt doch nur Platz für die eine unsrige Partei der neuen Religion und dem entgegen die mächtigen und abergläubischen alten Katholiken. Töricht sei er, meinte Vater dann, der Zwist der neuen Religionen. Fehlbar ist der Mensch! , sagte er. Darin sind wir uns doch eins. Und ist nicht genau dieses, was wir den Papisten streitig machen? Weshalb also nehmen wir erneut des Einen Wort als Sakrosankt, statt gemeinsam zu diskutieren? Die Basis aller Wahrheit sei uns schließlich bei der Hand gegeben, sagte er, wobei er auf die Kiste mit der Bibel deutete, welche der Medicus stets mit zu uns ins Hause führte, als wolle er seinen neuen Besitz meinem Vater unter die Nase reiben. Ha, gut gesprochen! , gab der Medicus zurück und lachte; durchaus hätten die Lutheraner alle Heiligen mitsamt dem Papste obendrauf getauscht gegen einen einzigen neuen, den Doktor Luther selber, doch lasse sich wohl schwerlich bestreiten, dass jener ein verständig Mann gewesen. Verständig wohl, aber Mensch auch! , vermeinte dann Vater, und jener: Na, mit eurem Calvin treibt ihr doch gleiches Spiel! Er selbst, erwiderte mein Vater, sehe sich wohl eher in der Tradition des Zwingli, der ein Eidgenosse gewesen, und nicht des Calvin, dem Franzosen. Und für heilig halte er weder noch; doch richtig sei der beschrittene Weg, man dürfe nur nicht davon abkommen oder sich zu weit voneinander distanzieren. Die neue Religion müsse einiger sich verhalten und agieren. Na ja, mein Lieber , sagte darauf der Arzt. Ihr Schweizer kocht doch gern das eigene Süppchen. Man sehe nur diese Absonderlichkeit von Staat im Herzen Europas, ohne obersten Fürsten oder König, wisse doch ein jeder, dass der stabile Staat einen einzelnen Führer brauche. Was die Protestanten außerhalb der Schweizer Lande trieben, scheine Schweizer Kümmernis nicht zu sein. Und sei zudem nicht zu vergessen, dass der Luther den ganzen Schosen losgebrochen und er es gewesen sei, kein Calvin oder Zwingli, der Gottes Wort in jedermanns Hand und verständlich haben wollte. Das Buch, das ihr dort habt , sagte Vater darauf und deutete erneut auf die Bibel, ist älter noch als jede Lutherbibel! Und ich spürte, was der Verlust ihm bedeutete. Ha! Da täuscht ihr euch aber, lieber Mann! , spottete der Medicus, und Vater ließ es dabei bewenden, schien er ohnehin nur mit halbem Herzen bei der Sache, und wiederholt wanderte sein Blick zur verschlossenen Tür der Schlafkammer.

Als jener uns verließ, schien es Mutter besser zu gehen. Des Öfteren kam sie zu sich, war ansprechbar und sogar stark genug, uns Kindern ein Lächeln zu schenken. Vater war froh, dass der Medicus verschwunden war, zumal wir tief in der Kreide standen. Auch das Wetter wurde nach und nach besser, und sobald das Eis nur noch wenige Klafter ins Wasser reichte, beschloss ich, die Netze auszuwerfen. Ruhig war es, das weiß ich noch, und schön, zogen lichte Nebelschleier über den See, war das Wasser klar und frisch und glatt. Ich genoss die Seeluft, ruderte weit hinaus und ließ mir reichlich Zeit, froh, dem Gefängnis unseres Heims, das mich so lange Monate gefangen gehalten hatte, zu entfliehen. Zurück vom See lief ich nach Hause, war guten Mutes, hatte ich doch immerhin zwei kleine Felchen gefangen. Da sah ich meine Schwester auf der Türschwelle sitzen mit verweinten Augen. Kaspar, Kaspar! , rief sie und kam auf mich zugerannt. Was geschehen sei?, frug ich sogleich, worauf sie mit ihren großen Kinderaugen aufschauend sagte: Der Vati pläred.

Ich rannte ins Haus, ins Schlafgemach, wo mir ein Bild zuteil wurde, welches sich in meine junge Seele brannte und ich bis heute noch in aller Deutlichkeit im Geiste trage. Sah meinen Vater auf dem Bette bei der Mutter sitzen, ihre Hand in der seinen, den Kopf auf ihrer Brust und heulend, wie ich ihn zuvor noch nie erlebt. Ach Eli , jammerte er, ach Eli! Und so starb also meine Mutter, Elisabeth Geißler, zu Beginn des Märzen anno 1613.

Wir begruben sie nebst meinen Brüdern im harten, gefrorenen Höriboden. Meinen Vater traf es schwer, schwerer noch als uns Kinder. Kaum sah man ihn ohne feuchte Augen, war kaum mehr imstande etwas mit sich anzufangen, und bald darauf wurde er selber krank. War es das Gleiche wie bei Mutter? Das Leidbild war ähnlich, doch kam die Krankheit mit ungleicher Wucht. Vielleicht hatte die Trauer ihn geschwächt, soweit Trauer zu schwächen vermag, denn binnen Kurzem schienen alle Kräfte ihn verlassen zu haben. Schüttelfrost ließ ihn zittern und der Schweiß rann ihm vom Gesicht. Nach wenigen Tagen war er bettlägerig. Keine Sorgen solle ich mir machen, der Herrgott werde ihn schon wieder gesunden, er müsse ja schließlich auf uns aufpassen. Höre, Kaspar, ich sag’s dir nur für alle Fälle , sprach er dann zu mir und stöhnte und atmete schwer. Einen Vetter in der Schwyz habe ich noch, so Gott will. Du kennst ihn nicht. In Frauenfeld lebt er. Konrad. Konrad Geißler heißt er. Sollte es zum Ärgsten kommen , sagte er, und ich fuhr dazwischen: Du wirst bestimmt wieder gesund, Vati! Als wollte ich Kommendes nicht hören. Er quälte sich ein Lächeln ab und sagte: Freilich, Kaspar, freilich! Ich sag’s nur zur Sicherheit. Dann sah er mir in die Augen, sein Lächeln diesmal echt. Bist mein guter Bub, Kaspar, weiß Gott! , und tätschelte mir kraftlos die Hand.

Ich pflegte ihn, so gut ich eben konnte, und hütete Klara, die doch alles nicht verstand. Unsere Kasse war bald aufgebraucht, weder Pfennig noch Heller blieb für Unterhalt. Das Jahr war noch jung und nichts zum Ernten vorhanden. Zu fischen schaffte ich wenig, traute ich mich nicht, Klara und Vater lange alleine zu lassen. Ich bat um Hilfe hier und dort bei unseren Nachbarn, doch des harten Winters wegen wurde ich zumeist mit leeren Händen fortgeschickt. Nur ein Bauer, der Amann, Peters Vater, half uns. Er hatte schon mit meinem Vater gut gestanden, war manches Mal gar Gast an unserem Tisch gewesen. Seine Frau, eine fleißige Katholikin, hasste uns allerdings, weswegen ich ob seiner Hilfe umso mehr erstaunte. Ein Säckchen gutes Mehl brachte er uns, ein ordentliches Stück Speck und Butter. Als ich ihm sagte, wie es um unsere Kasse stand, winkte er ab und meinte: Wir rechnen, wenn es dem Vater wieder gut geht. Es ging ihm allerdings nie wieder gut. Ich mühte mich mit seiner Pflege und glaube, dass ich es redlich tat, verabreichte ihm die Reste der Arznei, die noch von meiner Mutter übrig war, und kochte ihm dicke Suppen mit Mehl und Speck und Fisch. Doch als ich eines Morgens aufwachte und die Tür des Schlafgemachs öffnete, schauten seine toten Augen ins Nichts. So starb also auch mein Vater, Hubert Geißler, Ende des Märzen anno 1613.

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