P.B.W. Klemann - Rosenegg

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Ein Roman rund um das Leben und Sterben während des Dreißigjährigen Krieges. Das Schicksal treibt den verwaisten Pfarrerssohn Kaspar Geißler dazu, als Soldat anzuheuern. Noch ahnt er nicht, dass sein Leben von Grausamkeit und Brutalität geprägt sein wird. Gemeinsam mit der Witwe Ottilie Zahner und seinem treuen Gefährten Bastian wird Kaspar einflussreichen Feldherren wie Wallenstein, Tilly und Bucquoy begegnen, er wird Gespräche mit dem großen René Descartes führen, und das Schicksal wird ihn in die Dienste des geheimnisumwobenen Grafen von Rosenegg bringen, einem Gespenst aus seiner Vergangenheit… Ich denke, also bin ich. Ich lese, also weiß ich.

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Hat es Gott so bestimmt? , frug ich ihn mal. Nein, der Mensch natürlich, du Simpel! , schimpfte er mich dann, und ich erwiderte: Ja ist denn mein seliger Vater kein Mensch gewesen? Na freilich sei er einer gewesen, sagte er dann und verdrehte die Augen, aber in diesen Dingen müsse man sich nun mal nach der Mehrheit richten, und wie es die Mehrheit schreibe, so sei es eben richtig geschrieben. Ist ähnlich wie mit dem Glauben, war’s mir durch den Kopf gegangen, aber das sagte ich ihm nicht.

Unentwegt korrigiert er mich, lässt mich Falsches tausendfach richtig schreiben, dass mir die gichtigen Finger schmerzen, und nicht selten juckt es mich, ihm den dürren Hals umzudrehen, doch bin ich wohl zu alt für derlei Späße. Außerdem gibt er sich redliche Mühe mit mir. Fleißig lehrt er mich die Grammatik und die Orthographie, wie es mein Vater einst getan, auf die “richtige” Weise diesmal freilich. Und leicht hat er es wahrlich nicht mit mir, denn mein altes Hirn, wie Bruder Martin es nennt, nimmt alles nur widerwillig auf, vergisst zu schnell und kann von alter Gewohnheit schwer lassen. Übung sei Wiederholung und durch Wiederholung lerne das Hirn, auch wenn meines, wie er mir immer wieder versichert, ein besonders störrisches Hirn sei, weswegen ich desto mehr üben müsse.

Vielleicht lerne ich ja gar nicht mit dem Hirn , sagte ich mal. Vielleicht lern ich mit dem Bauch oder Fuß oder mit dem Arsch . Da wurde er forsch, wie immer, wenn ich ihm gegen den Sinn rede, und schimpfte, dass, mag mein Hirn auch noch so töricht sein, das Hirn nun mal zum Denken da sei, das Herz zum Fühlen und der Arsch zum Scheißen. Da sagte ich ihm: Und der Mund zum Reden! Aber aus seinem käme nur Scheiße, worauf er beleidigt abgezogen.

Wie dem auch sei, lieber Leser, denn meine Ärgernisse haben dich wohl wenig zu kümmern; wisse nur, dass ich mich im Folgenden bemühen werde, das gute, hohe Deutsch zu schreiben, auf dass du mich möglichst gut verstehest, und falls die Grammatik und Orthographie hier und da zu wünschen übrig lassen, so bitte ich dich, geflissentlich darüber hinweg zu lesen, denn nicht die Schreibwerkskunst ist hier von Interesse, sondern einzig und allein die Geschichte, die zu erzählen mich mein altes Herz so hartnäckig drängt.

Die Geschichte, die ich erzählen will, ist eine vom Kriege. Jenem Kriege, den sie heute manchmal den großen Deutschen oder auch den Dreißigjährigen nennen, obwohl es eigentlich mehr als nur ein Krieg war und mehr als nur die deutschen Lande darin verwickelt. Viele Helden hat jener geboren, auch wenn er mit Bestimmtheit, wie wohl alle Kriege, das Tausendfache an Tod und Verderben hervorgebracht hat. In aller Munde sind sie heute, die großen Namen jener Zeit: der eiserne Tilly, der tolle Halberstädtler, der gefrorene Wallenstein oder “der Löwe aus Mitternacht”. Und mancherlei Mär, aber auch mancherlei Wahres steht über sie geschrieben. Doch einen Namen kann man nirgends zu lesen finden, scheint in Vergessenheit geraten, und die wenigen Kundigen und Veteranen, die sich seiner erinnern, sprechen ihn nur leise und verstohlen aus, hinter vorgehaltener Hand, könnte man sagen, und das, obwohl er nicht weniger mutig, nicht weniger toll und nicht weniger schlau war als jeder der Genannten. Von meinem Herrn ist die Rede, dem ich so lange treu diente, bei dessen Geburt ich zugegen war und dessen Tod ich bezeugt. Dem Mann, den ich mehr als alle Menschen verehrte und verehre und zu dessen Füßen ich mich niederwerfen werde, so ich das Zeitliche segne und ihn im nächsten Leben wiedersehe, sei es im Himmel oder eher der Hölle, denn verdammt, so fürchte ich, sind wir von damals alle.

Lange habe ich nachgedacht, wo ich meine Erzählung beginnen soll, und mich schließlich entschlossen, bei mir selber zu beginnen. Zum einen, weil, auch wenn ich freilich nicht der Held dieser Geschichte bin, der Einblick in meinen Werdegang dir, liebem Leser, die Situation jener damaligen Zeit verdeutlicht, dir jene Zustände beschreibt, in denen wir uns befanden, und die Umstände aufzeigt, unter denen ich meinen Herrn zum ersten Mal traf. Zum anderen, weil die Geschichte meines Lebens so eng mit der meines Herrn verbunden ist, dass ich, will ich seine Geschichte erzählen, nicht in den Bereich meiner Phantasie vorstoßen muss, der zudem noch eine reichlich karge Landschaft darstellt, sondern schlichtweg meine eigenen Erlebnisse schildern kann, und du, lieber Leser, dadurch die Geschichte meines Herrn erfährst. Erzähle ich also meine Geschichte, erzähle ich auch seine Geschichte und laufe nicht Gefahr, in Bereiche der Spekulation und der Unwahrheit hinüberzugleiten. Was könnte daher ein besserer Anfang sein als meine Kindheit und die unglücklichen Begebenheiten, die mich zum Waisen werden ließen?

Meine Mutter gebar mich Anno Domini 1601 im Märzen oder April in dem kleinen Dorf Horn an den Ufern des Bodensees. Mein Vater war Prediger nach der Lehre Zwinglis und Bullingers und entstammte dem Ursprung nach dem Thurgau in der Schweiz bei Frauenfeld. Seine strengen Worte sind mir gut in Erinnerung und auch die eine oder andere Schelle, die er mir verpasste, war ich denn unaufmerksam beim Lernen oder kam ich zu spät nach Hause, was nicht allzu selten vorkam, doch insgesamt sehe ich ihn als liebevollen Vater vor mir, der mich seinen “guten Bub” nannte.

Lernen musste ich freilich von klein auf und nicht wenig, lernte das Teutsche oder “Deutsche”, wie man hier sagt, Latein und Italienisch, es zu lesen und zu schreiben. Die nächste Schule war weit entfernt und teuer dazu, weshalb mein Vater sich meiner Bildung persönlich annahm. Mein Wachstäfelchen musste ich öfter glätten als mein Gesicht waschen, den Markus und Matthäus fleißiger rezitieren als die Rüben oder den Kohl zu ernten. Viel Zeit steckte er in meine Lehrung, vielleicht auch, weil er es schwer hatte in unserer Gemeinde. Calviner nannten sie uns, so sie freundlich waren, und Ketzer, wenn nicht. Er selbst nannte sich weder noch, denn ein Reformer sei er – höchstens noch ein Protestant –, ein Kämpfer des einen, des richtigen Glaubens, und jenen zu seinem Ursprung zurückzuführen seine Mission. Doch nicht viel übrig hatten sie dort im guten Horn, die alten Katholiken, für seine Ansichten, und manches Ungemach musste er erdulden. Seine kleine Kapelle hatte er eigenhändig gezimmert, verbot doch Pfarrer Reuss, solch Ketzerwerk zu unterstützen, weigerten sich die örtlichen Zimmerleute und Gesinde Hand anzulegen, obwohl man ihnen gutes Geld geboten. So machte er sich selbst daran, brauchte ganze zwei Jahre, bis etwas Brauchbares stand. Bist nun mal ein Mann von Kopf- und nicht von Handarbeit! , hörte ich meine Mutter öfter zu ihm sagen, worauf er meist erwiderte: Ich bin, wie der Herrgott mich braucht!

Noch gut vor Augen hab ich sie, unsere kleine Kirche, kaum mehr als ein Schopf, aus schmalen Holzbrettern und Lehm erbaut, mit knarrendem Boden, wackeligen Bänken und kleinen, ungleichen Fenstern. Wenn es regnete, tropfte es durch die Decke, und wenn es windete, pfiff und sang es durch die Bretterritzen. Mutter tat das Ihre, der Kirche Glanz zu verleihen, schmückte die Wände und Fenster mit Gesticktem und den Altar, der nichts als ein Holztisch war mit einem Holzkreuz davor, mit Blumen und Grünzeug. Die wahre Gotteslehre möge keinen unnötigen Zierrat, sagte dann Vater, und sie: Aber die Augen vielleicht schon. Nicht dass es groß jemanden gestört hätte, weder der Schmuck noch die Spärlichkeit, kam ohnehin kaum je ein anderer Besucher als wir zum Gottesdienst, saßen sonntags nur Mutter, ich und Klara – meine kleine Schwester – auf den klapprigen Bänken, lauschten der Stimme Vaters, der auf Deutsch uns vorlas, und kaum je hörte ich ihn eine richtige Predigt halten.

Daheim predigte er dafür umso mehr. Wenn Gleichgesinnte auf dem Weg nach Konstanz und Radolfzell bei uns Halt machten oder die Leute aus der Gegend seine Einladungen annahmen, was nicht allzu häufig und meist sehr diskret passierte, dann verkündete er die wahre Lehre, wie er sie nannte, die reine Lehre: Allein Christus sei der Mensch verpflichtet, allein die Schrift sei die Basis der Lehre, allein die Gnade Gottes könne entscheiden, wer selig sei, und allein der Glaube errette den Menschen. Nichts dürfe zwischen Mensch und Gott stehen, wobei er gerne nach seiner Züricher Bibel griff oder auf sie zeigte, sein wertvollster Besitz. Und wenn er dem Wein einmal zu viel zugesprochen, so schimpfte er schon mal über den törichten Paule Papst, über den ketzernden Maximilian und die fehlgeleiteten Habsburger, dass ich meine Mutter sagen hörte, er werde am Ende noch ins Feuer geschickt. Was Letzteres zu bedeuten hatte, war mir damals nicht verständig, dass nichts Gutes, verstand ich schon. Doch derlei Sorgen tat er immer ab. Vorherbestimmt durch Gott ist alles Dasein, wie töricht, sich dem zu widersetzen suchen! Gott bestimmt, und treulich folgen gelte es, ohne jedes Hadern, ohne jeden Zweifel. Hätte er gewusst, welchen Weg Gott ihm zugedacht hatte oder gar den Weg seines Sohnes, was würde er wohl heute denken?

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