Ich faßte ihn am Schopf und riß seinen Kopf nach oben. »Schrei mich nicht an!« fauchte ich.
So hatte ich guten Grund, seine Ganzkörperbehandlung doch nicht ganz so zärtlich zu beginnen. Ich begann, wie es sich gehört, mit den Fußsohlen. Schläge mit der Gerte auf die Fußsohle schmerzen durchaus empfindlich und gehen somit über die zärtliche Erziehung hinaus. Da ich eine überaus verständnisvolle, milde und sanfte Herrin bin, die sich zu Recht dem Vorwurf ausgesetzt sieht, sie verwöhne und verziehe ihre Sklaven, strich ich zunächst nur leicht mit der Spitze der Gerte über seine Fußsohlen und beugte mich dann zu ihm hinunter. Zärtlich wie die sanfteste aller sanften Geliebten hauchte ich ihm einen Kuß auf die Wange. »Wie viele möchtest du, mein Geliebter?« flüsterte ich ihm ins Ohr. Er schien die Frage zunächst überhaupt nicht zu verstehen. »Sag’ schon!« forderte ich ihn neckisch auf und biß ihn ins Ohr. »Zehn!« flüsterte er leise. »Zehn, oh Herrin!«
»Also zehn«, wiederholte ich nachdenklich. Ich packte ihn wieder am Schopf und riß seinen Kopf nach oben. »Zehn auf jeden oder zehn insgesamt?«
»Zehn auf jeden, oh Herrin.«
»Aber sag mir gleich nur nicht, zehn wären zu viel!« schrie ich wütend und schlug ihm mit der Gerte mit aller Kraft auf den Hintern.
Ich packte ihn wieder am Schopf und fuhr ihn an: »Du bekommst jetzt zehn auf jede Sohle, zehn, verstehst du, zehn! Und du zählst!«
Ich schlug mit aller Kraft auf seine linke Fußsohle. Er stöhnte auf. »Eins«, sagte er leise.
»Lauter!« schrie ich und schlug gleich dreimal zu. »Zwei, drei, vier!« rief er, stöhnte, und ich schlug weiter. Er bestand den Intelligenztest. Nachdem ich ihm insgesamt zehn Schläge auf die linke Fußsohle verabreicht hatte, ließ ich fünf weitere folgen, und jedes Mal rief er aufstöhnend »Zehn!«
Ich kann es nur wiederholen. Schon damals wußte ich: Er ist der geborene Sklave.
Ich widmete mich dann seiner rechten Fußsohle. Als er »Neun!« rief, konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich schlug ihm wie von Sinnen mit der Gerte auf den Hintern. »Du betrügst mich, du verdammtes Schwein!« schrie ich zornentbrannt. »Das waren doch nie neun Schläge!«
»Acht«, sagte er leise. »Acht?« schrie ich. Ich heulte fast vor Wut. Am liebsten hätte ich ihn mit bloßen Händen erwürgt. »Du willst mich wohl zum Narren halten!« – »Vier«, flüsterte er verängstigt, was – wie ich glaube – überhaupt nicht gespielt war.
»Gut!« antwortete ich immer noch ein wenig schnippisch. »Ich habe zwar sieben gezählt, aber wenn du ›vier‹ sagst – von mir aus. Dann bekommst du eben noch sechs.« Ich hielt mein Versprechen, und als er nun insgesamt dreißig Schläge auf die Fußsohlen erhalten hatte, schien er doch ein wenig mitgenommen. Mein Enthusiasmus auf pädagogischem Gebiet, mein Temperament, meine Begeisterungsfähigkeit darüber, welche Entfaltungsmöglichkeit ein wohlgeformter, gefesselter, unterworfener männlicher Körper bietet, hatten dafür gesorgt, daß ich mich ein wenig von meinem ursprünglichen Ziel, den Sklaven zärtlich zu erziehen, entfernt hatte. Fast hatte ich Mitleid mit ihm. Ich befahl ihm, sich auf den Rücken zu legen. Ich wollte ihn eigentlich eine Zeitlang schonen, aber seine Brustwarzen gefielen mir so gut, daß ich einfach nicht umhin konnte, ein wenig auf ihnen herumzukauen. »Nicht so fest!« flehte er, aber ich ging großzügig über diesen Ungehorsam hinweg.
Ich zog mich vor seinen Augen ganz aus und setzte mich in meiner unermeßlichen Gnade auf sein Gesicht und erlaubte ihm, mich zu lecken.
Wir harmonierten prächtig. »Geh tief!« wies ich ihn an, und mit unglaublicher Gier drang er mit seiner Zunge in meine Vagina ein, fast als sehnte er sich danach, ganz darin zu verschwinden. Nach einiger Zeit sagte ich »Vorne!«, und er begann, meinen Kitzler zu verwöhnen. Er spielte so virtuos mit seiner gespitzten Zunge, daß sich meine schon lange angestaute Erregung in kürzester Zeit entlud. Nach meinem zweiten Orgasmus stieg ich ab. Allein er befand sich in einer unglaublichen Erregung. Noch nie habe ich einen Menschen derart erregt gesehen. Er stand buchstäblich kurz vor dem Wahnsinn. Auch wenn es etwas komisch klingt: Ich mußte »Erste Hilfe« leisten. Außerdem hatte er für seine nicht nur treuen, sondern auch äußerst gekonnten Dienste eine Belohnung verdient. Ich begann also, seinen Schwanz mit dem Mund zu verwöhnen, und es dauerte nicht lange, bis er plötzlich brüllte, als würde er abgestochen, und mir sein Lebenssaft in unglaublicher Menge entgegenschoß. Ich bekenne unter uns Schwestern, daß ich auch auf diesem Gebiet nicht ganz unerfahren bin, aber du kannst mir glauben, daß ich in meinem ganzen Leben den Mund noch nie so voll genommen hatte. Ich verteilte seine Gabe dann gleichmäßig auf seinen Bauch und seine Brust. Dann gönnte ich uns eine Pause.
Ich legte ihm die Augenbinde an und knebelte ihn. Ich fragte, ob er genügend Luft bekomme, was er durch ein Nicken des Kopfes bestätigte. Dann ging ich ins Wohnzimmer. Ich zündete mir eine Zigarette an und schaltete den Fernseher ein.
Du weißt, ich bin sogenannte »Genußraucherin«. Ich süchtele nicht zwei Schachteln täglich in mich hinein, sondern gönne mir drei bis vier Genußzigarettchen pro Tag. So werde ich auch jetzt eine rauchen. Die Erzählungen von unserem ersten Abend haben mich sehr erregt, und wenn ich meinen schreibenden Sklaven genauer betrachte, so hat auch ihn mein Bericht nicht ungerührt gelassen. Während Henri nackt ist, bin ich korrekt in Lack und Leder gekleidet, aber unter meinem Lederrock trage ich nichts. Ich brauche also nur meine Beine zu spreizen und sie mit den hohen schwarzen Stiefeln, die wir so sehr lieben, über die Sessellehnen hängen zu lassen. Ich werde meinem Sklaven befehlen, seine Tätigkeit als Sekretär zu unterbrechen und sich stattdessen vor mir auf den Boden zu knien und mich zu verwöhnen. Es gibt nichts Entspannenderes, als genüßlich eine Zigarette zu rauchen und sich dabei lecken zu lassen. Bis gleich.
Dritter Brief, zweiter Teil
Lady S. gönnt sich eine Pause, raucht entspannt eine Zigarette und nimmt dabei die Dienste ihres Sklaven in Anspruch. Sie erteilt einige Ratschläge zur Sklavenpflege im allgemeinen und setzt die zärtliche Ganzkörperbehandlung ihres Schützlings fort. Zwei Körperöffnungen des Sklaven entfachen ihren Spieltrieb. Sie achtet dabei auf Hygiene und kommt schließlich nicht umhin, ihren Sklaven für seine Begabung, Motivation und Einstellung zu loben .
Hier bin ich wieder. Alles in Maßen, sage ich mir. Es gibt ja Leute, die qualmen in einer Zigarettenpause hektisch drei Glimmstengel weg. Ich habe es anders gemacht. Ich habe nur eine Zigarette geraucht und mich dafür dreimal lecken lassen. Ich bin jetzt also wieder entspannt genug, um Dir weitgehend sachlich über den weiteren Verlauf des Abends berichten zu können.
Ich habe – wie gesagt – ferngesehen und dabei natürlich immer mal wieder nachgesehen, ob – besonders mit dem Knebel – alles in Ordnung war.
Zweifellos haben wir das Recht, unsere Sklaven irgendwo schön verschnürt abzulegen, wenn wir sie gerade nicht brauchen, aber eine gewisse Fürsorglichkeit muß schon sein. Selbstverständlich lösen wir die Fesseln, wenn der Sklave einen Krampf hat, und wir deponieren ihn auch nicht nackt in kalten Räumen. Frieren (und frieren lassen) ist unerotisch. Man sollte ihn sich auch ausreichend ernähren lassen und ihm auch zumindest nicht zu lange den Zugang zu dem Ort verwehren, zu dem es Herrinnen und Sklaven gelegentlich gleichermaßen hinzieht.
Henri lag also bestens betreut und verschnürt im Schlafzimmer und harrte voll gespannter Erregung der Handlungen, die ich noch an ihm vorzunehmen gedachte, während ich gemütlich auf der Couch saß und mir einen wunderschönen alten Schmalzfilm anschaute. Danach zappte ich noch ein bißchen durchs Programm. Dann widmete ich mich wieder meinem Sklaven.
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