Martell Beigang - Unverarschbar

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Das Leben zeigt Vollblutmusiker Ben momentan die volle Breitseite. Nicht nur dass seine Freundin ihn gerade pünktlich zu seinem Dreißigsten verlassen hat, auch seine Band hat sich nach sieben gemeinsamen Jahren aufgelöst. Doch das Leben hat die Rechnung ohne Ben gemacht, denn was ihm bleibt, ist seine Mission, zum Guerillakrieger zu werden und den Untergang der abendländischen Musikkultur in bester Selbstjustizmanier aufzuhalten. Nach ein paar zaghaften Sabotage-Aktionen sieht sich Ben überraschend der Galionsfigur des schlechten Geschmacks gegenüber: Janine Paffrath. Der Moment scheint gekommen, ihr endlich mal so richtig die Meinung zu geigen…

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„Hi, Jan. Und, können die was?“

„Keine Ahnung. Das ist das neue Ding von der EMI. Die Lolitas haben mit ihrem letzten Demo gleich einen riesen Plattendeal bekommen. Du mußt mal auf die Sängerin achten. Die sieht echt hasig aus.“

Irgendwie nimmt Ben solche Meldungen immer persönlich. Jahrelang hat er um einen Plattendeal gekämpft, sich den Arsch abgespielt und es kein einziges Mal geschafft, einen Plattenheini auf eines seiner Konzerte zu lotsen. Und dieses Studioprojekt bekommt sofort einen 1a Vertrag bei einem Major Label.

Die Welt ist schlecht, warum muß das so sein ...! erinnert er sich an einen seiner Texte. Plötzlich betreten die Crazy Lolitas die Bühne. Zunächst verpennt die Frau hinter der Theke, die Kneipenmucke auszumachen. Nach kurzer Verzögerung panzert die Musik von der Bühne los. Gar nicht mal so schlecht, findet Ben. Komisch jedoch, daß sich bislang noch niemand von der Band bewegt. Kommt wahrscheinlich alles von der Minidisc, analysiert er weiter, und da ist er schon mal grundsätzlich fies für. Ben steht halt auf handgemachte, ehrliche Musik. Trotzdem geht er ein paar Schritte näher an die Bühne heran, um zu prüfen, ob Jan nicht zuviel versprochen hat. Und Tatsache: Die Sängerin sieht super aus. Sie hat einen kecken, rötlich schimmernden Pagenkopf und trägt ein knappes weißes T-Shirt, was den Blick auf ihren hübschen, gepierceten Bauchnabel zuläßt. Arschgeweih oder nicht? rätselt Ben. Davon abgesehen kann sie wirklich toll singen, was in einem krassen Gegensatz zu ihrer Performance steht. Sie wirkt extrem unlocker, als habe sie jemand auf der Bühne abgestellt und dort vergessen. Das erste Stück ist zu Ende, und das spärliche Publikum spendet einen ebenso spärlichen Applaus. Es entsteht eine peinliche Pause, denn der Sampler des Keyboarders hat gerade seinen Geist aufgegeben. Die Sängerin, die Susan heißt, wird von der unfreiwilligen Pause böse überrascht. Sie ergreift, dramaturgisch sehr unglücklich, die Gelegenheit, die Band vorzustellen.

„An der Gitarre haben wir den Jörg.“ Vereinzelte Klatscher.

„Am Keyboard ist der Xaver.“ Ungünstigerweise hockt Xaver gerade mit dem Rücken zum Publikum vor einem verwirrenden Kabelhaufen und versucht herauszufinden, was mit der Stromversorgung seines Keyboards los ist. Als er vorgestellt wird, kann man seine Arschritze sehen. Susan fällt langsam nichts mehr ein. Gerade erwähnt sie die in Kürze erscheinende CD ihrer Band, als ein besoffener Zuschauer „Ausziehen!“ brüllt. Ein anderer, weitaus differenzierterer Konzertbesucher schreit: „Hör auf zu labern, sing!“ Ben kann sich diesem Statement nur anschließen und überlegt bereits, was wohl ein probates Mittel wäre, dieser peinlichen Veranstaltung die richtige Wendung zu geben. Sein Blick schweift den engen Gang neben der Theke entlang, an dessen Ende der Mischer hinter sein Pult gequetscht steht. Im Vorbeigehen zieht Ben rasch und unbemerkt ein Kabel vom Mischpult, als sei er David Copperfield und bereitet so dem Ansageelend des Bauchnabelwunders ein schmerzloses Ende. Zunächst spricht Susan weiter, bis sie bemerkt, daß sie vor der Bühne gar nicht mehr zu hören ist. Verstört klopft sie auf ihr Mikro und fuchtelt hektisch mit den Armen, um dem Mischer zu bedeuten, daß er doch bitte schnell irgend etwas unternehmen soll. Dieser nestelt ratlos an seinen Knöpfen und geht schließlich um sein Pult herum, um zu gucken, was da los ist. Ben nutzt die Gelegenheit und reißt unbemerkt den Regler des Gesangskanals voll auf. Noch auf der Treppe hört er, daß sein Plan aufgeht: Als der Tontechniker das lose Kabel findet und wieder einsteckt, gibt es eine brüllend laute Rückkopplung, einen irrsinnig hohen, bestialisch schrillen Ton, so daß die Sängerin halb taub und der Bedarf des Publikums an Live-Musik zumindest an diesem Abend schlagartig gedeckt ist. Strafe muß sein, denkt Ben und geht raus auf die Straße.

Wow das hat gesessen Wie man doch mit kleinen Mitteln eine große Wirkung - фото 6

Wow, das hat gesessen. Wie man doch mit kleinen Mitteln eine große Wirkung erzielen kann, hört er seine innere Stimme sprechen und sieht, daß ihm sein eigenes Spiegelbild aus dem dunklen Schaufenster eines Lack- und Ledergeschäftes komplizenhaft zulächelt. Scheiße, das hat leider Spaß gemacht. Zufrieden geht er direkt um die Ecke ins Feynsinn, um noch ein, zwei Kölsch zu trinken. Hoffentlich arbeitet dort wieder die hübsche Bedienung von letzter Woche. Eigentlich ist ihm der Laden einen Tick zu spießig, aber die braungelockte Kellnerin geht ihm partout nicht aus dem Sinn. Fasziniert denkt er an ihren leichten Silberblick. Er schaut sich um, kann sie allerdings nirgendwo entdecken. Nach kurzer Zeit schon fühlt sich Ben geräuchert wie eine Rügenwalder Teewurst. Zu viele Raucher auf einem Fleck sorgen mal wieder für beachtlich schlechte Luft im Feynsinn. Statt in eine ordentliche Lüftung hat der Besitzer lieber in Kunst an der Wand investiert. Da hilft nur abhauen oder mitrauchen. Dummerweise hatte sich Ben just gestern vorgenommen, mit dem Rauchen aufzuhören, um im neuen Jahr erstmal ein Signal in Sachen Fitness zu setzen. Als Ben gerade wieder gehen will, kommt die braungelockte Gefahr aus der Küche, als glitte sie auf Schlittschuhen. Trotz der schlechten Luftverhältnisse weht ihm ein Molekül ihres Parfums in die Nase, als sie an ihm vorbeischwebt. Ein blumiger, schwerer Duft, der ihn an irgend etwas erinnert, er kommt jedoch nicht darauf, was es ist. Bilder rauschen durch seinen Kopf. Er denkt an seine Sportlehrerin, an ein Federbett mit Spitzen, an Weihnachten und Frühling zugleich ... So geht es ihm oft mit Gerüchen. Bisweilen stimmen sie ihn melancholisch, und er weiß nicht, warum. Womöglich stimmt es, was er einmal irgendwo gelesen hat, daß Gerüche im Gehirn direkt mit dem Gefühlszentrum verbunden seien, und wahrscheinlich geben Menschen deswegen bereitwillig Unsummen für Parfums aus, einfach um sich besser zu fühlen. Ben ist froh, als er einen freien Platz ergattert. Kraftlos läßt er sich nieder. Er weiß, daß er auf verlorenem Posten kämpft. Hat man jemals von einer Beziehung gehört, die durch vorsätzliches Angraben der Bedienung ins Rollen kam? Never ever. Kellnerinnen sind tabu, sind quasi geschlechtslos, in jedem Falle jedoch blind für jegliche Annäherung seitens der Gäste. Anders würden sie ihren Job gar nicht aushalten. Besonders wuschig macht ihn, daß sie durch ihn hindurchzuschauen scheint. Immer wieder blickt er verstohlen zu ihr herüber. Er mag, wie sie sich kleidet. Sie hat einen ganz eigenen Stil. Irgendwie origineller als dieser ganze H&M-Dreck. Wenn er sie anschaut, kommen ihm ganz wilde Gedanken. Er könnte schwören, daß sie „Oh Gott“ sagt beim Sex, und er ist sich gar nicht sicher, wie er das fände, wenn es soweit käme. Außerdem vermutet er, daß sie mit ihrem Kellnerjob irgend etwas finanziert, was sie eigentlich machen möchte. Irgend etwas Kreatives. Er weiß noch nicht genau, was, aber er ist sich sicher: das Kellnern ist nur ein Mittel zum Zweck. Meistens treffen seine Vorahnungen ins Schwarze, aber er ist smart genug, sie für sich zu behalten, denn wenn sie zutreffen, stiften sie meist große Verwirrung: „Woher weißt du das? Sieht man mir das an? ...“, und wenn nicht, gibt es erst recht Ärger: „Was soll das denn heißen? Wie bist du denn drauf ...“ Ben kann seinen Blick nicht von ihr wenden.

„Hoffentlich hat sie keinen Hund. Hoffentlich hat sie keinen verdammten Hund ...“, denkt er, denn Frauen mit Hund machen ihm Angst. Ihre Kollegin fragt Ben, was er trinken wolle. Er reagiert wie in Zeitlupe, da diese Frage ihn ganz unerwartet aus seinen Gedanken reißt und bestellt dann ein Kölsch. Schlagartig bekommt er Schmacht auf eine Zigarette. Er beschließt, seine guten Vorsätze auf morgen zu verschieben und schaut sich nach potentiellen Schnorr-Opfern um. Nach eingehender Analyse seiner Umgebung, wendet er sich vertrauensvoll an eine Frau zu seiner Linken, die in ihrer weißen Bluse mit hochgeschlagenem Kragen und Perlenkette schwer nach Event-Managerin und (trotzdem) irgendwie am spendabelsten aussieht. Tatsächlich hat sie eine Benson & Hedges für ihn übrig. Frauen anzuschnorren klappt meistens besser. Typen sagen gerne mal als Antwort auf seinen Standardspruch „Hey, könnte ich mir von dir mal eine Kippe leihen?“ „Am Arsch!“ oder: „Isch gib dir gleisch eine leihen.“ Frauen reagieren fast immer bereitwillig mit dem Entgegenhalten ihres Päckchens und einem Lächeln. Manchmal sagen sie auch: „Das sind aber leichte.“ Und Ben sagt dann immer: „Ist nicht schlimm.“

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