Martell Beigang - Unverarschbar

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Das Leben zeigt Vollblutmusiker Ben momentan die volle Breitseite. Nicht nur dass seine Freundin ihn gerade pünktlich zu seinem Dreißigsten verlassen hat, auch seine Band hat sich nach sieben gemeinsamen Jahren aufgelöst. Doch das Leben hat die Rechnung ohne Ben gemacht, denn was ihm bleibt, ist seine Mission, zum Guerillakrieger zu werden und den Untergang der abendländischen Musikkultur in bester Selbstjustizmanier aufzuhalten. Nach ein paar zaghaften Sabotage-Aktionen sieht sich Ben überraschend der Galionsfigur des schlechten Geschmacks gegenüber: Janine Paffrath. Der Moment scheint gekommen, ihr endlich mal so richtig die Meinung zu geigen…

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Heute morgen ist weit und breit kein Schnee in Sicht, trotzdem friert sich Ben kaputt. In seinem Loft zieht es wie Hechtsuppe, und seine Ex hatte mal wieder recht, als sie sagte: „Im Winter ist hier, genau hier der kälteste Punkt südlich des Nordpols!“ wobei sie mit ihrem Finger auf den grauen Industrieboden seiner Wohnung zeigte. In eine dicke Strickjacke gehüllt, hat Ben gerade auf seinem Sofa seine Lieblingshaltung eingenommen: mit angewinkelten Beinen, auf dem Rücken liegend, quer zur Fahrtrichtung, hört er seine Lieblingsplatte (Joni Mitchell: Hejira) und denkt an den vergangenen Abend. Die Party war eigentlich nicht verkehrt, aber die Musik ging gar nicht. So etwas kann man nicht ungestraft lassen. Ich hatte einfach keine andere Wahl, denkt Ben, ich habe nun mal Ideale. Für ihn war es immer schon das Wichtigste, mit seiner Musik ein Statement abzugeben, der Welt seine Sicht der Dinge zu präsentieren, sie womöglich zu verbessern. Aber mal ehrlich, fragt er sich: Will die Welt meine Sicht der Dinge überhaupt hören? Gab es nicht unzählige Konzerte der SERVOKINGS, wo wir nur um die zwanzig zahlende Zuschauer hatten?

Und wenn schon, gibt er sich selbst die Antwort, immerhin habe ich mit diesen zwanzig Menschen etwas geteilt, als ich ihnen meine Songs vortrug.

Sein Gespräch mit Birte kommt ihm in den Sinn. Wollte sie seine Ansicht über Musik überhaupt hören? Wahrscheinlich ist anderen Menschen Musik einfach nicht so wichtig wie mir, resümiert er. Das war gestern sicher eine Art Übersprungshandlung. Ich habe keine Band, kein Sprachrohr mehr, und jetzt fange ich an, andere Menschen zu missionieren. Es wird Zeit, daß ich mich um etwas Neues kümmere.

Ben fragt sich, warum die drei SERVOS letztes Jahr nach immerhin sieben gemeinsamen Jahren getrennte Wege gegangen sind. Obwohl sehr unterschiedlich, waren sie stets ein super Team. Matze, der Gitarrist, war Schreiner, bevor er anfing, professionell Musik zu machen, was ihm eine gewisse Bodenhaftung verleiht. Er ist nicht so ein verdammter Hirnpuper wie Ben und denkt beim Musikmachen auch schon mal an das potentielle Publikum, an „Norman, den Normalverbraucher“, was an sich nicht verkehrt ist, aber in der Band immer zu endlosen Diskussionen über das Thema Kommerzialität führte. Das ist das Schlimme und Schreckliche an echten Bands: Sie sind die letzte Bastion wahrer Demokratie und dadurch hoffnungslos anachronistisch. Greg und Ben nannten Matze, wenn er nicht dabei war, immer zärtlich „das Äffchen“, denn seine Arme sind ein Stückchen zu lang, und er hat einen etwas zu großen, kahlgeschorenen Kopf. Außerdem kann er herrlich cholerisch ausrasten, wenn mal etwas nicht in seinem Sinne läuft. Immer schon diffizil war das Thema Style. Matze und Ben haben da ein komplett konträres Empfinden. Matze ist es einfach völlig egal, was er anhat. Einmal hat er es eiskalt fertiggebracht, einen orangefarbigen No-Name-Jeans-Short zu einem gelben T-Shirt anzuziehen. Und das auf der Bühne. Als Ben versucht hat, vorsichtig etwas dazu zu sagen, hat Matze ihn direkt als „Geschmacks-Nazi“ beschimpft. Solche Situationen wären mit Sicherheit öfter eskaliert, wenn Greg nicht dabeigewesen wäre. Der strohblonde Schlagzeuger war das Wasser zwischen den Brennstäben, das moderierende Element. Seine ruhige Art wirkte oftmals Wunder auf die beiden Kindsköpfe. Seit der Auflösung der Band ist er Bens bester Freund. Wenn es nach ihm ginge, hätten die SERVOKINGS bis in alle Ewigkeit weitergemacht. Er liebte es, auf Tour zu gehen, und bei ihren gemeinsamen Fahrten in Bens VW-Bus waren seine gute Laune und positive Energie unbezahlbar. Seine Freude darüber, wenn es wieder losging, war ansteckend. Vor zwei Jahren blickte die Band plötzlich durch Matzes Augen dem wahren Leben mitten ins Gesicht: Matze heiratete seine Freundin Maria, und sie bekamen postwendend ein Kind. Plötzlich reichte es nicht mehr, ausschließlich bei den SERVOKINGS zu spielen. So ein Kind will auch ernährt werden. Statt neuer Songs mußte Matze erstmal lernen, seinen kleinen Hosenscheißer zu wickeln. Außerdem brauchte er plötzlich deutlich mehr Kohle. Zum Beispiel für Babynahrung aus dem Bioladen, die man ja bekanntermaßen nicht gerade geschenkt bekommt. Ben fand, Matze sei irgendwie „echt geschäftsmäßig“ draufgekommen. Kurz und gut, nach zwei veröffentlichten CDs und ein paar hundert Konzerten war die Luft einfach raus. Die Band lag platt am Boden wie eine geplatzte Pausenbrottüte.

Heinz lenkt seinen günstig geleasten 911er über die seltsam leere A1. Irgendwie wirkt er darin wie ein Fremdkörper, als sei er von Aliens in einem Raumschiff entführt worden. So ein nagelneuer, nachtschwarzer Porsche Targa ist einfach eine Nummer zu groß für ihn, was sich keineswegs auf sein Körpervolumen bezieht, denn Heinz’ fetter Arsch läßt sich nur unter Schmerzen in den sportlichen Schalensitz klemmen. So ne Rakete kann einfach nicht jeder fahren, jedenfalls keiner, der nicht ordentlich mit der Schaltung umgehen kann. Vor einer Baustelle schaltet Heinz viel zu früh runter in den dritten Gang, so daß der Motor ungesund aufheult, was selbst die brüllend laute Musik aus dem Radio übertönt. Eine norddeutsche Countryband besingt gerade das Leben in der Prärie, die man neben dem Seitenstreifen der Autobahn vergeblich sucht. Ja, Heinz und sein ewiges Zufrühkommen. Selbst seine eigene Geburt konnte er nicht abwarten und kam zu früh. Als er gerade in den verengten Fahrstreifen der Baustelle einfährt, wird er von einem Renault Twingo rechts überholt. Er schaut rüber und sieht einen platinblonden Zahn am Steuer. „S-C-H-L-A-M-P-E“, schreit er mit sich überschlagender Stimme, bis sein Gesicht die Farbe eines Produktes einer Firma angenommen hat, die denselben Namen trägt wie er. Mensch Heinz, sollte er sich endlich einmal eingestehen, so eine Frau ist mindestens zwei Nummern zu groß für dich. Aus den Dr. Boom Aktivboxen dringt weiterhin süße Countrymusik. Die Cowboys von der Waterkant heben gerade an zum Refrain, irgend etwas mit Love is everywhere ...

So geht es einfach nicht mehr weiter. Ich werde mich in der nächsten Zeit mal gezielt nach einem neuen Gitarristen umsehen, beschließt Ben. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Ein Blick in die Stadtrevue kann nicht schaden. Was wird denn heute gegeben? Oh no, der ewige Wolf Maahn im Primeclub. Der ist nicht kaputtzukriegen. Der hätte nach Rosen im Asphalt einfach aufhören sollen, denkt Ben. Damals war er, allein wegen der Tatsache, daß er auf Deutsch sang, ganz weit vorne. Tja damals, vor zwanzig Jahren. Aber danach? Schwamm drüber. Ben sucht ja eh nach neuen, unverbrauchten Talenten. Die findet er vielleicht eher im Underground – Kölns Gitarrenrock-Bude. Da spielen heute die Silverfucker: Emocore aus Spanien. Nicht schlecht, geiles Photo. Wie haben die das wohl hingekriegt? fragt sich Ben. Das Trio schwebt schwerelos mit seinen Instrumenten in der Luft. Unter ihnen eine gigantische Müllkippe aus Elektronikschrott. Ach nee, das ist auch kontraproduktiv, denn angenommen, Ben sieht dort heute abend seinen Mann an der Gitarre, ist dieser am nächsten Tag schon wieder über alle Berge. Die Live Music Hall kommt auch nicht wirklich in Frage. Bands, die dort spielen, sind einfach schon zu fett.

Was ist das? Get her spielen im Naturfreundehaus Kalk. Ben wundert sich: Kann man da spielen? Sofort geht in seinem Kopf die Datenbank fürs Booking auf. Das ist ein Reflex, denn jahrelang hat er die Konzerte für die SERVOKINGS selbst gebucht, und ein neuer Spielort in Köln will sofort abgespeichert werden. Aber der Computer fährt sofort wieder runter, als er liest: „... spielen Acoustic Blues.“

Das ist nichts für Ben. Immer dieselben verdammten zwölf Takte. Langweilig. Aber irgend etwas Interessantes muß es doch heute abend geben. Guck, das klingt doch super: Um 21 Uhr spielen die Crazy Lolitas im MTC. Der Autor der Ankündigung kriegt sich gar nicht mehr ein und spricht von Kölns neuer Indie-Hoffnung: „Hamburger Schule trifft auf Industrial.“ Warum eigentlich nicht? denkt Ben, schlägt das Heft zu und geht duschen.

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