Gerhard Hartmann - Mit den Heiligen von Tag zu Tag
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25. März
Verkündigung des Herrn – Mariä Verkündigung
Das Fest der Verkündigung des Herrn (In Annuntiatione B. M. V.) bezieht sich auf die Ankündigung der Geburt Jesu an Maria durch den Erzengel Gabriel (Lk 1,26–38). Im Laufe der Zeit hat dieses Fest verschiedene Namen gehabt, die es teils als Marienfest (Mariä Verkündigung), teils – so auch heute – als Herrenfest kennzeichnen: Verkündigung des Herrn (anuntiatio Domini). Im Mittelpunkt steht die Menschwerdung Jesu aus Maria. Durch ihre Antwort auf die Engelsbotschaft: fiat mihi, „mir geschehe“ nach deinem Wort, stellt sie sich ganz dem göttlichen Willen zur Verfügung. Mit dem Datum des 25. März, neun Monate vor Weihnachten, ist dieses Fest in der Ostkirche seit dem 5. Jh. bezeugt, im Westen seit dem 7. Jh. Aus dem lukanischen Text der Verkündigung entstand im Mittelalter der „Engel des Herrn“ (angelus), in dem die Gläubigen sich dreimal am Tag, ähnlich dem Stundengebet der Klöster, das Geheimnis der Menschwerdung als Beginn des Erlösungsgeschehens in Erinnerung rufen. In Österreich war dieser Tag bis 1918 gesetzlicher Feiertag. (S)
Dismas
Dismas hieß nach der legendenhaften Überlieferung der sog. „rechte Schächer“. Zu ihm sagte Jesus am Kreuz nach Lk 23, 43: „Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Dismas wurde daher von Jesus persönlich und noch zu dessen Lebzeiten als Einzigem die ewige Seligkeit versprochen. Er ist der Patron der zum Tode Verurteilten und Gefangenen. (H)
Quirinus von Tegernsee (3. Jh.–269) – Prokopius von Böhmen (um 990–1053) – Eberhard von Nellenburg (um 1010–1078/79) – Margaret Clitherow (um 1556–1586) – Placidus (Thomas) Riccardi (1844–1915)
26. März
Liudger
Liudger oder Ludger (um 742–809) war der erste Bischof von Münster. Er stammte aus einer vornehmen friesischen Familie und war Schüler Gregors in Utrecht und Alkuins in York. 777 wurde er in Köln zum Priester geweiht und kehrte dann als Missionar nach Friesland zurück. Dort erbaute er Kirchen und gründete Pfarreien. Nachdem ihn einfallende Sachsen vertrieben hatten, begab er sich auf eine Pilgerreise nach Rom und in das Kloster Montecassino. 792 übertrug ihm Karl der Große [28. 1.] die Leitung der Friesen- und Sachsenmission. 794 gründete Liudger ein Kanonikerstift, ein Monasterium, den Ausgangspunkt des Missionsbistums Münster, zu dessen erstem Bischof Liudger 804/805 geweiht wurde. Liudger schuf eine vorbildliche Pfarr- und Bistumsstruktur, gründete den Dom und die Domschule, baute weitere Kirchen und Klöster, u. a. in Werden an der Ruhr, wo er später beigesetzt wurde. (B)
Emmanuel (1. Jh.) – Castulus (3. Jh.–um 286) – Larissa (Lara) (4. Jh.) – Petrus von Sebaste (um 345–392)
27. März
Frowin von Engelberg
Frowin von Engelberg (12. Jh.–1178) wurde in St. Blasien (Schwarzwald) geboren, wo er in die dortige Abtei eintrat. Im Jahr 1146 wurde er zum Abt des Klosters Engelberg in der Nähe des Vierwaldstättersees gewählt und gründete dort eine berühmte Mal- und Schreibschule. Frowin trat auch schriftstellerisch hervor, zwei seiner spirituell-theologischen Werke sind erhalten geblieben: De Oratione Domenica (Über das Gebet des Herrn) und De laude liberi arbitrii septem (Sieben Bücher über das Lob des freien Willens). (H)
28. März
Josef Sebastian Pelczar
Josef Sebastian Pelczar (1842–1924) wurde in Korczyna bei Krosno in dem damals zu Österreich gehörenden Königreich Galizien geboren. Das Gymnasium absolvierte er in Rzeszów, die theologischen Studien am Priesterseminar von Przemyśl. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1864 setzte er seine Studien in Rom fort (Dr. theol., Dr. iur. can.) und war ab 1869 Professor am Priesterseminar in Przemyśl. 1877 wurde er dann an die Universität Krakau berufen, deren Rektor er 1882/83 war. 1891 und 1894 gründete er zwei Frauen-Ordensgemeinschaften. 1899 wurde er zum Weihbischof und dann 1900 von Kaiser Franz Joseph I. zum Bischof von Przemyśl ernannt. Pelczar war sehr aktiv in der Armenfürsorge und errichtete Schulen sowie andere Ausbildungsstätten. Desgleichen veröffentlichte er zahlreiche Schriften. Przemyśl wurde 1914/15 durch eine russische Belagerung stark in Mitleidenschaft gezogen. Die österreichische Armee musste sich im März 1915 ergeben, jedoch wurde die Stadt im Sommer 1915 wieder zurückerobert. (H)
Guntram von Franken (um 525–592)
29. März
Berthold von Kalabrien
Berthold von Kalabrien (12 Jh.–1195) wurde in Salignac bei Limoges (Südwestfrankreich) geboren. Wenige Jahre nach Beendigung des gescheiterten 2. Kreuzzugs ließ sich Bert-
hold um ca. 1055 auf dem Berg Karmel (nahe der heutigen Stadt Haifa) nieder, dort, wo auch Elija/Elias gelebt haben soll. Hier bildete Berthold zusammen mit weiteren Einsiedlern eine Mönchsgemeinschaft. Aus dieser entstanden später die Ordensgemeinschaften der Karmeliter bzw. Karmelitinnen. Damals wurden alle Einwanderer nach Palästina aus Europa als „von Kalabrien“ bezeichnet. (H)
Helmstan (Helmut) von Winchester (9. Jh.–850) – Ludolf von Ratzeburg (um 1200–1250)
30. März
Maria Restituta (Helene) Kafka
Helene Kafka (1894–1943) wurde in Hussowitz (heute ein Teil von Brünn) als Tochter eines Schusters geboren. Als sie zwei Jahre alt war, zogen ihre Eltern – wie viele Brünner damals – nach Wien. Nach Absolvierung der Pflichtschule war sie zuerst Pflegerin im Krankenhaus Wien-Lainz. 1913 trat sie der „Kongregation der Schwestern des III. Ordens des hl. Franziskus von der christlichen Liebe“ (sog. Hartmann-Schwestern) mit dem Ordensnamen Maria Restituta bei und wurde dann Operationsschwester in Mödlingbei Wien. Nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 machte sie aus ihrer Gegnerschaft zum Nationalsozialismus keinen Hehl. So weigerte sie sich z. B., im Krankenhaus die Kuzifixe abzunehmen. Als sie für eine Widerstandsgruppe ein Schmähgedicht abtippte, wurde sie von einem Arzt denunziert und am Aschermittwoch 1942 verhaftet. Am 29. Oktober 1942 wurde sie vom Volksgerichtshof Wien zum Tode verurteilt und am 30. März 1943 hingerichtet. Sie war die einzige Klosterschwester des „Dritten Reiches“, die zum Tode verurteilt wurde. In der Erzdiözese Wien ist der Gedenktag der 29. Oktober. (H)
Regulus (Rieul) von Senlis (3. Jh.–4. Jh.) – Johannes Klimakos (6. Jh.–um 649) – Diemut von Wessobrunn (um 1060–1130) – Amadeus IX. von Savoy-
en (1435–1472) – Ludwig von Casoria (1814–1885) – Leonhard (Leonardo) Murialdo (1828–1900)
31. März
Benjamin
Benjamin (um 400–422) war Diakon und in Persien als Missionar tätig. Bei einer Christenverfolgung wurde er gefangen genommen. Er weigerte sich trotz Folterung, den heidnischen Gottheiten zu opfern, und erlag dabei den Verletzungen. (H)
Cornelia (?) – Balbina (2. Jh.) – Agilof von Köln (um 700–751) – Guido von Pomposa (um 970–1046) – Bonaventura Tornielli (von Forlì) (1410–1491)
Karwoche und Ostern
Palmsonntag
Der Palmsonntag ist das Tor zur Karwoche, der „Heiligen Woche“, der Feier von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi, und erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem, über den alle vier Evangelisten berichten. In der Evangelischen Kirche wird dieser Sonntag in Anlehnung an die alten lateinischen Bezeichnungen der Sonntage „Palmarum“ genannt. Den Hosanna-Rufen der Menschen, die Jesu Einzug in die Heilige Stadt damals begleiteten, folgten bald schon die crucifige-Rufe („kreuzige ihn“) der Menge. Denn Jesus erfüllte nicht die Erwartungen derjenigen, die in ihm den politischen Befreier Israels sahen. Das Reich, das er errichtet und für das er bis zuletzt eintritt, ist nicht von dieser Welt. Etwa seit dem Jahr 400 gab es in Jerusalem den Brauch, am Nachmittag des Palmsonntags in feierlicher Prozession mit dem Bischof vom Ölberg in die Stadt zu ziehen. Im Mittelalter übernahm die Kirche des Westens den Brauch der Palmprozession vor der Eucharistiefeier dieses Tages. Die während der Prozession getragenen, gesegneten Palmzweige, oft auch andere Zweige, werden dann mitgenommen und in den Wohnungen aufgesteckt. Während in der Prozession mit geschmücktem Kreuz und dem Gesang von Lobliedern ein Bekenntnis zum Auferstandenen zum Ausdruck kommt, betonen die Lesungen des Tages, insbesondere die Passion (sie wechselt nach Lesejahr) stärker das Leiden und Sterben Jesu. (S)
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