Gerhard Hartmann - Mit den Heiligen von Tag zu Tag

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Heilige und ihre Feste haben eine lange Tradition in den christlichen Kirchen. Sie begann mit dem Gedenken an die frühchristlichen Märtyrer und prägte in der Folge den christlichen Kalender mit seiner Namenstags-Kultur. In diesem Band werden über 400 Heilige bzw. ihre Feste in kalendarisch-lexikalischer Abfolge dargestellt. Er ist ein hervorragendes Nachschlagewerk und bietet eine Übersicht über die Festtage und Gedenktage vor allem der Heiligen des deutschen Sprachraums.

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11. Februar

Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes

Am 11. Februar 1858 erschien der vierzehnjährigen Bernadette Soubirous [16. 4.] in der Felsengrotte Massabielle bei Lourdes (Südfrankreich) eine „schöne Frau“, von der sie später, auf wiederholte Nachfrage hin, erfuhr, sie sei die „Unbefleckte Empfängnis“. In der Zeit bis zum 16. Juli erschien Maria dem in einfachsten Verhältnissen, ohne Schulbildung aufgewachsenen Mädchen noch weitere 17-mal. Trotz aller Infragestellungen verteidigte Bernadette die Echtheit der Erscheinungen. Eine vom Bischof einberufene Untersuchungskommission stellte schließlich 1862 fest, dass die Erscheinungen alle Kennzeichen der Wahrheit aufweisen. Die Zustimmung durch Papst Leo XIII. für die regionale Verehrung erfolgte 1891, Papst Pius X. [21. 8.] dehnte 1907 das Fest auf die ganze Kirche aus. (S)

Soteris (3. Jh.–305) – Gregor II. (669–731) – Paschalis I. (8. Jh.–824)

12. Februar

Benedikt (Witiza) von Aniane

Witiza (lateinisch Euticius) (um 750–821) wurde in Aquitanien geboren, ist adeliger Herkunft und stand zuerst im Dienste Pippins des Jüngeren und Karls des Großen [28. 1.]. 773 trat er in bei Dijon in ein Kloster ein und nahm den Ordensnamen Benedikt an. 780 gründete er aber dann auf dem elterlichen Gut Aniane ein eigenes Benediktinerkloster. Dieses wurde Ausgangspunkt einer Klosterreform und war bald eines der größten des Frankenreichs. König Ludwig der Fromme (später Kaiser) machte ihn daher 792 zum Gener-

alabt des ganzen Frankenreiches und 814 zum Abt des von ihm gegründeten Klosters Kornelimünster bei Aachen. Von dort konnte er besser seine Funktion als Generalabt wahrnehmen. Ihm war auch zu verdanken, dass bis ins Hochmittelalter hinein alle Klöster Deutschlands und Frankreichs nach der Regel des hl. Benedikt [11. 7.] lebten. (H)

Eulalia von Barcelona (3. Jh.–um 290) – Humbelina (11. Jh.–vor 1136)

13. Februar

Christina von Spoleto

Christina (um 1435–1456) wurde in Ostena bei Porlezza am Luganer See (Schweiz) geboren und hieß ursprünglich Augustina Camozzi. Nachdem ihr Ehemann verstorben war und nach einer Zeit eines unsteten Lebens, besann sie sich und trat um 1455 als Terziarin in den Dritten Orden der Augustinerinnen von Spoleto ein. Durch ihr Bußverhalten und ihre Werke der Nächstenliebe stand sie sehr bald im Ruf der Heiligkeit, starb aber bereits in relativ jungen Jahren. (H)

Kastor von Karden (4. Jh.–um 400) – Gosbert von Osnabrück (9. Jh.–874) – Jordan von Sachsen (vor 1200–1237) – Eustochia von Padua (1444–1469)

14. Februar

Cyrill und Methodius

Die Brüder Cyrill (826/7–869) und Methodius (9. Jh.–885) werden „Apostel der Slawen“ genannt. Sie stammten aus Thessaloniki und waren beide sehr sprachbegabt. Bei der Missionierung der Slawen, zunächst am Schwarzen Meer, dann besonders in Mähren, führten sie die slawische Sprache in die Liturgie ein. Hierfür entwickelten sie eigene „glagolitische“ Schriftzeichen. Cyrill übersetzte biblische und in der Liturgie gebrauchte Texte in die Volkssprache. Die Einführung der slawischen Muttersprache in die Liturgie war im Westen zunächst sehr umstritten. Cyrill und Methodius setzten sich aber in Rom dafür ein, dass auch sie in der Liturgie erlaubt wird. Durch Papst Hadrian II. wurde sie 867 anerkannt. Cyrill starb in Rom. Sein Bruder wurde dann vom Papst zum Erzbischof von Pannonien (damals oströmische Provinz) und Mähren ernannt und war gleichzeitig Legat des Apostolischen Stuhls bei den Slawen. Nach Differenzen mit dem Erzbischof von Salzburg, der die Gebiete, in denen Methodius wirkte, als seinen Missionsbereich betrachtete, wurde dieser für einige Zeit verbannt, später jedoch wieder frei gelassen. Seine Befugnisse wurden aber eingeschränkt. Unter direkter Leitung Roms sollten fortan die lateinische und die slawische Kirchensprache im kirchlichen Leben gleichberechtigt nebeneinander gelten. Johannes Paul II. [22. 10.] ernannte die Brüder am 31. Dezember 1980 zu Schutzpatronen Europas. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 7. Juli ihr Gedenktag. (S)

Valentin von Terni (3. Jh.–268) – Johannes Baptist von der Empfängnis (Johannes Garcia Jijón) (1561–1613)

15. Februar

Siegfried von Schweden

Siegfried (10. Jh.–um 1040) wurde in England geboren, war Mönch in Glastonbury (in der Nähe von Bristol) und kam als Missionar von dort um 995 nach Norwegen und dann nach Schweden. Dort gründete er in Gotland das erste Bistum Sakara und taufte den König Olaf Skötkonung. Er starb in Vässjö und erhielt nach seinem Tod den Beinamen „Apostel von Schweden“. (H)

Onesimus von Ephesus (1. Jh.) – Faustinus und Jovita (2. Jh.) – Druthmar vom Corvey (10. Jh.–1046) – Claudius de la Colonbière (1641–1682)

16. Februar

Juliana von Nikomedien

Juliana (um 285–um 304) wurde in Nikomedien (heute Izmid, Türkei) geboren. Nach der Legende wurde sie bereits als kleines Kind Christin, obwohl die Eltern Heiden waren. Als sie erklärte, ihren vorgesehenen Ehemann nur dann zu heiraten, wenn er sich taufen lässt, wurde ihr Christsein bekannt. Ihr versprochener Ehemann, der inzwischen Stadtpräfekt geworden war, ließ sie foltern, damit sie vom Christentum abschwört. Als das keinen Erfolg hatte, wurde sie mit flüssigem Blei übergossen und enthauptet. Ihre Reliquien befinden sich in Neapel. (H)

Simeon von Metz (4. Jh.) – Philippa Mareri (1200–1236)

17. Februar

Die sieben Gründer des Servitenordens

1233 beschlossen sieben reiche Kaufleute aus Florenz, ihr Leben grundlegend zu ändern und in den Dienst der Armen und Kranken zu stellen. Es waren das: Buonfiglio dei Monaldi (Bonfilius, † 1262), Giovanni di Buonagiunta (Bonajuncta,

† 1257), Benedetto dell’ Antella (Manettus, † 1268), Bartolomeo degli Amidei (Amideus, † 1266); Ricoverino dei Lippi-Ugoccioni (Hugo, † 1282), Gheradino di Sostegno (Sosteneus, † 1282) und Alessio de’Falconieri (Alexius, † 1310). Nachdem sie ihre Familien versorgt hatten, verließen sie diese, verschenkten ihren übrigen Besitz und lebten als „Diener Mariens“ (Ordo Servorum Mariae – daher der Name „Serviten“) fortan in einem einfachen Haus am Rande von Florenz. Schon bald schlossen sich ihnen gleichgesinnte Männer an. Sie lebten nach der Regel des Augustinus [28. 8.] und gaben sich eine schwarze Ordenstracht. Benedikt XI. bestätigte 1304 den Orden. 1888 wurden die sieben Servitengründer, „als ob es eine Person wäre“, von Leo XIII. heiliggesprochen, ein einmaliger Fall in der Kirchengeschichte. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 12. Februar ihr Gedenktag. (B)

Bonosus von Trier (4. Jh.–370) – Evermod von Ratzeburg (um 1100–1178) – Lukas Belludi (Lukas von Padua) (um 1200–1285)

18. Februar

Fra Angelico

Fra Angelico (zwischen 1386 und 1400–1455) wurde als Guido di Pietro in Vicchio bei Florenz geboren. Er war bereits vor 1418 Maler und trat vor 1423 dem Dominikanerorden bei. Er lebte längere Zeit im Kloster San Marco, das er mit vielen Fresken ausmalte. Obwohl sein eigentlicher Ordensname Johannes war, wurde er wegen seines künstlerischen Schaffens bald „Il beato Angelico“ genannt. Er war einer der bedeutendsten Maler der italienischen Frührenaissance. Papst Johannes Paul II. [22.10.]sprach ihn 1982 selig. (H)

Constantia (um 320–354)

19. Februar

Bonifatius von Lausanne

Bonifatius (um 1182–1261) wurde in Brüssel geboren und studierte in Paris. 1216 wurde er Dekan in Brüssel, dann Domscholastiker in Köln. 1231 wurde er Bischof von Lausanne. 1238 musste er wegen Widerständen in seinem Bistum gegen ihn nach Rom fliehen, wo er 1239 auf sein Amt verzichtete. 1243 kehrte er in seine belgische Heimat als Weihbischof zurück und lebte bei den Zisterzienserinnenin La Cambre (Ter Kameren/Maria Kammern). 1245 verkündete er im Auftrag des Papstes die Exkommunikation von Kaiser Friedrich II. (H)

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