Robert Kurz - Das Weltkapital

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Unbeeindruckt von der Debatte um die Globalisierung geht die Herausbildung eines transnationalen Weltkapitals jenseits der alten Nationalökonomien weiter. Dabei zeigt sich, daß die Erklärungsversuche der 90er Jahre zu kurz gegriffen haben. Die Deutungs- und Bewältigungsmuster blieben pragmatisch und moralisch; die Orientierung war rückwärts gewandte und ging über den Begriffshorizont der traditionellen politischen Ökonomie nicht hinaus. Robert Kurz verläßt diesen Rahmen, um die neue Qualität der kapitalistischen Entwicklung jenseits der veralteten Interpretationsmuster zu untersuchen. Es erweist sich, daß mit der 3. industriellen Revolution der im modernen warenproduzierenden System strukturell angelegte Widerspruch von Nationalismus und Universalismus reif geworden ist. Dabei handelt es sich nicht um die Wiederkehr des Immergleichen, sondern um einen historischen Entwicklungsprozeß. Im Unterschied zur bisherigen Geschichte bildet sich heute eine durch globale Rationalisierungsketten organisierte Betriebswirtschaft heraus, gesteuert von entsubstantialisierten Finanzblasen. Da bedarf es nicht weniger als einer Umwälzung der Gesellschaft über die warenproduzierende Moderne hinaus.

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Es ist also kein Wunder, dass sich sowohl die Emphatiker als auch die Kritiker der Globalisierung nur auf die Oberfläche der Erscheinungen beziehen können. Indem Ulrich Beck Reflexion und Kritik auf das Fassungsvermögen der immanenten Funktionsidioten reduzieren will, muss er sich in Wahrheit vor einem wirklichen »neuen Marx« fürchten, der die radikale Kapitalismuskritik neu formulieren könnte:

»Bevor ein neuer Marx den Westen wachrüttelt, gilt es, längst fällige Ideen und Modelle für einen veränderten Gesellschaftsvertrag aufzugreifen« (Beck 1997, 107).

Damit ist apriori festgelegt, dass die Kritiker bestimmter negativer Erscheinungen im Prozess der Globalisierung den kapitalistischen Funktionsrahmen nicht in Frage stellen dürfen; denn der längst abgegriffene und inflationär benutzte Begriff des »Gesellschaftsvertrags« bezieht sich immer nur auf nachgeordnete bürgerliche Rechtsverhältnisse, die von bereits kapitalistisch konstituierten Subjekten eingegangen werden.

»Kritiker« ist somit zuviel gesagt, denn dabei handelt es sich um eine Kritik, die auch schon keine mehr ist – es geht immer nur um Symptome, die dann durch demokratische Hausmittel behandelt werden sollen. Weniger mit Kritikern als mit Hilfsschwestern und Pferdedoktoren am Krankenbett der Weltmarktwirtschaft haben wir es zu tun. Deshalb beeilen sich die Kritiker in der Regel auch, den Optimisten im Prinzip darin beizupflichten, wie chancenreich im Sinne Becks die Globalisierung doch sein könnte, wenn nur die eine oder andere kleine Maßnahme auf den Weg gebracht würde. So kamen etwa die beiden Spiegel-Redakteure Hans-Peter Martin und Harald Schumann, nachdem sie in ihrem 90er-Jahre-Bestseller »Die Globalisierungsfalle« auf hunderten von Seiten die Schreckensbilder der global enthemmten Märkte, das »Gesetz der Wölfe« und die drohende »Einfünftelgesellschaft« beschworen hatten, zu einem erstaunlich bescheidenen Heilungsprogramm:

»Den meisten Konzernlenkern und liberalen Wirtschaftspolitikern gilt jeder Widerstand ... nur als nutzloser Versuch, einen Status quo zu verteidigen, der nicht zu halten ist ... Eine Umkehr ist jedoch auch gar nicht wünschenswert. Die weltweite wirtschaftliche Integration birgt schließlich ungeheure Chancen ... Dann aber käme es darauf an, das bislang selbstmörderische Weltmarktrennen in sozial- und demokratieverträgliche Bahnen zu lenken und die Globalisierung der Ungerechtigkeit in eine Entwicklung für den globalen Ausgleich zu verwandeln« (Martin/Schumann 1996, 312 ff.).

Offenkundig fromme Wünsche als hilflose Beschwörung bürgerlicher Moral und bürgerlicher Illusionen mitten in der »Globalisierungsfalle«, das ist die zwangsläufige Folge jenes Mangels an grundsätzlicher Kapitalismuskritik. Martin/Schumann sind so sehr in den Kategorien der herrschenden Ordnung befangen, dass sie sich radikale Kritik höchstens als ein »Zurückdrehen des Rades« in einen früheren phänomenologischen Zustand eben desselben Systems vorstellen können, was natürlich immer unmöglich ist. Da hilft dann nur noch das Beten für »Sozialverträglichkeit« und »Demokratisierung«; passende Sub-Leerformeln für die Großleerformel der »Zweiten Moderne«. So oder so – Dabeisein ist alles, die Globalisierung des Kapitals ist unser Schicksal und soll es anscheinend für immer bleiben.

Propheten und Quacksalber der Globalisierung

Dieser unkritischen Begriffslosigkeit geht es letzten Endes immer nur um die Frage, wer denn die Verlierer und wer die Gewinner im kapitalistischen Globalisierungsspiel des 21. Jahrhunderts sein werden, während das gesellschaftliche Bezugssystem selber gedankenlos und blind vorausgesetzt wird. In diesem Sinne spricht etwa Edward N. Luttwak, Direktor am Zentrum für Internationale Strategische Studien in Washington und Erfinder des Begriffs »Turbokapitalismus«, von einem »Weltwirtschaftskrieg« (Luttwak 1994). Auch der US-Wirtschaftsprofessor und Management-»Vordenker« Lester C. Thurow sieht in seinem Buch »Kopf an Kopf. Wer siegt im Wirtschaftskrieg zwischen Amerika, Japan und Europa?« (Thurow 1993) die Globalisierung in erster Linie als Konkurrenz der großen Nationalökonomien, Blöcke und Wirtschaftsräume um die Neuaufteilung und Neugruppierung der Weltökonomie.

Die Häufung militärischer Metaphern im ökonomischen Jargon ist nicht zufällig; sie entspricht der Logik der Konkurrenz ebenso wie den kriegsökonomischen Ursprüngen des Kapitalismus im 16. Jahrhundert. Und stets ist natürlich in einem solchen Kontext die krudeste Interessiertheit das Leitmotiv: Weniger mit Theoretikern als vielmehr mit wissenschaftlichen und publizistischen Lobbyisten oder gar Propheten der jeweiligen »Wettbewerbsfähigkeit« haben wir es zu tun, die allesamt außer Linderungsmittelchen für die sozialen Folgen des globalisierten Kapitals ihre angeblich unfehlbaren »Zukunftsstrategien« feilzubieten haben. In seinem Mammutschmöker »Nationale Wettbewerbsvorteile« verteilte der US-Ökonom Michael

E. Porter Anfang der 90er Jahre sogar penibel Zensuren für sämtliche großen Industriestaaten mit anschließenden »Länderprogrammen« zwecks guter Besserung (Porter 1991). Diese neuartige seltsame Beraterliteratur für virtuelle nationalökonomische Subjekte hat seither Hochkonjunktur.

Es fällt auf, dass derartige Traktate blindlings voraussetzen, was durch die Globalisierung gerade hinfällig gemacht wird: nämlich eben den Bezugsrahmen der Nationalökonomie. Der Prozess der Globalisierung erscheint als eine Art Naturgewalt oder neue Umweltbedingung, an der sich die »realen« Nationalstaaten mit ihrer Ökonomie zu orientieren haben. Der US-Ökonom Paul Krugman hat sich vor einigen Jahren damit profiliert, dass er diese Sicht der Globalisierung als »Weltwirtschaftskrieg« seinerseits zu einem Phantom der »Pop-Ökonomen«, »Sprechblasentheoretiker« und »Flachgeister der populärwissenschaftlichen Fraktion« erklärte (Krugman 1999). Er kritisiert diese Vorstellungen freilich nur, um die negativen Auswirkungen der Globalisierung grundsätzlich abzustreiten. Da Staaten in Wirklichkeit nicht wie Unternehmen miteinander konkurrieren würden, so Krugman, handle es sich bei ihren ökonomischen Austauschbeziehungen auch nicht um ein Nullsummenspiel; vielmehr könne eine Ausdehnung des Welthandels mit Gütern, Dienstleistungen und Kapital durchaus zu erhöhtem Wachstum und Wohlstand führen.

Ob »Globalisierungsfalle«, ob »Weltwirtschaftskrieg« oder »globale Wohlfahrtssteigerung«: allen Kombattanten ist zumindest so viel gemeinsam, dass sie den Globalisierungsprozess bloß als strukturelle Veränderung, als jüngste Entwicklungsphase oder neues Modell des immerwährenden Kapitalismus und seiner glorreichen Marktwirtschaft verstehen wollen. Kunststück, handelt es sich doch ausnahmslos um Vertreter einer Expertokratie von akademischen und publizistischen Mandarinen, die als Politikberater, Managementgurus und Bestsellerautoren konkurrieren – nicht aber als Gesellschaftskritiker.

So kommt es keinem von ihnen in den Sinn, dass die verhandelten Probleme die Erscheinungsform einer fundamentalen kapitalistischen Krise sein könnten. Eben deshalb geht es in der ganzen Scheindebatte immer nur um ein Sammelsurium von »Fakten« und »Faktoren«, die vor dem Hintergrund vermeintlich »ewiger« apriorischer Kategorien des herrschenden ökonomischen und politischen Systems einmal multipliziert und dann wieder auseinanderdividiert werden.

Krugman etwa führt die globalen sozialen Probleme (in den USA für ihn vor allem das rasant wachsende Einkommensgefälle) in erster Linie auf die »Schattenseiten des technologischen Fortschritts« (a.a.O., 209 ff.) zurück. Das ist zwar insofern richtig, als die dritte industrielle Revolution der Mikroelektronik in der Tat qua überproportionaler Produktivitätssteigerung im Verhältnis zur Expansionsfähigkeit der Märkte in einer quantitativ und qualitativ neuen Dimension menschliche Arbeitskraft überflüssig macht oder degradiert. Aber weder denkt Krugman auch nur im Traum daran, in dieser Entwicklung eine Gefahr für den kapitalistischen Akkumulationsprozess zu sehen, noch mag er sie für dauerhaft halten. Im Gegenteil sieht er die kapitalistische Zukunft – das gehört zu seinen Berufsvoraussetzungen – in rosigstem Licht:

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