Robert Kurz - Das Weltkapital

Здесь есть возможность читать онлайн «Robert Kurz - Das Weltkapital» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Weltkapital: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Weltkapital»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Unbeeindruckt von der Debatte um die Globalisierung geht die Herausbildung eines transnationalen Weltkapitals jenseits der alten Nationalökonomien weiter. Dabei zeigt sich, daß die Erklärungsversuche der 90er Jahre zu kurz gegriffen haben. Die Deutungs- und Bewältigungsmuster blieben pragmatisch und moralisch; die Orientierung war rückwärts gewandte und ging über den Begriffshorizont der traditionellen politischen Ökonomie nicht hinaus. Robert Kurz verläßt diesen Rahmen, um die neue Qualität der kapitalistischen Entwicklung jenseits der veralteten Interpretationsmuster zu untersuchen. Es erweist sich, daß mit der 3. industriellen Revolution der im modernen warenproduzierenden System strukturell angelegte Widerspruch von Nationalismus und Universalismus reif geworden ist. Dabei handelt es sich nicht um die Wiederkehr des Immergleichen, sondern um einen historischen Entwicklungsprozeß. Im Unterschied zur bisherigen Geschichte bildet sich heute eine durch globale Rationalisierungsketten organisierte Betriebswirtschaft heraus, gesteuert von entsubstantialisierten Finanzblasen. Da bedarf es nicht weniger als einer Umwälzung der Gesellschaft über die warenproduzierende Moderne hinaus.

Das Weltkapital — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Weltkapital», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Die Flut der Literatur über die Globalisierung seit den späten 80er Jahren, die hier zu kommentieren ist, erweist sich als kritiklos hinsichtlich der kapitalistischen Produktions- und Lebensweise als solcher. Was allgegenwärtig, apriorisch und scheinbar allmächtig ist, wird nicht mehr als besonderer Gegenstand wahrgenommen, sondern sedimentiert zum stummen Hintergrund oder wird zum allumfassenden »Äther« einer Gesellschaft, die in einer Haltung völliger Distanzlosigkeit zu sich selber intellektuell erstarrt.

Damit ist im gesellschaftlichen Mainstreambewusstsein (die sogenannte Wissenschaft eingeschlossen) auch die Grundvoraussetzung jeder Theorie hinfällig geworden, nämlich die virtuelle Außen- oder Vogelperspektive – die Fähigkeit also, »neben sich« zu treten und die eigenen Verhältnisse gewissermaßen von oben oder von außen zu betrachten. Es gibt in der herrschenden Scheindebatte, die den großen Weltkonsens von »Marktwirtschaft-und-Demokratie« immer schon voraussetzt, nur noch die kapitalistische Innen- oder Froschperspektive. Das macht diese Debatte so öde und sinnlos. Die distanzlose, verzerrte Innenwahrnehmung kann sich zu keinerlei theoretischer Reflexion mehr erheben, die diesen Namen auch nur im entferntesten verdienen würde. Was als Reflexion erscheint oder sich selber dafür ausgibt, ist von vornherein phänomenologisch beschränkt. Diese Beschränktheit entspricht allerdings ganz dem postmodernen Credo, das bekanntlich jede Differenz von Wesen und Erscheinung ableugnet und das »Ende der Großen Erzählungen« verkündet, sprich: das Ende der aufs Ganze gehenden Theorie, die den Zusammenhang von Wesen und Erscheinung durch kritische Reflexion herzustellen sucht.

Die Mogelpackung der »Zweiten Moderne«

Die Zusammenhanglosigkeit eines Denkens, das schon keines mehr ist, feiert ihre traurigen Triumphe und blamiert die zugrunde liegende Gesellschaftsform, ohne es zu wissen. Unfreiwillig zeigt das niemand besser als der Soziologe Ulrich Beck, der das Verfahren phänomenologisch verkürzter Gesellschaftsanalyse bis zur Virtuosität entwickelt und geradezu als eine Art theoretische Popkultur kreiert hat, die mit Begriffen spielt, die auch schon keine mehr sind. So hat sich die von Beck in die Welt gesetzte Leerformel der sogenannten »Zweiten Moderne« einen Spitzenplatz in der Hitparade von Schlagworten des dahinplätschernden Beliebigkeitsdiskurses erobert. Wenn dieser clever kreierte Topos überhaupt etwas bedeutet, dann ist es eine Mogelpackung: Er soll suggerieren, dass die kapitalistische Moderne (das Adjektiv kann man sich fast schon sparen) fähig sei, über sich selber hinauszuwachsen und doch immer dieselbe zu bleiben.

Die Metaphern für dieses Verfahren sind längst schal, weil sie den Betrug und Selbstbetrug der bürgerlich-demokratischen Ideologie von Anfang an gekennzeichnet haben: nämlich den Pelz waschen, ohne ihn nass zu machen – und alles ändern, damit alles bleibt, wie es ist. Das war übrigens auch in einem 90er-Jahre-Werbespot für irgendeinen ungenießbaren EdelKaffee die Antwort einer puppenhaften Jeunesse-doree-Frau auf die Frage, was sie sich wünschen würde, wenn sie einen Wunsch frei hätte: »dass alles so bleibt, wie es ist«. In genau diesem Sinne wird letzten Endes die Formel der »Zweiten Moderne« aufgegriffen, deren Protagonisten sich nun wie über alle zusammenhanglos betrachteten Erscheinungen auch über die Globalisierung hermachen. Ulrich Beck sieht darin, dreimal darf man raten, natürlich eine »Chance«. Und zwar vor allem für die weitere Karriere des Unbegriffs »Zweite Moderne«:

»Es stellt sich allerdings sowieso ... die Frage: Was trägt die Globalisierungsdebatte zur Klärung des Begriffs ›Zweite Moderne‹ bei? Die Antwort lautet: Wenn es gelingt, die Deutung zu erhärten, hinter der Sprachverwirrung um Globalisierung zeichne sich das Leitmotiv einer neuen Großen Erzählung ab, dann bedeutet das nicht nur einen Abschied von der Postmoderne. Es wird zugleich möglich, die Rede von der Zweiten Moderne auf einer konkreten Ebene zu entfalten« (Beck 1998, 8 f.).

Wenn man aber keine abstrakte Ebene theoretischer Reflexion hat, dann gibt es auch nichts auf einer konkreten Ebene zu entfalten. Die Gesellschaftsanalyse Becks und seiner Mitstreiter in der »Edition Zweite Moderne«, deren Referenzrahmen nicht mehr der kritische Begriff der kapitalistischen Gesellschaftsformen und ihres irrationalen Fetischcharakters bildet, stellt das Phänomen der Globalisierung ebensowenig in einen theoretischen Zusammenhang wie sie dazu hinsichtlich des Phänomens der Individualisierung in den 80ern fähig war. Ausgerechnet Beck, der die postmoderne Abrüstung der kritischen Theorie zwar in ihrer philosophischen Legitimation weitgehend ignoriert, sie dafür aber als Soziologe umso heftiger exekutiert und geradezu verkörpert hat, möchte sich nun in dem für ihn viel zu weiten Mantel der »Großen Erzählung« verstecken.

Auf diese Weise wird die Becksche Mogelpackung aber nur verdoppelt. Denn wie die kapitalistische Moderne mit der Leerformel der »Zweiten Moderne« gerade dadurch reflexionslos verlängert werden sollte, dass sie mit dem falschen zweiten Namen einer »reflexiven Moderne« geschmückt wurde, ebenso haben wir es jetzt offenbar mit dem Versuch zu tun, diese typisch postmoderne Camouflage noch zu übertreffen: Die Postmoderne soll ihrerseits wieder scheinhaft »überwunden« werden, ausgerechnet durch die Ernennung der theoretisch begriffslosen Globalisierungsdebatte zu einer neuen »Großen Erzählung«. Eben jene phänomenologische Beschränktheit, die soeben noch das Credo der eitlen Großtheorielosigkeit war, möchte nun selber als Großtheorie gelten. Die Nichtigkeit dieses faulen Zaubers zeigt sich auch daran, dass Beck einen durchaus passenden kollektiven Autor oder Co-Autor für die Große Globalisierungserzählung gefunden zu haben glaubt:

»Marx ist nicht länger freier Schriftsteller und kritischer Kritiker, sondern Angestellter der Weltbank, Finanzjongleur auf den globalisierten Kapitalmärkten oder Wirtschaftsjournalist. Er publiziert unter verschiedenen Pseudonymen in der Financial Times, New York Times oder im Spiegel. Der vierte Band des Kapitals erscheint als Fortsetzungsserie ohne absehbares Ende in den Sprachen der Welt...« (Beck 1998, 9).

Genau diese Akteure der nationalen und internationalen Finanzinstitutionen, der Finanzmärkte und der Wirtschaftspresse müssen aber von Berufs wegen jene völlige Distanzlosigkeit zum Charakter ihres Tuns und Treibens an den Tag legen, die dann von den Hoffnungsträgern des »neuen Pragmatismus« in die Sprache einer nur noch gespenstischen Postpolitik übersetzt wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei der vierte Band des »Kapitals« herauskommt, ist ungefähr so groß wie diejenige, dass die berühmten tausend Affen, an tausend Schreibmaschinen gesetzt, Goethes »Faust« hervorbringen werden.

Marx müsste heute seine »Große Erzählung« sogar in höherem Maße außerhalb der herrschenden Institutionen formulieren (und insofern vogelfreier Schriftsteller und kritischer Kritiker sein) als im 19. Jahrhundert, weil die Distanzlosigkeit und funktionalistische Reduktion des offiziellen Denkens zu Beginn des 21. Jahrhunderts sowohl im wissenschaftlichen Betrieb als auch im Massen- und Alltagsbewußtsein viel weiter fortgeschritten ist. Die kapitalistischen Funktionseliten des 19. Jahrhunderts waren in vieler Hinsicht nebenbei bürgerlich »gebildet« und konnten daher die theoretische Reflexion zwar auch nicht selber hervorbringen, aber wenigstens ansatzweise verstehen. Wer die gegenwärtigen Akteure des Managements und der Institutionen des Finanzkapitalismus ebenso wie der Politik aus der Nähe erlebt oder ihre schriftlichen Auslassungen auch nur probeweise zur Kenntnis genommen hat, wird erstaunt sein über die Unbildung, die sekundärbarbarische Rohheit dieses Geistes, der in philosophisch-begrifflicher Hinsicht umso tiefer bis auf ein pubertäres Niveau gesunken ist, je mehr er sich technisch und medial aufgerüstet hat. Offenbar bringt der digitale Dschungel des globalisierten Kapitals eine Art »Idiotie des Landlebens« zweiter Ordnung hervor. Deshalb schließt sich das Räsonnement dieser kapitalistischen Funktionsidioten (analog zu dem der akademischen Fachidioten) auch nicht zu einer zusammenfassenden Reflexion, sondern köchelt als »Fortsetzungsserie ohne absehbares Ende« vor sich hin, während ihr praktisches Handeln eher von einem Instinkt der »zweiten Natur« als von bewusstem Denken geleitet wird.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Weltkapital»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Weltkapital» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Robert Silverberg - Das Land der Lebenden
Robert Silverberg
Robert Silverberg - Das Ultimatum
Robert Silverberg
Robert Silverberg - Das Buch der Veränderungen
Robert Silverberg
Robert Masello - Das letzte Relikt
Robert Masello
Robert Sheckley - Das geteilte ich
Robert Sheckley
Robert Korn - Das Meer
Robert Korn
Dr. Susanne Kurz - Das weinende Schreibrohr
Dr. Susanne Kurz
Robert Kurz - Weltordnungskrieg
Robert Kurz
Roberto Simanowski - Das Virus und das Digitale
Roberto Simanowski
Отзывы о книге «Das Weltkapital»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Weltkapital» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x