Hartmut Zwahr - Leipzig

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Dem Lausitzroman vom «Abschiednehmen» lässt Hartmut Zwahr mit dem Studentenroman «Leipzig» die fünfziger Jahre folgen. Für Johannes beginnt diese Zeit an der Fachschule für Bibliothekare, wo er den 17. Juni 1953 erlebt. Im ersten Teil «Das Erschrecken» verarbeitet er die bleibende Erfahrung. Er besteht die Sonderreifeprüfung, wird immatrikuliert und Student der Karl-Marx-Universität Leipzig. In dieser Zeit des Übergangs endet für ihn eine große Liebe. Im Tagebuch hält er fest, wie die Macht den neuen Menschen einfordert. Die vormilitärische Ausbildung und das «Wir» der Blauhemden greifen tief in die studentische wie die akademische Existenz ein.

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Russen? Das Wort missfiel Pockrandt. Für mich sinds Russen, darauf bestand Döring, sagen doch alle. Hast du was andres gehört, als sie eingerückt sind mit ihre Panzer? Die Dolmetscherin zog sich gleich aus. Die hab ich in Schlüpfern gesehn, die erste Frau, die ich in Schlüppern gesehn hab, damals zur Anprobe, außer Mutter. Das Kostüm musste auf die Kommandantur hingebracht werden. Walter erwähnte ein russisches Ehrenmal.

Sowjetisches, kartete Pockrandt nach, was Walter ignorierte.

Die Schneiderin war meine Oma. Dirwegen hab ich den Faden verloren! Beim Essenausgeben hatte er den Faden wieder. Dass Oma sagte, »Bonzen gingen, Bonzen kamen – Amen«, kann Mutter bezeugen.

Übers Wochenende fuhr Walter zu seiner Frau. Den haben sie aus der Chemie von der Arbeit in die Partei geholt, von der Partei in die Bücherei. Walter ist delegiert, ich auch, sagte Friedhelm, deshalb sind wir Werktätigenklasse.

Die sich mit der Besatzung einließen, gabs die bei euch auch?

Im Kabuff stand die Luft. Walter überhörte die Frage. Die machten es für Speck und Brot, sagte Walter zu Friedhelm, als sie an der Haltestellte standen. Manchmal klebten Zettel am Lichtmast. Mit Maschine getippt. Hure, dazu der Name. Meist haben Hitlerjungs geklebt, sagte Friedhelm, als wäre er dabei gewesen.

Walter hatte die Demontagen erlebt, die Bodenreform, Neubauern, die Vertriebnen. Die Bauern sahen das ganz negativ, kein Spannvieh, keine Kühe, keine Gebäude. Verhaftungen durch die Russen. Die Russen haben hier manches Kind gemacht für Brot oder was andres. Wer will das auseinanderhalten? Die Demontagen werden totgeschwiegen, sagte Walter, die ganzen Russengeschichten.

Ich hab in Bautzen am Bahnhof die ausgeglühten Panzer gesehn, in denen wir rumgekrochen sind, und auf den Bahnsteigen die Holzkisten, reihenweise, meist Maschinen.

Im Kopf lief vieles ab. Als wäre alles auf einmal passiert. Sie redeten über Russenfilme. Tschapajew, Lenin, die Stalinfilme. Warm wars im Kino. In Gefangenschaft hat Vater Klaviere abgeladen, auf freier Strecke, runter damit, die Wagen wurden gebraucht, und ein Kamerad hatte sich über die Tasten gebeugt, das Klavier wimmerte.

Saß man in der Straßenbahn, verschwand zuerst die Bibliothekarschulvilla vor lauter Grün und dicken Kastanien.

Am Lindenauer Markt stieg er aus, erinnerte sich an die Plakate und vielleicht an Klaviere, die durch Birkenwälder rollten. Friedhelm stichelte: Kannst die Demontagen in Gewi ja anbringen. Walter Döring winkte ab. Die stören den Aufbau bis heute, bloß niemand redet drüber.

Hast du eine? Solche Fragen stellte Friedhelm mitten im Gespräch, wenn er nicht weiter reden wollte, da sprang dann eben das Gespräch hin und her.

Schreib, wie du dich nach ihr sehnst. Dass du von ihr träumst, dass sie neben dir liegt, wenn du aufwachst, blank wie eine Münze, du willst sie küssen und beißt ins Betttuch. So redete Friedhelm. Eines Tages wird deine Ruth angefahren kommen, und Wolframs werden den Besuch unterbinden. Wenn das pasiert, komm zu mir, ich zieh für paar Tage aus. Nimm sie, oder sie fliegt einem anderen zu, wenn du sie nicht bissel heiß machst. Frauen sind so, die brauchen Liebe.

Am Himmel hinter der gestutzten Linde vom Hinterhof der Lützner 75 stand der Mond. Da waren viele Hinterhöfe entlang der Lützner Straße. Die Vögel waren verstummt. Er hörte Wolfram sagen, Mutter, isch gehe los.

Einen Toten hatten sie durch die Stadt getragen, bedeckt mit abgerissenen Blumen. Den hatte der Wolfram gesehn, die Panzer auch, die in den weichen Asphalt drückten. Uta Schäfer behauptete, Luftgewehre wurden gleich an die Hauswand geklatscht.

Warum kann ich nicht schlafen? Wegen Harry? Das war gestern. Wegen Regina? Weil ich so blöde war. Er trank den Tee gleich aus der Kanne. Was sich neckt, das liebt sich, hatte Irina gerufen. Ein Stück Gurke war geflogen. Harry hatte die Gurke abgekriegt, die Regina treffen sollte. Was sich neckt. Harry kapierte das nicht. Er spielte sich auf und stellte sich an die Wandzeitung. »Befinden wir uns unter Rind-, Schweine- oder Hühnervieh? Die Frage ist berechtigt, wenn es vorkommt, daß sich einige Freunde, vor allem Regina und Johannes, so benehmen, als ob sie sich dazu rechnen. Oder ist eine neue Sportart des Gurkenwerfens eingeführt worden? Als Sportfunktionärin ist es doppelt beschämend, sich so albern zu benehmen. Wir hausen doch nicht in einem Stall.«

In der Pause schnitt sie Harry den Weg ab. Passt dir wohl nicht, dass du mit uns in einer Klasse bist? Regina wütend, was Johannes nicht verstand. Irina hatte die richtige Einstellung, sie winkte ab.

Er machte das Fenster weit auf. Bloß von der Straße kam Licht, ab und zu war ein Auto zu hören, sonst vollkommene Ruhe.

Du kannst doch nicht im Ernst behaupten, dass wir mit Nahrungsmitteln um uns schmeißen; Harry, sagte ich ihm, das bissel Gurke, ungenießbar war sie außerdem, und da hat der dumme Harry, sagte Regina, sich aufgeblasen, als er behauptete: »Die Reinemachfrauen haben es nicht nötig, Gurken aus Papierkörben und Ecken zu klauben. Mein Sprachschatz hat noch schönere Wörter, ich sage, mit Ferkeln muß man in ihrer eigenen Sprache reden«, sagte Harry.

Zu der Zeit standen an der Elsterbrücke die schweren Panzer.

Hannes hat Spaß gemacht, mischte sich Irina ein. Warum, das möchte sie nicht beleuchten, und du hast was abgekriegt, was sie zurückgeworfen hat, mehr wars doch nicht.

Regina lenkte nicht ein. Mich kannst du kritisieren, Harry, aber nicht mit solchen Übertreibungen, sonst gehe ich durch die Schule und zeige allen, wie der Jugendfreund Matter unsere Klasse in ein schlechtes Licht rückt. Der gab zurück: Wir bringen es nicht einmal fertig, in einer Gruppe von achtundzwanzig Personen Ordnung zu halten. Wie sollen Partei und Regierung im Land Ordnung schaffen, wenn bei uns keine herrscht.

Warum hat Matter diesen Streit angefangen und ist politisch geworden?

Auch Gernitz hatte sich eingemischt. Ihr seid nicht im Recht. Es ist eine schlechte Auffassung von Ästhetik, mit Nahrungsmitteln herumzuwerfen, und wenns nur ein Stück Gurke ist. Disziplinverstöße darf die Klasse nicht hinnehmen. Harry zeigt, dass die Arbeiter uns zeigen, wie man das macht, setzte Pockrandt fort.

Unästhetisch benehmen, was soll denn das sein? Das kam von Friedhelm. Wisst ihr überhaupt, was Ästhetik ist?

Sie lachten, bloß Matter nicht. Regina wehrte sich noch. Was Harry aufgesetzt hat, ist Quatsch, wenn du meinst, die Küche wird keine Nahrungsmittel mehr geliefert bekommen, ist doch Quatsch, wenn du das behauptest.

Wer sich nicht erziehen lässt, mit dem muss man anders reden, zuerst ist das die Wandzeitung, dazu stehe ich. Erklärt, dass ihr die Fehler einseht, dass sie nicht wieder vorkommen.

Sie verzog den Mund. Gefällt dir nicht, Regina.

Friedhelm hat recht, es sind Übertreibungen.

Irina sprach für alle. Wenn Klaus die Drohung mit den Arbeitern nicht zurücknimmt.

Was für eine Drohung?

Na die. Vielleicht haben wir uns missverstanden, Klaus.

Heise auf seinen Prothesen war hereingestiegen in den Dachraum, der diesen Querbalken hatte, über den jeder stolperte, der sich nicht auskannte. Hier geht’s heiß her, sehe ich.

Als müssten die Reinemachfrauen Gurken aus Papierkörben ziehen, wiederholte sich Regina, als ob sie Matter überzeugen könnte. Ich würde die Werktätigen missachten, behauptest du, die Frauen hole ich hoch, Harry, ein Stückl Gurke (sie redete schlesisch), mehr wars nicht, und ungenießbar war sie außerdem.

Die Stunde war zu Ende. Hört auf, Kinder! Friedhelm hob die Hände. Die Pause ist viel zu kurz.

Ich behaupte ja nicht, dass mein Verhalten richtig war, trotzdem übertreibst du, wenn du uns an der Wandzeitung angreifst. Mit Nahrungsmitteln herumwerfen, weil wir angeblich nicht wissen, wie kostbar sie sind, lasse ich nicht auf mir sitzen.

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