(Borsodi Sörgyar Böcs/Ungarn)
Bosman Specjal(6,8%
) lodert tatsächlich pilsähnlich, ausgesprochen herb. Wo stecken die Prozente? Gibt’s da Umrechnungen ins Polnische? Pikanterweise heißt das adäquate Export Bosman Full
(sic!) und hat nur (!) 5,6 Prozent. Für Bosman Strong(8,1%
) sind der Fama zufolge Hopfen und Malz mit Wodka angesetzt worden. Im Anschluß mit Kohlensäure gespritzt. Fertig. Ich auch. Nach einer Flasche.
(Bosman Browar Szczecin/Polen)
Branik(4,1%
) heißt der Patron der tschechischen Brauer. Die Prager Kollegen mögen vielleicht nicht zu seinen Lieblingsschützlingen gehören, trotzdem wacht er mit väterlicher Hand über dem Brauprozeß. Ein nach ihm benanntes Gebräude hat schließlich ausgewogen malzig und luzide gehopft zu erscheinen. Bis jetzt keine Gegenanzeige. Die Schaumzahl des Měštan(3,4%
) würde die DLG-Prüfer sicher in den Freitod treiben, die Farbe ist nach EBC nicht mehr meßbar, und doch: es hat was. Nur was? Velvet(5,3%
in Lizenz von Cape Hill Brewery Birmingham/England ) schmeckt nicht sehr gut.
(Prazké Pivovary Praha/Tschechien) → Vratislavice
Braugold Bock(6,5%
) eindeutig für gut befunden. Braugold Pilsner Spezial(4,9%
) rollt aufgeregt über den Gaumen und hinterläßt kleine Kratzspuren auf der Zungenbahn. Mit Angerbräu(5,2%
) wird ein weich gehopfter Nachtrunkteppich für mich ausgerollt. Na bitte.
(Braugold Brauerei Erfurt)
Brauhaus Hell(
) und Brauhaus Weizen(
) mußten als nahezu identisch mild und säurearm klassifiziert werden, Brauhaus Dunkel(
) endlich brachte dann noch ein Quentchen Geschmacksmut auf.
(Hausbrauerei Zur Post Frankenthal)
Braunschweiger doppelte SegelschiffMumme(0,0%) ist bloß ein Malzextrakt und hat mit dem alten Getränk gleichen Namens, das auch den Ruf des Porters begründete, nichts am Hut. 1492 von Uwe äh Christian Nettelbeck erstmals erprobt. Ein paar Maggiespritzer davon in ein Industriebier, fertig ist ein passables Dunkel.
(H. Nettelbeck Braunschweig)
Braustolz Black Art(4,9%
) atmet burgunderfarbene, klare und frische Schwarzbierluft, leider etwas schaumverloren, doch um Längen besser als Die Schwarze Kunst von → Schultheiss – weil, die können nicht mal Englisch. Das bierfarbige Braustolz Pils
mit schaumigem Schaum, hopfigem Hopfen, schönem Namen und prozentigen 4,9 Prozent: ein bieriges Bier. Spezial Export(5,4%
) dürfte dann die Sorte sein, die Franz Dobler in seiner tollen Erzählung »Karo, meine Marke« (In: Falschspieler . Hamburg, 1988) als »ausgezeichnetes Bier« bezeichnete und sich’s von einer Schönen kästenweise besorgen ließ. Braustolz Lager(4,5%
) und der »buchenrote« Bock Dunkel(6,6%
) ergeben leider nur 1:1 gemixt ein schmackhaftes Märzen. Braustolz Landbier(5,2%
) verwirrt mit Wohlgeschmack. Kein sooo großes Fest verheißt das limitierte Kappler Festbier(5,5%
). Aber Kappler Braumeister(4,9%
) zähle ich hiermit & heute zu meinen hundert Lieblingsbieren. Sollte → Flensburger jemals hopfenabtrünnig werden – hier wäre Ersatz.
(Braustolz Chemnitz)
Brewer’s Cave Roasted Black Barley Ale(5,1%
) könnte eine Art Schwarz-Ale sein. Auf dem Etikett stolpert der Brauer mit der Laterne durch seine Brauhöhle. Ich hoffe, es entspricht nicht der Wahrheit, sondern dokumentiert die schlafwandlerische Sicherheit, ein Sowas zu brauen. Farbe wie selbstgemachter Johannisbeerenwein.
(Minnesota Brewing Company St. Paul/USA) → Schwar- zes Kreuz Vollbier
Březnák Světlý Ležák(5,1%
), Světlý Výcepní Pivo(3,8%
), Tmave Výcepní Pivo(3,7%
) und ein bockstarkes Bockbier Světlý Specialní Pivo(6,1%
) umfaßt die langsam sich aufhellende Produktion in Velké Brezno. Die für deutschen Export verfertigten Entsprechungen heißen Březnák(5,1%
), Březnák Hell(3,8%
) und Březnák Schwarzbier(3,7%
).
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