Erik Eriksson - Oktobermeer

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In «Oktobermeer» schildert Eriksson eine dramatische Dreiecksgeschichte, die sich in Grisslehamn und Stockholm in den 1980er Jahren abspielt. Der sowjetische Seemann Michail springt von seinem Schiff ins Meer, kommt am Strand von Grisslehamn an Land und trifft dort als erstes die verheiratete Lehrerin Helena. Michail hat seine Frau und seinen Sohn in der Sowjetunion zurückgelassen, nun drängt es ihn zwischen Helena und ihren Mann Rolf. Die komplizierte Geschichte hat kein glückliches Ende, aber Erik Eriksson gelingt es dennoch, diese wehmütige und traurige Liebesgeschichte auf eine sehr anrührende Weise zu Ende zu bringen.

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Sie wusste es nicht genau. Vielleicht durften nur bestimmte politisch bekannt gewordene Menschen bleiben, vielleicht wurden normale, einfache Leute zurückgeschickt?

Der Mann war vielleicht überhaupt nicht vor der Unterdrückung in der Sowjetunion geflohen, sondern hatte sich mit einem unerträglichen Vorgesetzten auf dem Schiff überworfen?

In diesem Falle war er ja kein politischer Flüchtling. Vielleicht war er ein Verbrecher? Dann müsste sie selbst die Polizei anrufen.

Sie erinnerte sich daran, dass er über sich selbst gesagt hatte, dass er ein Fliehender sei. Das war nicht dasselbe wie ein Flüchtling. Helena nahm an, dass der Ausdruck dem seltsamen altertümlichen Wortschatz des Mannes zuzurechnen sei. Ein fliehender Mann aus einer anderen Zeit.

Sie dachte noch nicht an ihn als Michail. Er war der fremde Mann, den sie am Strand gefunden hatte. Sie entschloss sich, die Polizei nicht anzurufen. Stattdessen rief sie das Sekretariat der Schule an, bat, dem Kollegen, dem sie bei dem Schülergespräch hatte helfen wollen, etwas auszurichten: Sie sei krank, habe starke Kopfschmerzen, aber sie sei sicher, dass sie am Montag wieder gesund sein würde.

Als sie den Hörer aufgelegt hatte, überkam sie wieder das Schuldgefühl, jedoch nur kurz. Sie schüttelte es ab. Sie konnte den Mann ja schließlich nicht allein im Haus lassen.

Den Fliehenden? Sie dachte wieder über den Ausdruck nach und fragte sich, von wo oder wovor er eigentlich geflohen war. Entflohen? Das Wort hatte eine ganz andere Bedeutung. Ein fliehender Mann aus einer Zeit, die vergangen war?

Sie merkte, dass ihr Beruf sie einholte, sie bereitete eine Übung mit den Schülern vor, bat sie, ihre Gedanken über ein Wort aufzuschreiben, höchstens eine halbe Seite. Hier ist das Wort: Fliehender.

Wie ein fliehender Vogel von Osten her,

wie lodernde Flammen über das Meer,

wie Stimmen, verstummt, in Wellen verschwinden.

Sie konnte diese Reime nicht unterdrücken, sie kamen ihr so schnell in den Sinn, wenn sie in dieser Stimmung war. Manchmal waren sie gut, oft jedoch einfältig, aber immer kamen sie plötzlich, waren nicht durchdacht, und dann hatte sie sie auch schon wieder vergessen.

Es war vorgekommen, dass sie diese sich reimenden Zeilen auf kleine Zettel geschrieben hatte, aber sie hatte sie selten lange aufgehoben.

Michail schlief bis um halb fünf Uhr nachmittags. Helena hatte ein paar Mal an der Tür gehorcht, die ruhigen Atemzüge vernommen, einmal hatte er ein wenig im Schlaf gehustet.

Jetzt kam er plötzlich in das Wohnzimmer, bekleidet mit den Sachen, die Helena ihm geliehen hatte. Er hatte ganz schmale Augen, eine Wange war geschwollen, jedoch lächelte er Helena an.

»Guten Morgen«, sagte er.

»Nach-mit-tag«, sagte Helena langsam und betonte dabei jede Silbe.

»Wie lange habe ich geschlafen?«

»Ein paar Stunden, möchtest du etwas essen?«

»Zuerst muss ich einmal draußen vor das Haus gehen.«

»Es gibt eine Toilette, falls du das meinen solltest, das Bad befindet sich rechts neben dem Wohnzimmer, ich werde dir ein Handtuch geben.«

Michail gab keine Antwort; Helena ging vor ins Badezimmer, holte ein Badetuch aus einem Schrank, reichte es Michail, sagte, dass sie das Mittagessen vorbereiten wolle.

»Musst du dich rasieren?«

»Ich glaube, das sollte ich tun.«

»Du kannst einen von diesen Plastikrasierern nehmen; sie liegen hier, Seife und Shampoo liegen dort.«

Sie zeigte es ihm; Michail sah hin, sagte jedoch nichts. Als Helena hinausging, schloss er die Tür. Sie war gerade im Wohnzimmer, als ihr einfiel, dass sie vergessen hatte, ihm eine Zahnbürste zu geben. Sie klopfte, öffnete, ehe er hatte antworten können. Als sie hineinging, stand er mit bloßem Oberkörper da, hielt das Hemd in der Hand. Er hatte eine Narbe von der rechten Schulter bis hinunter auf die Brust. Er zog das Hemd etwas an sich, der lange Oberarmmuskel trat hervor, helle Haut vom Ellbogen an nach oben, hervortretende Sehnen am Handgelenk.

»Zahnbürste«, sagte Helena, »wenn du einen Augenblick wartest, hole ich dir eine neue aus dem Schrank.«

Als Michail in die Küche zurückkam, leuchtete die Schwellung über der Wange rot. Er hatte sich rasiert, vielleicht hatte die sorgfältige Rasur die Schürfwunde irritiert, jetzt waren zwei lange Hautrisse sichtbar, jedoch kein Blut.

»Zuerst bekommst du jetzt etwas Gemüsesuppe«, sagte Helena, »und dann gibt es gebratenen Lachs. Die Suppe ist von gestern, aber sie schmeckt recht gut, ich habe die Möhren und den Kohl selbst gezüchtet.«

»Man kann also auch hier etwas züchten?«

»Alle sollten etwas anbauen, das ist gut für die Seele.«

»An diesem kalten Meer.«

»Besonders hier.«

»Meine Großmutter hat viele Pflanzen angebaut.«

»Diejenige, die dich gelehrt hat, Schwedisch zu sprechen?«

»Ja, sie hat mir etwas beigebracht ... und auch einiges mehr ... wie man Kohl anbauen soll ... deshalb ist es eine Freude für mich ... eine Gärtnerin zu treffen ... auf dieser Seite der Ostsee.«

Er lachte. Helena dachte, dass das der längste Satz war, den er gesagt hatte, seitdem er gekommen war. Er sprach langsam, betonte jede Silbe, machte Pausen, drückte sich jedoch gut aus. Sie dachte wieder über den Ausdruck nach, sagte jedoch nichts.

»Gärt-ne-rin«, sagte sie laut.

Sie aßen. Er kaute langsam, ließ es sich schmecken, schien jeden Bissen zu genießen, jeden Löffel Suppe. Einige Male blickte er auf, sagte jedoch nichts.

Die Uhr im Wohnzimmer schlug sechs, draußen dämmerte es, es wehte ein schwacher Wind. Im Obergeschoss läutete das Telefon. Helena hatte den Apparat im Wohnzimmer abgestellt. Sie entschloss sich, nicht abzuheben. Sie sagte nichts zu Michail, er fragte nicht, nach acht Signalen hörte das Telefon auf zu klingeln. Hätte er gefragt, hätte sie keine Antwort gehabt, aber warum sollte er fragen? Sie dachte über die nicht gestellte Frage nach, während sie ihrem Gast mehr von dem Lachs anbot.

Er ergriff den Teller, ohne etwas zu sagen, aber er lächelte sie an; sie fand wieder, dass sein Lächeln schief wirkte. Zuerst hatte sie geglaubt, dass es vielleicht von der Schürfwunde an der Wange herrührte, jetzt jedoch merkte sie, dass er so ein Lächeln hatte, schnell, mit ungleich hochgezogenen Mundwinkeln. Die linke Seite war seine lächelnde Seite, während die rechte Seite fast bewegungslos blieb.

Eine frohe und eine traurige Seite, dachte sie. Er lächelt vielleicht so, wie er ist?

Nach dem Essen tranken sie Kaffee. Michail hatte Helena beim Abräumen geholfen, zweimal war er ans Fenster getreten und hatte hinausgeschaut, kurz und ein wenig angespannt. Helena hatte ihm den Rücken zugewandt, trotzdem hatte sie gemerkt, dass er auf der Hut war.

Als sie mit ihren Kaffeetassen wieder am Tisch saßen, schielte er erneut zum Fenster hin, und jetzt fragte sie, ob er vor irgendetwas Angst habe. Hatte er ein Geräusch gehört?

»Vielleicht ist jemand vorbeigegangen?«

»Hier kommt niemand vorbei.«

»Vielleicht doch.«

»Sucht dich jemand?«

»Wie ich dir gesagt habe, bin ich ein Fliehender.«

»Aber wir befinden uns in Schweden.«

»Auch hier kann mich jemand suchen.«

»Hier kannst du nicht bleiben, wohin willst du gehen?«

»Ich will weiter.«

»Ja, wohin ist ja deine Angelegenheit.«

Er nickte als Antwort und lächelte wieder, jetzt etwas breiter als vorher, und nun machten sich kleine Fältchen um seine Augen herum bemerkbar. Helena lächelte zurück, und sie dachte, dass es nicht peinlich war, ihm in die Augen zu schauen. Es kam vor, dass sie sich durch einen direkten Blick gestört fühlen konnte, dass sie auswich, hinunterschaute, aber diesem unbekannten Mann konnte sie direkt in die Augen schauen, ohne dass es ihr unangenehm war, und ihr wurde bewusst, dass das ungewöhnlich war.

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