Christoph Sigrist - Diakonie - eine Einführung

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Diakonie - eine Einführung: краткое содержание, описание и аннотация

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Mit diesem Band legen die Autoren eine Einführung in die Diakonie als Praxis sozialen Helfens vor. Auf dem Hintergrund biblischer Grundlagen und kirchengeschichtlicher Entwicklungen erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit theologischen Begründungen diakonischen Handelns. Die Autoren gehen von einer dezidiert schöpfungstheologischen Position aus, die anerkennt, dass helfendes Handeln ein allgemein-menschliches Phänomen ist, das zwar zum christlichen Glauben gehört, aber keine christliche Spezialität darstellt. Ein ausführliches Kapitel widmet sich Aspekten diakonischer Ethik und bietet Orientierungspunkte für helfendes Handeln heute.

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2.4 Zum Begriff des Helfens

Will man ganz knapp umschreiben, worum es der Diakonie geht, so stösst man auf Definitionsvorschläge wie denjenigen von Herbert Haslinger: «Diakonie ist das christliche Hilfehandeln zugunsten notleidender Menschen.»33 Es geht also ganz fundamental um Helfen in seinen vielfachen Formen. Nun kann man sich fragen, ob Helfen wirklich der beste Begriff ist, um das auszudrücken, was hier gemeint ist. Christiane Burbach und Friedrich Heckmann weisen darauf hin, dass der Begriff des Helfens «obsolet geworden ist in der Diskussion um die Professionalisierung der im Sozial- und Gesundheitswesen Tätigen»,34 und auch Ralf Hoburg geht davon aus, dass der Begriff des Helfens für die Sozialarbeitswissenschaft grundsätzlich als überholt gilt.35 Aber nicht nur der Begriff als solcher steht zuweilen infrage; das Phänomen des Helfens grundsätzlich wurde in den |37| vergangenen Jahrzehnten aus verschiedenen Blickwinkeln kritisch hinterfragt.36 Müsste vielleicht eher von solidarischem Handeln gesprochen werden oder von prosozialem Verhalten oder – in stärker theologisch orientierter Perspektive – von Praxis der Nächstenliebe? Es zeigt sich allerdings rasch, dass alle derartigen Begriffe ihre je besonderen Stärken und Grenzen haben. Letztlich kommt es immer darauf an, was man unter welchem Begriff auch immer versteht; und das ergibt sich aus dem sprachlichen Zusammenhang, in dem solche Begriffe stehen und aus den Phänomenen, die sie beschreiben.

Wir haben uns entschlossen, als Grundbegriff bei dem alltags- wie fachsprachlich geläufigen «Helfen» und verwandten Ausdrücken (helfendes Handeln, Hilfe) zu bleiben, weil sie allen Einwänden zum Trotz universell tauglich zu sein und sich als berufsgruppenübergreifender Universalcode sogenannt helfender Berufe durchzusetzen scheinen.37 Auch Helmut Lambers hält sich in seiner jüngsten Geschichte der Sozialen Arbeit «Wie aus Helfen Soziale Arbeit wurde» an diese Sprachregelung, selbst im Blick auf entsprechende Phänomene in modernen und spätmodernen Gesellschaften.38 Sogar unter Exponenten von Positionen, die fundamentale Kritik an klassischen Formen institutionellen Helfens üben, wird nach einer «neuen Kultur des Helfens» gefragt,39 wobei diese durchaus auch gesellschaftlich-politisches Engagement mit einschliesst. Anika Christina Albert hat unlängst in einer umfangreichen Studie über «Perspektiven einer Theologie des Helfens»40 gezeigt, wie die Begrifflichkeit des Helfens interdisziplinär Anknüpfungspunkte bietet und von daher durchaus geeignet ist, die damit bezeichnete Wirklichkeit als ein verschiedene Disziplinen übergreifendes Phänomen verständlich zu machen.41 Im Übrigen wechseln wir in diesem Buch bewusst zwischen Helfen/Hilfe, solidarischem Handeln, prosozialem |38| Verhalten und ähnlichen Begriffen ab, um so ein breites semantisches Feld abzustecken, innerhalb dessen deutlich wird, was Diakonie als «christliches Hilfehandeln zugunsten notleidender Menschen» meint.42

Helfen kann ganz allgemein-formal definiert werden als Intervention eines Akteurs zugunsten eines anderen – zur Erreichung eines von Letzterem vertretenen Ziels. Im sozialen Bereich erfolgt solch eine Intervention in der Regel als Beitrag zur Behebung einer Problemlage bzw. zur Befriedigung eines grundlegenden Bedürfnisses, das ohne fremde Hilfe nicht gestillt werden kann. Herbert Haslinger beschreibt solche Problemlagen als Situationen, «in denen Menschen unter einer aufgezwungenen Einschränkung von Lebensmöglichkeiten leiden, welche eine erfüllte individuelle Lebensführung bzw. eine gleichberechtigte Teilnahme am sozialen Geschehen erschwert oder verhindert».43 Dabei wird deutlich, dass die Frage, ob eine Situation als Problemlage angesehen wird oder nicht, nicht einfach objektiv beantwortbar ist, sondern immer mit kulturellen und individuellen Vorstellungen zusammenhängt. Ob Kinderlosigkeit in diesem Sinne ein Problem ist, dürfte in China, in Schweden und in Südafrika unterschiedlich gesehen werden, wie es auch innerhalb ein und desselben Landes von verschiedenen Paaren unterschiedlich empfunden werden dürfte. «Ganz offenbar ist es eine Frage der Interpretation, der Betrachtungsweise, ob eine bestimmte Wirklichkeit als soziales Problem bezeichnet wird oder nicht. Anders gesagt: Situationen oder Lebenslagen sind nicht in sich und von vornherein soziale Probleme, sondern werden als solche definiert» und «in einem sozialen bzw. letztlich gesellschaftspolitischen Definitionsprozess als solche durchgesetzt».44

Helfen beinhaltet dann all jene Aktivitäten, durch die jemand eigene Handlungsmöglichkeiten einsetzt, um den Mangel an Handlungsmöglichkeiten auszugleichen, der aufseiten derjenigen Person besteht, die sich mit dem betreffenden Problem konfrontiert sieht und dessen Lösung wünscht.45

Hilfe kann gewährt werden46

|39| als Vermittlung von Gütern zur Behebung eines Mangels,

als Vermittlung von Dienstleistungen, z. B. Therapien zur Behebung von krankhaften Zuständen,

als Anleitung zum Handeln,

als Beratung zur Orientierung oder Entscheidungsfindung,

als Begleitung zwecks Ermutigung und Unterstützung oder

als Engagement für gerechte, menschenwürdige Lebensbedingungen.

Sie bezieht sich je nachdem auf den ökonomischen, rechtlich-politischen, sozialen, pädagogischen, psychischen oder somatischen Bereich. Wenn man Seelsorge als Teilbereich der Diakonie versteht, kann sich Hilfe auch auf den spirituellen Bereich beziehen.

Sie kann erfolgen

als spontane Tat,

als planmässig organisiertes, professionelles Verfahren (z. B. einer Sozialarbeiterin),

als Dienstleistungsangebot einer Institution (z. B. eines Heims) oder

als öffentliche Einrichtung (z. B. Sozialversicherungen).

Dabei erfolgt Hilfe aus unterschiedlicher Veranlassung oder Motivation:

aus einer empfundenen moralischen Forderung heraus,

aufgrund der Bestellung einer entsprechenden, zu vergütenden Dienstleistung,

aufgrund eines Rechtsanspruchs.

Idealtypisch lassen sich drei Modalitäten des Helfens unterscheiden:

die Gabe (v. a. in archaischen Gesellschaften, wobei Reziprozität impliziert ist),

das Almosen (in höher entwickelten Gesellschaften ist diese Art des hierarchischen Helfens ohne Erwartung irgendwelcher Reziprozität der Prototyp der guten, verdienstlichen Tat47) und

die moderne, organisierte, professionalisierte, monetarisierte und bürokratisierte Hilfe, auf die zum Teil ein Rechtsanspruch besteht.

In diesem sehr breiten, allgemeinen Sinn sprechen wir im Folgenden von Diakonie als einer vielfältigen Praxis solidarisch-helfenden Handelns.

|40| 2.5 Der Kontext prägt die Perspektive

Auf einen letzten Punkt sei hier noch hingewiesen. Er hat zwar nicht die Bedeutung einer methodischen Grundentscheidung, dürfte aber für die Perspektive, die wir im Folgenden einnehmen, und für manche Akzente, die wir setzen, nicht ganz unerheblich sein: Wir schreiben aus einem schweizerisch-reformierten Kontext.

Fast alles, was heute an diakoniespezifischer, insbesondere diakoniewissenschaftlicher Literatur auf Deutsch geschrieben wird, steht auf dem Hintergrund der Diakonieverhältnisse in Deutschland mit einer stark abgestützten, flächendeckend präsenten, institutionellen Diakonie, die Tausende von Institutionen und Hunderttausende von Mitarbeitenden umfasst.48 Etwas Vergleichbares gibt es in der Schweiz nicht; viele der ursprünglich als diakonische Werke entstandenen sozialen Institutionen sind inzwischen von der öffentlichen Hand übernommen worden. Auch gibt es keinen nationalen Zusammenschluss diakonischer Werke.49 Davon, dass die diakonischen Institutionen zusammen das Gewicht von so etwas wie einem eigenen Wohlfahrtsverband hätten, kann nicht die Rede sein.

Auch wenn es uns nicht darum geht, uns von anderen Ausprägungen diakonischer Praxis und theologischer Diakonie-Reflexion in anderen Kontexten grundsätzlich abzugrenzen, sind wir uns doch bei der Ausarbeitung der folgenden Kapitel je länger je mehr bewusst geworden, wie sehr die institutionelle Realität und die gesellschaftliche Praxis, die uns umgibt, unsere Perspektive prägt. Neben der im Vergleich mit Deutschland völlig andersartigen Diakonielandschaft gehört dazu, dass wir in einem Land leben, das zwar weitgehend säkularisiert und zunehmend religiös pluralistisch ist, aber immer noch stark von einer christlich-volkskirchlichen Tradition geprägt wird. Es mag durchaus sein, dass z. B. vor dem Erfahrungshintergrund osteuropäischer Diakonie, die noch stark unter den Nachwehen eines jahrzehntelangen, militant atheistischen gesellschaftlichen Kontextes steht, ein stärkeres Bedürfnis nach einer sich dezidiert christologisch begründenden und vom nichtchristlichen Kontext abgrenzenden Diakonie besteht. Insofern ist unsere Perspektive zweifellos durch unseren Kontext bestimmt, der nicht für alle anderen repräsentativ und normativ sein kann.

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