Christoph Sigrist - Diakonie - eine Einführung

Здесь есть возможность читать онлайн «Christoph Sigrist - Diakonie - eine Einführung» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Diakonie - eine Einführung: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Diakonie - eine Einführung»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Mit diesem Band legen die Autoren eine Einführung in die Diakonie als Praxis sozialen Helfens vor. Auf dem Hintergrund biblischer Grundlagen und kirchengeschichtlicher Entwicklungen erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit theologischen Begründungen diakonischen Handelns. Die Autoren gehen von einer dezidiert schöpfungstheologischen Position aus, die anerkennt, dass helfendes Handeln ein allgemein-menschliches Phänomen ist, das zwar zum christlichen Glauben gehört, aber keine christliche Spezialität darstellt. Ein ausführliches Kapitel widmet sich Aspekten diakonischer Ethik und bietet Orientierungspunkte für helfendes Handeln heute.

Diakonie - eine Einführung — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Diakonie - eine Einführung», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

3.2.8 Zu Geschichte und Bedeutungsinhalten des Begriffs «diakonein»

Die Bedeutung, die unterschiedliche exegetische Positionen dem griechischen Begriff diakonia bzw. diakonein zuschreiben, hat Auswirkungen auf das Verständnis dessen, was Nachfolge, Nächstenliebe, Gemeindeordnung und kirchliche Ämter ausmacht.138

Nach Hermann Wolfgang Beyer bezeichnet diakonein das Dienen im Sinne von Tischdienst, bei Tisch aufwarten. Von diesem nach seiner Auffassung im profanen Griechisch verankerten Grundverständnis leitet Beyer alle anderen Bedeutungen ab. Er vertritt eine seines Erachtens spezifisch neutestamentliche Bedeutung von diakonein, indem er diesen Begriff von den jüdischen und griechischen Vorstellungen abgrenzt und als Ausdruck eines spezifisch christlichen Liebesdienstes versteht.139

Eduard Schweizer interpretiert im Anschluss an das Verständnis von Beyer Diakonie als Grundstruktur der christlichen Gemeinde und als Grundbegriff für kirchliche Amtsformen ganz generell. Er weist darauf hin, dass es für das, was wir «Amt» nennen, im Neuen Testament kein anderes Wort gibt als Diakonie. «Das heisst also, dass die Dienste in der Gemeinde sehr wohl unterschieden werden, auch als ‹Lehre, Fürsorge, Aufsicht usw.› bezeichnet werden können, dass aber kein Wort existiert, das die Gruppe der geordneten oder besonders wichtigen Dienste von den anderen abhebt.»140

Im Blick auf die feministische Diskussion sind in diesem Zusammenhang zwei Entwürfe zu nennen. Luise Schottroff untersucht den sozialgeschichtlichen Hintergrund der Wortverwendung von diakonein und stellt fest, dass damit im ausserbiblischen Bereich fast durchweg niedrige, unselbständige |78| Versorgungsarbeiten für Höhergestellte gemeint sind. Dass dieser Begriff, der eine niedrige Versorgungsarbeit bezeichnete, ausgewählt wurde, um in den christlichen Gemeinden als Schlüsselbegriff die leitenden Funktionen zu bezeichnen, zeigt ihrer Meinung nach eine grundlegende Patriarchatskritik: «Nicht Frauen mussten lernen, Füsse zu waschen, sondern die freien Männer. Und sie mussten lernen, Frauen die Teilhabe an Macht und Autorität zuzubilligen. Der neutestamentliche Begriff von Diakonie ist fundamental patriarchatskritisch.»141

Elisabeth Schüssler Fiorenza versteht mit Bezug auf Beyer unter diakonein materielle Dienste im Sinne des Tischdienstes oder andere niedrige Dienste. Trotz der Kritik an der kulturellen und religiösen Sozialisierung von Frauen «zu sich selbstaufopfernder Liebe und zu selbstlosem Dienst für andere» hält sie den Begriff Dienst (diakonia) für die Bezeichnung von kirchlichen Amtsfunktionen immer noch für ein «kraftvolles Symbol für christliche Feministinnen und Feministen».142 Sie will den Begriff «für eine kritische Infragestellung und Herausforderung der Strukturen der Herrschaft»143 wiedergewinnen. Diakonie als «kritische Kategorie» bestätigt patriarchalische Statusstrukturen oder Privilegien nicht, gerade nicht im Blick auf das kirchliche Amtsverständnis. «Amt darf nicht mehr als ‹Dienst› oder als ‹Jemandem-Aufwarten› gedeutet werden, sondern sollte als ‹Gleichheit von unten her› verstanden werden, eine Gleichheit mit all denen, die für Überleben, Selbstliebe und Gerechtigkeit kämpfen.»144

Der Praktologe Hans-Jürgen Benedict hat in den vergangenen Jahren den Ansatz des australischen Theologen John N. Collins (1990) in die deutschsprachige Diakoniediskussion eingebracht.145 Collins weist überzeugend nach, dass das Begriffsfeld ‹dienen› durch die diakonische Praxis der Diakonissen und Diakone von Kaiserswerth und Bethel seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Charakterisierung wahrer christlicher Existenz hochstilisiert wurde zum Dienst als Lebenshingabe. Wilhelm Brandts Studie «Dienst und Dienen im Neuen Testament» (1931) sowie der Artikel von Hermann W. Beyer zu diakonein im Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament (1935) haben diese Interpretation als allgemein gängige Auffassung von Diakonie bis heute nachhaltig geprägt. Während üblicherweise der allgemeine Gebrauch von diakonein im Profangriechischen mit |79| dem Aufwarten bei Tisch interpretiert und diese Tätigkeit mit einem niedrigen sozialen Status verbunden wird, stellt Collins drei verschiedene Bedeutungen dieses Begriffs fest:

Dienst im Sinne des Überbringens einer Botschaft durch einen Vermittler, Sprecher oder Kurier;

Dienst im Sinne einer Tätigkeit als Agent oder Medium;

Dienst im Sinne des Aufwartens bei Tisch.

Die gemeinsame Grundbedeutung ist die Vermittlung, das Go-Between. Dienende im Sinne von diakonein sind also Mittelsleute.

Es ist das Verdienst der Theologin Anni Hentschel, diesen Ansatz von Collins in neuster Zeit weiterentwickelt zu haben. Aus der Untersuchung der jüdisch-hellenistischen Schriften zwischen 400 v. Chr. und 100 n. Chr. ergeben sich nach Hentschel folgende Resultate:146 Anstelle von «Vermittlung» (John N. Collins) ist die «Beauftragung» als wichtigster Aspekt des Wortfeldes diakonein festzuhalten. Die Wortgruppe bezeichnet grundsätzlich nicht die niedrige Hausarbeit oder den Tischdienst, der von Frauen und Sklaven ausgeführt wurde. Aus der Verwendung des Begriffs geht nichts über Geschlecht, Stand oder Autorität der handelnden Subjekte hervor. Zunächst ist einfach eine Tätigkeit im Blick, die im Auftrag einer Person, einer Gottheit oder aus der Verpflichtung gegenüber einer Idee heraus erfolgt. Das Ansehen der beauftragten Person ist durch den Auftraggeber oder die Beauftragung gegeben. «Für die Exegese der neutestamentlichen Belegstellen ist zentral, dass eine Bezeichnung christlicher Missionare mit dem Titel diakonos nicht ausgehend von einer Grundbedeutung im Sinne eines Tischdienstes erklärt werden muss, […] sondern sie vielmehr unmittelbar als Gottes Beauftragte zur Verkündigung des Evangeliums ausweist.»147

Zusammenfassend können wir folgende Entwicklung im Verständnis des Begriffs diakonein beobachten:

In der vor allem durch die Geschichte der Diakonissenhäuser und diakonischen Ausbildungsstätten geprägten traditionellen Auffassung wird Diakonie als (Liebes-)Dienst interpretiert, der in der Nachfolge Jesu bis zur Selbstaufopferung zugunsten der Bedürftigen führt. Das Neue im Begriff Dienst liegt nach Hermann W. Beyer darin, «dass Jesus nach Mk 10,45 und Mt 20,28 nicht bei dem Bilde des Tischdienstes bleibt, dass diakonein hier auch nicht nur zusammenfassender Ausdruck aller helfenden Liebestätigkeit am Nächsten ist, sondern als Vollzug eines |80| ganzen Opfers, als Hingabe des Lebens verstanden wird, die ihrerseits Inbegriff des Dienens, des Für-die-anderen-da-Seins im Leben und Sterben ist. Damit erreicht der Begriff des diakonein seine letzte theologische Tiefe.»148 Hier geht es um Diakonie als Liebesdienst.

In der von John N. Collins 1990 publizierten Dissertation und ihrer Vermittlung im deutschsprachigen Raum durch Hans-Jürgen Benedict wurde die vermittelnde Tätigkeit beim Begriff diakonein besonders betont: «The Go-Between»,149 das Dazwischen-Stehen bekam grundlegende Bedeutung für die Tätigkeit des diakonos. Hier geht es um Diakonie als Vermittlung.

Die neusten Untersuchungen von Anni Hentschel lassen erkennen, dass der Begriff diakonein «in der Regel eine Beauftragung bezeichnet, die den Beauftragten in ein Beziehungsverhältnis zwischen Auftraggeber und Adressaten einordnet, welches hierarchisch strukturiert ist und häufig eine Vermittlungsfunktion dahingehend nach sich zieht, dass der Beauftragte eine Sache oder Nachricht an die Adressaten überbringen muss».150 Hier geht es um Diakonie als Handeln kraft einer Beauftragung durch Gott, wobei dieses Handeln im Neuen Testament meist nichts mit sozialem Helfen zu tun hat, sondern eher mit Verkündigung und Gemeindeleitung, also in die Nähe des Apostolats zu stehen kommt. Mit den Worten von Hentschel: Die Wortanalyse in den späteren Schriften des Neuen Testaments «zeigt, dass diakonia und seine Derivate dort auffallend häufig die Übermittlung der christlichen Botschaft im Auftrag Gottes bzw. der Kirche an die Menschen bezeichnen. Sowohl Paulus selbst als auch ortsansässige Gemeindeleiter können in dieser Funktion als Diakonoi bezeichnet werden. Die Weiterführung dieses bereits bei Paulus belegten Sprachgebrauchs führte dazu, dass sich in den Gemeinden mit der Zeit diakonos zu einem Amtsbegriff entwickelt hat, mit dem eine Leitungsfunktion bezeichnet wird, die insbesondere die Verantwortung für die Verkündigung umfasst.»151

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Diakonie - eine Einführung»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Diakonie - eine Einführung» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Diakonie - eine Einführung»

Обсуждение, отзывы о книге «Diakonie - eine Einführung» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x