Robert de Taube - Das offene Versteck

Здесь есть возможность читать онлайн «Robert de Taube - Das offene Versteck» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das offene Versteck: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das offene Versteck»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Im Jahre 2018 kamen in Kentucky, USA, drei Audio-Kassetten ans Licht. Auf ihnen schildert der jüdische Landwirt Robert de Taube (1896 – 1982) aus Ostfriesland seine Überlebensgeschichte. Während die Deportationszüge von Berlin nach Auschwitz rollten, fand er Versteck in den Straßen der Reichshauptstadt und den Waggons der Stadtbahn. Er fuhr kreuz und quer durchs Liniennetz bis hin in die Vororte Beelitz und Bernau, handelte mit Gemüse, Obst und Kleidung, arbeitete als Gärtner und wechselte ständig seinen nächtlichen Unterschlupf. Im Villenviertel von Grunewald fand er seine beste Bastion. Eine NS-Funktionärin verliebte sich in ihn. Ohne mutige Helfer hätte er nicht überlebt.
Nach der Befreiung 1945 wollte Robert de Taube sofort zurück auf seinen Gutshof bei Wilhelmshaven, der Kampf um die Wiedererlangung des vom NS-Staat geraubten Eigentums lag vor ihm. Sein Bericht zeugt von Klugheit und Glück in den Zeiten des Holocausts – und vom Preis, die permanente Wachsamkeit vor der SS und das Bleiben im Land der Täter forderten. Robert de Taube hat uns einen einzigartigen Beitrag zum Verstehen von «Heimat» vermacht.
Hartmut Peters hat das Interview ediert und mit einer Einleitung versehen.

Das offene Versteck — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das offene Versteck», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

(© Sammlung Peters, Wilhelmshaven)

Während des Ersten Weltkriegs, in dem auch seine Söhne kämpften, ersteigerte Samuel de Taube nach einem öffentlichen Bieterverfahren von den Erben des Bremer Consuls Wilhelm Fehrmann für 720.000 Mark das landwirtschaftliche Kronjuwel der gesamten Region - das Horster Grashaus, drei Kilometer westlich von Neustadtgödens gelegen. Das Landgut besaß ein im Jahr 1880 erbautes, stattliches Herrenhaus und mit 75 Metern die längste Scheune Ostfrieslands. Es verfügte über eine Wirtschaftsfläche von 160 Hektar und weitere Zupachtungen. Samuel de Taube trat am 1. Mai 1918, dem Datum der Nutzungsübernahme, hiermit in die Fußstapfen des weit über die Grenzen Ostfrieslands und Oldenburgs als Pferdezüchter und Lieferant für Militärpferde bekannten Landwirts Eduard Daun (1853 – 1914), der vorher als Pächter das Grashaus bewirtschaftet hatte. Die Domäne blickte auf eine Geschichte zurück, die bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann – und gehörte jetzt einem Juden. Zum Zeitpunkt des Erwerbs betrieb Samuel de Taube nach wie vor einen weitreichenden Viehhandel. Der große landwirtschaftliche Besitz war insbesondere für die Aufmästung des in der Vegetationsperiode auf Weide gehaltenen Viehs ideal und ermöglichte gleichzeitig auch die Zucht von Vieh und Pferd. Der Landwirt und Händler war zum erfolgreichen Agrarunternehmer geworden und zu diesem Zeitpunkt bereits 63 Jahre alt. Samuel de Taube tätigte diese gewaltige Investition nicht allein deshalb, um seiner Leidenschaft der Optimierung landwirtschaftlicher Abläufe und der Zucht auf einem idealen Gelände zu frönen, sondern weil er dachte, dass der Familienbetrieb bei seinen Söhnen Ernst und Robert in guten Händen liegen würde.

Das Ensemble Horster Grashaus in einer Luftaufnahme von 1992 Sammlung - фото 7

Das Ensemble Horster Grashaus in einer Luftaufnahme von 1992

(© Sammlung Hinrichs, Friedeburg)

II. Robert de Taube und das Horster Grashaus

Robert de Taube besuchte bis 1906 die jüdische Volksschule in Neustadtgödens, die zu diesem Zeitpunkt knapp 20 Schüler aufwies. Wie er selbst erzählte, schwänzte er, bis die Sache schließlich aufflog, mit Unterstützung eines Knechts des Vaters häufig den Unterricht in der Volkschule, um lieber den Vormittag auf den Weiden zu verbringen. Anschließend trat er in die Sexta des Wilhelmshavener Kaiser-Wilhelms-Gymnasiums ein. Dort machte ihm der Lateinunterricht aber so große Schwierigkeiten, dass ihn der Vater auf die Oberrealschule schickte. Nach einem Konflikt mit einem Lehrer musste er 1912 diese Schule verlassen und machte seinen Abschluss 1914 auf der Oberrealschule in Oldenburg, wo er im Haus des Landesrabbiners David Mannheimer Kost und Logis hatte. Durch ständige Mithilfe und Beobachtung lernte er auch in den Jahren danach von der Pike auf alle Facetten des Berufs des Landwirts kennen und besuchte zusätzlich die Berufsschule in Wilhelmshaven. Seine Militärzeit während des Ersten Weltkriegs absolvierte er von Herbst 1916 bis Ende 1918, unter anderem bei einem Garderegiment in Berlin.

Anfang der 1920er Jahre verpachtete Samuel de Taube das Horster Grashaus an Robert und dessen sieben Jahre älteren Bruder Ernst, der ebenfalls eine Ausbildung zum Landwirt durchlaufen hatte. Ernst hielt sich meist in Wilhelmshaven auf, regelte im Wesentlichen die geschäftlichen Abläufe und führte zusammen mit dem Bruder Kurt, einem Kaufmann, ein gemeinsames Kontor mit einer Sekretärin im Souterrain der Adalbertstraße 34. Kurt besaß direkt daneben, in der angrenzenden Viktoriastraße 10, ein Haus, in dem er auch wohnte. Als Hauptlandwirt zog Robert zusammen mit seinem Vater nach Horsten, während die Mutter wegen des höheren Wohnkomforts das Wilhelmshavener Haus dem rustikalen Gutshaus vorzog. Dieses besaß nämlich nur eine stinkende Außentoilette neben der Scheune, ein zweisitziges Plumpsklo mit beweglichem Kindersitz. Das Frischwasser musste mit der Handpumpe gefördert werden. 4

Bereits 1923 erhielten die „Gebr. de Taube“ bei der „Friesenwoche Leer“ ein Diplom „für hervorragende Leistungen“ verliehen. Es folgten Zertifikate der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (1927) sowie eine ganze Reihe von Auszeichnungen durch das Ostfriesische Stutbuch e.V. Norden für die Zucht des ostfriesischen Warmblutpferdes. Das Horster Grashaus galt selbst in der NS-Zeit noch als Musterbetrieb und wurde bei der landwirtschaftlichen Ausbildung vorgeführt. Samuel de Taube kaufte um das Jahr 1930 herum außerdem das Gut Cospa von 120 Hektar bei Eilenburg in Sachsen und ließ es ebenfalls unter Mithilfe seiner Söhne bewirtschaften. Im Juli 1932 brannte durch plötzliche Selbstentzündung der Heumassen die Scheune des Grashauses völlig ab, einige Kälber kamen um. Das Wohnhaus konnte durch Einsatz der Feuerwehren gerettet werden. 5Umgehend erfolgte der Neuaufbau.

Ein Grund für den großen Erfolg des Grashauses war neben dem agronomischen Wissen, dem Gespür für die Bedürfnisse der Märkte und der soliden betriebswirtschaftlichen Führung sicherlich auch, dass die de Taubes es vermochten, besonders qualifizierte Mitarbeiter an sich zu binden, die häufig Jahrzehnte lang bei ihnen arbeiteten. Sie schreckten auch selbst vor keiner körperlich harten Arbeit zurück, schnackten meistens Plattdeutsch und blieben trotz des Wohlstands volkstümlich in Auftreten und Kleidung. Am frühen Morgen nahmen alle, also auch Samuel und Robert de Taube, in der „Stube“ des Gutshauses ein kräftiges Frühstück ein, bei dem auch das jeweils folgende Tagewerk besprochen wurde. In den Vorkriegsjahren arbeiteten auf dem Grashaus neben den beiden Wirtschafterinnen drei Mägde, die für das zweimal täglich anfallende Melken und die allgemeine Sauberkeit zuständig waren, sowie fünf Knechte beziehungsweise Landarbeiter. Vorabeiter war Harm Eilers, der insgesamt über 50 Jahre im Dienste der de Taubes stand. Mägde und Landarbeiter wohnten teilweise in Verschlägen in der Scheune.

Die Scheune des Horster Grashauses mit dem Pferdestall im Mai 1971 Sammlung - фото 8

Die Scheune des Horster Grashauses mit dem Pferdestall im Mai 1971

(© Sammlung Pohl, Lexington, Kentucky)

III. Die Nationalsozialisten bekommen die Macht

Die politischen Ver­änderungen im direkten geografischen Umfeld konnten den de Taubes nicht verborgen bleiben. Bei den Reichstagswahlen vom Mai 1924 erzielte der „Völkisch-Sozialer Block“ (VSB), ein aggressiv antisemitisches Bündnis der sich formierenden Nationalsozialisten mit den Deutschvölkischen zur Zeit der Festungshaft Hitlers, im Kreis Wittmund den republikweiten Spitzenwert von 46,4 Prozent der Stimmen. Die ebenfalls antisemitische DNVP kam auf 14,6 Prozent. In Horsten, zu dem das Horster Grashaus gehörte, stimmten 75, im angrenzenden Gödens 80,2 und in Friedeburg sogar 94,5 Prozent für den VSB.

Die Antisemiten fassten in Neustadtgödens, an das das Grashaus sozial stärker angebunden war als an Horsten, nicht so früh und breit Fuß wie in den westlichen Nachbardörfern, in denen das Landvolk dominierte. In Neustadtgödens lebten noch Reste des angestammten Kleinbürgertums, aber auch viele nach Wilhelmshaven orientierte Arbeiter; „nur“ 38 Prozent stimmten 1924 für den VSB. In diesem Jahr trat in Neustadtgödens der spätere „NSDAP-Reichsredner“ Johann „Jann“ Blankemeyer (1898 – 1982) aus Hude auf. Auf Plattdeutsch erreichte er die Zuhörer mit seinen antisemitischen Tiraden. 6Der „Anzeiger für Harlingerland“ des Verlegers Enno Mettcker, der im Landkreis Wittmund eine Art Pressemonopol besaß, unterstützte redaktionell die extreme Rechte seit dem Anfang der Weimarer Republik. Die Zeitung verfolgte hier dieselbe publizistische Tendenz wie das ebenfalls Mettcker gehörende „Jeversche Wochenblatt“, das das Amt Jever agitierte. Die politische Situation in Neustadtgödens kann bis zum Beginn der Wirtschaftskrise 1929 dennoch als demokratisch bezeichnet werden. Bei der Landtagswahl von Mai 1928 bekamen die Parteien dieses Spektrums eine deutliche Mehrheit, aber in Horsten, wenige Kilometer weiter, lag 1928 die NSDAP bereits bei 56,2 Prozent.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das offene Versteck»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das offene Versteck» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Robert Silverberg - Das Land der Lebenden
Robert Silverberg
Robert Silverberg - Das Ultimatum
Robert Silverberg
Robert Silverberg - Das Buch der Veränderungen
Robert Silverberg
Robert Masello - Das letzte Relikt
Robert Masello
Robert Silverberg - Das Urteil der Fremden
Robert Silverberg
Robert Sheckley - Das geteilte ich
Robert Sheckley
Robert Korn - Das Meer
Robert Korn
Gabriele Bärtels - Das beste Versteck
Gabriele Bärtels
Doree Valerie - Das offene Geheimnis
Doree Valerie
Robert Kurz - Das Weltkapital
Robert Kurz
Roberto Simanowski - Das Virus und das Digitale
Roberto Simanowski
Отзывы о книге «Das offene Versteck»

Обсуждение, отзывы о книге «Das offene Versteck» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x