David V Tulman - Mit der Kraft zu lieben

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Die außergewöhnliche Autobiografie David Tulmans beschreibt ein Leben zwischen
kabbalistischer Mystik, sozialer Revolution und persönlicher Sinnsuche in den Wirren
des 20. Jahrhunderts, in der k.u.k. Monarchie, dem Spanischen Bürgerkrieg, den NS-
Vernichtungslagern und dem neuen Staat Israel. Ungarn, Deutschland, Frankreich,
Spanien, Israel – das sind die Stationen einer bedingungslosen Suche nach Mensch-
lichkeit und Toleranz in einer bedrohlichen Zeit. Das Leben des Rabbiners und Kantors
David Tulman fasst die Vielfalt und Tragik des jüdischen Schicksals in leuchtende und
eindrucksvolle Bilder und zeichnet einen Weg des Lichts zu den "Messianischen Zei-
ten" der religiösen Verbrüderung. Beeindruckend ist dabei vor allem auch die Sprache,
die in schlichten, archaisch anmutenden Sätzen eine einzigartige Existenz vor uns
hinstellt, in der sich die orthodoxe Glaubensbegeisterung mit der Neugier auf die Welt
verbindet. Ein unzeitgemäßes, ein bedeutendes Buch.

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Mit ruhigen Schritten verließ sie das Haus. Mutters Mut bewundernd dachte ich, sie brauche jetzt den Schutz ihres Sohnes zwischen all diesen Männern mit großen Säbeln! Ich eilte ihr nach.

“David, geh heim! Dein Platz ist neben deinem Vater.”

“Nein, Mamme! Ich bleibe bei dir, ich werde dich vor all diesen bösen Männern beschützen!”

Wie kann ich nur beschreiben, was ich sah, als die Tür des Wirtshauses sich öffnete: Viele, viele Kerzen flackerten. An langen, weiß gedeckten Tischen, gehüllt in Tabakrauch, saßen lauter Könige. Sie hatten goldene Kordeln auf ihrer Brust, goldene Knöpfe, Epauletten und Hosennähte. Für mich sahen sie alle wie Kaiser Franz-Josef aus, von dem ein Bild an der Wand hing. Viele trugen wie er stolze Schnurrbärte, bei denen man die Spitzen sogar zwischen Daumen und Zeigefinger rollen konnte. Sie waren beängstigend schön! Es roch um sie herum nach Leder, nach Pferden und nach Wein.

Meine Courage schmolz. Ich rutschte hinter Mutters Rockfalten, um unbemerkt mit ihr in die Küche zu gelangen. Mein Versteck war nicht gut; zwei große Arme eines Riesen streckten sich aus und erwischten mich bei meinem Päis.

“Kuckt mal, was ich da erwischt habe, ein kleiner Jud!” Er hob mich hoch in die Luft, dass alle mich sahen und lachte dazu.

“In deinen langen Locken wird es aber vor Läusen wimmeln!”

Ich war entsetzt und hilflos, das Weinen wollte mir kommen, aber ich schrie empört mit meiner kräftigen Stimme von der Höhe herunter: “Meine Päis sind ein Gottesgesetz! In Gottes Gesetzen gibt es keine Läuse! Aber ihr, die ihr alle ausseht wie Könige, ihr werdet sicher welche unter euren Käppis haben!” So, ich hatte meine Meinung gesagt. Sie fingen alle laut an zu lachen, es schallte wie eine Flut durch den Saal. Der König dieser Könige hob seine Hand und es wurde still.

“Komm mal her, kleiner Jud!”

– Und ich wurde vor ihm auf den Tisch gestellt.

“Du hast aber Courage! Bravo! Hier hast du meinen Kopf, für jede Laus, die du findest, bekommst du eine Silberkrone!”

Amüsiert trugen einige Offiziere noch mehr Kerzen herbei, um diese Szene genau zu beleuchten, und der König dieser Könige beugte sein Haupt vor mir. Den Schrecken und die Angst, die ich da bekam, kann ich gar nicht beschreiben.

“Ich kann nichts finden, ich habe nie eine Laus gesehen!”

Die Augen des Königs schauten mich listig an. Sie schienen zu sagen: “Meinst du, dass ein verlauster Jude sie nicht kennt?”

Aber seine Worte klangen anders: “Wenn du mal Soldat bist, wirst du sie kennenlernen. Los, such’ gut!”

Meine Hände gingen wirklich auf seinem Kopf suchen und am Rande seiner beginnenden Glatze fand ich eine Schuppe.

“Na, da hast du schon etwas gefunden.”

“Es gibt noch mehr davon.” Wieder hallte das Lachen laut. Aber jetzt wuchs mein Eifer.

Da sagte der König wörtlich: “Wenn man dir den Kopf Kaiser Franz-Josephs geben würde, könntest du Baron Rothschild werden. Der Kleine wird mich ruinieren, die Reihe ist an euch meine Herren!” Ich wurde von Kopf zu Kopf gereicht, man aß und trank derweil, und ein jeder amüsierte sich mit seiner “Entlausung”. Sie haben mich vieles gefragt und ich habe mit Courage geantwortet. Ich glaube, es hat mir schon damals nicht an Humor gefehlt. Nur zu essen habe ich nichts angenommen. So erhielt ich jedesmal eine Silberkrone. Wie war es leicht, unter Königen reich zu werden! So bin ich trotz meiner “Barfüße” über die langen Tische der Könige hingeschritten.

Das Mahl wurde dann beendet. Meine Augen suchten Mutter. Sie stand jetzt an der Küchenschwelle und hatte natürlich alles beobachtet.

Ich schrie begeistert zu ihr hinüber: “Mamme, jetzt haben wir genügend Geld, um Fleisch zu kaufen. Ich werde nie wieder eine Katze zum Sabbat schlachten wollen!”

Mutter behielt ihr seltsam trauriges Lächeln und verschwand in der Küche. Alle meine Freude stürzte plötzlich in sich zusammen, ich wusste nicht warum. Vielleicht hatte dieses Spiel etwas Erniedrigendes, weil wir Juden waren? Meine Taschen waren gefüllt mit Silbermünzen und ich überlegte ernsthaft, ob ich sie nicht alle zurückgeben sollte? Aber niemand kümmerte sich mehr um mich. Was sich dann begab, weiß ich nicht, aber ich denke, dass in einer Anwandlung von Sentimentalität für den kleinen Jungen, der kein Katzenfleisch mehr am Sabbat essen wollte, Geld gesammelt wurde.

Der General ließ Mutter rufen.

“Kommen Sie ruhig, Sie brauchen sich nicht zu fürchten!”

Vor Mutters Augen legte er einen kleinen Berg von “Goldstücken” auf den Tisch. Mutters Lippen zitterten. Sie rührte das Geld nicht an.

“Nehmen Sie! Nehmen Sie ruhig, gute Frau, wir geben es von Herzen. Ihr Sohn hat uns alle großartig amüsiert. Wenn er weiter mit so viel Eifer Läuse auf den Köpfen sucht, wird er einmal ein großer Philosoph oder Bankier werden.”

Sein Lachen schallte wieder durch den Saal.

Im Offizierskorps waren die Söhne der ungarischen Aristokraten und Großgrundbesitzer, sie kannten keinen Hass gegen Juden; wir waren ihnen nur eine seltsame, fremde Erscheinung. Ihr Benehmen uns gegenüber war freundlich und altruistisch.

Mutter nahm dann ihr Tüchlein aus der Tasche und legte die Geldstücke hinein. Doch schon hatte sich die Stimmung geändert, man klatschte in die Hände und rief nach Wein und Zigeunermusik. Mamme kam zu mir, nahm fest meine Hand in die ihre, verbeugte sich leicht und wir traten hinaus in die Stille der Nacht.

Eine Versuchung

Draußen im Hof, unter dem freien Himmel, entfaltete Mutter ihr Tüchlein und wir schauten fast erschrocken die noch im Dunkel leuchtenden Goldstücke an. Wir zählten zusammen bis zwanzig.

Dann flüsterte Mutter: “Was wird Vater sagen? Was wird Vater dazu sagen?” Und sie wiederholte es wieder und wieder.

“Mamme, meine Tasche ist auch voll mit Silberstücken!”

Mutter drückte mir liebevoll die Hand. Wir dachten an Vater und wagten kaum, unsere Haustüre aufzumachen. Daheim, welch ein Kontrast: Stille im Zimmer. Frieda und Karoline schliefen schon. Nur eine Kerze brannte auf Vaters Tisch; vertieft in seine Bücher wandte er nicht einmal den Kopf nach uns. Mutter holte einen Stuhl und setzte sich neben Vater. Sie zählte die zwanzig Goldstücke auf den Tisch und sagte dann ganz leise: “David, komm, leg auch dein Geld dazu.”

Da erfasste mich eine Versuchung, nämlich der Gedanke, in der Tiefe meiner Tasche eine Münze zu vergessen. Ich wurde rot vor Scham, aber opferte dann auch diese letzte auf dem Tisch des Hauses. Als ich sie aus der Tasche holte, wurde es mir merklich leichter.

Dann kam eine Stille. Ich kannte das schon, so wie vor einem Gewitter, bevor Blitz und Donner kommen. Vater, ohne ein Wort zu sagen, strich alles Geld von seinem Tisch. Unwürdig fielen die Münzen auf die Erde. Dann erhob er sich und ging auf und ab. Sein riesiger Schatten begleitete ihn an der Wand und beide waren überwältigend, fürchterlich. Ich erschrak vor Vaters Größe und meiner Kleinheit. Mir war, als schritte Vater über alles Geld hinweg.

Da donnerte plötzlich seine Stimme gegen mich:

“Was stehst du da?! Geh schlafen!”

Ganz klein und gebeugt bin ich ins Bett geschlichen, welches ich damals noch mit Mutter teilen durfte. Es zitterte in mir und weinend kam das Abendgebet heraus.

“Lauter!” schrie Vater. “Ich höre nichts! Du stiehlst die Worte! Gott hat das Recht auf ganze Gebete!”

Meine Freude, mein Eifer, meine Erwartungen und Hoffnungen, alles stürzte zusammen. Ich erinnerte mich der Versuchung. Sie kam für ein einziges Stückchen Geld und Vater verachtete sie alle. Mein Weinen wurde sehr bitterlich. Wäre ich doch fast ein Sünder geworden! Nach so viel Courage, Aufregungen und Arbeit war nichts geblieben und Vaters Schatten an der Wand schien auch meine letzten Hoffnungen zu vertreiben.

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