Achim Albrecht - Visitors - Die Besucher

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Eine obskure Internet-Gruppe, die Mutproben ins Netz stellt.
Menschen werden gestalkt, Wohnungen 'besucht'.
Es gibt keine Grenze.
Kameras fangen das Geschehen ein.
Dann ein erstes Opfer.
Das Geschehen gerät außer Kontrolle.
Einer der 'Besucher' wird in den Strudel aus Verdacht und Verfolgung gerissen.
Die Schlinge zieht sich zu.
Unaufhaltsam.
Ein Psychothriller, der mit Urängsten spielt, der atemlose Spannung erzeugt und den Leser nie aus seinem Griff lässt.
Erwarten Sie das Unerwartete.

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Die Dokumentation des Fernsehsenders hieß „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“ und verkürzte die Tötungen zu der von Mitleid getragenen, aus einer tiefen seelischen Erschöpfung geborenen Euthanasie. ‚Burn-out‘ war das Modewort der Saison, lediglich überflügelt von ‚Stress‘. Die Dreharbeiten wurden in dem Bewusstsein genehmigt, dass man mit dem Aufdecken alltäglicher Gewalt gegen Ältere ein dringend der Lösung harrendes Problem identifiziert habe. Der Todesengel war eine bestens geeignete Person die Mischung aus emotionaler Leere, täglich neu erlebten Frustrationen und kaum kontrollierbarer Gereiztheit zu verkörpern. Natürlich konnte man die Handlungsweise nicht für Gut heißen, aber verstehen, ja verstehen konnte man sie. Wieder ein Täter, der zugleich Opfer war. Wieder ein Schlachtopfer herzloser Abläufe, diktiert von Einsatzplänen, Pflegehandbüchern, Uhren, Vorgaben und Verwaltungsarbeit.

Niemand wusste von den verschwundenen Gegenständen, die die attraktive Pflegerin mit geduldigem Lächeln oder einem verstohlen zugefügten Schmerz von den Pflegebedürftigen erpresste. Uhren, Geld und Wertpapiere. Es gab nichts, was sie verschmäht hätte, denn sie hatte Zukunftsvisionen, für die sie Geld benötigte. Niemand schenkte den weinerlichen Geschichten der Alten Glauben, die in Angstzustände verfielen, wenn sie der Pflegerin ansichtig wurden und erstarrt verstummten, wenn sie ihnen begütigend über die fahlen Wangen strich, während ihre Augen ihnen den nahen Tod verhießen.

Sie achtete sorgfältig darauf, sich vor dem Verabreichen der Todesspritzen eine Unterschrift unter vorbereitete Dokumente geben zu lassen, die Vermächtnisse für sie aussetzten. Unglück­licherweise konnte sie davon nie Gebrauch machen, da die Erben eine listige Bande raffgieriger Erbschleicher waren, die unter dem Deckmantel familiärer Fürsorge Nachtschränkchen und Schubladen durchwühlten und jeden Ring und jede Brosche beim Namen riefen.

Mehrfach erregte sie den Argwohn spitzzüngiger Verwandter, die mit immer neuen Forderungen das Personal piesackten und sich mit der verschwörerischen Übergabe einer Packung Kaffees oder einer Schachtel Pralinen der besonderen Dienstfertigkeit einer Fachkraft versichern wollten.

Neulich habe die Großmutter noch eine größere Geldsumme in ihrem Nachttisch verwahrt, äußerte eine picklige Göre mit abgeknabberten Fingernägeln und einem penetrant brombeerfarbig geschminkten Mund. Sie riss die Augen auf und ließ die unausgesprochene Anschuldigung im Raum schweben. Wo denn wohl die Brosche abgeblieben sei, fragte zögernd ein wohlerzogener Mann, der älter wirkte als seine Mutter, die zu jedem seiner Besuche ihrer Fesseln entledigt und frisiert wurde. Seine Finger beschrieben einen Halbkreis und er erläuterte umständlich die Porzellanarbeit, die seiner Mutter so viel bedeutete. In Wirklichkeit bedeutete die Brosche dem Wrack aus gelblichen Hautfalten und porösen Knochen nichts, denn sie hatte sich in bunten Träumen verloren, in Welten, die nur Psychopharmaka auslösen konnten, in weit entfernten Welten, die ein Lächeln auf ausgetrocknete Lippen zauberten. Lange nachdem sich der Sohn mit einer liebevoll hilflosen Geste verabschiedet hatte, würde die alte Frau wieder fahrig und verwirrt in die Realität eintauchen, mit welken Händen um sich tasten und kleine Schreie ausstoßen, weil sie sich erinnerte. Dann wurde es Zeit für die Gurte und die erzieherischen Mittel, um sie in den Griff zu bekommen, denn die Abläufe durften unter keinen Umständen gestört werden.

Der Todesengel hatte die Pose der hoffnungslos Überlasteten perfektioniert und schenkte den Angehörigen, die Ihre Unsicherheit hinter einer Mischung aus Aggressivität und Hilflosigkeit verbargen, achselzuckende Sympathie. Sie entkrampfte deren schlechtes Gewissen mit beruhigenden Bemerkungen, die sie mit Anteil nehmender Schwermut und einer Portion Fachbegriffe würzte. Wie ein verständiger Dozent berührte sie verspannte Arme und drehte starre Rücken in die Richtung eines Zimmers, in denen Bewohner wie mumifizierte Puppen saßen und lagen, einige geschäftig murmelnd, andere mit abwesendem Blick. Sie verstand sich auf die Erläuterung der Krankheitsbilder, die das Alter mit sich brachte und warb für Verständnis, dass die flehentlichen Bitten der Alten, ihre Wahnvorstellungen und Erpressungsversuche Teil eines normalen Ablaufes waren, dem man mit Nachsicht und einer gnädigen Ignoranz begegnete.

Sämtliche Klagen über Misshandlungen und Vernachlässigungen seien widerlegbar. Dabei pflegte sie gewichtig auf das Pflegehandbuch zu klopfen, dessen Standards peinlich genau eingehalten würden. Allein die Wahrung der Würde der ihnen Anvertrauten sei entscheidend, weshalb man den Pfleglingen so viel Freiraum gewähre wie nur irgend möglich. Mit einem peinlich berührten Gesichtsausdruck räumte sie dann ein, dass diese Zugeständnisse auch zu Gefährdungen führen können. Friedliches Spiel könne zu kreischendem Zank ausarten. Manche Bewohner nutzten unbewachte Augenblicke, um sich in fremde Zimmer zu stehlen und Gegenstände zu entwenden. Bei einem alten Mann, der seinen Bewegungsdrang auf dem kahlen Stationsflur in langen Märschen auslebte, habe man eines Tages in einem getarnten Schrankwinkel einen Vorrat an Klistieren und Nierenbecken entdeckt, die schon lange als Totalverlust abgeschrieben worden waren.

Zumeist tauchten Wertgegenstände wieder auf, beruhigte sie die Aufgebrachten mit einem Augenzwinkern. Dennoch häuften sich Nerven zehrende Beschwerden, die sie unsicher werden ließen und ihren Spielraum einengten.

Sie wollte die Brosche bei einem Juwelier in einer Nachbarstadt schätzen lassen. Selbstbewusst hatte sie das Schmuckstück als Familienerbstück deklariert und war von dem Stirnrunzeln des glattgesichtigen Juweliers überrascht worden. Mit höflicher Skepsis stellte er Fragen nach der genauen Herkunft der seltenen Preziose, ignorierte mit einem wissenden Hüsteln ihre gestammelten Erklärungen und gab die Kostbarkeit der errötenden Frau ohne weitere Erläuterung zum Wert der Brosche zurück. Mit formvollendeter Geste komplimentierte er sie aus der Enge seines Geschäftes hinaus und gab der schlanken Gestalt den unerwünschten Rat mit auf den Weg, sich doch zuerst über die Eigentumsverhältnisse klar zu werden, bevor sie zu einem Verkauf schritte. Die albernen Glöckchen des Türsignals klingelten noch lange in ihren Ohren und sie musste sich zusammenreißen, um nicht fluchtartig davon zu stürzen.

Mithilfe einer abgewandelten Medikamentengabe vermochte sie es, die Halluzinationen der Heimbewohnerin, die weder ihren umständlichen Sohn noch die Brosche vermisste, zu verstärken und die lauernden Schatten aus den Zimmerecken und Gangkrümmungen zu beschwören, sich mit der weißhaarigen Alten zu befassen, die die Schattenrissdämonen auf sich zukriechen sah und ihre gefesselten Arme vergeblich zu ihrem Schutz nach oben schlagen wollte, bis ihr Herz stehen blieb.

Der Todesengel fand für jeden Patienten die eigene ihm angemessene Behandlung und mehrte mit Disziplin und Fleiß ihre Bargeldbestände und barg herrenlosen Schmuck in einem hübschen Kästchen.

Es waren nicht die Tode der alten Menschen gewesen, die die Untersuchungen auslösten, sondern eben dieses Kästchen und ihre Hände, die sie nicht mehr von ihrem Tun abhalten konnte, nachdem sie einmal von dem Plan erfahren hatten. Ihre Erinnerung an den Vorfall war erstaunlich verschwommen. Sie war nach Hause gekommen wie immer, war übel gelaunt und erschöpft die Treppe zu der Eigentumswohnung hinauf gegangen und hatte den Geruch nach fettigem Essen gegen den Gestank nach gealtertem, lebendem Fleisch eingetauscht. Sie hatte sich unter die Dusche gestellt und sich gewünscht, dass hinter der braunen Tür am Ende des Flurs der geräuschvoll schlafende Männerkörper verschwunden sein möge, der so viel Abscheu in ihr auslöste. Wie immer zögerte sie den Augenblick des Zusammentreffens hinaus und schrie auf, als ihr der Mann, der ihr fremd geworden war, anklagend das geöffnete Kästchen entgegen hielt. Sein irritierter Blick und die fordernde Haltung warteten auf eine Erklärung für den Fund. Er hatte das Geheimfach in dem von den Großeltern vererbten Sekretär entdeckt und bei einer seiner Schnüffelaktionen den Mechanismus ausgelöst, der ihm den Schatz in die Hände spülte. Er hatte Unterschlagung vermutet und Mord gefunden.

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