Achim Albrecht - Das Gorbatschow Vermächtnis

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Eine Reihe unerklärlicher Terroranschläge erschüttert die Welt.
Alle Abwehrmaßnahmen versagen.
Aus unbescholtenen Bürgern werden Mordmaschinen.
Die Zusammenhänge bleiben im Dunkeln.
Wo liegt der Schlüssel?
Ein Mann wird vom Jäger zum Gejagten.
Eine Hetzjagd um die Welt beginnt.
Der Gegner ist mächtig und immer einen Schritt voraus.

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Über dieses Buch

Der Agententhriller ,Das Gorbatschow Vermächtnis‘ webt virtuos ein atemlos spannendes Geflecht aus Intrige, Macht und Skrupellosigkeit, Vergangenheit und Gegenwart – explosiver Lesestoff bis zur letzten Seite.

Achim Albrecht

DAS

GORBATSCHOW

VERMÄCHTNIS

© 2016

Das Gorbatschow Vermächtnis - изображение 1

1. Auflage September 2016

©2016 OCM GmbH, Dortmund

Gestaltung, Satz und Herstellung:

OCM GmbH, Dortmund

Verlag:

OCM GmbH, Dortmund, www.ocm-verlag.de

Produced in Germany

ISBN 978-3-942672-50-4

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.deabrufbar.

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Inhalt

Zitat Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Gehet hin und gießet aus die sieben Schalen des Zornes Gottes auf die Erde! Offenbarung 16:1.

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Über den Autor

Und ich hörte eine große Stimme aus dem Tempel,

die sprach zu den sieben Engeln:

Gehet hin und gießet aus die sieben

Schalen des Zornes Gottes auf die Erde!

Offenbarung 16:1.

Kapitel 1

Rose fühlte sich von ihrer Küche eingeengt. Sie fühlte sich von ihrem Leben eingeengt. Ein bedrängendes Gefühl, das sich nicht abweisen lassen wollte. Alles in ihrem Leben war schäbig und abgegriffen. Es war, als seien die unmodernen Tapeten mit den einfallslosen Blumenmustern, die billigen Holzfurniere der Möbel und die abgetretenen Teppiche, die nicht zueinanderpassen wollten, Relikte einer vertanen Vergangenheit, die die Gegenwart eingeholt hatte.

Rose sah sich um, als hätte sie die kleine Wohnung in London zum ersten Mal mit klarem Verstand gesehen. Sie wischte mit einer ärgerlichen Handbewegung über das fleckige Metall der Dunstabzugshaube. ,Edelstahl‘ hatte der Verkäufer des Küchenstudios in Knightsbridge damals geraunt und genießerisch mit der Zunge geschnalzt, als garantiere die Haube lebenslänglichen Genuss. Damals konnten normale Menschen wie Edgar und Rose Stadtviertel wie Knightsbridge betreten, ohne über Banker, Schauspieler und reiche Ausländer zu stolpern.

Lange vorbei. Alles war lange vorbei. Auch Edgar war Vergangenheit und der Edelstahl hatte, wie zum Trotz, Flecken angesetzt, die durch nichts zu beseitigen waren.

Rose rührte in dem Topf, der auf dem Herd stand. Dampfschwaden schlugen sich auf dem Fenster zum Innenhof nieder und milderten die Fleckenlandschaft auf der Abzugshaube. Risotto. Rose kochte ein Risotto, von dem sie nicht wusste, wer es essen würde. Kochen beruhigte Rose. Sie atmete tief ein und aus, wie sie es in dem Meditationskurs gelernt hatte.

Früher hatte sich Edgar um ihre kleinen Ängste gekümmert aber Edgar war gegangen, als ihre beiden Töchter erwachsen geworden waren. Er hatte keine Erklärung angeboten und Rose hatte keine gefordert. Sie war müde. Das Leben hatte sie müde gemacht. Sie war eine alte Frau von 47 Jahren, die sich ihr Spiegelbild von einer welligen, fleckigen Dunstabzugshaube verzerren ließ, bis es grotesk zerlief und Rose ihren Blick abwenden musste.

Es geschah ihr recht, dachte Rose. Alles war ihr entglitten. Edgar, Eileen und Monica. Sie hatte sich andere Namen für die Kinder ausgesucht, aber Edgar hatte sich durchgesetzt. Edgar hatte sich immer durchgesetzt und Rose hatte geschwiegen. Jetzt schauten sie drei gerahmte Fotos aus besseren Zeiten von der Kommode im Wohnzimmer an. Sie schienen sie ständig anzuschauen, wo immer Rose auch saß.

Rose hatte Phasen, in denen sie zu viel trank und unsinnige Mengen Essen zubereitete. Sie hatte Phasen, in denen sie tagträumte und wieder ,Barbie‘ war, eine fast blonde Frau mit Erwartungen und einem Mann, den sie ,Ken‘ nennen durfte, wenn sie herumalberten. Später bezogen sie die Kinder in ihre harmlosen Albernheiten ein und beschlossen, ihr Leben ,glücklich‘ zu nennen. Die kleine Wohnung war Stückwerk, aber das störte nicht. Sie hatten Pläne. Gemeinsame Pläne. Nichts Großes. Vielleicht ein oder zwei Zimmer mehr und Teppiche, die zueinanderpassten. Dazu ein Urlaub auf dem Kontinent.

Frankreich.

Paris.

Sehnsuchtsorte für glückliche Familien mit kleinem Budget.

Dann hatte sich das Leben aufgemacht und war an ihr vorbeigehuscht, ohne dass sie es merkte.

Jetzt kochte Rose ein Risotto mit Parmesan und Kräutern, das niemand haben wollte und starrte auf Fotos aus ihrer Vergangenheit. Alles war so plötzlich passiert.

Rose schaltete den Herd aus und goss das Glas Weißwein, das sie unberührt gelassen hatte, in den Topf. Dampf wallte auf, als wolle er die bitteren Erinnerungen auslöschen. Rose kontrollierte noch einmal die Uhrzeit. Sie musste über sich selbst lächeln. Sie verhielt sich ordentlich wie immer. Am Nachmittag hatte sie sogar frische Bettwäsche aufgezogen und ihre Blusen gebügelt, bevor sie sie in den Schrank hängte. Man konnte nicht aus seiner Haut. Ein Satz, den sie von ihrem Pflegevater übernommen hatte.

Prüfend ging Rose durch ihr kleines Reich. Diele, zwei Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche und ein Bad, das seinen Namen nicht verdiente. Für Londoner Verhältnisse eine gute Wohnung, auch wenn der Stadtteil Brixton in Verruf geraten war. Rose hatte nie Probleme gehabt, weil sie sich nicht in die Angelegenheit anderer einmischte. So hatte sie es gelernt und so war es gut.

Die gepackten Segeltuchtaschen standen bei der Ausgangstür. Gerade einmal zwei Taschen, die nach Urlaub und Fernweh aussahen. Mehr war aus Roses Leben nicht herauszuholen. Zwei Taschen und der Volvo, der noch immer zuverlässig fuhr, obwohl er längst seine besten Zeiten hinter sich hatte.

Der Geruch nach würzigem Risotto hing schwer in den Räumen, als Rose die Zeitschaltuhren prüfte. Es war wichtig, dass kein Fehler passierte. Fehler gehörten zu der alten Rose, die alles Edgar überließ und schon einmal die Schulzeiten der Töchter vertauschte. Die neue Rose war eine ganz andere. Niemand konnte das wissen. Noch steckte die neue Rose in dem gleichen unförmigen Overall der Reinigungsfirma, die die Transportmaschinen in Stansted säuberte. Das Logo mit dem geschwungenen roten Pfeil auf der weißen Erdkugel war aufdringlich und passte zu der eintönigen Arbeit, die im Akkord erledigt werden musste. Einen gesamten Frachtraum fegen und, wenn erforderlich, feucht wischen in nicht einmal einer halben Stunde. Nur die Kollegen im Personenbeförderungsbereich hatten noch engere Vorgaben.

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