Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz - Frau - Männin - Menschin

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Wer heute zum Thema «Weiblichkeit» schreibt, wagt sich in ein Minenfeld unterschiedlichster Standpunkte. Doch auch in der Diskussion um Gender und Feminismus ist die Frauenfrage nicht allein eine Frage weiblichen Selbstverständnisses, sondern ebenso eine von Geschichtsdeutung und Selbstverständnis des Menschen. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz definiert das «Frausein» nicht biologisch, sondern kulturell. Sie stellt kritische Anfragen und bringt aus christlichem Kontext neue Denkanstöße in die Diskussion ein. Ihr Fazit: Die Frau ist weder Männin noch Menschin, sie ist Frau.

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Für die Theologie zeigen sich vergleichbare Anzeichen einer neuen Wahrnehmung Gottes; der Satz von Johannes Paul I. (1976), Gott sei noch mehr Mutter als Vater, brachte mittlerweile eine Fülle von weiteren Einsichten zutage. Damit ist eine Überlegung aufgebrochen, die längst noch nicht am Ende ist; Genaueres dazu wird ja auch in diesem Buch gesagt. Auf jeden Fall zeigen sich heute nicht nur Bestrebungen, die Identität von Frau und Mann aus dem Spannungsfeld der Geschichte neu zu begreifen, sondern, um es ungewöhnlich zu formulieren, auch die Spannweite Gottes neu wahrzunehmen. Gerade hier erweist sich, dass Theologie und Anthropologie aneinander gültig werden. Im Sinne Goethes: Wir dürfen von Gott anthropomorph sprechen, weil wir selbst theomorph sind.

Seit dem Aufblühen der feministischen Theologie finden sich Überlegungen über den Geist als das „weibliche“ Element in Gott, was in der alten Sophialehre, der Lehre von der ungeschaffenen Weisheit, besonders in der orthodoxen Kirche vorgebildet war. Wichtig scheint jedoch und immer erneut der religiösen Balance aufgegeben, in Gott nicht eine Art geschlechtlicher Spaltung anzunehmen, sondern seinen übergeschlechtlichen Grundzug wahrzuhaben (dies allerdings auch in „Vater“ und „Sohn“).

Hinzu kommt, dass der Bezug von Gott und Schöpfung philosophisch gesprochen nicht mehr derjenige einer Transzendenz des Diesseits durch das Jenseits ist. Die dualistische Vorstellung „zweier Welten“ hat, wie bei Feuerbach, Marx, Nietzsche religionskritisch herausgestellt, die „Hinterwelt“ als das Entscheidende verstanden und das „Irdische“, Materielle auf die Seite des Unwerten, Vorläufigen gedrängt, jene Seite, auf der sich die Frau als Gattungswesen und stofflich-sündhafte befand. Als neuer Begriff bietet sich „Transparenz“ an: das Durchscheinen des Ursprungs in allem Vorfindlichen, des Himmels in der Erde. Eine solche Transparenz war tatsächlich theologisch schon vorgedacht: im Entwurf der verklärten Leiblichkeit etwa oder im Entwurf der kommenden Welt, wie ein Text des 12. Jahrhunderts über das himmlische Jerusalem sagt:

„Sie ist in Goldschöne

Wie durchsichtiges Glas

Alldurchschaubar

Durchaus lauter. (. . . )

Die bedarf nicht der Sonne

Noch des Mondenschimmers

Je zur Erleuchtung.

In ihr ist Gottesschimmer

Der sie ganz durchleuchtet

Zu gemeinem Frommen.“

Die heutige Aufgabe wäre noch drängender darin zu begreifen, dass diese „Durchleuchtung“ der Welt mit Gott bereits jetzt statthat, allein schon kraft des Ernstes seiner Fleischwerdung. Ganz in der Welt, aber ganz selbstvergessen in ihr – diese Balance Gottes zur Welt, frei von jedem Pantheismus und ebenso frei von jedem abgedankten, abgerückten Welten-Mechaniker, der sein Geschäft mittlerweile dem in der Tat geschäftigen Menschen übertragen hat, diese Balance hat das Denken neu und tiefer zu zeichnen. Gebunden ist dieses Denken der Transparenz Gottes in seiner Schöpfung zweifellos an ein neues Wahrnehmen der Schöpfung selbst, wie es schon bei Teilhard de Chardin, der sich selbst als „Sohn der Erde“ bezeichnete, und in Goethes Wort von der „Andacht zur Erde“ anklingt. Im Hintergrund steht, die Theologie herausfordernd, die Zeile Rilkes: „Erde, du liebe, ich will. Namenlos bin ich zu dir entschlossen, von weit her.“ 68

Sollte eine Schöpfungstheologie darauf Antwort geben, so wird auch die Gestalt der Frau als ein neu ernst zu nehmendes Ebenbild ihres Schöpfers, in besonderer Transparenz auf ihn, gewahrt werden müssen. Ebenso wird sich zeigen, dass eine neu ausgelegte Mariologie erforderlich wird, die den Gedanken des „integren Menschen“ erstmals an einer Frau einsichtig macht. Unter dieser drängenden Frage sind die Mariendogmen tiefer zu lesen: Wie das alte Dogma von der Jungfrau-Mutter die Unabhängigkeit von einer Definition und Sinngebung der Frau durch den Mann aufzeigt, so wird in der „leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel“ die Erde auf den Himmel zu geöffnet, nicht mehr durch ihn abgewiesen: Die aufgehobene Zweideutigkeit des „Fleisches“ wird an der integren Frau erfahren.

Die Kirche hat bei allem noch zur Sprache kommenden Zögern und einer spürbaren Unsicherheit als Zeichen der Hoffnung seit 1970 mehrere Kirchenlehrerinnen ernannt: Teresa von Avila, Caterina von Siena und Therese von Lisieux; dazu 1999 drei Patroninnen Europas: Birgida von Schweden, nochmals Caterina und Edith Stein. Jedes Zögern, selbst jedes Verbot, bewirkt ja außer einer Stauung der Kräfte auch ihre Klärung und Verdichtung. So mag das bisher nicht zugelassene Diakonat der Frau noch in einer letzten Sammlung der Kräfte stehen. Zugleich ist es die nicht delegierbare Aufgabe der Frauen, weiterreichende Einsichten zu formulieren. Die Beziehung Frau und Kirche wird nicht an der Klagemauer über das (vermeintlich) Vorenthaltene gelöst. Diese Beziehung bleibt so lange fruchtbar, wenigstens offen, solange die Vorarbeit, das Vor-Denken, das Leben mit dem Geist von den Frauen selbst wahrgenommen und der Anstrengung der Klärung unterzogen wird.

Das historische Erwachen der Kultur beginnt mit der Erdhaftigkeit, der Bindung und schließlich dem Verfallensein an das Magische der Erde, deren symbolische Entsprechung die Frau ist. Nach Phasen der Zweitrangigkeit der Frau zeichnet sich eine Rückkehr zu ihr ab: transparent auf den Schöpfer. Das gelingt nur, indem die Frau nicht als Gattungswesen, sondern als Mensch durchsichtig wird. Es würde der Kirche zur Ehre gereichen, diesen kommenden Vorgang mit den ihr besonderen Kräften zu stützen, wie ihr das ja zu Beginn des Christentums mit den „Vätern“ und „Müttern“ so befreiend gelang. Ließe sich dieser Inspiration nicht heute gleichermaßen befreiend auf neues Terrain folgen?

Das heißt aber für die Frau, dass sie in der Fülle ihrer Anlagen – ihrer Mütterlichkeit, in ihrer erotischen Kraft, aber auch in jenem rationalen Aufwachen, das mit dem Stichwort „Emanzipation“ eher unglücklich besetzt ist – nicht eine Anlage gegen die andere ausspielt. Sie ist nicht einfach zu einer Rückkehr zu den Müttern aufgefordert, aber auch nicht zu einem bloßen Vorpreschen zu der nichtmütterlichen Frau. Vielmehr geht es um ein Gewinnen eines Menschseins, das intensiv von der Frau mit vorbereitet und von ihr gelebt werden will. Von Robert Musil stammt der nachdenkliche Satz: „Die neue Frau ist eiliger ans Licht getreten als die neue Mutter.“ Dies mag wahr sein aus dem Grund, weil das Muttersein einfach das „Normale“ war. Die „neue Frau“, sollte so etwas angezielt werden (denn hier wird eher das Gesetz des absichtslos Erreichten wirksam sein), wird sich aber nicht durch Abgrenzen gegen das Normale auszeichnen. Ganzheit meint Einbeziehen. Die wechselseitige Durchsichtigkeit aller fraulichen Anlagen verhindert gerade Einseitigkeit, auch einseitige Aggression. Alle bisherigen Qualitäten bleiben dabei bestehen und sollten gleichzeitig wirken. Alle Kräfte wollen gelebt sein, in der Zuversicht, dass sie damit nicht verschwimmen, sondern in höchster Differenzierung einer Mitte dienen. Diese Mitte ist freilich eine zugelassene und nicht eine gemachte. Eben deshalb: Frauen sind aufgefordert, dieses Zulassen vorzubereiten, die Transparenz auf die Mitte einzuleiten. Um ihr einen Namen zu geben: Sie ist das Menschliche in der Gestalt des Weiblichen.

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