Im begrenzten Blickwinkel des Geistes ist das NAMENLOSE das Unwissen von allen Dingen. Im Blickwinkel der REALITÄT ist es das PURE WISSEN im Erfahren aller Dinge.
Ego ist eine Funktionsweise. Es ist eine Aktivität, kein Wesen. Es ist nur in dem Sinne ignorant, dass es auftritt, wenn BEWUSSTSEIN sich selbst ignoriert .
Wir können ohne das Gefühl, ein separates Wesen zu sein, immer noch sehr gut in der scheinbaren Welt von Zeit und Raum funktionieren.
Und ohne die begrenzende Ansicht, ein separates Wesen zu sein, und ohne die Wünsche und Befürchtungen, die notwendig sind, um diese Position aufrechtzuerhalten, wird das Leben frei, lebendig und pulsierend.
Erfahrung wird von dem Anspruch befreit, für ein nicht existentes Wesen Glücksgefühle zu produzieren, und blüht daraufhin auf.
Beziehungen werden von dem Anspruch befreit, Liebe zu produzieren, und Liebe erblüht daraufhin in ihnen.
Und wenn es keine Bindung an Körper, Geist oder Welt gibt, ist es die Standardhaltung des BEWUSSTSEINS, nicht in die isolierte Zelle eines von selbst kontrahierten Wesens zu schrumpfen, nicht zurück in eine Person zu „kollabieren“.
BEWUSSTSEIN bleibt so, wie es ist, transparente, leuchtende PRÄSENZ, offen, leer, still und verfügbar, bereit, jeden Moment seine Form als Totalität der Erfahrung einzunehmen.
Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr ganzes Leben in einem großen Haus gelebt und einem schwierigen alten Mann gedient, der in einem Zimmer im Obergeschoss wohnt.
Den Mann selbst sehen Sie nie, aber Sie sind von morgens bis abends damit beschäftigt, seine Aufgaben zu erledigen. Eines Abends, während einer der seltenen Pausen, klagen Sie einem Freund Ihr Schicksal. Der Freund macht Ihnen den Vorschlag, mit dem alten Mann zu verhandeln.
Als er hört, dass Sie ihn nie sehen, geschweige denn mit ihm sprechen, ist er erstaunt und ermutigt Sie, hinzugehen und ihn aufzusuchen.
Anfänglich zögern Sie noch, doch nach mehreren derartigen Begegnungen mit Ihrem Freund begeben Sie sich in das Zimmer des alten Mannes.
Bei Ihrem ersten Besuch reicht Ihr Mut nur dafür, kurz um die Ecke zu schauen, aber den alten Mann können Sie nicht sehen. Als Sie Ihrem Freund dies berichten, ermutigt er Sie, sich doch mal gründlich im Zimmer umzusehen.
Sie unternehmen mehrere Besuche im Zimmer des alten Mannes und jedes Mal durchsuchen Sie sein Quartier ein wenig gründlicher. Erst nach einigen Besuchen sind Sie davon überzeugt, dass es gar keinen alten Mann gibt.
Trotzdem wachen Sie eine Zeit lang aus reiner Gewohnheit um sechs Uhr morgens auf und erledigen viele der Aufgaben, die Sie immer erledigt haben, während Sie dem imaginären alten Mann dienten. Manche dieser Gewohnheiten hören sofort auf, andere brauchen Zeit, bis sie ein Ende finden.
In dieser Geschichte ist der alte Mann das separate Wesen und der Freund der Lehrer, der Sie ermutigt, nach innen zu schauen und herauszufinden, wer dieser Eine wirklich ist, der Ihr Leben steuert.
Wenn wir unsere Natur tiefer und tiefer erforschen, finden wir heraus, dass es dort kein Wesen gibt. Wir verbringen unser Leben damit, einem nicht existenten Wesen zu dienen. Nur unsere Vorstellung hält uns gefangen; Klarheit befreit uns.
Meistens muss dieses Thema mehrfach angegangen werden. Jedes Mal geht man ein wenig tiefer hinein, um ganz sicher zu sein, dass es dort kein persönliches Wesen gibt.
Selbst nach dieser Entdeckung werden einige der Gewohnheiten des Körper/Geistes beibehalten, die im Dienste des alten Mannes entwickelt wurden. Sie haben ein gewisses Trägheitsmoment, werden aber mit der Zeit verschwinden.
Unsere Unterwerfung unter ein separates Wesen beruht – auf der Ebene des Geistes – auf der Vorstellung, dass ‚ich‘ ein separates, persönliches Wesen bin, und auf der Ebene des Körpers auf dem Gefühl, dass ‚ich‘ dieser Körper bin oder dass ‚ich‘ in diesem Körper bin.
BEWUSSTSEIN ist jedoch nie durch diese Vorstellung oder dieses Gefühl gebunden. Es denkt und fühlt einfach, dass es ist. Es gibt vor, sich zu binden, indem es sich dies vorstellt und sich daher selbst so erfährt.
Sobald es diese Täuschung jedoch aufgibt, kehrt es zu seinem natürlichen Zustand zurück. Als Folge davon werden die Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensmuster, die mit dieser vorgetäuschten Trennung assoziiert waren, allmählich losgelassen und mehr und mehr durch Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen ersetzt werden, die besser zu seinem natürlichen Zustand passen.
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