Anton Ottmann - Geschichten aus Baden und dem Elsass

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Geschichten aus Baden und dem Elsass: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein junges deutsches Paar kauft in einem Bilderbuchstädtchen im Elsass einen Bauernhof, der Autor nimmt an einer skurrilen Beerdigungsfeier teil und zwei Studenten stehlen 1968 in einem badischen Dorf einen Maibaum. Anton Ottmann erzählt von den Menschen links und rechts des Rheins, von kleinen und großen Ereignissen, von menschlichen Begegnungen und dramatischen Ereignissen, auch von den Problemen, die sie miteinander hatten und immer noch haben. Der Sohn einer elsässischen Mutter und eines badischen Vaters hat sein Leben lang Geschichten gesammelt und sie mit Leben erfüllt. Er verarbeitet auch eigene Erlebnisse und lässt an manchen Stellen die reine Phantasie sprießen. Der Erzählstil wechselt dabei zwischen traditionellen Geschichten, Dialogen und Essays.

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Plötzlich entstand auf dem Bahnsteig Unruhe. Befehle wurden laut. Eine Dampflok mit mehreren Waggons stampfte mit Getöse in den Bahnhof. In den vorderen Wagen stiegen Zivilisten aus und ein, ganz normale Leute. Die Kriegsgefangenen, es waren inzwischen über vierzig, wurden zum Viehwagen am Ende des Zuges geleitet. Sie fuhren die ganze Nacht und den nächsten Tag durch die immer gleiche eintönige Landschaft, manchmal standen sie stundenlang auf einem Nebengleis,

einige Male wurden sie an einen anderen Zug angehängt. Schnell hatten sich kleine Gruppen gebildet, die von zu Hause erzählten und mit selbst gebastelten Karten spielten.

Am zweiten Tag setzte sich ein Colmarer zu ihrer Gruppe. Als er Rudolf sprechen hörte, fragte er: „Deinen Dialekt kenn ich nicht, wo kommst du her?“

Rudolf sagte rasch: „Aus Breisach!“

„Aber nicht aus Neuf-Brisach.“

„Der ist aus Alt-Breisach“, meinte ein anderer.

Rudolf war blass geworden. Also wussten sie, dass er nicht aus dem Elsass kam.

„Dann ist er ja ein Schwob!“

Die ganze Runde lachte. Einer sagte: „Na und, der ist wie wir im Dreck gelegen. Früher war ich oft drüben in Alt-Breisach.“

„Was ist, spielen wir weiter?“, meinte ein anderer, der nur kurz von seinen Karten hochgeschaut hatte.

Rudolf konnte es nicht glauben. Alle hatten es gewusst und keiner hatte ihn verraten, es schien ihnen nicht einmal besonders wichtig zu sein.

In Tambow fiel Rudolf nicht auf, hier waren Belgier, Franzosen, Luxemburger und Deutsche bunt zusammengewürfelt. Ausländische Nazis, die freiwillig in die Deutsche Armee eingetreten waren, genauso wie zwangsrekrutierte Elsässer oder ehemalige französische Fremdarbeiter. Eines Tages wurden die rund 1.000 hier im Lager zusammengezogenen Elsässer zu einem langen Zug mit offenen Waggons gebracht. Ihnen wurde versichert, dass es jetzt endgültig nach Frankreich gehe. Auf der langen Fahrt frischte Robert seine Schulkenntnisse in Französisch auf. Sie überquerten die Wolga, in Polen die Oder. In Seelow, der ersten deutschen Stadt, ermunterte ihn Werner, mit dem er sich angefreundet hatte, abzuhauen und sich so durchzuschlagen. Auf dem Bahnsteig patrouillierten aber zu viele russische Soldaten. Ohne gültige Entlassungspapiere würde er es nie bis nach Hause schaffen, das wurde ihm schnell klar.

In der folgenden Nacht fuhren sie durch Berlin. Alle drängten sich an die offenen Türen. Links und rechts im Mondlicht sahen sie eine gespenstische menschenleere Ruinenlandschaft. Wie konnte man hier überleben?

Vorerst endgültiger Halt war in Kevelaer nahe der holländischen Grenze, letzte Chance für eine Flucht. Aber ohne Papiere traute er sich wieder nicht. Er blieb lieber bei der Gruppe, bei der er sich relativ sicher fühlte.

Nach drei Tagen ging es endlich weiter, über Holland und Belgien nach Valenciennes. Die erste französische Stadt, alle jubelten. Der Bahnsteig war schwarz von Menschen. Unbekannte Frauen fielen ihnen um den Hals. Helferinnen vom Roten Kreuz verteilten halbe Baguettes, Wurst und Wein. Die meisten der Ankömmlinge weinten. Endlich zu Hause!

Eine Stunde später ging es weiter. In der Nacht fuhren sie in den Gare de l’Est in Paris ein. Wieder Trauben von Menschen. Viele wollten wissen, woher sie kämen, fragten nach Angehörigen, Männern, Söhnen. Da kamen französische Soldaten in adretten sauberen Uniformen und verschlossenen Mienen und übernahmen sie. Vor dem Bahnhof ließ man sie antreten, dann wurden sie auf Busse verteilt. Sie fuhren durch das dunkle und menschenleere Paris, ab und zu kam ihnen ein Militärlastwagen entgegen. Wieder ein Lager, mitten im Grünen, eingezäunt und bewacht. Sie bekamen Suppe, mussten dann auf dem Boden schlafen, Ausgehverbot. Was kam da auf sie zu? Rudolf konnte den ungebrochenen Optimismus seiner Kameraden nicht teilen.

Am nächsten Morgen saß er vor einem müde aussehenden Zivilisten, daneben ein Offizier der Militärpolizei und eine Frau in Uniform. „Ihr Name“, wurde er sachlich und unpersönlich gefragt. Dem Beamten war anzusehen, dass er die Prozedur langsam satt hatte.

„Rudolf Holzwarth.“

„Dienstgrad?“

„Obergefreiter.“

„Geburtsdatum und Ort?“

„Zwanzigster Juli 1922 in Neu-Breisach.“

„Wann wurden Sie eingezogen?“

„Am ersten Februar 1943.“

„Wo sind Ihre Papiere?“

„Die haben mir die Russen abgenommen.“

„Waren Sie in der NSDAP?“

„Nein.“

„Waren Ihre Eltern in der NSDAP?“

„Mein Vater arbeitete bei der Bahn. Da musste er in die Partei eintreten.“

Die Frau lächelte bitter. „Ja, ja, die Elsässer, keiner war Nazi, alle im Widerstand.“

So ging es noch eine ganze Weile weiter. Dass er nicht gut französisch sprach, störte niemanden. Er war mittlerweile schweißgebadet. Plötzlich hielt er es nicht mehr aus. „Ich bin kein Elsässer“, platzte er heraus. „Ich bin aus Alt-Breisach, die Russen haben mich versehentlich freigelassen.“

Der Zivilist, vor dem Krieg Geschichtslehrer, hatte die ganze Zeit in seinen Akten geblättert. Er schaute plötzlich interessiert hoch. „Das war gar nicht so falsch. Die Russen kennen sich aus in der Geschichte. Breisach ist eine alte elsässische Stadt.“

„Ich meine Alt-Breisach.“

„Ich auch. Wissen Sie nicht, dass Ludwig XIV. dort von seinem berühmten Baumeister Vauban eine Festung bauen ließ?“

„Was machen wir jetzt mit ihm? Zeigen Sie mal Ihren Entlassschein!“, unterbrach der Offizier. „Soweit ich verstehe, wurde er von den Russen als Kriegsgefangener entlassen und nach dem Alliiertenabkommen kann er von uns nur wieder festgesetzt werden, wenn er wegen eines Kriegsverbrechens angeklagt wird.“

„In der Liste steht er auf jeden Fall nicht“, mischte sich die Frau ein. „Ich glaube, er ist in Ordnung.“

Der Offizier stand auf: „Hier haben Sie einen Entlassschein nach Frankreich. Gehen Sie damit zur Zahlstelle und lassen sich Geld und eine Fahrkarte geben. Sie sind frei.“ Rudolf stand auf und reichte ihm die Hand. „Danke.“ Die anderen nickten, „der nächste.“

Nachdem er sich beim Roten Kreuz frische Kleidung besorgt hatte, nahm Rudolf mit einigen Kameraden, die den gleichen Weg hatten, den nächsten Zug nach Straßburg.

Am achten Oktober 1945 betrat Rudolf mit klopfendem Herzen die Behelfsbrücke vom französischen Neuf-Brisach zum deutschen Alt-Breisach. Die Wachposten schauten gelangweilt auf den Fluss und unterhielten sich, ihre Gewehre hatten sie lässig umgehängt.

An der Zollbaracke zeigte Rudolf seinen Entlassschein.

„Ausweis“, wurde er aufgefordert.

„Habe ich nicht. Der ging verloren.“

Der Beamte ging zu seinem Kollegen und zeigte ihm den Schein.

„In welchem Lager waren Sie?“

Da blieb ihm nichts anderes übrig, als die Wahrheit zu sagen. „Ich war Gefangener in Russland und bin mit dem Transport von Tambow nach Paris gekommen. Dort wurde ich von den Franzosen entlassen.“

„Ah. Sie kamen mit den Elsässern, die de Gaulle aus Russland geholt hat?“

Er nickte.

„Aber Sie sind kein Elsässer“, stellte der Offizier fest, „das hört man an Ihrem Dialekt. Sie sind Deutscher.“ Da musste er die Militärverwaltung in Colmar einschalten, das konnte er nicht entscheiden.

Nachdem er mehrmals weiterverbunden wurde, landete er schließlich beim zuständigen Oberst. Robert hörte ihn mehrmals „oui, mon colonel“ sagen, wobei sein Gesicht eine immer rötere Farbe annahm. Schließlich legte er den Telefonhörer langsam und vorsichtig auf. Er rückte seine Krawatte zurecht. „Ich habe den Herrn Oberst beim Mittagessen gestört“, berichtete er seinem Kollegen. „Er schrie mich an, es sei eine Frechheit, ihn wegen so einer Lappalie anzurufen. ‚Warum der Gefangene eine Freilassung hat, geht Sie einen Dreck an’, genau so hat er es gesagt.“ Er gab Rudolf den Entlassschein zurück und nickte ohne ein weiteres Wort der Erklärung in Richtung Deutschland.

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