Petra Häußer - Ein herrliches Vergessen

Здесь есть возможность читать онлайн «Petra Häußer - Ein herrliches Vergessen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ein herrliches Vergessen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ein herrliches Vergessen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Als Willi geboren wird, in Straßburg im Kriegsjahr 1915, passt er nicht in die Lebensplanung seiner Eltern. Sie sind im Hotelgewerbe tätig, führen ein unstetes Leben und ihre Zukunft ist ungewiss. Der Kleine lernt, den Mangel an Zuwendung als Freiraum zu nutzen. Er verlässt sich zunehmend auf seine eigenen Kräfte und Ideen, Widerstände nimmt er als Herausforderungen an. Der junge Mann macht eine Ausbildung zum Kaufmann und lernt die Liebe seines Lebens kennen. Dann aber muss er in den Krieg. Nach dem Krieg schafft er es, mit einer umfassenden Vollmacht der Militärregierung ausgestattet, das erste der zerstörten Karlsruher Kinos wiederzueröffnen. Seine Familie und einige gute Freunde helfen ihm dabei.
Einfühlsam spürt die Autorin die Kraftquellen und Vorbilder ihres Helden auf, zeigt, wie die politischen Ereignisse Einfluss nehmen auf seine Entwicklung und wie sich seine ureigenen Charaktereigenschaften durchsetzen.

Ein herrliches Vergessen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ein herrliches Vergessen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ja, was dann? „Dann könnten wir doch heiraten, du und ich, dann wäre schon mal der erste Schritt geschafft.“ Der erste Schritt hin zum eigenen Hotel, von dem sie viel geredet hatten. Dass immer öfter ihre Vorstellungen ineinander rutschten und allmählich ein gemeinsamer Traum daraus wurde, die Ideen des einen sein eigenes Luftschloss auf die Traumfetzen des anderen bauten, das wurde Käthe erst bewusst, als er diesen Vorschlag machte.

So landeten sie also in der Vorweihnachtszeit 1913 in München. Am 12. März 1914, noch war kein Krieg in Sicht, noch stand ihnen eine Zukunft offen, die all ihre Träume einschloss, gingen sie aufs Standesamt, nur sie beide und der Herr Schmelzle aus Lörrach und Edwige, das Zimmermädchen, die ihre Zeugen wurden. Diese beiden bezeugten, dass es keinerlei Gründe gäbe, diesen Mann und diese Frau nicht zu einer Einheit zusammenzugeben für gute und schlechte Zeiten und bis dass der Tod sie scheiden würde. Dann ging’s zurück in den Service. An Ringe hatte der Georg nicht gedacht und Käthe wollte ihn nicht daran erinnern, weil sie schon viel zu oft „aber“ gesagt hatte, viel zu oft etwas anders oder besser wusste, sodass es manchmal richtiggehend knirschte zwischen ihnen. An Käthes Geburtstag dann, das war fünf Tage später, am 17. März, da zog er morgens in der Früh, es war noch stockfinster, etwas unterm Kopfkissen vor und drückte es ihr in die Hand. Kein Licht sollte sie machen, sollte es auspacken und mit den Fingern fühlen und raten. Das war ja lächerlich, einen Ring kann man doch erkennen, auch wenn man blind und taub und dumm und dämlich ist. Aber sie freute sich doch unheimlich. Einen Ring für sie hatte er gekauft. Er selber wollte keinen tragen. Der würde ihn behindern, meinte er und im Glück schluckte sie alle Einwände hinunter, steckte den schönen breiten Goldreif an und betrachtete ihn immer wieder versonnen mit geheimem Stolz und großem Glücksgefühl.

Solche Erinnerungssplitter kamen und gingen, während Käthe eindöste, dann hochschreckte, weil sie Angst hatte, sich auf das kleine Geschöpf zu legen und seinen zaghaften Atemstrom zu ersticken. Mein Gott, nur das nicht! Er ist ab jetzt das Wichtigste in ihrem Leben. Bis an ihr Lebensende wird er ihrem Weg eine Richtung geben und sie wird nicht aufhören, den Tag zu preisen, an dem sie ihn geboren hat.

Als um die Mittagszeit Hélène Pannier leise Georgs Kammer betrat und sich vorsichtig neben Käthe aufs Bett setzte, das Kindchen hochnahm, wie um Zwiesprache mit ihm zu halten, schreckte Käthe auf.

„Wie isch das nun, hat er was getrunken, unser Prinz?“

Käthe wusste es nicht. Sie sollte es nur immer wieder versuchen, sie sollte mit ihm reden, sollte ihm Lieder singen, das wäre wichtig, sagte die Hebamme.

„Wir wollen doch nicht, dass er es sich noch einmal anders überlegt, n’est-ce pas?“

Am Nachmittag, als die Dunkelheit sich in Georgs Kammer ausbreitete, klopfte es zaghaft an der Tür und Wilhelmine streckte ihren Kopf herein. Käthe war aufgestanden, hatte Ordnung gemacht im Zimmer, hatte die Windeln ausgewaschen und eine Schnur gespannt zwischen der Stuhllehne und dem Fensterkreuz, darüber die nassen Tücher gebreitet, voller Dankbarkeit für alles, was die Pannier ihr brachte, die winzigen Hemdchen, die weichen Moltontücher, die kleine Mütze aus zarter Lammwolle und die Zellstoffeinlagen.

„Ich nehme dich mit, Käthe, mit zu uns nach Hause. Der Friedrich hat’s erlaubt. Er hat sowieso in der nächsten Woche Nachtdienst, da kann er tagsüber hier in Georgs Kammer schlafen. Allez, wir packen alles zusammen.“

So kam es also, dass der kleine Wilhelm Georg oder Willi, wie man ihn bald schon nennen würde, seinen ersten Wohnsitz an seinem zweiten Lebenstag schon verließ und umzog in den nächsten. In seinem Pass stand Geburtsort Straßburg. Einfach nur der Name der Stadt, dieser wunderschönen Stadt, die bis zum Ende des Deutschen Reiches noch dort hineingehörte, sodass er nicht als Franzose, wie man heutzutage denken könnte, sondern als Reichsdeutscher geboren wurde.

5

Käthe wurde aufgenommen von Wilhelmine und Friedrich in ihren zwei Zimmern mit Küche im Hinterhof der Boulangerie Chopard, so als ob sie ein Familienmitglied wäre. Diese Selbstverständlichkeit, mit der beide, Mine und Fried, wie sie sich nannten, Käthe annahmen und ihre Sorgen auch gleich mit übernahmen, rührte Käthe zu Tränen. Bevor Fried seinen Dienst antrat, aßen sie zu dritt auf dem großen Bett im Schlafzimmer und betrachteten den winzigen Willi, bestaunten jedes Zucken in seinem Gesicht.

„Die Pannier hat gesagt, wenn er nicht bei dir trinkt, müssen wir versuchen, ihm einen Milchschleim zu kochen. Kuhmilch verdünnen, ein bisschen Haferflocken aufkochen, nur einen Teelöffel voll in einen halben Liter. Was meinst du Käthe, soll ich das versuchen?“

Der Kleine kam Käthe schwach vor. Alle paar Minuten hielt sie ihr Ohr an seine Lippen, um die flachen Atemzüge wahrnehmen zu können. Ihre Sorge wuchs und wuchs und es wurde ein dickes schwarzes Gespenst daraus, das sich ihr bei Einbruch der Dunkelheit auf die Brust legte und sie davon abhielt zu schlafen.

Nachts noch versuchten die beiden Frauen, ihm die gekochte Milch einzuflößen. Er trank in guten festen Zügen. Ganz ausgehungert kam er ihnen dabei vor. Aber dann ruckelte er mit dem Kopf und plötzlich schoss die Milch in hohem Bogen wieder aus dem winzigen Mund. Das Kind röchelte und hustete, Mine riss ihn Käthe aus der Hand und hielt ihn senkrecht, ging mit ihm herum mit energischen Schritten und sprach dabei beruhigend auf ihn ein.

„Gell, gell, es wird alles gut, mein Kleiner, alles wird gut.“

Aber es wurde erst gut, als Fried am übernächsten Tag eine Ziege mitbrachte, als sie nach einem von der Pannier empfohlenen besonderen Verfahren Ziegenmilch verdünnt, aufgekocht und wieder abgekühlt hatten. In Grammportionen flößten sie dem Kind die wässrige Flüssigkeit ein, hielten es aufrecht dabei, nach jedem Trinken warteten sie auf sein Aufstoßen und freuten sich darüber so, dass es ihnen die Tränen in die Augen trieb.

Nach zwei Wochen, die einerseits verflogen wie im Sturmwind, andrerseits aus vielen bleischweren Minuten bestanden, die gestemmt werden mussten, eine nach der anderen, nach diesen ersten Wochen nickte Hélène Pannier und gab ihr d’accord. Es sieht jetzt gut aus. Weiter so, sagte sie. Und dann aber doch: „Lasset ihn bald taufen, auf alle Fälle jedenfalls.“

Zu diesem Zeitpunkt hatte Käthe etwas gelernt, was sie in eine Maxime verwandelte: Man muss alles versuchen, wirklich alles, was nur irgend möglich ist, bevor man verzweifelt oder aufgibt. So viele Wege führen zum Ziel, wenn der eine nichts ist, dann versucht man eben den nächsten.

6

Diese Maxime wurde auch für Georg wichtig. Aber prinzipiell neigte Georg nicht dazu, sich Maximen zuzulegen. Er entschied viel lieber spontan und ganz dem Augenblick verpflichtet. So passten die beiden eben einerseits zusammen und andrerseits wieder nicht, so wie es den meisten Paaren ergeht, und man muss irgendeinen Weg finden. Wechselseitiges Nachgeben. Streit bis zur Überzeugung oder Überredung eines Partners durch den anderen. Rückzug eines jeden auf seine Position, Rücken gegen Rücken stehen. Oder gar auseinandergehen. Für eine Zeit, eine kurze, eine lange, für den Rest des Lebens.

Georg sah Käthe wenig in diesen Tagen. Wenn er kam, nahm er den Kleinen auf den Arm, er machte es beherzt und geschickt, so als ob es eine Selbstverständlichkeit für ihn wäre, und das gefiel Käthe an ihrem Mann, dieses Zupackende. Er war vernarrt in seinen Sohn. Die Sorge, dass er zu schwach sein könnte, um zu bleiben, kannte er nicht oder er verbarg sie so tief in seinem Inneren, dass sie noch nicht einmal einen Anflug von Schatten auf sein Gesicht werfen konnte.

Eine Woche, zwei, drei. Wie sollte es jetzt weitergehen? Bald war März, das war der Zeitpunkt, wo man spätestens wissen sollte, wo man im Sommer arbeiten würde.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ein herrliches Vergessen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ein herrliches Vergessen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ein herrliches Vergessen»

Обсуждение, отзывы о книге «Ein herrliches Vergessen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x