500 Jahre Reformation - Bedeutung und Herausforderungen

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2017 wird die Reformation 500 Jahre jung. Dieses Ereignis ist von weltweiter Bedeutung, es betrifft die Kirchen ebenso wie das Kulturleben und den Staat. Was aber soll mit dem Reformationsjubiläum gefeiert werden? Worum ging es den Reformatoren? Geht es um die Spaltung der Westkirche? Oder um den Mut eines jungen deutschen Mönchs?
Der Band unterstützt die reformatorischen Kirchen in ihrer Suche nach dem eigenen Erbe und dessen Bedeutung für die Gegenwart anhand der Impulse der internationalen Tagung der EKD und des SEK vom Oktober 2013, bei der sich zum ersten Mal Akademiker/-innen und kirchliche Amtsträger/-innen aus 35x1ALändern und von allen 5 Kontinenten trafen. In ökumenischer und internationaler Perspektive fragen die Autorinnen und Autoren nach den Fundamenten der reformatorischen Theologie, den Herausforderungen und Grenzen des Jubiläums und geben Anregungen, wie sich die Kirchen gemeinsam auf das Jubiläum vorbereiten können.

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Ein rechtes Verhältnis zu Gott ist keine Verheißung für ein paar Auserwählte, sondern ist für «alle» Menschen bestimmt. Mehrmals hebt Paulus die universale Natur der Sünde hervor – «alle haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die Gott ihnen zugedacht hatte», ganz wie die «Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus» allen, die glauben, zugesprochen ist. Nach Paulus zeigt Gott keinerlei Parteilichkeit im Angebot der Rechtfertigung. Es gibt keine Bedingungen oder Voraussetzungen, die zum Erwerb der Gnade Gottes erfüllt werden müssten.

Paulus vertritt diese Überzeugung «des Zugangs aller Menschen» gegenüber dem Gesetz, das den Zugang für ein bestimmtes Volk regelte. Es gibt keine Vorschriften, die eingehalten werden müssten, um das zu erreichen, was Gott frei anbietet. Allen gilt die Erlösung, die ihren Glauben auf Gott werfen.

Gott als Handelnder ist am Werk, um die Menschheit wieder in ein rechtes Verhältnis zu Gott zu bringen. Gott will ein rechtes Verhältnis zu uns schaffen, und als Ergebnis seines Handelns erfahren wir die Gerechtigkeit Gottes, wie sie sich zu unseren Gunsten auswirkt. Paulus schreibt: «Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. Ich rede |38| aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben.» (V. 21f.)

Walter Brueggemann und andere Kommentatoren schreiben: «Gottes Gerechtigkeit ist keine Eigenschaft, die mit Gottes Güte oder Gottes Unveränderlichkeit vergleichbar wäre. Obwohl wir uns Gottes Gerechtigkeit nie von Gott abgetrennt vorstellen dürfen, ist Gottes Gerechtigkeit ein Geschenk, das Gott uns Menschen in seiner Gnade verleiht. Gottes Gerechtigkeit ist ein Ausdruck von Gottes Handeln, um Gottes Anspruch auf die Welt erneut zur Geltung zu bringen.»7

Luther rang mit diesem Text vor fast 500 Jahren, in einer Welt, die in keinem rechten Verhältnis zu Gott stand. Luther blickte sich in der ihn umgebenden Welt um und sah in ihr die Notwendigkeit zu einem tiefgreifenden Wandel. Die in der Kirche herrschende Korruption war an sich nichts Neues. Der Ablasshandel war keineswegs nur für reiche Leute bestimmt; er zielte genauso auf die Armen ab. So bereicherte sich die Kirche ständig, während das Volk immer ärmer wurde. Luther war nicht nur darauf bedacht, die kirchlichen Zustände zu verändern; seine Motivation erstreckte sich ebenso sehr auf die Situation der Armen und Ausgeschlossenen. Die Reformation veränderte das Leben der Menschen. Die Reformation veränderte die Kirche. Die Reformation veränderte die Welt.

500 Jahre später vermögen wir die Änderungen zu erkennen, welche das Eingreifen der Reformatoren innerhalb und außerhalb der Kirche bewirkt hat. Dabei war die Reformation keineswegs ein vollkommenes Experiment; sie hatte auch den Ausschluss von Personen zur Folge, deren Interpretation und Verständnis Gottes von den Reformatoren als häretisch angesehen wurde. Und wir werden das Reformationsjubiläum im Kontext einer ökumenischen Gemeinschaft begehen, die immer noch dem Tag entgegensieht, an dem die Kirche geeint ist, gemäß der Fürbitte Jesu für seine Jüngerschaft: «damit sie alle eins seien» (Joh 17, 21). Manche sehen in der Reformation die Ursache der Kirchenspaltung. Trennungen sind auch innerhalb unserer eigenen protestantischen Kirchenfamilie auszumachen. Hier haben sich Kirchen noch und noch aufgrund verschiedenartigster Differenzen gespalten. Unsere christliche Familie manifestiert sich unter den verschiedensten Namen: Methodisten, Anglikaner, |39| Orthodoxe, Lutheraner, Baptisten, Pfingstkirchler, Heiligkeitskirchen, Evangelikale, wobei jede dieser Gruppierungen sich noch in Untergruppen unterteilt. Wie rechtfertigen wir die Tatsache, derart uneins in der Frage zu sein, wie wir Gott, Jesus, den Heiligen Geist oder die Sakramente verstehen, wenn wir erkennen, welchen Weg Gott für uns alle aufgetan hat, um mit Gott durch Christus versöhnt zu sein?

Ungeachtet der Frage, wie wir uns den Inhalt von Röm 3, 21–31 in diesen Tagen und Monaten im Vorfeld der Reformationsfeiern neu aneignen, sind wir alle mit dem Leben und Werk Luthers und der anderen Reformatoren und deren Beitrag zur Gestaltung – oder vielleicht zur Neugestaltung – des Christentums konfrontiert: Wie wollen wir unseren christlichen Glauben heute als unsere Religion leben und in die Praxis umsetzen?

|40|

Margot Käßmann, Berlin

Johannes 3, 1–15 (Lutherübersetzung 1984)

Lieber Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmer

Was für ein Text am frühen Morgen! Das ist wirklich ein harter Brocken und es ist schwer, sich ihm in 30 Minuten anzunähern. Denn wir haben es mit einem gut durchdachten, tiefgründigen und durchkomponierten Abschnitt zu tun. Nur beim Evangelisten Johannes finden wir dieses «Nikodemusnachtgespräch», das aufhorchen lässt. Was ist gemeint? Wenn Sie nach der ersten Lektüre denken: Das ist mir zu komplex, schwer verständlich, kann ich Sie beruhigen: Das findet sogar der große Johannesexeget Rudolf Bultmann. Das ganze Gespräch atmet, so Bultmann, «die Atmosphäre des Mysteriösen», entfaltet es doch «das Geheimnis der Wiedergeburt, des Menschensohns und des Zeugnisses.»

Schauen wir uns die Situation zunächst näher an. Ein Mann namens Nikodemus, offenbar bekannt, von Jesus sogar als «Lehrer Israels» angesehen (3, 10), kommt zu Jesus nach Anbruch der Nacht. In der Literatur und in vielen Predigten wird das als Ängstlichkeit interpretiert: Der Mann mit einer führenden Position im Hohen Rat wagt es nicht, öffentlich mit Jesus zu sprechen. Aber wovor sollte er Angst haben? Um seinen Ruf? Der Evangelist Johannes selbst sieht Nikodemus wohl als opportunistisch an. Jedenfalls sagt er über die «Oberen», die sich aus Furcht nicht offen zu Jesus bekennen: «Doch auch von den Oberen glaubten viele an ihn; aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, um nicht aus der Synagoge ausgestoßen zu werden. Denn sie hatten lieber Ehre bei den Menschen als Ehre bei Gott.» (12, 42f.)

Der Neutestamentler Klaus Wengst stellt dementsprechend die These auf, dass Nikodemus als Einzelperson für Johannes eher uninteressant sei. Vielmehr stehe er für eine Gruppe von «heimlichen Sympathisanten aus der Oberschicht, die sich nicht offen bekennen, weil sie befürchten, aus der Synagoge ausgeschlossen zu werden. Weil sie ihren sozialen Status nicht aufs Spiel setzen wollen…»8. Ein hartes Urteil. Dass Nikodemus Jesus als von Gott gekommenen Lehrer (3, 2) anspricht, sich aber nicht zu |41| ihm bekennt, das wirft Johannes ihm offensichtlich vor und damit vielen, die sich ebenso verhalten. Hier findet sich wohl auch ein latenter Antijudaismus bei Johannes. Der flackert auch in den exegetischen Betrachtungen zu unserem Text immer wieder auf, etwa bei Emmanuel Hirsch, wenn er schreibt: «Der Jude ist in einen Dienst gebunden, der seinen Blick verschließt für eine Gotteskindschaft, die als Wundergabe Gottes in das erdgebundene Leben sich senkt.»9

Nikodemus taucht mehrfach auf im Johannesevangelium. Er tritt für ein faires Verfahren gegen Jesus ein (7, 50f.) und er ist es, der gemeinsam mit Josef von Arimatäa für eine würdige Bestattung sorgt (19, 39ff.). Wäre es nicht auch möglich, dass Nikodemus schlicht Interesse an der Lehre Jesu hatte, nachdenklich war und offen das Gespräch suchte? Dass es abends stattfand, ist nicht außergewöhnlich. Der Talmud beschreibt, dass Rabbiner sich manches Mal nachts in die Tora vertieften:

«Preiset den Herrn, alle Diener des Herrn, die ihr in den Nächten im Hause des Herrn steht.» (Ps 134,1) «Was heißt: in den Nächten? Rabbi Jochanan erwiderte: Das sind die Schriftgelehrten, die sich nachts mit der Tora befassen. Die Schrift rechnet es ihnen an, als würden sie sich mit dem Opferdienst befassen.» (bMen 110a)

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