Wann ist ein Kompromiss angemessen und wie schließen wir einen guten Kompromiss?
Nehemia 5,11-12: »Gebt ihnen ihre Felder, Weinberge, Olivenhaine und Häuser noch heute zurück! Und erlasst ihnen auch alles, was sie euch an Geld, Korn, Wein und Öl noch schuldig sind.« Da antworteten sie: »Wir werden alles zurückgeben und nichts mehr von ihnen einfordern. Wir wollen tun, was du sagst.«
Solange wir den Willen Gottes und seine Gebote beachten, wie wir sie in der Schrift finden, ist es sinnvoll, wenn jeder für das Gemeinwohl auf etwas verzichtet. Aber es ist nicht angemessen, Kompromisse in Bezug auf den Willen Gottes zu machen, wie er in der Schrift offenbart ist.
Römer 14,15: Und wenn durch das, was du isst, das Gewissen eines anderen belastet wird, so handelst du nicht aus Liebe, wenn du es trotzdem tust. Lass es nicht so weit kommen, dass ein anderer, für den Christus gestorben ist, durch dein Verhalten zu Fall kommt.
Römer 15,1: Selbst wenn wir einen starken Glauben haben, dürfen wir uns nicht nach uns selbst richten, sondern müssen die Zweifel und Ängste Schwächerer ernst nehmen.
Um die Einheit des Leibes Christi zu wahren, muss ein Christ dazu bereit sein, manche Dinge zu vermeiden oder aufzugeben. Dies kann beinhalten, persönliche Überzeugungen zu überprüfen und zu verhandeln, aber niemals die grundlegenden Glaubensüberzeugungen. Manchmal müssen wir Kompromisse eingehen, um andere nicht zu verletzen oder in ihrem Glauben zu Fall zu bringen.
Matthäus 5,24: Lasst euer Opfer vor dem Altar liegen, geht zu dem Betreffenden und versöhnt euch mit ihm. Erst dann kommt zurück und bringt Gott euer Opfer dar.
Um vor Gott Anerkennung zu finden, müssen wir uns zuerst mit unserem Nächsten versöhnen. Versöhnung beinhaltet auch, weniger Wichtiges aufzugeben, um Bedeutenderes zu gewinnen.
Philipper 2,2: Dann macht doch meine Freude vollkommen, indem ihr in guter Gemeinschaft zusammenarbeitet, einander liebt und von ganzem Herzen zusammenhaltet.
Manchmal müssen wir Kompromisse um der Einheit der Kirche willen eingehen. Für eine Einigung muss ich eventuell mein »Ich will« um des »wir wollen« aufgeben.
Warum sollte ich nicht einmal eine kleine Sünde begehen, um etwas Großes zu erreichen?
2. Mose 34,12: Schließt mit den Bewohnern des Landes, in das ihr zieht, auf keinen Fall Verträge ab, damit sie euch nicht zum Stolperstein werden.
2. Johannes 9: Denn wer über die Lehre von Christus hinausgeht, wird keine Gemeinschaft mit Gott haben. (S. Anmerkung auf S. 2040)
Offenbarung 2,14: Und doch habe ich eines gegen dich. Du duldest Menschen in deiner Mitte, die wie Bileam sind, der Balak zeigte, wie er dem Volk Israel eine Falle stellen konnte. Er verführte die Israeliten dazu, Fleisch zu essen, das Götzen geopfert worden war, und Unzucht zu treiben.
Kompromisse können unsere Sensibilität für die Sünde abstumpfen. Eine kleine Sünde ist genauso schlimm wie eine große. Sünde ist Sünde, und Sünde ist falsch.
Richter 16,1: Eines Tages ging Simson in die Philisterstadt Gaza. Dort sah er eine Prostituierte und verbrachte die Nacht mit ihr.
Die eigenen Überzeugungen, die Führung des Landes und die Loyalität dem eigenen Volk gegenüber gegen eine vergnügliche Nacht einzutauschen, ist ein schlechter Kompromiss. Es bedeutet, zu viel aufzugeben, um zu wenig zu gewinnen. Das Beste im Leben gegen einen Moment des Genusses einzutauschen, ist eine törichte Wahl.
Wie kann ich in der heutigen Gesellschaft leben, ohne Kompromisse in Bezug auf meine Überzeugungen zu schließen?
Daniel 1,8-14: Daniel beschloss in seinem Herzen, keine Speisen und keinen Wein vom Tisch des Königs anzurühren … Er bat … um die Erlaubnis, die kultisch unreinen Speisen nicht essen zu müssen … Da sagte Daniel zu dem Palastdiener …: »Ernähre uns versuchsweise zehn Tage lang mit Gemüse und Wasser …« Der Aufseher ging auf Daniels Vorschlag ein.
Stehe für das Rechte und das Gute ein, aber bleibe höflich dabei. Manchmal gewinnen wir, wie in Daniels Fall, für unsere Überzeugungen die Achtung unserer Mitmenschen; manchmal geschieht dies aber auch nicht.
Hebräer 3,12-13: Achtet deshalb darauf, liebe Freunde, dass eure Herzen nicht böse und ungläubig sind und ihr euch damit vom lebendigen Gott abwendet. Ermutigt einander jeden Tag, solange es »Heute« heißt, damit keiner von euch von der Sünde überlistet wird und hart wird gegen Gott!
Sei immer wachsam, wenn du mit Menschen lebst und arbeitest, für die Sünde nichts Falsches ist. Dann kann es schnell geschehen, dass du Kompromisse eingehst und dich auf eine »kleine« Sünde einlässt. Mit der Zeit wird dies dein Gespür für die Sünde abstumpfen. Eine kleine Sünde hier und da kann zu einem Leben führen, das von der Sünde geprägt ist.
Daniel 12,13: Du aber, geh deinen Lebensweg bis zum Ende. (S. Anmerkung auf S. 1539)
Richte deine Augen und dein Herz beständig auf Gottes Wort aus und setze um, was es sagt.
Woran kann ich die Bereiche in meinem Leben erkennen, in denen ich am meisten gefährdet bin, Kompromisse einzugehen?
Richter 16,15-17: »Wie kannst du sagen, dass du mich liebst, wenn du mir nicht vertraust? … Und sie lag ihm Tag für Tag mit ihren Vorwürfen in den Ohren und bedrängte ihn, bis er es nicht mehr aushielt. Darum vertraute Simson ihr schließlich sein ganzes Geheimnis an. (S. Anmerkung auf S. 787)
Wir suchen Kompromisse am ehesten in Bereichen, in denen wir geistlich schwach sind.
Wie kann ich in Verhandlungen erkennen, dass ich in der Gefahr stehe, einen schlechten Kompromiss einzugehen?
1. Samuel 8,19-20: Doch das Volk wollte nicht auf Samuels Warnung hören. »Auch wenn es so ist, wir wollen trotzdem einen König«, sagten sie. »Wir wollen wie die Völker um uns herum sein. Unser König soll über uns herrschen und unsere Schlachten führen.« (S. Anmerkung auf S. 812)
Das Volk war bereit, individuelle und religiöse Freiheiten aufzugeben, um militärische Macht zu gewinnen. Ein Kompromiss ist ein schlechtes Geschäft, wenn du ewige Treue gegen zeitliche tauschst.
Bedeutet ein schlechter Kompromiss immer, dass ich mir etwas Gutes abhandeln lasse?
2. Könige 3,2: Joram tat, was dem HERRN missfiel, aber nicht so wie sein Vater und seine Mutter, denn er ließ die Baalssäule umstürzen, die sein Vater errichtet hatte.
2. Könige 15,3-4: Asarja tat, was dem HERRN gefiel, so wie sein Vater Amazja. Doch auch er ließ die Heiligtümer auf den Bergen, an denen das Volk nach wie vor opferte und Weihrauch verbrannte, nicht entfernen. (S. Anmerkung auf S. 943)
Ein schlechter Kompromiss ist oft nicht nur ein schlechtes Geschäft; manchmal beinhaltet er auch, sich vor dem zu drücken, was ich als richtig erkannt habe. Nicht zu handeln, wenn du weißt, dass Gott dich dazu auffordert, ist ebenfalls ein schlechter Kompromiss.
In welchen Beziehungen ist es wahrscheinlich, dass ich Kompromisse eingehen muss?
2. Korinther 6,14-15: Macht nicht gemeinsame Sache mit Ungläubigen. Wie kann die Gerechtigkeit sich mit der Gesetzlosigkeit zusammentun? Wie kann das Licht mit der Finsternis zusammenleben? Welche Übereinstimmung kann es zwischen Christus und dem Teufel geben? Welche Gemeinsamkeiten hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? (S. Anmerkung auf S. 1914)
2. Chronik 18,1: Joschafat erfreute sich großen Reichtums und war hoch geehrt. Auf sein Betreiben kam es zur Eheschließung zwischen seinem Sohn und der Tochter König Ahabs von Israel.
Römer 12,2: Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln.
In Freundschaften, Arbeitsbeziehungen oder der Ehe bildet man eine Einheit, um gemeinsam etwas zu erreichen. Gott warnt vor solchen Partnerschaften, in denen ein Partner Gott liebt und der andere nicht, denn wie können so unterschiedliche Grundüberzeugungen eine Einheit bilden?
Читать дальше