Wenn du das Gefühl hast, dass all deine Arbeit und deine Bemühungen sinnlos sind, keinen bleibenden Wert haben und niemandem etwas bringen.
Jeremia 20,14.18: Der Tag soll verflucht sein, an dem ich geboren wurde! Kein Segen soll auf dem Tag liegen, an dem mich meine Mutter zur Welt brachte! … Warum nur musste ich bei meiner Geburt den Mutterleib verlassen? Mein ganzes Leben besteht nur aus Kummer und Sorgen, und jeder Tag bringt mir Schimpf und Schande.
Depression ist oft eine Folge von Erfahrungen von schwerem Leid, Misshandlung, Missachtung und Einsamkeit.
Psalm 43,5: Warum bin ich so mutlos? Warum so traurig?
Manchmal gibt es keine Erklärung für Depressionen. Sie sind, wie alles Böse in der Welt, ein Symptom der gefallenen Schöpfung.
Nimmt Gott Anteil an meiner Depression?
Psalm 34,19: Der HERR ist allen nahe, die verzweifelt sind; er rettet die, die den Mut verloren haben.
Matthäus 5,4: Glücklich sind die, die traurig sind, denn sie werden getröstet werden.
Gott sieht deine Depression und deine inneren Kämpfe und leidet mit – er ist dir besonders nahe. Wenn Depressionen mit Schuldgefühlen einhergehen oder dem Gefühl, nicht genug zu sein, darfst du wissen, dass du vor Gott niemals ungenügend bist, selbst in deinen dunkelsten Stunden.
Psalm 139,12: »[Ich könnte] mich dennoch nicht vor dir verstecken; denn die Nacht leuchtet so hell wie der Tag und die Finsternis wie das Licht.«
Es gibt keine Tiefe der Verzweiflung, in der Gott uns nicht nahe sein kann. Wenn die Depression uns überkommt, dürfen wir uns daran erinnern: Auch wenn wir Gottes Nähe nicht sehen oder fühlen können, hat er uns doch nicht verlassen.
Psalm 130,1: HERR, aus tiefster Verzweiflung schreie ich zu dir. (S. Anmerkung auf S. 1227)
Wir müssen Depressionen nicht stumm und demütig tragen. Wir dürfen sie Gott entgegenschreien und in ehrliche Worte fassen, selbst wenn dabei keine »netten« Gebete herauskommen.
Jesaja 53,3: Er wurde verachtet und von den Menschen abgelehnt – ein Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut.
Wir wissen, dass Gott durch Christus jeden Schmerz des menschlichen Lebens versteht.
Matthäus 11,28: Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.«
Jesus hat tiefes Erbarmen mit den Müden und Erschöpften. Er begegnet ihnen liebevoll und will ihnen Ruhe schenken.
Römer 8,39: Nichts und niemand in der ganzen Schöpfung kann uns von der Liebe Gottes trennen, die in Christus Jesus, unserem Herrn, erschienen ist.
Auch die tiefste Depression kann uns nicht von der Liebe Christi trennen. In Zeiten der Depression können wir uns an dieser Zusage festhalten, auch wenn wir emotional nur Dunkelheit erleben.
Läuft in meinem Glauben etwas verkehrt, wenn ich eine Depression erlebe?
1. Könige 19,3-4: Da bekam Elia Angst und floh um sein Leben … Schließlich sank er unter einem Ginsterstrauch nieder, der dort stand, und wollte nur noch sterben.
Elia war einer der treuesten Propheten Gottes und wurde von diesem sogar dazu gebraucht, ein ganzes Volk vom Götzendienst abzuwenden. Trotzdem war auch er nur ein Mensch und daher anfällig für Depressionen.
Nehemia 1,3-4: »Die Leute, die in die Provinz Juda zurückgekehrt sind, leben in großer Not und Bedrängnis. Die Stadtmauer von Jerusalem liegt noch in Trümmern und die Stadttore sind verbrannt.« Als ich das hörte, setzte ich mich nieder und weinte. Tagelang trauerte ich, fastete und betete zu dem Gott des Himmels.
Nehemia war ein Mann, der Gott so sehr vertraute, dass er eine sichere Stellung verließ, um eine unmögliche Aufgabe zu erfüllen. Trotzdem erlebt auch dieser tiefgläubige Mann eine tiefe Depression, als er von dem Leid seines Volkes erfährt. Auf Leid mit Trauer und Verzweiflung zu reagieren, zeugt nicht von mangelndem Glauben, sondern von Mitgefühl und Menschlichkeit.
Wie kann ich jemandem helfen, der eine Depression durchlebt?
2. Korinther 1,4: In allen Schwierigkeiten tröstet er uns, damit wir andere trösten können. Wenn andere Menschen in Schwierigkeiten geraten, können wir ihnen den gleichen Trost anbieten, den Gott uns geschenkt hat.
Sprichwörter 25,20: Einem Menschen, dem das Herz schwer ist, fröhliche Lieder vorzusingen, ist gerade so, als würde einer bei großer Kälte die Jacke ablegen oder Salz in eine Wunde streuen.
Römer 12,15: Sind andere Menschen glücklich, dann freut euch mit ihnen. Sind sie traurig, dann begleitet sie in ihrem Kummer.
Um einem verzweifelten Menschen zu helfen, bringe ihm die fürsorgliche Liebe Christi entgegen. Wer an einer Depression leidet, braucht Trost und Verständnis, spürbare Liebe, nicht Ratschläge und Vorträge. Du hilfst ihm schon allein dadurch, dass du für ihn da bist, durch deine Liebe und deine Ermutigung. Ihn dazu aufzufordern, sich doch endlich aufzuraffen oder den Schmerz durch falsche Fröhlichkeit herunterzuspielen, macht alles nur noch schlimmer und ist grausam. Manchmal kannst du vorsichtig vorschlagen, professionelle Hilfe zu suchen und praktisch dabei helfen, diese Hilfe auch zu finden. Oft wirkt Gott durch andere Menschen, die entsprechende Hilfe anbieten.
Sind solche Gefühle der Niedergeschlagenheit Sünde?
Jesaja 24,16: Vom Ende der Welt her hören wir Lobgesänge: »Gepriesen sei der Gerechte!« Doch ich sage: »Ich vergehe! Mir wird schlecht. Es herrschen Verrat, Diebstahl, Betrug und Bestechlichkeit.«
Wut und Empörung angesichts schrecklicher Verbrechen oder Schicksale können dazu führen, dass du wegen des Bösen in der Welt verzweifeln willst. Das ist keine Sünde.
Johannes 11,33: Als Jesus die weinende Maria und die Leute sah, die mit ihr trauerten, erfüllten ihn Zorn und Schmerz.
Johannes 12,27: [Jesus sagte:] »Meine Seele ist in diesem Augenblick tief traurig. Soll ich beten: ›Vater, bewahre mich vor dem, was vor mir liegt‹? Doch eben deshalb bin ich ja gekommen!
Als Jesus die Trauer anderer Menschen sah oder seine nahende Kreuzigung erwog, wurde er tief traurig. Trauer ist eine natürliche Reaktion auf bedrückende Ereignisse und Erfahrungen. Da Jesus ohne Sünde war, kann solch eine Niedergeschlagenheit keine Sünde sein.
Zusagen von Gott
Psalm 40,3: Er rettete mich aus dem Sumpf der Verzweiflung … Er stellte mich auf festen Boden und gab meinen Füßen festen Halt.
Matthäus 11,28: Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.«
Dienst siehe auch Gnade undBarmherzigkeit, Begabungen, Gastfreundschaft, Geben, Einigkeit und Teamwork
Persönlichen Erfolg verbinden heute viele mit der Vorstellung, sich den Luxus leisten zu können, andere für sich arbeiten zu lassen: Putzen, Gartenpflege, Haushalt oder Wartung des Autos – für alles »hat man jemanden«. Jesus stellt diese Einstellung auf den Kopf. Er lebt vor, dass das höchste Ziel im Leben nicht ist, »Bedienstete« zu haben, sondern selbst ein Dienender zu sein. Könnte er vielleicht deshalb so viel Wert darauf legen, dass wir lernen zu dienen, weil wir im Dienen nicht auf uns selbst fixiert sind, sondern uns auf andere ausrichten? Und ist dies nicht der Kern des christlichen Lebens? Dienst ist also das Gegenteil von Egoismus.
Die Vorstellung zu dienen scheint allem zu widersprechen, was uns heute vermittelt wird – nämlich dass es im Leben darauf ankäme, uns selbst zu verwirklichen. Was bedeutet es wirklich, ein dienender Mensch zu sein?
Philipper 2,6-8: Obwohl er Gott war, bestand er nicht auf seinen göttlichen Rechten. Er verzichtete auf alles; er nahm die niedrige Stellung eines Dieners an und wurde als Mensch geboren und als solcher erkannt. Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod.
Mit seinem eindrücklichen Vorbild des Dienens erniedrigte Jesus sich selbst aus Gehorsam dem Vater gegenüber.
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