Warum geben wir oft vor, jemand zu sein, der wir gar nicht sind?
Matthäus 23,27-28: [Jesus sagte:] »Euch Schriftgelehrten und Pharisäern wird es schlimm ergehen. Ihr Heuchler! Ihr seid wie weiß getünchte Gräber – mit einer sauberen, ordentlichen Außenseite, doch innen voller Gebeine und Schmutz. Ihr gebt euch den Anschein rechtschaffener Leute, doch euer Herz ist voller Heuchelei und Gesetzesverachtung.«
Markus 12,38-40: Und er [Jesus] lehrte sie noch Weiteres: »Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie lieben es, sich in wehenden Gewändern zu präsentieren und zu sehen, wie sich alle tief vor ihnen verneigen, wenn sie über die Marktplätze flanieren. Und sie beanspruchen, in den Synagogen und bei Festen auf den Ehrenplätzen zu sitzen! Doch gleichzeitig betrügen sie Witwen schamlos um ihren Besitz. Und um zu verbergen, wie sie wirklich sind, sprechen sie in der Öffentlichkeit lange Gebete. Deshalb wird ihre Strafe umso härter sein.«
Aus Stolz: Wir wollen bei anderen gut angesehen sein. Aber achtbar erscheinen und ein aufrichtiges Herz haben, sind nicht dasselbe.
Matthäus 14,9: Nun tat es dem König leid, aber weil er es ihr versprochen hatte und sich vor seinen Gästen keine Blöße geben wollte, erteilte er die notwendigen Befehle.
Aus Scham: Wenn wir uns für peinliche Taten oder Verhaltensweisen schämen, kommen wir schnell in die Versuchung, so zu tun, als fänden wir uns ganz in Ordnung.
1. Thessalonicher 2,5: Wie ihr wisst, haben wir nicht ein einziges Mal versucht, euch durch Schmeicheleien zu gewinnen. Und Gott ist unser Zeuge, dass wir uns nicht als Freunde ausgaben, um Geld von euch zu bekommen!
Aus Schmeichelei: Manchmal reden wir Menschen nach dem Mund, weil wir uns einen Gefallen von ihnen erhoffen.
1. Mose 27,15-19.35: Dann nahm Rebekka Esaus Festkleider, die sie bei sich aufbewahrte, und zog sie Jakob an … Dann gab sie ihm das Fleischgericht und etwas frisch gebackenes Brot. Jakob ging zu seinem Vater und sagte: »Mein Vater!« »Ja«, antwortete dieser. »Wer bist du, mein Sohn?« Jakob antwortete: »Ich bin Esau – dein ältester Sohn … Doch Isaak sagte: »Dein Bruder war hier und hat mich getäuscht. Er hat deinen Segen bekommen.«
Aus Egoismus: Manchmal verstecken wir unsere wahren Motive, um im Leben voranzukommen.
Kann ich auch Gott etwas vormachen?
Amos 5,21: Ich hasse und verachte eure religiösen Feste und kann eure feierlichen Zusammenkünfte nicht riechen.
Jeremia 3,10: Juda kehrte zwar zu mir zurück, aber das war nur geheuchelt.
Psalm 50,16-17: Zu dem Gottlosen aber spricht Gott: »Was sprichst du ständig von meinen Geboten und redest von meinem Bund? Du lässt dich nicht von mir zurechtweisen und lehnst meine Ermahnungen ab.«
Jakobus 1,22-25: Aber es reicht nicht, nur auf die Botschaft zu hören – ihr müsst auch danach handeln! Sonst betrügt ihr euch nur selbst. Denn wer ihr nur zuhört und nicht danach handelt, ist wie ein Mensch, der sich im Spiegel betrachtet. Er sieht sich, geht weg und vergisst, wie er aussieht. Wer aber ständig auf das vollkommene Gesetz Gottes achtet – das Gesetz, das uns frei macht – und befolgt, was es sagt, und nicht vergisst, was er gehört hat, der ist glücklich dran.
Du kannst mit deinem Tun und Verhalten einen gewissen Anschein erwecken, religiöse Regeln befolgen, falsche Reue oder oberflächlichen Gehorsam vorspiegeln. Aber Gott kennt dein Herz.
Jesaja 29,13.15: Der HERR hat gesagt: »Dieses Volk sucht meine Nähe nur mit dem Mund und ehrt mich nur mit Lippenbekenntnissen. In seinem Herzen aber hält es einen weiten Abstand von mir. Seine Furcht vor mir erschöpft sich in auswendig gelernten Sprüchen … Schlimmes steht denen bevor, die versuchen, ihre Pläne tief im Verborgenen vor dem Herrn zu verstecken, deren Treiben im Dunkeln geschieht und die sagen: »Wer sieht und erkennt uns schon?«
Matthäus 15,7-8: [Jesus sagte:] »Ihr Heuchler! Jesaja hat euch gemeint, als er sagte: ›Diese Menschen ehren mich mit ihren Worten, aber nicht mit ihrem Herzen.‹«
Du kannst etwas mit Worten und sogar in deinen Gedanken vortäuschen. Mit der Zeit glaubst du womöglich sogar selbst, dass du aufrichtig bist, und noch schlimmer, dass Gott dich auch für ehrlich hält.
Welche Folgen kann es haben, wenn ich den Anschein erwecke, jemand zu sein, der ich gar nicht bin?
Sprichwörter 15,8: Der HERR verabscheut die Opfer der Gottlosen, aber er freut sich über die Gebete der aufrichtigen Menschen.
Sprichwörter 20,23: Der HERR verabscheut zweierlei Maß; er hat kein Gefallen an falschen Waagen.
Sprichwörter 21,27: Gott verabscheut die Opfergabe eines gottlosen Menschen, vor allem, wenn sie aus falschen Motiven dargebracht wird.
Gott lehnt Scheinheiligkeit entschieden ab, denn dahinter wird ein unehrliches Herz sichtbar, das andere manipuliert und so jedes Vertrauen zerstört.
1. Petrus 2,1-3: Trennt euch deshalb von aller Bosheit und jeder Form von Betrug. Entscheidet euch gegen alle Heuchelei und Eifersucht und üble Nachrede. So wie ein Säugling nach Milch schreit, sollt ihr nach der reinen Milch – dem Wort Gottes – verlangen, die ihr benötigt, um im Glauben zu wachsen und das Ziel der Erlösung zu erreichen. Denn ihr habt erfahren, wie freundlich der Herr ist.
Psalm 101,7: In meinem Haus sollen keine Betrüger wohnen und Lügner will ich in meiner Gegenwart nicht dulden.
Anderen etwas vorzuspielen heißt, sie zu täuschen. Täuschung verhindert, dass unser Glaube wächst.
Psalm 25,3: Alle, die dir vertrauen, werden nicht untergehen, doch die, die andere betrügen wollen, werden zu Fall kommen.
Wer einen falschen Anschein erweckt, wird am Ende entlarvt werden. Eine solche Enthüllung kann dazu führen, dass du öffentlich bloßgestellt wirst.
Micha 6,12: Die Reichen in der Stadt verfolgen gnadenlos und brutal ihre eigenen Interessen, und alle Bewohner Jerusalems lügen und betrügen.
2. Timotheus 3,13: Doch schlechte Menschen und Betrüger werden es immer schlimmer treiben. Sie werden andere in die Irre führen und dabei selbst in die Irre geführt werden.
Mit der Zeit wird die Angewohnheit, anderen etwas vorzuspielen, zur zweiten Natur. Sie wird dein Gewissen trüben oder gar ganz zum Schweigen bringen. Am Ende betrügt der Betrüger sich selbst und entfernt sich völlig von der Wahrheit.
Wie kann ich die Maske ablegen und ehrlich werden?
Psalm 119,29: Bewahre mich davor, zu lügen und zu betrügen, und lehre mich in deiner Güte dein Gesetz.
Jakobus 4,8: Kommt zu Gott, und Gott wird euch entgegenkommen. Wascht euch die Hände, ihr Sünder; reinigt eure Herzen, ihr Zweifler!
Lies Gottes Wort. Es deckt Falschheit auf und lehrt dich, ehrlich und authentisch zu leben.
Jakobus 3,17: Aber die Weisheit, die von Gott kommt, ist vor allem rein. Sie sucht den Frieden, ist freundlich und bereit, nachzugeben. Sie zeichnet sich durch Barmherzigkeit und gute Taten aus. Sie ist unparteiisch und immer aufrichtig. (S. Anmerkung auf S. 2014)
Epheser 4,21-23: Ihr habt ihm doch zugehört und kennt die Wahrheit, die in ihm ist? Deshalb sollt ihr euer altes Wesen und eure frühere Lebensweise ablegen, die durch und durch verdorben war und euch durch trügerische Leidenschaften zugrunde richtete. Lasst euch stattdessen einen neuen Geist und ein verändertes Denken geben.
2. Korinther 1,12: Mit gutem Gewissen können wir sagen, dass wir in allem, was wir taten, stets offen und ehrlich waren. Wir haben uns auf Gottes Gnade verlassen und nicht auf unsere eigene Weisheit. So verhielten wir uns bei allen Menschen und ganz besonders euch gegenüber.
1. Petrus 1,22: Jetzt könnt ihr einander aufrichtig lieben, denn ihr wurdet von eurer Schuld befreit, als ihr die Wahrheit Gottes angenommen habt. Deshalb sollt ihr euch wirklich von Herzen lieben.
Gottes Weisheit kann Gedanken und Lebenseinstellungen ändern und dich anleiten, authentisch so zu handeln, wie es Gott gefällt. Je näher du Gott bist, desto weniger stehst du in der Gefahr, anderen etwas vorzumachen.
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