Buzz Bissinger - Mein großes Geheimnis

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In den Augen der amerikanischen Öffentlichkeit galt Bruce Jenner lange Jahre als das Idealbild des Mannes: Der erfolgreiche Zehnkämpfer war groß, kräftig und maskulin. Genau das richtige Pin-Up für die Titelseiten von Magazinen wie Playgirl. In den Siebzigerjahren stellte er Weltrekorde auf, und bei den Olympischen Spielen 1976 gewann er für die USA im Zehnkampf eine Goldmedaille. Was jedoch niemand wusste: Jenner selbst fühlte sich nicht als Mann – sein Körper passte nicht zu seiner Selbstwahrnehmung.
Dieser Konflikt prägte sein ganzes Leben. Hinter verschlossenen Türen dachte Jenner schon kurz nach dem Ende seiner Sportlerkarriere über eine Geschlechtsangleichung nach, begann mit der Einnahme von Hormonen, versuchte immer wieder mit sich ins Reine zu kommen. Diese innere Zerrissenheit belastete seine drei Ehen und auch die Beziehungen zu seinen Kindern – bis er 2015, mit 65 Jahren, den Schritt an die Öffentlichkeit wagte und erklärte, endgültig die Transition zur Frau begonnen zu haben. Es war die Geburt von Caitlyn Marie Jenner, die schon so lange hinter Bruce verborgen gewesen war.
Inzwischen war Jenner durch die Ehe mit der Exfrau von Robert Kardashian zu einem Teil des legendären amerikanischen VIP-Clans geworden und dem amerikanischen Publikum durch die Reality-TV-Show Keeping Up With The Kardashians gut bekannt. Entsprechend groß war das Interesse der Medien an ihrer Transition – einem Thema, das in den letzten Jahren ohnehin immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist.
Warmherzig und mit viel Humor schreibt sich Caitlyn von der Seele, was sie auf dem langen Weg zu sich selbst erlebt hat. Ein bewegendes Plädoyer für mehr Akzeptanz der Transgender-Community – und ein mutiges Bekenntnis zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich.

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Das Publikum weiß genau, was es hören will: die Geschichte eines Lebens, das von diesen zwei entscheidenden Tagen im Olympiastadion von Montreal geprägt wurde, dem 29. und 30. Juli 1976, als ich den Weltrekord brach. Anschließend drehte ich noch eine Runde auf der Aschenbahn und schwenkte dabei eine kleine amerikanische Flagge, die mir ein Fan in die Hand gedrückt hatte.

Damals war ich glücklich, unglaublich glücklich, stolz auf mein Land und auf mich selbst. Keine vierundzwanzig Stunden später war mir klar, dass damit die tagtägliche Trainingsroutine der letzten zwölf Jahre vorbei war. Das Große Ablenkungsmanöver war Geschichte. Was nun jeden Tag aufs Neue die schreckliche Frage aufwarf: Was zur Hölle sollte ich mit meinem Leben anstellen? Wie viel länger würde ich diese Fassade aufrechterhalten können? Wie viel länger würde ich mich verstecken und denen ins Gesicht lügen können, die mich immer noch bewunderten? Die ich liebte?

Frustriert und beschämt gehe ich schlafen. Und frustriert und beschämt wache ich jeden Morgen wieder auf.

Die Leute im Publikum wissen nicht, dass ich unter dem dunkel­blauen Business-Anzug Schlüpfer, BH und Strumpfhosen trage. Sie wissen nicht, dass ich nicht Bruce Jenner bin, sondern eine Frau, die ich später einmal Caitlyn nennen werde – eine Frau, die immer noch Bruce sein muss und nur für eine kurze Zeit, für wenige gestohlene Augenblicke sie selbst sein darf – hin und wieder einmal für zwanzig Minuten, für eine Stunde oder zwei.

Man stelle sich einmal vor, sein Innerstes, seine Seele ständig verleugnen zu müssen. Und das ergänze man dann noch um einen Berg unerfüllbarer Erwartungen, weil man für die Menschen die perfekte Verkörperung des amerikanischen Athleten darstellt. Nein. Das kann man sich einfach nicht vorstellen.

Es ist tatsächlich unvorstellbar. Außer für mich. Weil ich so lebe. Oder es zumindest versuche. Weil man unter solchen Umständen nicht wirklich lebt. Man versucht einfach nur, irgendwie über die Runden zu kommen, betet, dass dieser innere Konflikt sich in Luft auflöst. – Na gut, völlig verschwinden wird er wahrscheinlich nie, denn schließlich hat man ja schon alles Mögliche ausprobiert, um sich davon zu befreien. Aber man hofft darauf, dass es vielleicht eine Atempause gibt, dass dieses Problem in den Hintergrund rückt und nicht ständig jeden Gedanken bestimmt.

Die Menschen im Publikum ahnen nicht, dass ich mich immer unbehaglich fühle, auch wenn ich so extrovertiert wirke. Ich habe ein natürliches Talent für Smalltalk, weil ich Menschen einfach mag.

Sie wissen nur das, was in ihr Konzept passt. Und ich sage ihnen auch nichts anderes als das.

Der Vortrag, den ich vor den Merck-Vertretern halte, trägt den Titel „Finde den Sieger in dir“. Notizen brauche ich dafür längst nicht mehr. Ich kann ihn auswendig:

Ich kann mich von einer Niederlage erholen und mit dem Leben fortfahren, und es wird ein gutes Leben sein.

Wir müssen uns der Angst stellen und sie in den Griff bekommen …

Wir kennen doch alle die Situation, wenn man eine Straße hinuntergeht und an eine Gabelung kommt und weiß, man muss sich jetzt für die eine oder andere Richtung entscheiden … Irgendwie habe ich immer die richtige Entscheidung getroffen.

Es gab einmal eine Zeit, da habe ich selbst an diese Worte geglaubt, vor allem gleich nach den Olympischen Spielen, als ich auf der großen Erfolgswelle schwamm. Aber jetzt denke ich nur immer wieder: Blödsinn. Das ist alles nichts als Blödsinn.

Meine Damen und Herren, bitte begrüßen Sie Bruce Jenner!

Ich spiele hier eine Rolle, so, wie schon fast mein ganzes Leben lang. Ich spiele Bruce, denn das ist es, was die Leute, die mir zuhören, von mir wollen. Das ist es, was die Gesellschaft von mir will. Ich bekomme dafür eine Menge Geld. Also halte ich die Klappe und erzähle niemandem, wer ich wirklich bin.

Ich beende meinen Vortrag. Anschließend gibt es den üblichen Empfang, und hier mogele ich mich durch, indem ich mit den Männern über Sport rede und mit den Frauen netten Smalltalk mache, aber ich bin nicht einen Augenblick mit dem Herzen dabei. Die ganze Zeit über will ich nur nichts als raus und wieder zurück in mein Hotelzimmer. In Wahrheit ist mir „Der Vortrag“ inzwischen scheißegal. Natürlich halte ich ihn immer noch, weil ich damit mein Geld verdiene und weil er mir einen Vorwand bietet, durch die Welt zu ziehen. Nur wenn ich unterwegs bin, kann ich mich noch ein wenig ausleben; dass ich das zu Hause tue, lässt meine Ehefrau Kris nicht zu. Das war bei meinen beiden Exfrauen, Chrystie und Linda, genauso. Kris will es nicht sehen, und sie will sich nicht damit auseinandersetzen, deswegen reden wir nie darüber. Wieso sollte sie auch? Verliebt hat sie sich in Bruce Jenner, nicht in ein billiges Porzellanpuppenimitat. Wie sie alle.

Ich war ihnen gegenüber auch nicht ganz ehrlich. Dazu habe ich mich viel zu sehr geschämt. Und hatte zu viel Angst. Aber es war mehr als das. Genau wie meine Exfrauen konnte ich selbst es ja auch nicht fassen. Bruce Jenner? Eine Frau?

Jetzt mal ehrlich. Gibt es einen Menschen auf der Welt, bei dem das noch unwahrscheinlicher wäre? Ich meine: Bruce Jenner?

Wieder zurück im Marriott hänge ich das „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür meiner Suite und schließe ab. Beim Room Service bestelle ich ein Thunfisch-Sandwich und eine Cola Light, sage dem Zimmerkellner aber, er soll das Tablett draußen auf dem Flur abstellen. Dann schalte ich den Fernseher an und suche mir eine Sportsendung, die mich interessiert, also Autorennen oder Golfen. In der Suite gibt es mehrere Spiegel, was mir sehr entgegenkommt. Im Bad ist zudem ein Schminkspiegel an der Wand, und das ist sogar noch besser.

Jetzt lege ich los.

Das Ritual hat eigentlich schon viel früher begonnen, noch bevor ich überhaupt im Marriott ankam. Es fing schon damit an, dass ich am Los Angeles International Airport alle nötigen Vorkehrungen traf, um ohne Probleme durch die Sicherheitskontrollen zu kommen.

Kofferpacken ist furchtbar lästig. Und dann noch für einen Mann und eine Frau gleichzeitig. Weil ich zu viel Angst vor einer Entdeckung habe, kauft mir eine Freundin meine Kleidung. Ich sage ihr, was ich brauche, und dann zieht sie für mich los. Ob die Sachen auch passen, ist immer ziemliche Glückssache – schließlich bin ich eins achtundachtzig groß und kann nichts selbst anprobieren. Vor allem Schuhe sind ein Problem, da ich wirklich große Füße habe, was als Zehnkämpfer durchaus Vorteile bringt, aber nicht wirklich ideal ist, wenn man sich als Frau kleiden möchte, ohne aufzufallen. Dazu kommt, dass ich bei meiner Größe nicht auch noch Schuhe mit hohen Absätzen anziehen will. In einer Hinsicht ist das Packen allerdings einfach, denn ich habe nicht so viel Auswahl – für diese Vortragsreise genauso wenig wie für die vielen anderen zuvor.

Ich lege die femininen Outfits, die ich tragen will, ganz unten in den Koffer. Die Perücke schiebe ich tief in einen Ärmel und schlage ihn zur Sicherheit noch einmal um. Oben drauf lege ich den dunkelblauen Anzug, die Socken, die Hemden und die Herrenunterwäsche. Es ist noch vor dem 11. September, von daher sind die Sicherheitskontrollen nicht halb so streng wie heute. Falls man doch mein Gepäck durchsuchen sollte, kann ich immer noch sagen, ich hätte auch Sachen für meine Frau eingepackt. Überhaupt habe ich für jede Situation eine Erklärung parat. Bin immer für alles gewappnet. Abstreiten, leugnen, nichts zugeben. Aber ich möchte von vornherein Fragen vermeiden, und wenn eine Perücke oben im Koffer läge, würde das mit Sicherheit blöde Witze und womöglich auch Spekulationen darüber geben, dass Bruce Jenner ein olympiareifer Perverser ist.

Mit im Gepäck habe ich immer eine Packung Frischhaltefolie, mit der ich meine Figur auf ganz simple Weise etwas femininer machen kann – ich wickele mir einige Lagen ganz eng um die Taille, um dadurch meine Hüften und meinen Hintern mehr zur Geltung zu bringen. Und mit einer kleinen Tube Alleskleber kriege ich spontan ein Lifting hin. Nach langem Ausprobieren weiß ich inzwischen, dass Krazy Glue am besten klebt, wobei man aufpassen muss, dass man nicht zu viel erwischt, weil sonst beim Ablösen garantiert ein Stückchen Haut mit runtergeht und einen sichtbaren, roten Fleck hinterlässt.

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