Hanspeter Künzler - Der Thriller um Michael Jackson
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Drei Tage später eine E-Mail. Der Musikbuchverlag Hannibal erkundigte sich, ob ich Lust hätte, eine Biografie über Michael Jackson zu schreiben. Man stelle sich eine nüchterne Biografie vor, in welcher sich auch die Fans wohl fühlen könnten. Natürlich solle das Buch rechtzeitig auf die Konzerte anfangs Juli hin erscheinen. Zweieinhalb Monate, um ein ganzes Buch zu schreiben? Absurd! Natürlich nahm ich das Angebot an. Und ganz nach dem Motto vom geschenkten Gaul und dem Maul fragte ich nicht, wie diese freundlichen Menschen ausgerechnet bei mir gelandet waren, denn es könnte sich ja um einen Fehler handeln. Erst in den Tagen nach der Zusage ging mir der volle Schrecken meiner Situation richtig auf. Der ganze April war eh schon bis an den Rand gefüllt mit journalistischen Verpflichtungen. Außerdem stellte es sich heraus, dass im englischen Sprachraum kaum noch Jackson-Bücher erhältlich waren. Zehn Jahre lang hatte dieser hier fast nur noch mit Skandalen von sich reden gemacht, viele Fans schienen abtrünnig geworden zu sein, die alten Biografien waren vergriffen. Überdies hatte ich Zweifel: War es überhaupt angebracht, eine Biografie zu schreiben über jemanden, den man nie getroffen hat? Im Gegensatz etwa zu Literatur und Kunst, wo es üblich ist, Biografien ohne persönlichen Kontakt zu schreiben, erwarten Popfans gemeinhin ein paar Originaltöne. Ich wischte die Skrupel, für die es sowieso zu spät war, beiseite. Da Jackson in den letzten zwanzig Jahren kaum noch Interviews gegeben hatte und diese wenigen Interviews zudem alle öffentlich zugänglich waren, gestattete ich mir die Schlussfolgerung, in diesem Fall sei es vertretbar, sich auf Quellen wie Jacksons Memoiren, andere Biografien sowie mein Pressearchiv zu verlassen.
Der Zeitdruck hatte eine surreale Arbeitsintensität zur Folge. Als ich am 1. Mai endlich zu schreiben anfing, lebte ich bereits ganz in der Welt von Michael Jackson. Mit jeder neuen Seite vertiefte – und erneuerte – sich die Faszination, mit der er mich nun in Beschlag nahm. In meinen frühen Londoner Tagen, als ich in einer Schule in Wembley gearbeitet hatte, hatte ich aus nächster Nähe und auch am eigenen Leib miterleben dürfen, wie die kühne und subtile Stilmelange von „Off the Wall“ Menschen über alle lokalen Kulturgrenzen hinweg – England, Jamaika, Indien, Pakistan – in ihren Bann gezogen hatte. Durch dieses Album (und die Chic-LPs der damaligen Flamme meines Herzens) fand ich erst den Zugang zu der schwarzen Musik von Amerika – Funk, Soul und viel später auch noch Blues. Im Juli 1992, als Michael Jackson auf seiner „Dangerous“-Tournee in London Halt machte, pilgerte denn auch ich ins Wembley-Stadion. Andere Musik bewegte mich mehr, als es „Dangerous“ getan hatte – das Konzert ging trotzdem gewaltig unter die Haut. Dennoch verlor ich Jackson in der Folge aus den Augen. Nein, ein „Fan“ in der Art, wie wir ihm in den folgenden Seiten begegnen werden, war ich beileibe nicht. Aber mit dem Schreiben an der Biografie kehrten die Erinnerungen zurück und wandelte sich das professionelle Interesse in eine persönliche Faszination. In der Tat ließ es sich Michael nun nicht nehmen, mir in meinen Träumen ab und zu einen kleinen Besuch abzustatten. Ich kann versichern, dass er auch hier tanzen konnte wie ein Herrgöttchen. Ein Bier wollte er allerdings nie mit mir teilen.
Am 9. Juni lieferte ich das Manuskript ab und setzte mich zur Erholung und zum Sammeln neuer journalistischer Einfälle nach Zürich ab. Ein paar Mal noch flog mein Werk in virtueller Fassung hin und her zwischen dem Verlag und mir. Dabei, so muss ich gestehen, war ich kaum noch im Stande, dieses überhaupt noch zu lesen. Mit der Deadline war meine Konzentration völlig zusammengesackt. Ich wusste kaum mehr, wer dieser Michael Jackson überhaupt noch war. Am 26. Juni, so hieß es, werde das Buch in den Druck gehen. Am Abend des 25. Juni – ich stand vor der Xenix-Bar – kam die Nachricht, dass Jackson im Sterben liege.
Ich schlief in der Nacht wenig. Es war ein Schock, zu erkennen, dass es bei der Materie, mit der ich mich ein Vierteljahr intensiv, aber doch halt mit der Distanz eines Musikjournalisten auseinandergesetzt hatte, buchstäblich um Leben und Tod gegangen war. Um sechs Uhr piepste zum ersten Mal das Handy. Damit begann der verrückteste Tag meines Berufslebens. Ich wurde von Radiostudio zu Radiostudio gereicht, schrieb dazwischen einen Nachruf für die Neue Zürcher Zeitung und gab Zeitungsinterviews über das Telefon. Schließlich erreichte mich vom Verlag der Bescheid, dass man den Druckstart verschoben habe, ich hätte zwei Tage Zeit, ein neues Vorwort und ein neues Abschlusskapitel zu schreiben, und übrigens werde die Startauflage von 4000 auf 16.000 Exemplare erhöht. Nach all den Antworten, die ich an dem Tag „live“ improvisieren musste, schwirrte es in meinem Kopf nur so von neuen Erkenntnissen und Thesen. Ich bedauerte es regelrecht, dass das Buch schon geschrieben war. Eine Passage nach der anderen fiel mir ein, die nun länger geworden wäre. An dem Freitagabend gab die famose Zürcher Band Radio Osaka im kleinen Rahmen einer Bar ein Konzert. Es war befreiend wie ein Jacuzzi.
Mit dem Rampenlicht, in welchem ich mich unvermittelt wiederfand, waren am Anfang vor allem unangenehme Gefühle verbunden. Noch während des Schreibens hatte ich zum ersten Mal so richtig die Gewalt des Internets am eigenen Leib zu spüren bekommen. Natürlich war mir das Phänomen „Fan-Forum“ nicht unvertraut. Aber die Foren, in denen ich mich bis dahin manchmal umgesehen hatte, drehten sich um obskure Künstler, solche, die nie der destruktiven Gewalt der Boulevardmedien ausgesetzt waren, weil sie für diese gar nicht existierten. So beschränkten sich die Beiträge zumeist auf die Diskussion von versteckten Pointen in den Texten und auf ironisch angehauchte Klagegesänge darüber, dass das jeweilige Idol seiner Kunst unter Ausschluss der Öffentlichkeit nachging (und dadurch den Fans erst das schöne Gefühl vermittelte, einer Eliteorganisation anzugehören). Bei Michael Jackson war das völlig anders. Das entdeckte ich, als ich im Rahmen meiner Recherchen anfing, die internationalen MJ-Foren zu durchforsten. Die Akribie, mit der nicht nur eine Handvoll, sondern Abertausende von Fans Neuigkeiten breitschlugen, die Passion, mit der sie Reaktionen, Meinungen und Erfahrungen austauschten, wirkten auf einen Außenstehenden zuerst einmal obsessiv, wenn nicht sogar leicht beängstigend. Aber auch dem Außenstehenden fiel auf, dass die Dialoge oft in einem ungewöhnlich herzlichen und vertrauten Ton geführt wurden. Des Weiteren stellte ich fest, dass dem Adlerauge der Fans kein Wort entging, das irgendwo über Michael publiziert worden war. Dass es allerhand „Threads“ gab, die zur Warnung vor sensationalistischen, verzerrten oder gar bösartigen Publikationen dienten. Das Adlerauge hatte auch meinen Blog-Eintrag entdeckt, wo ich meiner Verärgerung über den O2-Event Luft gemacht hatte. Uff! Dabei hatte ich doch weder Lügen verbreitet noch die üblichen MJ-Vorurteile aufgetischt. Hingegen hatte ich leicht sarkastisch meiner Verwunderung darüber Ausdruck gegeben, dass man die große Rückkehr des King of Pop nach so langer Scheinwerferlichtabstinenz mit einem Auftritt eingeläutet hatte, der die Medien gleich wieder vergraulen würde. Wie bestimmt die meisten Kollegen war ich davon ausgegangen, dass Michael Jackson uns, bitteschön, die Hinter- und Beweggründe seines Comebacks erklären würde. Es war mir noch nicht bewusst, dass sich Michael (im Gegensatz wohl zu seinen Geschäftspartnern) nicht unseretwegen in die sibirische Unwirtlichkeit der Docklands hatte chauffieren lassen, sondern wegen der Fans, und dass zumindest in seiner Perspektive unsere Hauptaufgabe darin bestanden hätte, die Reaktion dieser Fans auf seine Präsenz zu dokumentieren. Und ganz im Gegensatz zu den Medien-Crews gerieten diese durch die Warterei erst richtig in Stimmung.
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