www.hannibal-verlag.de
Impressum
© 2009 Koch International GmbH/Hannibal, A-6604 Höfen
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Lektorat: Eckhard Schwettmann
Layout und Satz: www.buchsatz.com, Innsbruck
Coverdesign: bw works, Wien
Coverfoto: Getty Images
ISBN 978-3-85445-315-4
Der Autor:
Der Schweizer Journalist Hanspeter Künzler lebt und arbeitet seit vielen Jahren in London, wo er gleich am ersten Tag Wreckless Eric live im Marquee erlebte. Zwei Wochen lang spielte er mit seinem Akkordeon in der Pub-Rock-Band The Idlers mit, dann konzentrierte er sich auf das Schreiben. Seither hat er mehr als tausend Interviews geführt mit Popstars von Elton John über Noel und Liam Gallagher bis hin zu Jay-Z, King Creosote und Robyn Hitchcock. Seine Beiträge über Musik, Kunst und auch sonst allerhand erscheinen in Neue Zürcher Zeitung, Musik Express, Sounds, Clarino, Du, WoZ und www.the-title.com. Er ist regelmäßig im Schweizer Radio DRS zu hören und präsentierte jahrelang eine Musiksendung für den BBC German World Service. Sein besonderes Interesse gilt der Verflechtung von sozialen Umständen und künstlerischem Ausdruck. So beschäftigt Hanspeter Künzler sich seit drei Dekaden mit der Entwicklung der schwarzen Musik Amerikas.
Internet: www.hanspeterkuenzler.com
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Vorwort des Autors
Vorspiel
Die positiven Seiten: Die ersten fünf Jahre
Die negativen Seiten: Die ersten fünf Jahre
Die positiven Seiten: 1963 bis 1968
Die negativen Seiten: 1963 bis 1968
Die positiven Seiten: Motown
Die negativen Seiten: Motown
Die positiven Seiten: I Want You Back
Die negativen Seiten: I Want You Back
Die positiven Seiten: Jackson 5-Mania
Die negativen Seiten: Jackson 5-Mania
Die positiven Seiten: Die Befreiung
Die negativen Seiten: Die Befreiung
Die positiven Seiten: The Wiz und Destiny
Die negativen Seiten: The Wiz und Destiny
Die positiven Seiten: Off The Wall
Die negativen Seiten: Off The Wall
Die positiven Seiten: Thriller
Die negativen Seiten: Thriller
Die positiven Seiten: Bad
Die negativen Seiten: Bad
Die positiven Seiten: Dangerous I
Die negativen Seiten: Dangerous I
Die positiven Seiten: Dangerous II
Die negativen Seiten: Dangerous II
Die negativen Seiten: Jordy
Die positiven Seiten: Dangerous Welttournee
Die positiven Seiten: Lisa Marie Presley
Die negativen Seiten: History
Die positiven Seiten: ATV Musikverlag
Die negativen Seiten: Lisa Marie Presley
Die positiven Seiten: Nachwuchs I
Die negativen Seiten: Blood on the Dancefloor
Die positiven Seiten: Invincible
Die negativen Seiten: Cash-Krise
Die positiven Seiten: Nachwuchs II
Die negativen Seiten: Bashir
Die positiven Seiten: Number Ones
Die negativen Seiten: Der Prozess
Die positiven Seiten: Der Prozess
Die positiven Seiten: Das Danach
Die positiven Seiten: This is it!
Die negativen Seiten: This is it!
Discografie
Bibliografie
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25. Juni 2009, auf einer Bank vor der Xenix-Bar in Zürich. Ein lauer Abend, man denkt sich nichts Böses, labt sich am Bier und plaudert mit Kumpel Rogenmoser. Etwa eine halbe Stunde ist verstrichen seit Mitternacht, da gesellt sich ein junger Mann zu uns, der ein bisschen ausschaut wie Pete Doherty. Während dieser so über dies und das redet mit dem Kumpel, fällt mir auf, dass auf seinem weißen T-Shirt mit Kugelschreiber ein paar Worte hingekritzelt stehen. Ich beuge mich vor und lese: „Michael Jackson, der King of Pop, ist tot“. Erste Reaktion: schlechter Scherz! Der junge Herr beteuert, es sei keiner. Rundum zücken nun alle ihre Blackberrys und Handys – und, verdammt noch mal – die Meldung wird von den seriösen News-Sites tatsächlich bestätigt. Wir stehen alle unter Schock. Sind auf der Stelle wieder nüchtern. Es ist ohne jeden Zweifel ein Schreckensmoment, an den man sich bis ans eigene Ende erinnern wird. Es folgt eine schlaflose Nacht.
Mit dem Tod Michael Jacksons ist eine Epoche zu Ende gegangen. Das umjubelte Wunderkind der späten 60er Jahre wandelte sich in den 80er Jahren zur Ikone. Wie kein anderer Künstler verkörperte er den hedonistischen (bezeichnenderweise beschränkte sich die Genusssucht in seinem Fall auf die Anschaffung von Luxusgütern) und ehrgeizigen Lebensgeist der 80er Jahre, der durch das Auftreten von AIDS gleichzeitig eine große Angst zu verarbeiten hatte. Gerade dadurch, dass er sich so total den Werten der 80er Jahre verschrieb, verurteilte er sich selber zum Scheitern. Er zerbrach am selbstauferlegten Druck, den Fans eine immer noch spektakulärere Show zu bieten, mit dem neuesten Album noch mehr Menschen anzusprechen als mit dem letzten. Am 25. Juni 2009 um 14.26 Uhr Ortszeit in Los Angeles hielt das überstrapazierte Herz Michael Jacksons diesem Druck nicht mehr stand. Sein Leibarzt bemühte sich vergeblich, ihn zu retten. Er stand zu der Zeit mitten in den letzten Vorbereitungen für die gewaltige Comeback-Show, die er vom 14. Juli an fünfzig Mal in der Londoner O2-Arena aufführen wollte. Es wären, abgesehen von gelegentlichen Auftritten bei Benefizkonzerten, seine ersten abendfüllenden Konzerte gewesen seit der History-Tour von 1996/97. Von dieser Warte aus betrachtet nimmt sein kurzer Auftritt am 5. März in London, bei dem ich dabei war, eine ganz andere Bedeutung an. Man weiß jetzt, dass es sein letzter Auftritt vor Publikum war. Er wirkte damals fast schon sportlich, so geschmeidig hüpfte er auf die Bühne. Seine Stimme war fest und eine Spur tiefer, als man sie vielleicht in Erinnerung hatte. Aber im Nachhinein tragen die so frohen Worte, mit denen er vorerst zehn Comeback-Konzerte ankündigte, einen unheilvollen prophetischen Unterton …
Michael Jackson während der Pressekonferenz in der O2-Arena, London, am 5. März 2009.
© Steve Gilett/LIVEPIX/Dalle APRF/picturedesk.com
Die Einladung klingt reizvoll. „KING OF POP MICHAEL JACKSON TO MAKE A SPECIAL ANNOUNCEMENT IN LONDON AT THE O2“, heißt es in der E-Mail mit lauter Großbuchstaben. Wann: Donnerstag, 5. März 2009. Wo: The O2, Grand Concourse, Peninsula Square, London SE10 ODX. Die Fotografen hätten sich um 13 Uhr einzufinden, die restlichen Medien um 14 Uhr, mit dem „Announcement“ gehe es pünktlich um 16 Uhr los. Und siehe da, zu Hunderten erscheinen die Vertreter der Weltmedien. Zuerst stehen sie in der beißenden Kälte Schlange vor der Dame mit der Namensliste. Danach stehen sie Schlange vor der Dame, die ihnen einen Plastikstreifen ums Handgelenk heftet, der je nach Farbe Zugang zu den verschiedenen Lounges, „Kommunikationszentren“ und Radio- und TV-Absperrungen gewährt.
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