Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass die Gemeinde Wacken aus dem Festival über den Image-Gewinn hinaus großen finanziellen Nutzen zieht. Das mag gewiss für die Dorfbevölkerung stimmen, die diverse Dienstleistungen anbietet, die wiederum von unseren Besuchern gerne angenommen werden. In die Gemeindekasse hingegen fließen nur 4.500 Euro für die Sporthalle und in der Schule angemietete Räumlichkeiten sowie 2.500 Euro für die Kuhle, in der das Künstlerdorf steht und die einzig und alleine zur Gemeinde Wacken gehört – alle anderen Grundstücke sind entweder in Privatbesitz oder gehören zu den umliegenden Gemeinden. Darüber hinaus wurde in den Jahren 2005 bis 2007 für die den Fans angebotene kostenlose Nutzung des Schwimmbads eine jährliche Pauschale von 7.500 Euro gezahlt.
Allerdings ist das Schwimmbad ziemlich marode, stand 2007 kurz vor der Schließung. In dem Moment gründete sich ein Förderverein, der sich für die Erhaltung und Renovierung der Badeanstalt einsetzt, aber im Vorjahr die Verwaltung des Objekts selbst übernahm – und dementsprechend wieder Eintritt verlangte. Aufgrund der heißen Tage während des W:O:A 2008 nahm der Förderverein auch fast das Dreifache an Geldern ein. Mir wäre es aber trotzdem lieber gewesen, wenn Holger weiterhin die übliche – und für die Gemeindekasse konstant berechenbare – Pauschalsumme zahlen würde, denn wenn wir einmal einen verregneten Sommer haben, geht die Rechnung des Fördervereins nicht mehr auf … Darüber hinaus zeigt sich Holger sehr großzügig bezüglich Sachspenden: So stiftete er für die etwa 1.000 Mitglieder des TSV Wacken Trikots und Regenjacken, und auch der Kindergarten und der Jugendtreff werden von ihm immer mal wieder bedacht.
In der Perspektive hätte ich nichts dagegen, wenn das Wacken:Open:Air wächst – Hauptsache, es bleibt weiterhin so friedlich wie bisher. Mit weiteren Investitionen in die Infrastruktur könnten wir meines Erachtens durchaus 100.000, vielleicht auch 120.000 Besucher verkraften. Diesbezüglich wurden von uns schon weitere Maßnahmen ergriffen. So haben wir im Rahmen des Förderprogramms Aktiv-Region der Europäischen Union Fördergelder beantragt, die uns bereits zumindest mündlich zugesagt worden sind. Das Geld wollen wir in stationäre Anlagen im Dusch- und Sanitärbereich investieren, aber auch in neue Konzepte der Müllbeseitigung sowie auf dem Sektor der Energieversorgung.
Mittlerweile erreichten uns auch Anfragen von Veranstaltern anderer Genres der populären Musik, ob wir nicht meinetwegen ein Wacken-Techno- oder ein Wacken-Rap-Festival organisieren könnten, denn Erfahrungen mit großen Zuschauermassen und vor allem die Infrastruktur lägen uns ja vor. Genau das wollen wir aber nicht: Wir wollen keine Ausschlachtung von Wacken, wir wollen keine Beliebigkeit erzeugen.
Wacken soll auch weiterhin nur für eins stehen: Für die größte friedliche, familiäre Metal-Party weltweit!“
Bürgermeister Axel Kunkel
Müll gibt es reichlich beim W:O:A. Die Beseitigung ist bestens organisiert.
Das Gelände des W:O:A im tristen Winter.
Trikot-Sponsoring für den TSV Wacken. Für den TSV Wacken hatten früher auch Holger Hübner und Thomas Jensen gespielt.
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